<Desc/Clms Page number 1>
Briefumschlagverschluss zur beliebigen Wiederbenutzung von normalen Briefumschlägen oder Aktensäcken.
Durch die Not der Zeit, den Mangel an Arbeitskräften, Rohstoffen und Kohlen sind neue Probleme aufgetaucht, an die früher nie gedacht worden ist. Ein Briefumschlag oder Aktensack hatte in früheren Zeiten für grössere Betriebe, Behörden o. dgl. einen so geringen Wert, dass der Verbrauch von mehr oder weniger solchen Umschlägen nicht die geringste Rolle spielte. Diese Verhältnisse haben sich von Grund aus geändert, indem nicht nur der Preis der Ware um ein vielfaches gestiegen ist, sondern tatsächlich der Fall eintreten kann, dass selbst für viel Geld nicht die genügende Anzahl von Briefumschlägen und Aktensäcken für grosse Betriebe und Behörden im Handel zu haben sind.
Aus dieser Notlage ist die neue Aufgabe erwachsen, die durch den Erfindungsgegenstand gelöst werden). soll. Sie besteht darin, dass die Möglichkeit gegeben werden soll, vorhandene Briefumschläge solange weiter zu benutzen, bis das Papier des Umschlages vollständig abgenutzt ist. Um dies zu ermöglichen, muss eine neuartige Vorrichtung zum Ver-
EMI1.1
forderungen entspricht : Die Verschlussvorrichtung muss mit möglichst geringen Kosten in Massen hergestellt werden können unter Berücksichtigung der vorhandenen Rohstoffe ; zu diesem Zwecke muss der Briefverschluss so einfach wie möglich sein und die Bearbeitung und den Rohstoffverbrauch auf den Geringstwert herabdrücken.
Sie muss die Möglichkeit bieten, nicht nur besonders zu diesem Zwecke hergestellte oder vorbereitete Briefumschläge, sondern jeden beliebigen mit der Post ankommenden Briefumschlag oder Aktensack, so wie er ist, beliebig oft wieder zu benutzen.
Diese Bedingungen werden von dem Erfindungsgegenstand in mustergültiger Weise erfüllt, und zwar stellt dieser einen Briefverschluss zur beliebigen Wiederbenutzung von normalen Briefumschlägen, Aktensäcken jeder Art und Grösse dar, dessen wesentliches Merkmal in einer Verschlusskappe besteht, welche aus einem Adressblatt mit angefalzter, nach der Rückseite übergreifender Verschlusskappe besteht und mit Leimrändern versehen ist. Es ergibt sich-ohne weiteres, dass hier die einfachste mögliche Form eines Brieferschlusses geschaffen ist, welche den geringstmöglichen Verbrauch von Rohstoffen (Papier und Leim) ermöglicht und der Notwendigkeit der Anwendung besonderer Bearbeitungsverfahren komplizierter Aufdrucke u. dgl. überhebt.
Es sind bereits früher vielfache Einrichtungen an Briefumschlägen oder Briefbogen geschaffen worden, die sich jedoch in wesentlichen Punkten von dem Erfindungsgegenstand unterscheiden, Man kann diese früheren Anordnungen in verschiedene Gruppen einteilen, bei denen gewisse Eigenschaften stets wiederkehren. Hier ist zunächst die Gruppe der Rückantwortbriefe zu erwähnen ; sie sollen dazu dienen, einen Briefumschlag so einzurichten, dass er gleichzeitig die Rückadresse aufnimmt und nach Vornahme gewisser Abänderungen zur Rückantwort benutzt werden kann. Das wesentliche Ziel ist bei diesen Anordnungen stets die Rückadresse von dem Erstabsender gleich aufzubringen und dann während der ersten Sendung zu verdecken.
