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Sattel mit einstellbaren Seitenblättern.
Die bereits wiederholt vorgeschlagene Einstellbarkeit der Seitenblätter von Sätteln soll bekanntlich den Zweck erreichen, einen und denselben Sattel verschieden geformten und verschieden grossen Pferdekörpern, bzw. dem jeweils verschiedenartigen Querschnitt derselben anzupassen so dass eine bessere Druckverteilung unter möglichster Freihaltung des Widerristes und dadurch die Vermeidung von Wunddrücken bei gleichzeitiger Lüftung am Widerrist erzielt wird.
Zu diesem Zwecke sind bisher Lösungen nach zwei Richtungen hin versucht worden. Die eine Lösung bestand darin, die Seitenblätter an zweiteiligen, um einen fix bleibenden Drehpunkt fächerartig bewegliche Zwieseln anzubringen ; die andere Lösung war die Parallelverschiebung der Seitenblätter durch Verstellung wagerechter Zwieseiteile in deren Längsrichtung.
Bei der ersterwähnten Anordnung ergibt sich der Nachteil, dass, da die Seitenblätter als Tangente aus einem und demselben Drehpunkte an dem Pferdekörper in jeder Winkelstellung
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artig ausgebildeten Zwieseln angebracht sind, deren kürzere Arme durch einen Lenker verbunden sind und deren in den einen Zwieselhälften fest eingesetzte Drehzapfen in je einem Langschlitz der anderen Zwieselhälften verschieb- und feststellbar sind.
Die Zeichnung stellt zwei Ausführungsbieispiele, und zwar in Fig. 1 und 2 in Seiten-und Rndansicht einen Packsattel. in Fig. 3 und 4 in gleichen Ansichten einen Reitsattel dar.
Jedes der beiden Seitenblätter besteht aus einem Rahmen 1, auf dessen Unterseite eine mit starkem Segeltuch überzogene Unterlage 2 aus Schweinsborsten oder dgl. und auf dessen Ober- seite ein je eine Hälfte der zweiteiligen Zwiesel bildenden Eisenbeschlag 3 befestigt ist. Dieser Beschlag bildet am Kopf- und Hil1terende zwei Paare von im Winkel stehenden Schenkeln, die vor ihren Verbindungsstellen gegeneinander und über dieselben hinaus in entgegengesetztem Sinne gekrümmt und zu hornartig abgebogenen Fortsätzen 4 ausgebildet sind. Die obeies eden je ) zweier Fortsätze sind durch einen Lenker 5 verbunden.
Um nun die Seitenblätter des Sattels der
Stärke des Pferdcleihes ohne wesentliche Änderung ihrer Winkelstellung anpassen zu können, hat der inneliegende Fortsatz des Sc11enkelpaarl's an der Kopfseite und der aussenliegende Fortsatz des an der Hinterseite des Sattels angebrachten Schenkelpaares an der Verbindungsstelle je einen
Bolzen 6 (Fig. l) fest eingesetzt, während die beiden anderen Fortsätze Langschitze 7 besitzen, ) durch welche die Bolzen hindurchgehen.
Durch Verschiebung der Bolzen in diesen Langschlitsen, welche zwecks Verhinderung einer Schiefstellung des Sattels etwas schräg gestellt sind, können
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der einander verlängernden bzw. deckenden oberen Schenkelenden und erst in zweiter Linie auch in einer verhältnismässig unbedeutenden fächerartigen Auseinanderbewegung der Schenkel selbst besteht.
Zur gegenseitigen Feststellung der Fortsätze nach Einstellung der Seitenblätter sind auf die mit Gewinde versehenen Bolzen 6 Muttern 8 und Scheiben 9 aufgesteckt, welch letztere an ihren dem mit Schlitz versehenen Fortsatz zugekehrten Flächen mit einer Rippe ausgestattet sind. In der zu beiden Seiten der Schlitzränder sich erstreckenden Fläche der bezüglichen Fortsätze sind dieser Rippe entsprechende Einkerbungen 10 vorgesehen (Fig. 2 und 4).
Beim Anziehen der Muttern 8 werden die Scheiben 9 an die Schenkelfortsätze angepresst und dabei die Rippen in die davor liegenden Einkerbungen hineingedrückt, wodurch jede Verschiebung der Bolzen in den Langschlitzen hintangehalten ist. Zweckmässig ist am Sattel ein zum
Lösen und Festziehen der Muttern dienender Schlüssel angehängt.
Wird der Sattel als Packsattel benutzt, so werden die unteren Enden des Beschlages 3 zu
Plattformen 11 ausgebildet (Fig. 2) und die Last wird mittels Riemen 12 befestigt, die durch passende Schlitze entweder wie in Fig. 1 an dem Kopf-und Hinterteil des Rahmens 1 oder wie in
Fig. 2 am oberen und unteren Rande des Rahmens gezogen werden.
An dem Sattel ist noch die Bauchgurte 13 und der um den Hinterteil des Pferdeleibes herumzulegende Riemen 14 befestigt, welch letzterer ein Verschieben des Sattels nach vorne
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hinterteiles vorstehenden Ring 15 eingehängt.
Die innere Fläche des Sattels hat die Form des Rückenskelettes des Pferdes, wobei auf die
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genommen ist. Es genügt daher eine Grössennummer des Sattels für verschieden grosse und stärkere oder schwächere Tiere. Der Sattel wird direkt aufgelegt und die Last wird auf den Plattformen, die auch zur Anbringung von Tragstühlen eingerichtet sein können, durch die Riemen festgehalten.