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Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von Textilgut mit kreisender Flotte unter
Benutzung eines oder zweier Behandlungsbehälter.
Bisher erfolgte die Behandlung von Textilstoffen mit Flüssigkeiten in Vorrichtungen mit kreisender Flotte in der Weise, dass die Flotte in dem einen oder in beiderlei Sinne dauernd mit einer gewissen Geschwindigkeit durch das festgelegte Behandlungsgut hindurchgetrieben wurde.
Das hat den längst empfundenen Nachteil. dass das Behandlungsgut durch den Flottenstrom sofort zusammengepresst wird, dadurch dem Flottendurchgang erheblichen Wid @stand leistet. das gleichmässige Durchbehandeln erschwert, unnötigen Kraftaufwand zur Förderung der Flotte erfordert und schuesshch bei der hohen Temperatur der Flotte einen unerwünschten Dekatur- 'ekt ergibt.
Man bat zur Beseitigung dieses (beistandes bereits verschiedene Wege eingeschlagen.
Man hat das Behandlungsgut in möglichst dünnen Schichten zwischen Sieben angeordnet, um durch Ftottenwechse) eine möglichste Auflockerung bei jedem Wechsel zu erzielen. Ferner hat man eine Auflockerung durch Wirbelung des Flottenstromes. durch zeitweise Einführung von Dampf oder durch Mischen des Flottenstromes mit Luft zu erreichen versucht.
Auch
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zogen ist und die Flotte in der anderen Richtung den vollen Druck erreicht hat, unter dem das Hut nun wiederum längere Zeit steht Drejenigen Verfahren, welche die Auflockerung durch eine Wirbelung der Flotte oder abwechselndes Zusammenpressen und Lockern des Gutes in der Flotte herbeiführen wollen, sind für walkfähige Fasern nicht brauchbar. weil infolge der Wirbelung
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das gewünhte Resultat ergibt.
Im wesentlichen besteht die Erfindung darin, dass der das Gut in dem einen oder in beiderlei Mince durchfliessende Flüssigkeitsstrom abwechselnd von Null oder nahezu Null bis zu einem grössten Werte allmählich zu- und dann ebenso allmählich wieder bis zu Null oder nahezu Null abnimmt. Der Ilöchstdruck oder die Höchstgeschwindigkeit der Rotte, die etwa der jetzt üblichen Flottengeschwindigkeit entspricht, wirkt infolgedessen stets nur kurze Zeit auf das Gut Das
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weil sein Eigengewicht und seine Elastizität dem Drucke der Flottenströmung entgegenwirken.
Es wird infolgedessen während der grössten. Zeit des Flottendurchlaufes in gelockertem oder lockerem Zustande durchflossen, wodurch-ein erheblich rascheres und vor allen Dingen völlig gleichmässiges Durchbehandeln des Gutes gewährleistet ist. Beim Umlauf der Flotte von oben nach unten durch das Gut ist die Lockerung desselben während des langsameren Flottendurchlaufes nicht so erheblich. Da aber auch das Zusammenpressen des Gutes ein weit geringeres ist, kann die eigene Elastizität das Gut genügend lange locker halten, wodurch auch beim Flottendurchlauf von oben nach unten ein weit besseres Resultat erzielt wird als bisher, wo das Gut meist sofort und dauernd während des ganzen Flottendurchlaufes stark zusammengepresst gehalten wurde.
Die Flottenumkehr hat den Vorteil, dass auch das Gut in den oberen Schichten sicher gut durchbehandelt wird.
Die Vorrichtungen zur Ausübung des Verfahrens gestalten sich verhältnismässig einfach.
Eine Ausführungsform der Vorrichtung besteht darin, dass in einem Bottich, bei welchem das Gut in zwei Abteilungen oder zwei Gruppen von Abteilungen untergebracht ist, zeitweise der Zutritt des Flottenstromes zu der einen Abteilung oder Gruppe von Abteilungen allmählich abgesperrt wird, während der Zutritt des Flottenstromes zu der anderen Abteilung oder Gruppe von Abteilungen in gleichem Masse geöffnet wird und umgekehrt. Der Flottenstrom geht infolgedessen immer entweder gänzlich durch eine der Abteilungen oder eine der Gruppen oder er teilt sich in der Weise, dass der durch die eine Abteilung oder Gruppe messende Strom den durch die andere Abteilung oder Gruppe fliessenden zum vollen Flottenstrom ergänzt.
