AT86202B - Vorrichtung zur Regelung der Einblase- und Anlaßluft von Ölkraftmaschinen, insbesondere Schiffsmaschinen. - Google Patents

Vorrichtung zur Regelung der Einblase- und Anlaßluft von Ölkraftmaschinen, insbesondere Schiffsmaschinen.

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AT86202B
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Maschf Augsburg Nuernberg Ag
Gustav Pielstick
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   Vorrichtung - zur Regelung der   Einblase- und Anlassluft von Ölkraftmaschinen,   insbesondere
Schiffsmasehinen. 



   Das Anlassen von Ölkraftmaschinen mit verdichteter Luft erfordert, insbesondere auf Schiffen, wo es beim sogenannten Manövrieren kurz hintereinander oft vorkommt, grosse Vorsicht und ist trotzdem unvollkommen. Bekanntlich wird die zum Anlassen notwendige Luft dem sogenannten Ablassluftgefäss entnomen, das seinerseits aus dem sogenannten Einblaseluftgefäss gespeist wird, in das der Verdichter. unmittelbar Luft fördert, die normalerweise unter einem Druck von etwa 65 Atm. stehen soll. Die Leistung des Luftverdichters wird durch Ver- änderung des Querschnittes der Ansaugleitung geregelt. Diese Regelung ist bei häufigem Anlassen nicht nur wegen des stark wechselnden Luftbedarfes schwierig, sondern vor allem deshalb, weil sie in-doppelter Abhängigkeit, nämlich sowohl von dem Bedarf an Anlassluft wie von jenem an Einblaseluft, geschehen muss.

   Ausserdem muss noch der Übertritt der Luft 
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 wenig Luft, so springt die Maschine nicht an ; entnimmt, man dem Einblaseluftgefäss genügend Luft für das   Anlassluftgefäss, regelt, aber   nicht gleichzeitig die, Leistung des Verdichters der, Entnahme entsprechend, so sinkt der Druck im Einblaseluftgefäss so stark, dass die Verbrennung darunter-leidet. 
 EMI1.2 
 lasteten Drosselschiebers 2 verändert werden kann. Die durch Rückschlagventil 3 gesicherte Rohrleitung 4 führt zum Anlassluftgefäss, während die Leitung    5'mit   dem Einblaseluftgefäss verbunden ist. Zwischen beiden Leitungen ist das durch den Druck im Anlassluftgefäss nicht beeinflusste Ventil 6 eingeschaltet, auf dessen Unterseite der Druck der Einblaseluft wirkt, dem durch eine in entgegengesetzter. Richtung wirkende Feder 7 das Gleichgewicht gehalten wird.

   Hat der Einblaseluftdruck die Höhe von 65 Atm. etwas überschritten, so hebt sich das Ventil 6 und lässt Luft aus dem Einblaseluftgefäss in das Anlassluftgefäss strömen. Hat die Luft in diesem ebenfalls die normale Höhe von 65 Atm. erreicht, so wird der Druck im   Einblaseluftgefäss infolge der Weiterförderung des Luftverdichters steigen, das Ventil 6 wird sich noch weiter heben und den durch Gestänge 8 und 9 mit ihm verbundenen Drossel-   schieber 2 allmählich schliessen, also die Luftförderung des Luftverdichters einstellen. Auf diese Weise wird einerseits dem Anlassluftgefäss die grösstmögliche Luftmenge zugeführt, andrerseits der Druck im   Einblaseluftgefäss   dauernd auf gleicher Höhe erhalten.

   Allerdings wird beim Überströmen von Luft aus dem Einblaseluftgefäss in das   Anlassluftgefäss-   solange in diesem der Normaldruck nicht, erreicht ist-infolge der dabei eintretenden Öffnung des Ventils 6 auch der Drosselschieber 2 verstellt und dadurch der Querschnitt des Ansaugrohres verringert, obwohl eine Minderleistung des Luftverdichters nicht   erwünscht     ist, solange der Druck im Anlassluftgefäss unter dem normalen ist.

