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Vorrichtung zum Einbetten einer Füllmasse in Kapseln.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, welche zur selbsttätigen Einbettung einer
Füllmasse in entsprechend vorgebildete, einseitig offene Kapseln oder Pastillen, insbesondere für pharmazeutische, chemische oder ähnliche Zwecke bestimmt ist und bei welcher die zu füllenden Kapseln in fortlaufender Reihenfolge ruckweise unter mehreren hintereinander an- geordneten Einzelvorrichtungen vorgeführt werden.
Das Wesen dieser neuen Vorrichtung besteht darin, dass die Kapseln an der ersten Arbeit- stelle durch einen federnden Stempel erforderlichenfalls gerade gerichtet, und an der nächsten
Arbeitsstelle durch einen weiteren Stempel innen mit einer Wandbekleidung aus Oblatenmasse,
Gelatine, Papier oder dgl. ausgelegt werden, worauf an der folgenden Arbeitsstelle die eigentliche
Füllmasse eingetragen wird und an der weiterfolgenden Arbeitsstelle die Kapseln durch Auf- legen eines dünnen, aus Oblatenmasse, Papier, Gelatine oder dgl. bestehenden Deckplättchens verschlossen werden, welches schliesslich an der letzten Arbeitsstelle mittels eines angewärmten
Stempels durch Klebwirkung mit der zugehörigen Kapsel fest verbunden wird.
Diese verschiedenen Einzelvorrichtungen sind dabei zweckmässig an einen gemeinsamen
Schlitten angebracht, welcher durch ein geeignetes Antriebsgestänge den ruck-weisen Vorschüben der Kapseln entsprechend zwangläufig gehoben und gesenkt wird.
Durch diese Vorrichtung wird ein sauberes und hygienisch einwandfreies, völlig selbst- tätiges Einbetten der Füllmasse in die Kapseln und Wiederverschliessen der letzteren ermöglicht.
Um eine stets gleichmässige Füllung der Kapseln oder Pastillen zu erzielen, ist das das
Füllmittel enthaltende, an dem Hauptschlitten der Vorrichtung befestigte Mischgefäss zweck- mässig an seinem Auslass mit einem Doppelventil versehen, welches für gewöhnlich auf seinem unteren Sitz aufruhen den Auslass verschlossen hält, aber eine bestimmte Füllmittelmenge zwischen beide Ventilsitze gelangen lässt, und dass nach Senkung des Mischgefässes in die Arbeit- lage jedesmal durch ein von der Hauptwelle aus befestigtes Gestänge auf seinen oberen Sitz gehoben wird, so dass dann die vorher zwischen beide Ventilsitze gelangte Füllmittelmenge, und nur diese, durch den Auslass austreten kann.
In der Zeichnung ist die Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. und zwar zeigt :
Fig. 1 eine Vorderansicht der gesamten Maschine ;
Fig. 2 einen Schnitt nach A-A der Fig. 1 ;
Fig. 3 eine Seitenansicht des Richtstempels, teilweise im Schnitt in etwas grösserem
Massstabe ;
Fig. 4 die Stempelvorrichtung zum inneren Auskleiden der Kapselwandung ;
Fig. 5 die Stempelvorrichtung zum Auflegen des Deckplättchens.
Fig. 6 die Stempelvorrichtung zum Festkleben des Deckplättchens ;
Fig. 7 bis 9 die Ausbildung der eigentlichen Füllvorrichtung in verschiedenen Ansichten. teilweise im Schnitt.
In dem dargestellten Beispiel (Fig. 1) ist 1 das feste Maschinengestell und 2 eine daian angebrachte, wagerechte Tischplatte. Auf letzterer liegt eine über Rollen 3 geführte endlose
Förderkette 4, welche durch ein nicht mit dargestelltes Ant, riebsgestänge ruckweise in der Pfeil- richtung fortgeschaltet wird und zwischen deren einzelnen Gliedern die zu füllenden Kapseln J auf der rechten Seite vor der Maschine so eingesetzt werden, dass ihre Offnung nach oben ge- richtet ist.
