AT61663B - Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbeneffekten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbeneffekten.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbeneffekten. 



   Es wurde gefunden,   dass     Nickeloxydul- bzw. Nickelhydroxydulverbindungen   die Fähigkeit besitzen, die Aufnahmefähigkeit der pflanzlichen Faser für direkte Farbstoffe, und zwar auch solche, welche gegenüber den üblichen Metallbeizen sich nicht wie Beizenfarbstoffe verhalten, derart zu erhöhen. dass diese Farbstoffe die mit   Nickeloxydulverbindungen     imprägnierte   Faser bedeutend stärker als   nicht präparierte Faser anfärben.   



   Es   muss diese   Beobachtung um so mehr   überraschen, ais   die Oxydulverbindungen der meisten Metalle, so z. B. von Kupfer. Cer,   Zink usw.,   ja sogar das dem Nickel in seinem chemischen Verhalten so nahestehende Kobalt, direkten Farbstoffen gegenüber ein geradezu entgegengesetztes Verhalten zeigen, insofern sie die Aufnahmefähigkeit der Faser gegenüber der Mehrzahl dieser Farbstoffe ziemlich stark herabsetzen und nur gegenüber solchen substantiven Farbstoffen erhöhen, welchen infolge ihrer chemischen Konstitution ausgesprochener Beizencharakter zukommt. 
 EMI1.1 
 wirkung von Nickeloxydulverbindungen gewinnt, lässt sich mit grösstem Vorteil zur Herstellung von zwei-und mehrfarbigen Effekten in   Gespinsten und Geweben verwerten.

   Verfertigt   man nämlich ein Gespinst oder Gewebe durch Verweben unbehandelter oder gefärbter Fasern, z. B. von 
 EMI1.2 
 verschiedensten Zusammensetzung Ausfärbungen in hell und dunkel, indem sich die nickelgebeizte Faser unverhältnismässig stärker anfärbt als die unbehandelte Faser. Durch die Auswahl der Farbstoffe und die Zusammensetzung des Farbbades einerseits und nachfolgende Reinigungsbäder andererseits, kann   man   den   Färbeenekt so   weit treiben, dass der Farbstoff fast nur auf der mit Nickel gebeizten Faser haftet und die ungebeizte Faser ungefärbt oder in ihrer ursprünglichen Farbe erscheint. 
 EMI1.3 
 



   Das Beizen mit Nickel geschieht am zweckmässigsten in der Weise, dass man die Faser mit einem   löslichen   Nickelsalz imprägniert und trocknet, sie dann durch ein stark alkalisches Bad, weichem man auch solche Alkalisalze zusetzen kann, mit welchem Nickelsalze unlösliche Verbindungen geben, hindurchnimmt und hierauf   spült.   Durch den Zusatz solcher Salze, z. B. von Borax, Natriumphosphat, Natriumpyrophosphat, molybdänsaures Natron use. werden auf der   Faser basische Nickelsalze der betreffenden Säuren niedergeschlagen. welche Verbindungen gleichfalls das Aufnahmevermögen der Faser stark erhöhen.   



   Das Niederschlagen der Nickelbeize auf der Faser kann auch in der Weise erfolgen, dass   milan   ammoniakalische Lösungen von Nickelverbindungen aufbringt und die Befestigung durch
Verdampfen des Ammoniaks beim Trocknen bewirkt. 
 EMI1.4 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
Die industrielle Bedeutung des Verfahrens liegt darin, dass man Waren, welche ungebeizte und mit   Nickeloxydulverbindungen   gebeizte Fasern enthalten, im Rohzustande auf Lager legen kann, und sie einlaufenden Aufträgen entsprechend, in jeder beliebigen Farbe in Mehrfarben- effekt. en auszufärben vermag. 



   Im folgenden soll die Eignung des neuen Verfahrens zur Erzielung von Mehrfarbeneffekten durch Beispiele erläutert werden, ohne damit sein Anwendungsgebiet auf die angeführten Beispiele zu beschränken. 



   Beispiele. 



   1. Baumwollgarn wird mit einer verdünnten Lösung eines Nickelsalze imprägniert, nach dem Trocknen durch ein alkalisches Bad hindurchgenommen, gespült, getrocknet und schliesslich mit unpräpariertem Garne verwebt. Durch   Überfärben   dieses Gewebe mit einem direkten Farb- stoff erzielt man direkt   prächtige"Deux-tons-Effekte". Durch   geeignete Auswahl der Farbstoffe und geeignete Zusammensetzung des   Farbbades-Färben   in stark alkalischem Bade ohne Salz- zusatz bei grossem Flottenverhältnis-kann man den Färbeeffekt soweit treiben, dass der Farb- stoff fast nur auf der nickelgebeizten Faser haftet und die ungebeizte Faser ungefärbt erscheint. 



   2. Baumwollgarn wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, mit Nickeloxydulverbindungen präpariert und mit   gefärbtem Garne verwebt.   Wird dieses Gewebe hierauf mit einem direkten
Farbstoff unter solchen Bedingungen ausgefärbt, dass der Farbstoff fast zur Gänze auf der nickel- gebeizten Faser aufzieht und die ungebeizte Faser in ihrer ursprünglichen Farbe erscheint, so erzielt man auf diese Weise direkt Mehrfarbeneffekte in im Stücke gefärbten Geweben.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : t Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbeneffekten, dadurch gekennzeichnet, dass man Gespinste und Gewebe, welche mit Nickeloxydulverbindungen gebeizte neben unbehandelten. gefärbten oder ungefärbten Fasern enthalten, mit direktziehenden Farbstoffen ausfärbt.
AT61663D 1910-09-12 1911-08-10 Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbeneffekten. AT61663B (de)

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