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Kupplungseinrichtung für den Hinterradantrieb, insbesondere bei Motorrädern.
Bei den bisher in Verwendung stehenden Motorrädern ist das Kettenrad und Bremsgehäuse der bekannten Expansionsbremse mit der Nabe des Hinterrades fest verbunden, so dass sie ein Stück bilden.
Dieser Umstand kommt für den Fahrer bei Eintritt einer Luftreifenbeschädigung oder eines anderen Defektes, dessen Behebung die Herausnahme des Hinterrades erfordert, äusserst nachteilig zur Geltung, weil hierbei ausser Lösens mehrerer Schraubenverbindungen und des Bremshebelzugorgans auch der Antriebsriemen bzw. die schmierige, ölige und zumeist verdeckt laufende Kette entspannt und abgeworfen werden muss. Ebenso umständlich und infolge der zumeist langwierigen Ketteneinstellarbeit noch viel zeitraubender gestaltet sich das Einsetzen des Hinterrades.
Durch die Erfindung wurde nun der Hinterradantrieb derart ausgebildet, dass das Kettenrad bzw. die Riemenscheibe und das Bremsgehäuse der bekannten Expansionsbremse
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mit Kettenrad und Bremsscheibe durch Mitnehmer leicht lösbar auf Drehung und durch die übliche Achsschraube axial verbunden sind, so dass nach Lösen dieser einzigen Schraubenverbindung das Hinterrad, ohne Kettenrad und Bremse, mühelos aus dem Rahmen herausgenommen und ebenso leicht wieder eingesetzt werden kann.
Die neue Einrichtung gewährt ausserdem noch den wesentlichen Vorteil, dass sich das Hinterrad auch als Vorderrad verwenden lässt.
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Hinterradantrieb eines Motorrades zur Hälfte im Horizontalschnitt, zur Hälfte in Draufsicht, Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie a-b der Fig. i, Fig. 3 eine Einzelheit in Stirnund Seitenansicht zu Fig i, Fig. 4 den Hinterradantrieb eines Motorrades gemäss einer anderen Ausführungsform zur Hälfte im Längsschnitt und in Ansicht, Fig. 5 einen Teil des Hinterradantriebes gemäss einer weiteren Ausführungsform im Horizontalschnitt, Fig. 6 denselben in Seitenansicht und Fig. 7 eine Kettenradverschalung in Seitenansicht teilweise im Schnitt.
Bei dem Hinterradantrieb nach Fig. 1 und 3 läuft das Kettenrad 1 unter Zwischen-
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einerseits durch einen nachziehbaren Kugelkonus 4 und andrerseits durch das zu einem Kugelkonus 3'ausgebildete innere Hülsenende gegen axiale Verschiebung gesichert. Die Kettenradlagerhülse 3 ragt mit ihrem äusseren Ende durch die zum Zwecke der Kettenspannung als Langloch oder Ausnehmung ausgebildete Rahmenöffnung 5 hindurch und ist mittels einer Scheibenmutter 6 und einer ebensolchen Gegenmutter 6'am Rahmenende 7
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ist die bekannte Expansionsbremse 9 am Rahmenende 7 angebracht ; das Bremsgehäuse 10 lauft wie das Kettenrad 1 auf einer zu einem Kugellager ausgebildeten Lagerhülse 3.
Der Gehäusedeckel 11 vertritt hier die Gegenmutter 6', während zum Festziehen der Hülse wieder eine Mutternscheibe 6 dient. Das Kettenrad 1 und das Bremsgehäuse 10 weisen an
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Schraubenbolzenachse 17 in axialer Richtung festgestellt ist. Die Schraubenbolzenachse 77 hat die bei Motorrädern übliche Form und Abmessungen und durchsetzt die beiden Hülsen 3 sowie eine Kugellagerhülse 18 der Nabe 16 ; festgezogen ist sie mittels einer Schrauben- mutter'19, die sich gegen eine Beilagscheibe 20 stützt. Diese greift mittels einer Nabe 21 in eine Nut 22 der Achse 17 ein und verhindert dadurch, dass die Scheibenmutter 6 beim Nachziehen oder Lüften der Mutter 19 mitgedreht wird.
Eine im Bereiche des Achsen-
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des Kettenrades, der Nabe und Bremse sind Dichtungsringe 25 vorgesehen, die ein Herausfliessen des Schmiermittels und Eindringen von Schmutz wirksam verhindern.