Oberhalb der Tischplatte 2 ist auf der Vorderwand des Maschinengestells ein sich über dessen ganze Breite erstreckender Schlitten 6 mittels der seitlichen Führungsleisten 7 in senkrechter Rit. mg versehiebbar gehalten und mittels eines Gelenkkopfes 8 an einem Exzenter 9 der im oberen Teil des Gestelles gelagerten Antriebswelle 10 aufgehängt, so dass bei Drehung der letzteren der Schlitten zwangläufig gehoben und gesenkt wird. Der Antrieb der Welle 10 erfolgt durch eine zweite dahinter liegende Welle 11 (Fig. 2), welche durch ein Stirnräderpaar 12 mit der ersteren gekuppelt und mit einer Antriebsriemenscheibe 13 versehen ist.
Auf der Vorderseite des Schlittens 6 sind die einzelnen auf die zu füllenden Kapseln a einwirkenden Vorrichtungen angebracht, von denen die erste aus einem Richtstempel 15 besteht, der in Fig. 3 in grösserem Massstabe besonders gezeichnet ist. Dieser Richtstempel besteht, wie aus Fig. 3 hervorgeht, aus einem verstellbar am Schlitten 6 befestigten senkrechten Bolzen, auf dessen unterem abgesetztem Ende 16, 17 eine Büchse 18 geführt ist, die durch eine Feder 19 für gewöhnlich in der Tieflage gehalten wird und durch einen Anschlagstift 20 in ihren Endlagen
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mittels dessen sie die Antriebswelle 10 umgreift, und an diesem Auge ist seitlich eine Rolle 32 angebracht, welche mit einem auf der Welle 10 befindlichen Exzenter 33 zusammenwirkt.
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bewegung wie der Hauptschlitten 6 ausführt, nur an einer Stelle des Exzenters ist ein nocken- artiger Vorsprung 36 vorgesehen, durch welchen der Hilfsschlitten mit dem inneren Druck- stempel noch ein weiteres Stück abwärtsgedrückt wird, wenn sich der Hauptschlitten bereits in der tiefsten Lage befindet. An der Arbeitsstelle ist auf der festen Tischplatte 2 ein Führungs- gehäuse 40 angeordnet, dessen Deckel dem Lochstempel 25 zur Führung dient und welches mit einem seitlichen Querkanal zur Durchführung eines aus Gelatine, Papier oder Oblatenmasse bestehenden Streifens 41 versehen ist. Unter dem Streifen 41 ist eine dünne Stahlplatte 41a angeordnet, welche dem Lochstempel als Matrize dient.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist derart, dass sich zunächst beide Stempel 25,26 in die in Fig. 4 gezeichnete Lage abwärts- bewegen, wobei der Lochstempel aus dem Streifen 41 ein kreisförmiges Stück ausscheidet und auf die Öffnung der Kapsel legt, dann wird der innere Stempel 26 durch den Nocken 36 des
Exzenters 33 noch weiter abwärtsbewegt, so dass das ausgeschnittene Plättchen durch die
Spitze des Stempels 26 in die Höhlung der Kapsel eingedrückt wird und deren innere Wandung auskleidet, Dann gehen die Stempel wieder aufwärts und die nächste Kapsel wird unter die
Arbeitsstelle befördert, während gleichzeitig der Streifen 41 um ein entsprechendes Stück quer zur Bewegungsrichtung der Kapseln fortgeschaltet wird.
Nachdem so die innere Wandung der Kapseln ausgekleidet ist, gelangt diese unter die eigentliche Füllvorrichtung 42. Letztere ist in den Fig. 7 bis 9 in grösserem Massstabe besonders dargestellt. Dabei ist 43 der umgekehrt kegelförmige Boden, 44 die aus einem Glaszylinder be- stehende Seitenwand und 45 der Deckel des Mischgefässes. Der Boden 43 des Gefässes ist starr auf dem Schlitten 6 befestigt und die einzelnen Teile des Mischgefässes sind durch die an einem festen Ring 46 angelenkten Schrauben 47 lösbar zusammengehalten. Aussen ist das Mischgefäss von einem Kühlbehälter 48 umgeben, welcher eine zu starke Erwärmung beim Mischen der
Füllmasse verhindert und durch ein eingehängtes Thermometer 49 eine fortlaufende Kontrolle ermöglicht.
