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Die Erfindung betrifft eine Brandschutz-Schiebetüre, insbesondere mit automatischem Antrieb, als einflügelige oder zweiflügelige Tür, mit oder ohne in der Türöffnung feststehendem Flügel, wobei der oder die Flügelrahmen aus einem Brandschutzprofil wie beispielsweise einem Aluminium-Brandschutzprofil aufgebaut sind und dieses Profil eine brandgeschutzte Füllung, z. B. Verglasung, umgibt.
Schiebetüren sind beispielsweise im Bereich von Hallen, wie etwa bei Lagerhäusern aber auch bei Kaufhäusern oder Eingangshallen von Bürogebäuden, wie auch von modernen offentlichen Gebäuden sehr verbreitet.
Meist öffnen diese bei Annäherung einer Person automatisch.
Diese Schiebetüren sind als Hangeturen mit Glasfullung in einem Rahmenprofil ausgebildet und gleiten in deckenseitig oder über der Türöffnung angeordneten Schienen, die sich nach einer oder beiden Seiten über die Türöffnung hinaus fortsetzen.
Den feuerpolizeilichen Vorschriften entsprechend werden die Schiebetüren unter Verwertung von Aluminium-Brandschutzprofilen hergestellt. Auch das Glas kann hitzeresistent sein. Um höheren Anforderungen der Feuersicherheit, beispielsweise hinsichtlich einer Resistenz von 30 Minuten, gerecht zu werden, sind zusätzliche Massnahmen erforderlich. Die Erfindung zielt darauf ab, die Brandschutzeigenschaften bekannter Schiebetüren der eingangs beschriebenen Art mit einfachen Mitteln sehr wirksam zu verbessern.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass an jedem Schiebetürflügel an der Aufhängeseite und an der der Anschlagseite gegenüberliegenden Seite je eine an dem Brandschutzprofil befestigte, vorzugsweise mittig am Profil eingeschraubte Winkelleiste aus Stahlblech vorgesehen ist, wobei ein Schenkel der Winkelleiste die der Türöffnung zugewandte Profilseitenfläche überragt, und dass an der bauwerkseitigen Türöffnung bzw. an dem feststehenden Flügel in der Türöffnung, den vorgenannten Winkelleisten gegenüberliegend, ebenso Winkelleisten angeordnet sind, die mit einem frei auskragenden Schenkel den überragenden Schenkel der flügelseitigen Winkelleisten in der Geschlossen-
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stellung der Schiebetür verhakend hintergreifen.
Es wird also von einem herkömmlichen Brandschutzprofil für den eine feuerbeständige Glasfläche einschliessenden Flügelrahmen ausgegangen und durch die Anordnung der auf dem Brandschutzprofil montierten überstehenden Winkelleisten, die in die bauwerkseitigen feststehend montierten Winkelleisten überlappend eingreifen, ein Durchschlagen der Flammen für einen längeren Zeitraum verhindert. Jede Winkelleiste kann als L-Profilschiene oder als U-Profilschiene, z. B. mit unterschiedlich langen Schenkeln, ausgebildet sein.
Zur weiteren Erhöhung der Feuersicherheit ist es vorteilhaft, wenn an dem Flügelrahmen anschlagseitig an dem Aluminium-Brandschutzprofil eine U-Profilleiste aus Stahlblech mittig am Profilquerschnitt angeschraubt ist, wenn bei einflügeligen Schiebetüren an der bauwerkseitigen Türöffnung eine Winkelleiste mit einem in die UProfilleiste eingreifenden Rechteckprofilholm jeweils aus Stahlblech vorgesehen ist und wenn bei zweiflügeligen Schiebetüren im Mittelanschlag die einander gegenüberliegenden Aluminium-Brandschutzprofile jeweils mit einer U-Profilleiste aus Stahlblech armiert sind, wobei in einer derselben der Rechteckprofilholm liegt, der in die andere U-Profilleiste eingreift. Auf diese Weise wird verhindert, dass das Feuer einen Weg durch den Anschlagbereich der Schiebetür findet.
So wie die Winkelleisten aus Stahlblech werden auch die U-Profilleisten aus Stahlblech mittig am Brandschutzprofil durch Schrauben oder Nieten befestigt. Der Mittelbereich des Aluminium-Brandschutzprofils wird durch eine stabile Kammer gebildet, die selbst noch nach dem Wegschmelzen der Seitenbereiche des Aluminium-Brandschutzprofils lange Zeit die tragende Funktion für die Stahlblech-Winkelleisten und die U-Profilleisten beibehält. Durch das Ineinandergreifen der aufgeschraubten Stahlblechprofile der Schiebetürflügel und der bauwerkseitigen bzw. feststehenden Stahlblechprofile wird auch einer Verformung der Schiebetür unter dem Druck der hei- ssen Luft und der Flammen entgegengewirkt.
