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Vorrichtung zur Verabfolgung von Flüssigkeiten.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verabfolgung von Flüssigkeiten, die hauptsächlich in einer in der Tasche tragbaren Form ausgebildet besonders in solchen Fällen benutzt werden kann, in denen es sich darum handelt, Flüssigkeiten in kleinen Dosen zu verabfolgen. Für diese Zwecke wurden bisher unter anderen Kolbenspritzen verwendet, die entweder vor jeder einzelnen Benutzung aus einem besonderer Vorratsbehälter gefüllt werden mussten, oder aber-sofern die pumpenartige Vorrichtung einen zur Aufnahme mehrerer Dosen entsprechend bemessenen Zylinder besass-musste man während der Benutzung der Vorrichtung die auf dem aus durchsichtigem Material hergestellten Zylinder angebrachten Teilstriche beobachten, um die Dosierung genau einhalten zu können.
Bei der Vorrichtung gemäss der Erfindung geht die Dosierung vollkommen selbsttätig vor sich und die Vorrichtung kann unmittelbar nacheinander, ohne jede zwischenliegende Handhabung zur wiederholten Verabfolgung von Flüssigkeiten verwendet werden. Ausser diesem wesentlichen Vorteil hat die Vorrichtung noch den Vorzug, dass sie keine beweglichen Teile besitzt, ferner dass ihre Wirkung nicht auf Saug-und Druckwirkung beruht, somit für eine besondere Abdichtung nicht gesorgt werden muss.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung besteht aus einem Flüssigkeitsbehälter und
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aufnehmenden Raum mit zusammendrückbarer Wand, an welchen sich ein kapillarer Ausfluss anschliesst. Nach Verabfolgung je einer Dosis wird der Raum mit zusammendrückbarer Wand aus dem Vorratsbehälter mit Flüssigkeit angefüllt, die beim Zusammendrücken der nachgiebigen Wände durch den Ausfluss an die Verwendungsstelle gelangt.
Die Zeichnung zeigt drei Ausführungsformen der Erfindung in schematischen Längsschnitten.
In sämtlichen Figuren der Zeichnung ist a der Vorratsbehälter,, der durch die Wand b von dem durch eine zusammendrückbare Wand begrenztem Raum c getrennt wird. An den Raum c ist ein Ausflussrohr d mit kappillare Bohrung angeschlossen. In der Zwischenwand b ist eine Bohrung e und an der dem Raum c zugekehrten Fläche der Wand eine Aushöhlung f ausgebildet.
Fig. i zeigt die eine Ausführungsform der Vorrichtung in Gebrauchslage, wobei das Rohr d mit seiner freien Öffnung abwärtsgedreht und der Raum c mit Flüssigkeit angefüllt ist. Der Flüssigkeitsvorrat F befindet sich oberhalb der Zwischenwand b im unteren Teile des Behälters a und oberhalb der Flüssigkeit befindet sich ein die in den Raum c eingetretene Flüssigkeit ersetzendes Luftkissen L. Trotzdem das Rohr d mit seiner Öffnung abwärtsgedreht ist, kann aus der Vorrichtung von selbst keine Flüssigkeit austreten, da das Luftkissen L mit dem Druck der. Aussenluft Gleichgewicht hält und zufolge der Kapillarität der Bohrung des Rohres d eine neuere Luftmenge nicht eintreten kann.
Wird nun die Wand des Raumes c beispielsweise durch Eindrücken des Rohres d aus der Lage 1 in die gestrichelt gezeichnete Lage 2 zusammengedrückt, so tritt die im Raum c befindliche Flüssigkeitsmenge durch das Rohr d aus. Dadurch, dass das in die Wand des Raumes c dicht eingesetzte innere Ende des Rohres d in der Lage 2 der nachgiebigen Wand sich in die Aus- höhlung f der Zwischenwand b legt, ist nach Ausfluss der zu verabfolgenden Flüssigkeitsmenge die Vorrichtung luftdicht abgeschlossen und es kann keine weitere Flüssigkeit austreten.