   Diese Verstellung des Drosselschiebers ist praktisch jedoch belanglos aus folgenden Gründen : Bei erheblichem   

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 Druckunterschied zwischen Anlassluftgefäss und   Einblaseluftgefäss,'wenn   der Verdichter also möglichst viel leisten soll, ist die Strömungsgeschwindigkeit der Luft sehr hoch, so dass schon bei geringer Öffnung des Ventils 6 in der Zeiteinheit eine grosse Luftmenge überströmt. Der Ventilhub wird durch Wahl grossen Ventilquerschnittes und Anordnung des Überströmkanals 10 unmittelbar über dem Ventilsitz an und für sich auf das praktische   Mindestmass   beschränkt. Durch den beim Überströmen eintretenden, sehr kleinen Ventilhub wird also der Drosselschieber so wenig verschoben, dass dadurch eine bemerkbare Verminderung der Leistung des Luftverdichters nicht eintritt.

   Durch Ausbildung des Drosselschiebers derart, dass die Schlitze    erst'überdeckt werden,   wenn das Ventil 6 um ein bestimmtes Mass angehoben ist, lässt sich eine Verringerung der Saugleistung während des Aufladens des Anlassluftgefässes vollständig vermeiden. Der Schieber kann statt durch eine Feder durch ein Gewicht oder einen unter gleichbleibendem Drucke stehenden Kolben belastet sein, dessen Bewegungen zur Vermeidung von Stössen durch eine Flüssigkeitsbremse beeinflusst werden   können.   



   Soll die Maschine während der Fahrt längere Zeit mit kleiner Füllung arbeiten, für die beispielsweise ein Druck der Einblaseluft von   50   Atm. genügt, so würde es einen erheblichen Arbeitsverlust bedeuten, wenn der Verdichter die Luft dauernd auf 65 Atm. verdichten würde. Um deshalb den Einblasedruck etwas erniedrigen zu können, kann der Drosselschieber auch mittels des Handhebels 11 und der Verbindungstange 12 verstellt werden. 



  Zum Zwecke, dies ohne schädliche Beeinflussung des Ventils 6 zu ermöglichen, ist die Verbindung zwischen diesem und dem Drosselschieber 2 durch Zwischenschaltung einer im Verhältnis zur Feder 7 sehr schwachen Feder 13 nur kraftschlüssig, so dass durch Verstellung der Stange 9 sich der Druck, bei dem sich das Ventil 6 zu heben beginnt, nur sehr wenig- ändert. Um die Verstellung des Drosselschiebers 2 durch Heben des Ventils 6 ungehindert - vor sich gehen zu lassen, ist die Verbindungsstange 12 mit Schlitz versehen, so dass sie sich unabhängig von der Stellung des Hebels 11 verschieben kann. 



    Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 wird die Kraft, die das vom Druck im Einblasegefäss betätigte Regelorgan belastet, derart. von der Stellung des Füllungsreglers abhängig   gemacht, dass sie mit abnehmender Füllung abnimmt, mit zunehmender Füllung gleichfalls ansteigt. Dadurch wird erreicht, dass nur der der jeweiligen Belastung entsprechende Luft- druck sich im   Einblase-und   Anlassluftbehälter einstellt. Gleichzeitig wird die Belastung des
Regelorgans gemäss der Erfindung auch von dem Anlassgestänge in der Weise abhängig gemacht, dass bei Einstellung   auf"Halt"oder"Anlassen"die   Belastung vermindert und demgemäss die Luftförderung in dem erforderlichen Masse eingeschränkt wird. 



   1 ist wieder die Ansaugleitung des Luftverdichters ; die dem Verdichter zugeführte
Luftmenge wird durch den entlasteten Schieber 2 oder ein anderes geeignetes Regelorgan eingestellt. 6 ist das gegen den Druck im   Anlassgefäss-entlastete   Überdruckventil, das bei dem der Füllung entsprechenden Einblasedruck eine Verbindung zwischen Einblase-und
Anlassgefäss herstellt, so dass letzteres stets auf den gleichen Druck wie das Einblase- gefäss aufgeladen wird. Sinkt der Druck im Einblasegefäss, so wird durch das Rückschlag- ventil 3 ein Zurückströmen der Anlassluft verhindert. Durch ein Hebelgestänge   14, 15   wird die Bewegung des Kegels 6'auf den Regelschieber 2 der Luftpumpe übertragen, wobei die
Feder 7 das Gleichgewicht mit dem Einblasedruck herstellt.