Soll nun das Hinterrad 26 herausgenommen werden, so wird die Schraubenmutter 19 abgeschraubt, die Achse 17 aus den Hülsen 3 und 18 herausgezogen. Hierauf lässt sich das Hinterrad mühelos aus dem Rahmen 7 herausnehmen. In gleich einfacher Weise erfolgt das Einsetzen, wobei die keilförmige Ausbildung der Mitnehmer 14, 15 ein leichtes sofortiges ilineinfinden in die Nuten 12, 13 gewährleistet.
Fig 4 zeigt die Einrichtung bei einem Keilriemenantrieb, bei welchem die Riemen-
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Falle entfällt Lagerhülse 3 und auch die Mitnehmereinrichtung ist nur auf einer Seite getroffen, wobei der die Achse bildende Schraubenbolzen 17 mit seinem Gewindeende 17' unmittelbar im Langloch 5 des Rahmenendes 7 aufliegt. Ansonsten ist die Ausbildung des Antriebes wie bereits beschrieben.
Nach Fig. 5 und 6 reicht die Lagerhülse 3 für das Kettenrad 1 bzw. die Bremse 9 nur bis knapp zum Rahmenende 7 und ist durch einen einerseits mittels einer Klammer 29 am Rahmenrohr 7'festgelegten und andrerseits mittels eines Ansatzes 30 in der Rahmenausnehmung 5 abgestützten Lappen 34 am Rahmenende 7 befestigt, wodurch die Befestigungsmutter 6 (Fig. i) und die Gegenmutter 6'entfallen. Die Schraubenbolzenachse 17 uht unmittelbar in der Ausnehmung 5 auf und hat, wie schon erwähnt, die bei Motorräder übliche Abmessung, so dass die solcherart ausgebildete Kupplungseinrichtung sofort in jeden schon bestehenden Motorradrahmen passt. In einer Gewindebohrung 32 des Lappens 31 ist die Hülse 3 eingeschraubt, während in einer Bohrung des Ansatzes 30 die in bekannter Weise gegen einen Steg 33 sich stützende Kettenspannschraube 34 sitzt.
Durch die beschriebenen Einrichtungen ist also ohne die Kette entspannen und abwerfen, als auch das Zugorgan der Bremse lösen, zu müssen, die Herausnahme des Hinterrades aus dem Rahmen möglich. Dieser Umstand lässt auch ein vollständiges Einkapseln der Antriebskette zu. Eine derartige Einrichtung ist in Fig. 7 der Zeichnung dargestellt. Diese besteht aus einem zweiteiligen, die Kette vollständig umschliessenden Schutzgehäuse, dessen Hälften 35, 36 mittels Flanschen 37 einander berühren und durch in seitlich angeordnete Haken 38, 39 eingehängte Schraubenfedern 40 zusammengehalten sind. Die untere Hälfte 36 des Schutzgehäuses ist mittels einer Klammer 41 an dem Rahmen 7 befestigt.
Um das Eindringen von Staub durch die Stossstelle der Flanschen 37 zu verhindern, trägt die obere Gehäusehälfte 35 innen eine die Flanschstossstelle abdeckende Leiste 42.
Durch die Erfindung erscheint es zweckdienend, Reserveräder, die am Rahmen hinter dem Sitz des Fahrers zu beiden Seiten des Hinterrades oder Seitenwagens in geeigneter Weise befestigt werden, mitzuführen, um bei Eintritt eines Raddefektes nicht sofort den Schaden beheben zu müssen.
Die Auswechslung des Rades erfordert die denkbar kürzeste Zeit, so dass ein der
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Die Gestehungskosten der Neukonstruktion sind dieselben wie bei den bekannten Hinterradantrieben. Schliesslich sei noch erwähnt, dass die Erfindung bei jedem der bisher bekannten Antriebssystemen sich anwenden lässt.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Kupplungseinrichtung für den Hinterradantrieb, insbesondere bei Motorrädern, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterradnabe (16) mit dem auf einer besonderen, im Motorradrahmen ) festsitzenden Lagerhülse (3) drehbaren Kettenrad (1) (Riemenscheibe, Kegelradantrieb) und dem in gleicher Weise gelagerten. Bremsgehäuse (10) einer an sich bekannten Reibungsbremse (9) durch Mitnehmer (12, 14, 13, 15) auf Drehung und durch die bei Hinterrädern übliche Schraubenbolzenachse (17) axial verbunden ist, so dass sich nach Herausnahme der Achse (17) das Hinterrad ohne Kettenrad und Bremse mühelos aus dem Rahmen herausnehmen lässt.