Eine besonders wirkungsvolle Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekenn-
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zeichnet, dass an den Schenkeln der aufhängungsseitigen Winkelleisten der Schiebetür mehrere Stahlstifte, in vertikaler Richtung die Schenkel überragend, vorgesehen sind, wobei die vorzugsweise kegelförmig abgefasten Stirnseiten der Stahlstifte unmittelbar über auskragenden Bereichen der bauwerkseitigen Winkelleisten liegen und mit den Stahlstiften in axialer Richtung Bohrungen in den vorgenannten Bereichen fluchten. Somit kann die Schiebetür bei thermischen Verformungen nicht aus den überlappenden Winkelleisten fallen, da dies durch die in die Löcher bzw. Bohrungen eingreifenden Stifte formschlüssig verhindert wird.
Eine weitere Verbesserung ergibt sich dadurch, dass die einander übergreifenden Schenkel der Winkelleisten und bzw. oder die Rechteckholme zu den U-Profilleiste mit Spiel einander gegenuber liegen und dass im jeweiligen Spalt Quellbänder zur Abdichtung bei Hitzeeinwirkung vorgesehen sind.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstands sind in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1 zeigt einen waagrechten Schnitt durch eine einflügelige verglaste Schiebetür mit einem feststehenden verglasten Flügel in einer Türöffnung, Fig. 2 einen waagrechten Schnitt durch eine zweiflügelige verglaste Schiebetür und Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch die Schiebetür gemäss Fig. 1 oder Fig. 2.
In einer Türöffnung 1 eines Bauwerkes 2 ist gemäss Fig. 1 ein feststehender verglaster Flügel 3 vorgesehen, der einen Flügelrahmen 4 aus Aluminium-Brandschutzprofil 5 umfasst, welches die Verglasung 6 umgibt. Das Brandschutzprofil 5, das auch aus einem anderen Metall als Aluminium hergestellt sein kann, weist einen inneren Kern in Form einer Rechteckkammer 7 auf, welche im Brandfall auch bei Wegschmelzen der äusseren Brandschutzprofilwangen noch längere Zeit tragfähig bleibt.
Gegenüber dem feststehenden Flügel 3 ist ein Schiebetürflügel 8 vorgesehen. Dieser ist, wie Fig. 3 zeigt, oben in der Türöffnung 1 verschiebbar aufgehängt, wobei ein Pfeil 9 in Fig. 1 die Verschieberichtung aus der dargestellten Geschlossenstellung in die Offenstellung anzeigt. Auch der Schiebe-
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türflügel 8 weist einen Flügelrahmen 10 aus einem Brandschutzprofil 11 (analog Brandschutzprofil 5) auf, welches insbesondere auf Grund seiner inneren, mittig angeordneten Rechteckprofilkammer 12 (analog Kammer 7) im Brandfall für sehr lange Zeit tragfähig bleibt und welches eine Verglasung 13 aus Brandschutzglas umgibt.
Als besondere Massnahme zur Erzielung erhöhter Feuersicherheit sind gemäss Fig. 1 auf den im geschlossenen Zustand der Schiebetür einander unmittelbar gegenüberliegenden vertikalen Holmen der Brandschutzprofile 5 sowie 11 des feststehenden Flügelrahmens 4 und des Schiebetür-Flügelrahmens 10 jeweils Winkelleisten 14 bzw. 15 aus Stahlblech aufgeschraubt oder angenietet, die als L-Profilschienen ausgebildet sind. Diese liegen mit jeweils einem Profilschenkel am Brandschutzprofil 5 bzw. 11 an und überragen mit einem anderen Schenkel 16,17 die einander gegenüberliegenden Brandschutzprofilseitenflächen. Die Anordnung ist so getroffen, dass die Schenkel 16, 17 in der Geschlossenstellung der Schiebetür nach Fig. 1 einander übergreifen bzw. überlappend einander hintergreifen und damit ein Durchschlagen von Flammen verhindern.
Quellbänder 18,19 vergrössern ihr Volumen (ihren Querschnitt) bei sehr hoher Umgebungstemperatur und sorgen dann zusätzlich für eine Dichtung.
An der Anschlagseite des Schiebetürflügels 8 ist ebenfalls für eine Aufwertung des Brandschutzes Sorge getragen. An dem anschlagseitigen vertikalen Holm des Brandschutzprofils 11 ist eine U-Profilleiste 20 aus Stahlblech mittig am Profilquerschnitt des Brandschutzprofils 11 angeschraubt oder angenietet. Diesem gegenüberliegend ist in der Türöffnung ein Anschlagteil 21 mit einem Rechteckprofilholm 22 aus Stahlblech vorgesehen, der in die U-Profilleiste 20 eingreift, wenn die Brandschutz-Schiebetüre 8 geschlossen ist. Dieses Ineinandergreifen wirkt einem Durchschlagen der Flammen im Brandfall entgegen. In den Zwischenräumen sind Quellbänder 23, 24 an den Profilen vorgesehen, die im Brandfall bei Temperaturanstieg durch Quellung den jeweiligen Spalt dichtend ausfüllen.
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Sämtliche Winkelleisten 14,15 bzw. U-Profilleisten 20 sind mit den Brandschutzprofilen 5,11 so verbunden, dass die Schrauben oder Nieten in die zentrale Rechteckkammer 7 bzw.
