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Verschluss für Flaschen mit innerem Druck.
Bei Flaschen mit innerem Druck, z. B. Champagnerflaschen, kommt es oft vor, dass der Pfropfen nach Entfernung seiner üblichen Verdrahtung nicht selbsttätig aus dem Flaschenhals herausgeschleudert wird, weil entweder der Pfropfen so fest sitzt, dass auch der auf unverminderter Höhe verbliebene innere Druck nicht imstande ist, ihn hinauszutreiben, oder der innere Druck infolge Lässigkeitsverluste zu schwach geworden ist. Das Herausziehen eines solchen steckengebliebenen Pfropfens mittels eines Pfropfenziehers ist aber unangenehm, da dabei ein Überschäumen und Verschütten des Flascheninhaltes, abgesehen von gefährlichen Stössen, unvermeidlich ist.
Der Flaschenverschluss gemäss der Erfindung beseitigt aber diese Nachteile mit den einfachsten Mitteln in vollkommenster Weise.
Eine Ausführungsform eines solchen Flaschenverschlusses ist in der Zeichnung dargestellt.
Auf dem im Flaschenhals steckenden Pfropfen g ist eine Scheibe a mit zwei einander gegenüberliegenden Ösenlappen gelegt und mit einem unterhalb des Flaschenwulstes e axial verschiebbar angeordneten Drahtring c. mittels der Drahtschlingen b verbunden. Dabei ist der Drahtring c so weit herabgezogen, dass die Drahtschlingen b straff gespannt sind und, um diese Lage aufrecht zu erhalten, ist um die Unterfläche des Wulstes e eine straffe Umschnürung f angebracht, die auch die Drahtschlingen umschliesst und gegen eine Verschiebung nach oben durch den Wulst e verhindert wird. Auf diese Weise ist erreicht, dass der Pfropfen durch die Scheibe a sicher festgehalten ist.
Soll die Flasche geöffnet werden, so wird zunächst die Umschnürung f durch Aufschneiden oder Abzwicken gelöst. Überwindet der innere Druck die Reibung des Pfropfens im Flaschenhals, so hebt der Pfropfen die auf ihn liegende Scheibe a soweit, bis der durch die Drahtschlingen b mitgezogene Ring c gegen die Unterfläche des Halswulstes e stösst (Fig. 3). Weiter kann das aus der Scheibe a, den Drahtschlingen b und dem Drahtring c bestehende System durch den Pfropfen nicht gehoben werden und der Pfropfen wird in seiner jetzt teilweise gelüfteten Stellung festgehalten, bis eine der Drahtschlingen durch Abzwicken oder Abschneiden gelöst wird (Fig. 4), worauf der Pfropfen unter dem inneren Druck die Scheibe a zur Seite klappt und gänzlich hinausgetrieben werden kann.
Sitzt der Pfropfen sehr fest im Halse, so wird das System a, b, c auch nach Entfernung der Umschnürung f in der in Fig. i gezeigten Lage verbleiben. Nun besitzt aber die Scheibe a eine zentrale Durchbrechung i (Fig. 2), durch die hindurch der Pfropfen mittels eines Pfropfenziehers abgefasst und bis in die Lage nach Fig. 3 ausgehoben. werden kann, wobei das System a, b, c um die Höhe h bis zum Anliegen des Ringes c an dem Wulst, e der. Flasche mitgezogen wird. In dieser Lage ist der Pfropfen jedenfalls so gelockert, dass er nach Lösen einer der Schlingen c selbsttätig gänzlich hinausgeschleudert wird. Es kann also auch ein sehr fest sitzender Pfropfen ganz gefahrlos gelüftet werden.
Der geschilderte Verschluss hat auch noch den Vorteil, dass er die Verwendung ganz kleiner Pfropfen, die nicht aus der Flaschenmündung vorragen, zulässt, was eine grosse Ersparnis an teurem Pfropfenmaterial bedeutet. Die Scheibe a bleibt an einer der beiden
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Schlingen stets hängen, kann also immer wieder verwendet werden. Zu erneuern sind nur die Umschnürung f und eine der Schlingen b, was wieder gegenüber den bisherigen Verschlüssen eine Ersparnis an Draht bedeutet.
Anstatt der gelochten Scheibe a könnte selbstverständlich auch ein anderes bügelartiges Festhalteorgan benutzt werden.
Es sei noch hervorgehoben, dass es bereits Flaschenverschlüsse gibt (vgl. die französische Patentschrift Nr. 389002), bei denen der Pfropfen durch eine mittels einer Verdrahtung festgehaltenen Scheibe gesichert wird. Dieser Verschluss ist aber in der Höhenrichtung nicht verschiebbar, kann also nicht den gleichen Zweck erfüllen wie der eben geschilderte Verschluss. Andrerseits sind zum Festhalten von Porzellanpfropfen bestimmte schwenkbare Bügel bekannt (vgl. die britische Patentschrift Nr. 17866 v. J. 1908), die in Längsschlitze des Flaschenhalses eingreifen, samt dem an ihnen angelenkten Pfropfen in der Höhenrichtung verschoben werden können und zur Sicherung der Geschlossenstellung durch eine Verschnürung in der untersten Lage festgehalten sind.
Aber auch damit kann der von der vorliegenden Elfindung erfüllte Zweck nicht erreicht werden, weil der Pfropfen unmittelbar mit dem Bügel verbunden ist.