Im Innern des Mischgefässes befindet sich eine aus perforiertem Blech bestehende
Schnecke 50, deren Welle 51 durch einen Kegelrädertrieb 52 von einer Welle 63 aus angetrieben wird, die durch einen unter der Last eines Gewichtes 54 (Fig. 2) stehenden, über Rollen ge- leiteten Kettentrieb 66 mit der Hauptwelle 10 gekuppelt ist, und dadurch eine freie Auf-und Abbewegung des Schlittens ermöglicht, ohne dass der Antrieb unterbrochen wird. Das untere
Ende der hohlen Schneckenwelle ist mit seitlichen Durchbrechungen 56 versehen und als Sitz für einen darunter befindlichen doppelten Ventilkegel 57 ausgebildet, dessen anderer Sitz von der Düse 58 des Gefässbodens 43 gebildet ist.
Der Ventilkegel ist an einer durch die Schnecken- welle hindurchgeführten Stange 59 befestigt, welche unter dem Einfluss einer Druckfeder 60 steht, so dass dadurch der Ventilkegel 67 für gewöhnlich in der aus Fig. 7 ersichtlichen Tieflage, d. h. auf die Düsenöffnung niedergedrückt gehalten ist und ein Austreten dr Flüssigkeit ver- hindert. An das obere Ende der Ventilstange 59 greift ein Doppelhebel 61 an, welcher durch einen auf sein freies Ende einwirkenden Druckbolzen 62 mit einer auf der Hauptwelle an- gebrachten Nockenscheibe 63 in Verbindung steht.
Dadurch wird in bestimmten Zeitabschnitten, und zwar jedesmal, wenn sich der Schlitten 6 gesenkt hat, die Ventilstange 59 mit dem Kegel 57 in die aus Fig. 8 ersichtliche Lage angehoben, wodurch die Austritsdüse 58 geöfnet und gleich- zeitig das untere Ende der hohlen Schneckenwelle geschlossen wird, so dass die zwischen den beiden befindliche Flussigkeitsmenge as. ch unten austreten kann, und in die jewpils unter der
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und durch en Widerstand entgegen der Wirkung der Feder 19 an der weiteren Abwärts- bewegung "hindert wird.
Durch den Druck der Feder wird dabei die obere Fläche der Kapsel in eine genau bor'-.,) ntale Lage gebracht und bei der weiteren Abwärtsbewegung des Schlittens 6 dringt der untere Ansatz 16 des Richtstempels in die Öffnung der Kapsel ein, um dadurch etwaige
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wirkung noch zurückhält, bis auch sie durch den Anschlagstift 20 mit angehoben wird. Während sich der Schlitten in der Hochlage befindet, wird die Förderkette 4 mit den Kapseln 5 soweit fortgeschaltet, dass die nächste Kapsel unter den Richtstempel gelangt. Auf diese Weise werden die einzelnen Kapseln selbsttätig genau gerade und zentrisch eingestellt, so dass sie genau in der richtigen Lage unter die nachfolgenden Einzelvorrichtungen gelangen.
Die an der zweiten Arbeitsstelle angebrachte Vorrichtung dient zur inneren Auskleidung der Kapselwandung und besteht im wesentlichen aus einem rohrförmigen Lochstempel 25 (Fig. 1 und 4) und einem in diesem konzentrisch geführten Druckstempel 26. Der hohle Lochstempel 25 ist fest am Hauptschlitten 6 angebracht, während der innere Druckstempel 26 an einem kleineren, senkrecht verschiebbaren Hilfs. llch1itten 30 befestigt ist, der durch eine Kuppelstange 27 unter Zwischenschaltung einer Feder 28 am oberen Steg 29 des Maschmengestells aufgehängt ist. Die Kuppelstange 27 ist in der Mitte zu einem länglich sn Auge 31 erweitert. mittels dessen sie die Antriebswelle 10 umgreift, und an diesem Auge ist seitlich eine Rolle 32 angebracht, welche mit einem auf der Welle 10 befindlichen Exzenter 33 zusammenwirkt.