12 greifen, welche im Brandfall sehr lange Zeit tragfähig bleibt, auch dann noch, wenn die Profilseitentelle bzw.
- wangen weggeschmolzen sind.
Fig. 3 zeigt im Schnitt insbesondere die obere Aufhängung der Brandschutz-Schiebetür 8 sowohl der oben beschriebenen einflügeligen Bauart als auch der zweiflügeligen Bauart, die sich hinsichtlich dieser Aufhängung nicht unterscheiden. Auf dem Brandschutzprofil 11 ist aufhängungsseitig eine Winkelleiste 25 aus Stahlblech montiert, deren das Profil 11 seitlich zur Türöffnung 1 hin mit Abstand überragender Schenkel 26 einen Schenkel 27 einer an der Türöffnung 1 montierten Winkelleiste 28, ebenfalls aus Stahlblech, übergreift bzw. hintergreift. Dadurch wird ein Durchschlagen von Flammen im Brandfall längerfristig verhindert. An den Schenkeln 26 und 27 sind wieder Quellbänder vorgesehen, die bei Brandtemperaturen den Spalt zwischen den Schenkeln 26 und 27 ausfüllen.
Als Besonderheit trägt der Schenkel mehrere im Abstand zueinander vorgesehene Stahlstifte 29, die senkrecht nach unten zum Boden weisen und die Stirnkante der Schenkel 26 überragen. In der Geschlossenstellung der Schiebetür 8 liegen den Stahlstiften 29 in axialer Richtung Bohrungen 30 in der gebäudeseitigen Winkelleiste 28 gegenüber. Wenn nach längerer Feuereinwirkung auf die Brandschutz-Schiebetür 8 beispielsweise die Aufhängung der Schiebetür 8 nicht mehr trägt, dann senkt sich die Tür 8 ab, wobei Stahlstifte 29 in die Bohrungen 30 eingreifen. Diese zusätzliche Formschlussverbindung stabilisiert die Schiebetür 8 für längere Zeit, nimmt Kräfte auf und wirkt einer Verformung der Schiebetür 8 und damit einer Öffnung der Feuerabschottung entgegen.
Die Aufhängung der Schiebetür 8 erfolgt durch Rollen 31, die auf Auslegern 32 der Schiebetür 8 gelagert sind und auf einer Schiene 33 oberhalb der Türöffnung 1 laufen. Unten übergreift ein U-Profil 34 an dem waagrechten Holm des Schie-
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betür-Flügelrahmens 10 eine bodenseitig fest montierte Schiene 35 und sorgt für die Beibehaltung der senkrechten Lage der Schiebetür 8 sowohl in der Geschlossenstellung als auch während und nach dem Öffnen.
Der Schnitt nach Fig. 3 gilt sinngemäss auch für eine zweiflügelige Schiebetür 40,41 wie sie in Fig. 2 im waagrechten Schnitt dargestellt ist. Jeder Flügel der Schiebetür 40 sowie 41 ist oben mit Winkelleisten analog den Winkelleisten 25 und 28 in Fig. 3 ausgestattet und seitlich mit Winkelleisten 42 bzw. 43, die türöffnungsseitige Winkelleisten 44 bzw. 45 hintergreifen, wie dies sinngemäss bereits in Verbindung mit Fig.
1 beschrieben wurde.
Die beiden Flügel der Schiebetüren 40 und 41 weisen als Mittelanschlag beiderseits mit ihren Öffnungen zueinander gerichtete U-Profilleisten 46 und 47 aus Stahlblech auf. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist in einer U-Profilleiste,
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imin die Ausnehmung der U-Profilleiste 47 in der Art einer Feder- und Nutverbindung mit Spiel eingreift. In den Zwischenräumen sind Quellbänder 49 mehrfach angeordnet, die eine vollständige Abdichtung im Brandfall bewirken. Sämtliche vorgenannte Winkelleisten 42,43, 44,45 und aufgesetzte, aufgeschraubte oder aufgenietete Profile oder Leisten 46,47, 48 sind aus Stahlblech oder aus einem anderen feuerbeständigen Metall bzw. einer Metall-Legierung gefertigt.
Die Verschraubung oder Vernietung erfolgt mit der Rechteckprofilkammer 50, die den Kern des Brandschutzprofils 51 für die Flügelrahmen 52,53 der beiden Schiebetüren 40,41 bilden.
Hinsichtlich des Mittelanschlages in Fig. 2 oder des Anschlages in Fig. 1 ist ein Ineinandergreifen von Profilen auch in technischer Umkehr der Bauelemente möglich. Die Winkelleisten 14,15, 21,25, 28,42, 43,44, 45, die aus feuerbeständigem Material wie Stahlblech gefertigt sind, können
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an, die die oben beschriebene Funktion haben. Auch kann sowohl die Aufhängung der Schiebetür 8 (40,41) und die bodenseitige Führung in anderer Form, z. B. in technischer Umkehr, realisiert werden.