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Verfahren zur Herstellung von Pfeilern, Pfählen und dgl. zu Tiefbauzwecken unter
Benutzung des im Bergbau üblichen Dickspülverfahrens.
Das nachstehend beschriebene Verfahren zur Herstellung von Pfeilern und Pfählen aus Beton und dgl. zu Tiefbauzwecken geht von dem im Bergbau bekannten sogenannten Die !.' spülverfahren zur Herstellung von Bohrlöchern ohne Verrohrung aus.
Nach diesem Verfahren wird der Boden mittels eines Bohrers, zumeist eines Schlagbohrers, entfernt, der an einem Arm gedreht wird. Durch das hohle Gestänge des Bohrers wird eine Auf- schwemmung von Ton in Wasser von hohem Einheitsgewicht eingepresst. Diese sogenannte Dickbrühe, die den Bohrlochraum voll ausfüllt, muss stets auf einer gewissen Höhe ihres Einheits-
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loch zur Herstellung eines Pfahles mit Beton auszufüllen, die während des Bohrens und nach Vollendung des Bohrloches in diesem stehende Dickbrühe entfernt oder durch Wasser ersetzt
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Tonwasser Stampfbeton eingebracht, ohne das Tonwasser zu entfernen, so kann kein tragfähiger Pfeiler oder Pfahl erhalten werden. da der Beton in tonhaltigem Wasser nicht abbindet, sondern eine plastische,
nicht tragfähige Masse ergibt. nach der vorliegenden Erfindung erfolgt die Beseitigung des Tonwassers, die zur Herstellung
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fuhrungsarten dargestellt ist.
Die Fig. 1 veranschaulicht in einem Längsschnitt die Herstellung des Bohrloches und seine ausfüllung mit dem Tondickschlamm. Die Fig. 2 ist, ein Querschnitt hiezu. Die Fig. 3 zeigt im Längsschnitt eine Ausführungsform des Pfahles. Die Fig. 4 und 6 zeigen im Längsschnitt zwei weitere Ausführungsformen. Die Fig. 5 ist ein Querschnitt zur Fig. 4 und die Fig. 7 ein Querschnitt zur Fig. G. Die Fig. 8,9 und 10 stellen im Querschnitt Gruppen von Bohrlöchern dar.
Die Herstellung des Bohrloches erfolgt in der in der Fig. 1 und 2 dargestellten üblichen
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längung für den Bohrer, '\'erbindungen mit einem Exzenter f zum Heben des Bohrers und ! die Druckpumpe zum Einpressen des Dickschlammes i bezeichnet, der durch das Hohl- gestänge b aus dem Loch t austritt, im Bohrloch u hochsteigt und in der Grube h wieder an- @ gesammelt wird.
Nach der Herstellung des Bohrloches und dem Einpressen des Dickschlammes wird bei der Ausführungsart Fig. 3 in das mit der Dickbrühe t gefüllte Bohrloch ein Zylinder mit unten geschlossenem Boden k eingesenkt. der aus @ @m Stück oder aus mehreren nach und nach auf
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zufolge seines Hohlraumes und des hohen Einheitsgewichtes der Dickbrühe auf dieser, Durch nach und nach erfolgendes Einfüllen von Beton i' in den Zylinder sinkt dieser allmählich ein.
Während des versenken pst der Boden des Zylinders durch das weiter unten erwähnte, durch
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Innerhalb dieses Zylinders ist auch die Herstellung einer Eisenbewehrung möglich. Der auf solche Art in die Tondickbrühe abgesenkte, mit Beton gefüllte Zylinder ist von der schädlichen Wirkung des Tonwassers frei, da die Betonierung, durch den Mantel geschützt, unter Ausschluss des Tonwassers erfolgt. Der solcher Art in das Bohrloch abgesenkte, fertig betonierte Pfeiler steht mit einem gewissen Spielraum m von der Bohrlochwand getrennt.
Nun ist aber die Tragfähigkeit eines Pfahles oder Pfeilers um so grösser, je mehr Reibung das umliegende Erdreich an dem Pfahlkörper erfährt. Diese Reibung kann mit Benutzung des vorhin erwähnten Umstandes so erzeugt werden, dass, wenn das Einheitsgewicht der Dickfüllung verringert wird, die Bohrlochwandung zum Einstürzen gebracht wird. Wird zu diesem Z eck schon beim Absenken des Zylinders in dessen unteren Boden ein besonderer Spülkopf mit nach oben führendem Gestänge einbetoniert und nach vollendeter Pfahlabsenkung reines Wasser
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In ähnlicher Art kann ferner, wie in Fig. 4 und 5 dargestellt ist, die Absenkung von fertigen Platten r aus Beton, gebranntem Ton und dgl. mit einer Grundplatte q in das mit Dickbruhe w gefüllte Bohrloch erfolgen, wobei eine Verdrängung der Tondickbrühe ohneweiters stattfindet.
Auch hier kann eine entsprechende Bewehrung durch Längseisen s angeordnet werden, die rleielh- zeitig den zu versenkenden Platten als Führung dienen. Die Reibung an diesem Pfahlkörper kann in gleicher Art durch Einsetzen eines Spülkopfes und Ausspülen des Spielraumes zwischen den durch Platten gebildeten Pfahlkörper und der Bohrlochwand erfolgen.
Nach einer weiteren, in Fig. 6 und 7 dargestellten ausführungsform wird zunächst das unterste Trommelstück k mit geschlossenem Boden und dem vorbeschriebenen Spulkupf o \ er- senkt. Hierauf werden in das noch mit der Dickbrühe m gefüllte Bohrloch die einzelnen Kohr- trommeln l nacheinander aufgesetzt. Hiebei steht auch im Innern des abgesenkten Zvlinders noch die Dickbrühe, die alsdann durch Nachpressen von reinem Wasser aus dem Innern des Zylinders entfernt und durch dieses ersetzt wird.
Seine Ausfüllung erfolgt in diesem jetzt mit reinem Wasser gefüllten Zylinder entweder durch Betonieren der untersten Laa : en unter Wacr und des übrigen Teiles nach vorherigem Entfernen des restlichen Wassers oder bei genügender Wasserdichtung des Zylinders nach Beseitigung des Reinwassers im Trockenen. In reicher Weise wie bei der ersteren Ausführungsform kann das Nachstürzen des Erdreiches durch Nachprcssen von reinem Wasser mittels des Spülkopfes auch hinter den Zylindermantel erreicht werden.
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sehen, um eine grössere Reibungsfläche zu erzielen ; dem gleichen Zweck kann auch jede ändert* beliebige Art der Rauhung dienen.
Endlich können Pfeiler durch Gruppen von mehreren Bohrlöchern nach den Fig. 8, 9 und 10 in jeder Ausführungsform hergestellt werden, wobei die Gruppierung der einzelnen Bohrlöcher z. B. zur länglichen oder dreieckigen Grundrissform durch Anordnung von zwei oder drei Bohrern und mehreren Vorschneidemeisseln (v in den Fig. 8 und 10) geschehen kann.
Das Verfahren ist von besonderer Bedeutung für sehr tiefe Gründungen unter Gründe asser, wobei die Ausführung mittels verrohrter Bohrlöcher zufolge der grossen Tiefe sonst kaum oder überhaupt nicht mehr möglich gewesen wäre.