Bei einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung wird die Förderung der Behandlungsflüssigkeit durch das Gut in dem einen oder in beiderlei Sinne durch entsprechende Änderung der Wirkung des Fördermittels zeitweise von Null allmählich zum Wachsen bis zum Höchstbetrage und darauf zum Abnehmen bis Null gebracht.
Im ersteren Falle dienen Schieber oder Hähne als Absperrmittel, im letzteren Falle eignet sich als Fördermittel eine Förderschraube mit Wendeflügeln, die in einzelnen Zeitabschnitten von der Nullstellung in die eine oder andere Höchstwirkungsstellung allmählich gewendet und wieder zurückgedreht oder über die Nullstellung hinaus in die andere Höchstwirkungsstellung bewegt werden.
In den Zeichnungen sind drei Ausführungsformen der Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt und
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie A-B der Fig. 1 von der ersten Ausführungsform, wobei Schieber als Absperrmittel dienen.
Fig. 3 ist eine Seitenansicht und
Fig. 4 eine Draufsicht der zweiten Ausführungsform, wobei das Absperrmittel ein Hahn mit rotierendem Küken ist, während
Fig. 5 einen Längsschnitt senkrecht zur Kükcnarhsf durch den Hahn mit rotierendem Kuken darstellt.
Fig. 6 zeigt einen senkrechten Schnitt der dritten Ausführungsform mit veränderlicher Wirkung des Fördermittels, während
Fig. 7 in der Ansicht und teilweise im Schnitt das Fördermittel und seine Regelungvorrichtung darstellt. Dazu ist
Fig. 8 eine Ansicht senkrecht zu Fig. 7 und
Fig. 9 ein Querschnitt nach Linie C-D der Fig. 8.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 sind a und b die beiden mit Siebboden und Siebdeckel versehenen, voneinander getrennten Abteilungen des Behandlungsbottichs c.
Als Fördermittel für die Flotte ist in einer mittleren Abteilung d eine Förderschraube e vorgesehen, die in bekannter Weise mit gleichbielbender Geschwindigkeit in Umdrehung versetzt wird. Der mittlere Raum d steht durch Öffnungen f und. f' mit den Abteilungen a und b in Verbindung.
Die Öffnungen f undf'sind durch Schieber 9 und g'absperrbar, die eine gemeinsame, gegenläufige Bewegung erhalten, so dass also der eine Schieber seine Öffnung schliesst, während der andere sie öffnet. Zu dem Zwecke sind die Schieber beispielsweise durch einen zweiarmigen Hebel 11, h' miteinander gekuppelt, der um einen feststehenden Drehbolzen t schwingt. Der eine Schieber,
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werk p, q erhält.
Die gegenläufige Bewegung der Schieber kann natürlich auch in anderer Weise und durch andere Mittel herbeigeführt werden, z. B, dadurch, dass die Bewegung des einen Schiebers nittels Zahnstange und dazwischen angeordnetem, lose drehbarem Zahnrade auf den anderen übertragen wird. Die Grösse der Zeitabschnitte, in welchen die Flottengeschwindigkeit langsam wächst und wieder zurückgeht, richtet sich nach dem zu behandelten Gute und der Art der
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Behandlungsflüssigkeit. Sie ist zweckmässig empirisch festzustellen. In jedem Falle wird sich aber unter gegebenen Verhältnissen durch entsprechende Regelung der Flottenbewegung durch das Gut eine Höchstleistung der Vorrichtung ergeben.
Die Wirkung ist ohneweiters aus der Zeichnung klar. Die Flotte wird durch die Förderschraube mit gleichbleibender Geschwindigkeit in dem einen oder anderen Sinne gefördert und tritt entweder nur in die eine Abteilung oder in beide Abteilungen gleichzeitig ein, wobei in letzterem Falle die in beide Abteilungen zusammen eintretenden Teile gleich dem Gesamtstrom sind.
Die Schieber der eben beschriebenen Vorrichtung haben den Nachteil, dass sie nur schwer dicht halten, dass bei ihrer Bewegung ein erheblicher Reibungswiderstand zu überwinden ist und dass sie im Falle von Störungen, weil innerhalb der Behandlungsbehälter angeordnet, schwer zugänglich sind. Ein Absperrmittel, dessen Anordnung ausserhalb der Behandlungsbehälter an jeder beliebigen Stelle möglich ist, das keine hin und her gehende, sondern eine fortwährende Drehbewegung in demselben Sinne besitzt und dessen Dichtheit leicht erreichbar ist sowie ebenso leicht kontrollierbar bleibt, weil die Vorrichtung ausserhalb der Behandlungsbehälter vollständig frei zugänglich anzuordnen ist, besitzt die zweite Ausführungsform.