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Die Aushöhlung f und das entsprechende Ende des Rohres d sind zweckmässig als kongruente Kugelkalotten ausgebildet, wodurch auch dann stets gleiche Dosierung und vollkommener Abschluss erreicht wird, wenn das Rohr d aus der Achse der Vorrichtung ausschwingt. Bei Loslassen der Wand des Raumes c kehrt diese in die Lage 1 zurück und durch die Öffnung e der Wand b tritt Flüssigkeit aus dem Behälter a in den Raum c. Vor Anfüllung des Raumes c wird die Vorrichtung besonders bei dichteren Flüssigkeiten zweckmässig in die Lage gemäss Fig. 2 gebracht, in welcher die Öffnung des Rohres d nach oben gekehrt ist.
In dieser Lage gelangt der Flüssigkeitsvorrat F im Behälter a in die vorher durch die Luft F eingenommene Lage und die sich im Behälter a senkende Flüssigkeit saugt in der
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dass beim Umkehren der Vorrichtung in die Lage gemäss Fig. i der Raum c aus dem Flüssigkeitsvorrat L mit Flüssigkeit angefüllt wird. Die Vorrichtung kann also unmittelbar nacheinander wiederholt benutzt werden, bis der Flüssigkeitsvorrat des Behälters a erschöpft ist. Das Mass der Dosierung hängt ausschliesslich von der Aufnahmefähigkeit des Raumes c ab.
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Flüssigkeitsvorrates L herausgenommen, worauf der Behälter a mit frischer Flüssigkeit angefüllt werden kann. Die nachgiebige Wand des Raumes c bildet zwischen dem Behälter a und der Wand b einen flüssigkeit-und luftdichten Abschluss.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 weicht von derjenigen gemäss Fig. i und 2 nur darin ab, dass die Wand des Raumes c nicht in der Form einer Kugelkalotte, sondern eines Zylinders ausgebildet ist. Bei der Betätigung kann die Wand des Raumes c entweder durch Eindrücken des Rohres d oder durch einen auf den Zylindermantel radial, beispielsweise durch zwei Finger ausgeübten Druck zusammengepresst werden.
Bei dieser Ausbildung kann der Zylindermantel aus einem festen Stoff bestehen, in welchem Falle die das Ende des Rohres d haltende Basis des Zylmders membranartig, beispiesweise aus Gummi, ausgebildet sein kann. In diesem Falle erfolgt die Betätigung selbstverständlich durch axiales Eindrücken der Membran.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist die Wand des Raumes c zwischen der Wand b und einer das Rohr d haltenden Scheibe g eingefasst. Ausser Gebrauch wird die Scheibe g als Stopfen in die Öffnung des Behälters a eingesetzt, wobei das Rohr d in den Behälter a hineinragt. Wenn die abgeschlossene Vorrichtung aus der dargestellten Lage um 1800 verdreht wird, ragt das Ende des Rohres in den sich oberhalb der Flüssigkeit befindenden Luftraum, so dass durch das Rohr d keine Flüssigkeit austreten kann.
Die dargestellten Ausführungsformen veranschaulichen die Vorrichtung nur schematisch, die gestaltliche und konstruktive Ausbildung kann aber von der dargestellten auch abweichen.
Der Behälter a kann aus beliebigem Material, beispielsweise Glas oder Metall, die Wand des Raumes c aus jedem flüssigkeitsundurchlässigen, zusammendrückbaren Material, beispielsweise Gummi, bestehen.
Die Vorrichtung kann für die verschiedensten Zwecke, beispielsweise für ärztliche
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gläser usw. verwendet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Vorrichtung zur Verabfolgung von Flüssigkeiten mit einem ein mehrfaches der zu verabfolgenden Flüssigkeitsmenge aufnehmenden Vorratsbehälter und einem Raum, der die jedesmal zu verabfolgende Menge aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Raum an den Vorratsbehälter dicht und kommunizierend angeschlossen ist, eine begrenzt zusammendrückbare Wand aufweist und vorteilhaft mit einem Kapillarausfluss verbunden ist, wodurch die wiederholte selbsttätige Verabfolgung einer stets gleichen Flüssigkeitsmenge ermöglicht wird.