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Künstliches Bein.
Gegenstand der Erfindung ist ein künstliches Bein mit Kniegelenk, das beim Ausschrieiten, wie überhaupt ohne Belastung, normal freibeweglich ist, jedoch durch Belastung in jeder beliebigen Winkelstellung zwischen 180 und 1350, in der das Gelenk sich im Augenblick seiner Belastung befindet, vollständig fixiert wird und fixieit bleibt, solange die Belastung dauert.
Dieses Gelenk ist bei jeder Prothese nach Oberschenkelamputationen im oberen oder im mittleren Drittel oder nach Exartikulation im Hüftgelenk verwendbar und ermöglicht das Bergabgehen und wechselschrittige Treppensteigen ohne die Gefahr des Zusammenknickens im Knie.
Das der Erfindung gemäss ausgeführte, die Erreichung dieses Zweckes ermöglichende künstliche Bein kennzeichnet sich dadurch, dass in der Mitte des Kniegelenkes eine Scheibe in vertikaler Stellung befestigt ist. Ein Bolzen, welcher die Achse bildet, ist an beiden Seiten kantig geformt und in seitlichen Schienen, welche mit Schlitzen versehen und am Unterschenkel befestigt sind, geführt. Vorn und rückwärts am Unterschenkel sind Schienen befestigt, welche
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Kniegelenk befestigte vertikale Scheibe.
Die rückwärtige Schiene ist in der Kniekehle durch einen Hebel mit dem Bremsring gelenkig verbunden, so dass, wenn das Beim durch das Körpergewicht belastet wird und die Achse mit der Scheibe nach unten in ihren Schlitzen gedrückt wird. der Hebel zur Wirkung'kommt, um den Bremsring an die Scheibe anzupressen und in jeder Winkelstellung das Kniegelenk zu fixieren. Somit bleibt der Ober-und Unterschenkel in dieser Lage solange fixiert, bis die Prothese von dem Körpergewicht wieder entlastet wird. wodurch die Bandbremse gelöst wird und das Kniegelenk seine freie Beweglichkeit erlangt. die Brems- feder ist mit einem Kugelgei'1perre und die Scheibe mit Riefen versehen, was eine erhöhte Fixierung herbeiführt.
Die Zeichnung veranschaulicht in Fig. l ein derartiges künstliches Bein, das am Knie aufgebrochen dargestellt ist. Die Fig. 2 und 3 zeigen in grösserem Massstab das künstliche Kniegelenk für sich in Seitenansicht und Querschnitt.
Der Unterschenkel trägt zu beiden Seiten Augenlager b mit vertikalen Langschlitzen c für kantige Lagerstückc J. die die Enden der Querachse f bilden, welche als Drehachse des künstlichen Kniegelenkes dient. Letzteres besteht aus einer mit dem Oberschenkel e festverbundenen Scheibe g. die von einem Bremsring h umschlossen ist. Letzterer ist an der der Kniescheibe ent-
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Bandbremse lastet.
Diese Verlegung des Körpergewichtes kann sehr rasch und leicht und bei kaum merklicher Bewegung im Hüftgelenk erfolgen um Zwecke der Erhöhung des Reibungsdruckes zwischen Bremsring und Scheibe ist ein Gesperre, Kugelgesperre, Keile, Verzahnungen und dgl. angeordnet. Die Scheibe g ist (z. B. Fig. 2 und 3) auf einem Teil ihres Umfanges mit quer verlaufenden Kerben o von vorteilhaft lecht- winkeligem Profil und der anliegende Teil des Bremsringes h mit Quernuten p zur Einlagerung von Kugeln r versehen, die etwas über die Innenfläche des Bremsringes vorragen und daher bei Abwärtsarücken der Scheibe g und dadurch eintretendem Anzug der Bandbremse in die Kerben 0 eingepresst werden, so dass sie den Widerstand gegen das Einknicken im Kniegelenk wesentlich erhöhen.
Der an dem künstlichen Bein angebrachte Fuss kann mit den bekannten Einrichtungen zum Abbiegen und Strecken im Knöchelgeleak und in den Zehengelenken versehen sein.