Im wesentlichen besteht diese Absperrvorrichtung aus einem Hahn 2 mit rotierendem
Küken 6. welches lösbar mit seinem Antrieb gekuppelt ist.
Der Hahn 2 (Fig. 3 bis 5) besitzt einen Stutzen 3, der an die Fördervorrichtung für die
Flotte anzuschliessen ist und achsial in das hohle Küken 6 mündet. Ausserdem sind zwei radiale
Stutzen 4 und 5 vorgesehen, die zum Anschluss der Behandlungsbehälter oder-abteilungen oder
Gruppen von Abteilungen dienen. Das hohle Küken 6 besitzt beispielsweise drei Durchlass- iiffnungen 6'in semer Wandung, die in der Weite den Stutzen 4 und 5 entsprechen. Mit dem
Küken 6 ist lose drehbar ein Schneckenrad 7 verbunden. Das Küken trägt ausserdem ein Vier- kant 8. auf welchem ein Handgriff 9 sitzt.
Der Handgriff 9 besitzt einen Ansatz 10 mit einem Loche 11, durch welches durch ein entsprechendes Loch des Schneckenrades hindurch in das Küken ein Mitnehmerbolzen 12 gesteckt werden kann, um Küken und Schneckenrad zu kuppeln.
Nach Entfernung des Bolzens 12 kann das Hahnküken mit Hilfe des Handhel ! s. der zwecks- mässig zusammenklappbar ausgebildet ist. beliebig eingestellt werden, so dass die Vorrichtung nach Entkupplung des Kükens von seinem Antriebe auch zum Färben in beliebiger anderer Weise benutzt werden kann. Das Schneckenrad 7 erhält Antrieb durch eine Schnecke 73 auf einer Querwelle 14, die ein Schneckenrad 15 trägt, in welches eine Schnecke 16 auf der Antriebswelle 17 eingreift. Die Welle 17 ist zweckmässig mit Fest-und Losscheibe versehen. um den Antrieb des Hahnkükens gegebenenfalls ganz abstellen zu können. Der Hahn 2 ist samt seinem Autriebe zweckmässig auf einer Grundplatte 18 montiert.
Das mit seinem Antriebe gekuppelte Küken führt eine dauernd gleichförmige Drehbewegung. beispielsweise im Sinne des in Fig. 5 eingezeichneten Pfeiles aus. wobei, wie aus Fig. 5 leicht erkennbar ist. bei allmählicher Öffnung des einen Stutzens 4 die Schliessung des anderen Stutzens J in gleichem Masse erfolgt, worauf der Stutzen 5 wieder allmählich geöffnet und der Stutzen 4 ebenso allmählich geschlossen wird usw. Die dauernd gleichförmige Bewegung des Kükens in demselben Sinne verbürgt eine vollständig gleichmässige Änderung der Flottenzufuhr nach den Behandlungsbehältern oder-abteilungen.
Bei der dritten Ausführungsform, die sich auch für Behandlungsbottiche mit nur einer Abteilung ohneweiters eignet und bei vorhandenen Färbeapparaten dieser Art ohne erhebliche Abänderungen eingebaut werden kann. ist das Fördermittel e eine Förderschraube mit Wende-
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Nabe s gelagert und tragen Zahnbögen t. t', die in einander gegenüberstehende Zahnstangen u, u' eingreifen. Diese Zahnstangen sind beispielsweise an den unteren Enden durch ein Joch t mit- einander verbunden und mit dem oberen Ende an einer Schiebehülse M mit zahnebildenden Ringnuten fest verbunden. Längs der Förderschraubenwelle e'sind die Zahnstangen in Nuten der Welle gelagert und geführt.
In die Zahnnuten der Schiebehülse w greift ein Zahnbogen x, der durch einen Exzenter k auf einer langsam umlaufenden Welle leine Schwingbewegung um einen feststehenden Bolzen y erhält. Die Welle l erhält ihre Drehung wieder durch ein Schneckenrad M und eine Schnecke M von einer durch ein Schaltwerk p, q schrittweise gedrehten Welle o. Die
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Während also bei den ersten beiden Ausführungsbeispielen die Förderung der Flotte unverändert dieselbe bleibt, wird sie beim dritten Auaföhrungsbeiaptel dauernd geändert.