Alle diese Anordnungen aber erfordern unbedingt die Anordnung besonders abgepasster Briefumschläge und zugehöriger Uberdeckungsumschläge. Es ist also für die Benutzung stets vorausgesetzt, dass der Empfänger des Erstbriefes den Umschlag
<Desc/Clms Page number 2>
dem Erstabsender wieder zurückschickt. Eine beliebige Benutzung beliebiger ankommender Umschläge zur Versendung beliebiger Briefsendungen an beliebige andere Empfänger ist nicht möglich. Meistens arbeiten derartige Rückantwortsbriefe auch mit komplizierten Verschlussvorrichtungen, wie metallenen Klammern o. dgl., die, abgesehen von ihrem hohen Preis, auch gewöhnlich den Fassungsraum des Briefumschlages verkürzen, also zur Aufnahme normaler Briefbogen die Verwendung von Briefumschlägen handelsüblicher Grösse nicht gestatten.
Eine andere Gruppe besteht in den sogenannten Kurzbriefen, wo in den meisten Fällen der Briefbogen selbst als Umschlag verwendet werden soll. Hier sind an den Briefbogen Leimränder angesetzt oder angeklebt und können bei Empfang des Briefbogens mit Hilfe von Lochlinien entfernt werden. Auch hier ist die Versendung beliebiger Briefbogen, besondere von Aktensäcken, nicht möglich.
Eine weitere Gruppe ist die der Briefsicherungen, welche eine besondere Sicherheit des Briefinhalts vor missbräuchlicher Einsichtnahme gewährleisten sollen. Auch diese Vorrichtungen können der eingangs gestellten Aufgabe nicht dienen, weil mit ihnen weder eine Papierersparnis noch eine Wiederverwendung handelsüblicher bereits benutzter Briefumschläge möglich ist.
Schliesslich sind auch Einrichtungen bekannt geworden, durch die zerbrechliche Warenproben vor der Beschädigung durch den Poststempel geschützt werden, indem man ein besonderes Adressenblatt nach Art eines Anhängezettels an dem Briefumschlag befestigt ist. Abgesehen davon, dass hier von einer Ersparnis nicht die Rede ist, können auch handelsübliche Briefumschläge nicht benutzt werden, da durch den Anhängezettel die Abmessungen des Briefumschlages erheblich vergrössert werden.
Einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i ein Ausführungsbeispiel der Adresskappe, Fig. 2 ein anderes, Fig. 3, 4, 5, 6, 7 die Anbringung der Kappe an einen Aktensack, Fig. 8 eine dritte Ausführungsform.
Bei den gezeigten Ausführungsformen ist ein Aktensack b-von handelsüblicher Grösse verwendet. Dieser Aktensack ist, wenn er bereits verwendet war, am oberen Ende d aufgeschnitten (Fig. 6). Natürlich kann man diese Überfallklappe e von vornherein bei den neuen Briefumschlägen abschneiden oder fortlassen. Falls auf dem Umschlag bereits. eine Adresse steht, wird diese einfach durchgestrichen. Der Briefverschluss besteht in einer Briefkappe a. Diese setzt sich zusammen aus einem Adressblatt und einer bei c angefalzten, nach der Rückseite übergreifenden Verschlusskappe al. Die Verschlusskappe ist in einfachster Form aus gewöhnlichem Papier gestanzt und kann einen Vordruck für die Adresse tragen.
Sie kann entweder auf der ganzen Unterseite oder an den umlaufenden'Rändern (Fig. 2) oder auch nur an dem oberen und unteren Rand (Fig. I) geleimt sein. Nachdem der Brief in den Umschlag eingelegt und die beschriebene und frei gemachte Adresskappe mit ihrem unteren Rand auf der Umschlagvorderseite festgeklebt ist, falzt man die Verschlussklappe al über die obere Kante des Umschlages herüber und klebt sie mit ihren oberen Leimstreifen auf die Rückseite des Briefumschlages. Bei Ankunft des Briefes wird die Kappe an der Falzkante aufgeschnitten und der Brief herausgenommen. Will man den Briefumschlag wieder benutzen, so reisst man einfach die Überreste der Briefkappe ab und klebt eine neue Briefkappe auf.
Um dies zu erleichtern, können die Briefkappen mit Loch- reihen j, J1 (Fig. 8) in nächster Nähe der Leimstreifen versehen sein.