Dieses Exzenter ist so gestaltet, dass der Hilfsschlitten 30 im wesentlichen die gleiche Auf-und Abwärtsbewegung wie der Hauptschlitten 6 ausführt, nur an einer Stelle des Exzenters ist ein nockenartiger Vorsprung 36 vorgesehen, durch welchen der Hilfsschlitten mit dem inneren Druckstempel noch ein weiteres Stück abwärtsgedrückt wird, wenn sich der Hauptschlitten bereits in der tiefsten Lage befindet. An der Arbeitsstelle ist auf der festen Tischplatte 2 ein Führungsgehäuse 40 angeordnet, dessen Deckel dem Lochstempel 25 zur Führung dient und welches mit einem seitlichen Querkanal zur Durchführung eines aus Gelatine, Papier oder Oblatenmasse bestehenden Streifens 41 versehen ist. Unter dem Streifen 41 ist eine dünne Stahlplatte 41a angeordnet, welche dem Lochstempel als Matrize dient.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist derart, dass sich zunächst beide Stempel 25,26 in die in Fig. 4 gezeichnete Lage abwärtsbewegen, wobei der Lochstempel aus dem Streifen 41 ein kreisförmiges Stück ausschneidet und auf die Öffnung der Kapsel legt, dann wird der innere Stempel 26 durch den Nocken 36 des Exzenters 33 noch weiter abwärtsbewegt, so dass das ausgeschnittene Plättchen durch die
Spitze des Stempels 26 in die Höhlung der Kapsel eingedrückt wird und deren innere Wandung auskleidet.
Dann gehen die Stempel wieder aufwärts und die nächste Kapsel wird unter die Arbeitsstelle befördert, während gleichzeitig der Streifen 41 um ein entsprechendes Stück quer zur Bewegungsrichtung der Kapseln fort geschaltet wird.
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aus dem der Stempel 65 beim jedesmaligen Niedergang, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, ein Plättchen ausscheidet und damit die Öffnung der jeweils darunter befindlichen Kapsel überdeckt.
Die auf diese Weise zugedeckten Kapsel gelangen bei der Weiterbewegung unter den nächsten Stempel M (Fig. l und 6), welcher durch eine geeignete, nicht mit dargestellte Heizvorrichtung dauernd warm gehalten wird und beim jedesmaligen Niedergang auf die jeweils darunter be- findliche Kapsel infolge der Wärmewirkung ein Festkleben des Deckplättchens auf der Kapsel und damit einen sicheren Verschluss derselben bewirkt. Die Kapsel oder das Deckplättchen kann zu diesem Zwecke entweder mit einer durch Wärme lösbaren Klebmasse imprägniert sein oder selbst aus einem derartigen Material bestehen.
Wie aus diesen Ausführungen hervorgeht, wird durch die beschriebene Vorrichtung ein vollständig selbsttätiges, sauberes und exaktes Einbetten des Füllmittels in die Kapseln und Verschliessen der letzteren ermöglicht.
Die Form der Kapseln kann anstatt wie im dargestellten Beispiel halbkugelförmig, gegebenenfalls auch zylindrisch, kegelförmig oder sonstwie gestaltet sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Einbetten einer Füllmasse in Kapseln oder dgl., bei welcher die zu füllenden Kapseln in fortlaufender Reihenfolge unter mehreren nebeneinander angeordneten Einzelvorrichtungen ruckweise vorbeigeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapseln an der ersten Arbeitsstelle durch einen federnden Stempel (15) eJÍorderlichedalls geradegerichtet und an der nächsten Arbeitsstelle durch einen weitelen Stempel (25) innen mit einer aus einem Streifen (41) ausgeschnittenen Wandbekleidung ausgelegt werden, worauf an der folgenden Arbeitsstelle die eigentliche Füllmasse mit Hilfe einer aus einem Mischgefäss (42)
mit Verteilungs- ventil bestehende Füllvorrichtung eingetragen wird und an der weiterfolgenden Arbeitsstelle die Kapseln durch Auflegen eines dünnen, mittels eines Stempels (65) aus einem zugeführten Streifen ausgeschnittenen Deckplättchens verschlossen werden, welches schliesslich an der letzten Arbeitsstelle mittels eines angewärmten Stempels (70) durch Klebwirkung mit der zugehörigen Kapsel fest verbunden wird.