   Das Übersetzungsverhältnis des
Hebelgestänges 14, 15 ist durch die veränderliche Stellung der Rolle 16 von der Stellung des Füllungshebels 17   derart abhängig   gemacht, dass bei Vollfüllung der höchste Einblase- druck eingestellt wird,   während-bei abnehmender Füllung-eine   entsprechende Abnahme des
Einblasedruckes erfolgt. 



   Dadurch wird erreicht, dass eine Verstellung des Ansaugschiebers des Verdichters erst erfolgt, wenn der im Einblasegefäss herrschende Luftdruck die der Füllung entsprechende
Einblasespannung übertrifft, was andrerseits infolge der unmittelbaren Verbindung zwischen
Einblase-und Anlassluftgefäss erst eintreten kann, wenn auch der   Anlassluftbehälter   auf mindestens gleiche Spannung aufgeladen ist. Feder und   Schieber können   so ausgebildet werden, dass bereits geringe Druckänderungen ein   vollständiges -Öffnen   oder Schliessen des
Ansaugschiebers zur Folge haben. Statt an die Stellvorrichtung 17 kann die Rolle 16 auch unmittelbar an einem selbsttätigen Füllungsregler angeschlossen werden. 



   Durch geeignete Bemessung der Einblaseluftleitung kann beim Übergang von kleiner
Füllung auf grosse Füllung ein der-allmählich steigenden Umdrehungszahl angepasstes lang- sames Ansteigen des Einblasedruckes sichergestellt werden, auch in Fällen, in denen beim
Manövrieren der Füllungshebel'plötzlich von Nullfüllung auf   Vdlfüllung   oder das Anlass- gestänge von Anlassen auf Betrieb umgelegt werden sollte. 



   In ähnlicher Weise'wie von der Füllungsregelung ist die Stellung der Rolle 16 auch von dem Anlassgestänge abhängig gemacht, derart, dass bei Stellung auf"Halt"oder auf   "Anlasgeii""ein   für das Anlassen   günstiger   Einblasedruck eingestellt wird,

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : i. Vorrichtung zur Regelung der Einblase-und Anlassluft von Ölkraftmaschinen, insbesondere Schiffsmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass einerseits zwischen Einblaseluftgefäss und Anlassluftgefäss ein gegen den Druck im Anlassluftgefäss unempfindliches Regelorgan, z. B. ein Ventil (6), eingeschaltet ist, das bei Überschreiten des Normaldruckes im Einblaseluftgefäss verstellt wird und dadurch Luft in das Anlassluftgefäss übertreten lässt, und dass andrerseits dieses Regelorgan mit einem die Leistung des Luftverdichters regelnden Organ, z.
    B. einem in die Ansaugleitung des Luftverdichters eingebauten entlasteten Schieber (2), einer Drosselklappe o. dgl. derart verbunden ist, dass sich bei Eintritt des Normaldruckes im Anlassluftgefäss das Ventil infolge Weiterförderung des Luftverdichters noch weiter öffnet und den Leistungsregler des Luftverdichters so beeinflusst, dass dessen Förderung eingestellt wird.
    2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass das zwischen Einblaseluftgefäss und Anlassluftgefäss eingeschaltete Ausgleichsorgan derart kraftschlüssig mit dem Leistungsregler des Luftverdichters verbunden ist, dass dieser ohne störende Beeinflussung des Ausgleichsorgans unabhängig von dessen Bewegung verstellt werden kann.
    3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft, die das zwischen Einblase-und Anlassluftgefäss eingeschaltete Ventil belastet, von der Stellung des Füllungsreglers der Maschine derart abhängig gemacht wird, dass sie im gleichen Sinne wie die Füllung abnimmt oder'zunimmt, so dass stets nur derjenige Druck im Einblasegefäss hergestellt wird, welcher dem für die jeweilige Belastung erforderlichen Einblasedruck entspricht.
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellung des Regelorgans ausser von dem Füllungsregler auch von der Stellung des Anlassgestänges derart abhängig gemacht wird, dass bei Einstellung auf "Halt" oâer auf "Anlassen" die das Regelorgan belastende Kraft entsprechend vermindert wird.
AT86202D 1919-04-15 1920-04-02 Vorrichtung zur Regelung der Einblase- und Anlaßluft von Ölkraftmaschinen, insbesondere Schiffsmaschinen. AT86202B (de)

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