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Die Trocknung von Milch oder dgl. geschieht bisher auf geheizten Trommeln, auf welche die Milch aufgetropft, mittels Walzen aufgebracht oder zwischen zwei ein plattenförmiges Ventil aufnehmenden, sich verjüngenden Wandteilen eines Flüssigkeitsbehälters zugeführt wird. Allein nach diesen Verfahren und mit diesen Vorrichtungen lässt sich keine vollkommen gleichmässige Trocknung der Milch oder dgl. erzielen, da von vomeherem die Milch nicht auf die ganze Trommelfläche in gleichmässig dünner Schichte und in der Trommeldrehung entsprechender Menge ständig aufgebracht wird.
Da ferner bei diesen Vorrichtungen die Milch so auf der Trockentrommel während des ganzen Trockenvorganges belassen wird. wie sie daraufgebracht wurde, so wird sie auch der Schichtstärke nach nicht gleichmässig durchgetrocknet, indem die der Trommel anliegende Schichte meist zu trocken bzw. oft angebrannt, die mittlere Schichte richtig getrocknet und die obere
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hergestellten Milch keine gleichmässige und vollständige, da die untere Sehichtmasse meist un- oder nur schwer löslich ist. Ausserdem besitzt die so getrocknete Milch zumeist kein schönes Aus- sehen bezüglich der Farbe, schwitzt Fett aus und weist selten den reinen Milchgeschmack auf.
Auch ist ihre Haltbarkeit ungenügend, so dass sie sich weder für eine längere Lagerung noch für eine längere Beförderung eignet.
Diesen Missständen wurde nun, zwar ohne Erfolg, dadurch abzuhelfen gesucht, dass man um die Trockentrommel einen gegebenenfalls erhitzten Luftstrom führte, welcher in der Haupt- sache aber nur zur Abführung der bei der Trocknung entstehenden Dämpfe dienen konnte.
Diese Nachteile werden nun durch das Verfahren und die Vorrichtung nach vorliegender
Erfindung völlig beseitigt. Ersteres besteht darin, dass die Milch unter äusserst geringem Flüssigkeit- druck zwei in geringem Abstande gleichlaufend übereinanderliegenden und bis nahe an den
Trommelumfang reichenden Platten zugeführt wird, aus welchen der dazwischen gebildete Milch- schleier durch die Saugwirkung der sich drehenden Tromn. el, vorausgesetzt, dass ein Eintreten von Luft zwischen die Platten verhindert wird, in zusammenhängender bandartiger Form ent- sprechend der Drehgeschwindigkeit der Trommel herausgezogen und gleichmässig auf den Trommel- umfang aufgelegt wird.
Erreicht wird dies dadurch, dass die Plattenauftragevorrichtung mit dem Milchzuführrohre bzw. einem mit einer Einrichtung zur Regelung des Flüssigkeitsstandes versehenen Milchsammel- gefässe derart verbunden ist. dass die Milchaustrittskante der ersteren annähernd auf gleicher
Höhe mit dem Milchspiegel im Zuführrohre bzw. Sammelbehälter gehalten wird, so dass der so erzeugte Flüssigkeitsdruck durch die Reibung zwischen den Platten aufgehoben und die Milch- austrittsgeschwindigkeit aus der Auftragvom (btung der Drehgeschwindjgkelt der Trommel selbsttätig angepasst wird.
Der zweite Teil des vorliegenden Verfahrens besteht darin. dass das in völlig gleichmässig dünner Schichte auf die Trommel aufgebrachte Milchgut während der Trommeldrehung ein- oder mehrmals durch im spitzen Winkel zum Trommelumfange unmittelbar auf die Trommel aufgeblasene Luft gewendet wird, so dass die Oberseite der Milchschichte nach unten und um- gekehrt die Unterseite nach oben zu liegen kommt, wodurch eine Lüftung und Kühlung der
Milch sowie der Trommel erzielt wird, so dass letztere auf der Aussenseite nie eine höhere Temperatur annimmt, als der Siedepunkt der Milch beträgt. Dadurch wird vermieden, dass die Milch während der Dauer der Trommeltrocknung einen unangenehmen Koch-bzw. Nachgeschmack annimmt, sondern den reinen Milchgeschmack sowie ihre Farbe und leichte Löslichkeit behält.
Die zwn Aufblasen der Luft dienende Vorrichtung besteht im einfachsten Falle aus einer
Zahl von längs der Trockentrommel in deren Achsenrichtung verlaufenden Rohren mit zum
Trommelumfange im spitzen Winkel gerichteten Luftaustrittsöffnungen.
Eine zur Ausführung des Verfahrens nach vorliegender Erfindung dienende und mit den neuartigen Vorrichtungen versehene Trockentrommel ist auf der Zeichnung in Fig. 1 und 2 in einem Längs- und Querschnitt und in Fig. 3 in einer Draufsicht dargestellt ; Fig. 4 zeigt einen weiteren Querschnitt durch die Trockentrommel und Fig. 5 eine Vorderansicht derselben.
Der gegebenenfalls luftdicht geschlossene Milchbehälter a erhält die Milch durch ein Rohr b von dem Sammelbehälter oder Vakuumapparat. Durch ein Schwimmerventil c wird im Behälter a standig die gleiche Milchhöhe hergestellt, so dass unter schwachem, gleichbleibendem Druck die
Milch durch das Rohr d dem Milchverteiler zugeführt wird.
Dieser besteht in der Hauptsache (Fig. 4) aus zwei im geringen Abstande (1 bis 3 mm) gleichlaufend übereinander, der Trocken- trommel entlanggeführten und bis nahe an den Umfang der sich drehenden Trommel e reichenden
Platten f aus Blech oder dgl., die in einen schmalen Längsschlitze des Rohres d eingesetzt und darin befestigt sind Die Trockenvorrichtung setzt sich in bekannter Weise aub einer inneren
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drehbaren Trommel c und einer äusseren festen Trommel 9 zusammen. Die Trommelwelle w ist hohl und bildet so die Zu-und Abführungsröhre für den Heizdampf.
In dem zwischen beiden Trommeln befindlichen Raume sind zu beiden Seiten der Trommel e mit zweckmässig schräge nach oben gerichteten Bohrungen h versehene Röhren i (Fig. 2) angeordnet, die von einem Ventilator k aus durch die Rohrleitung 1 mit Luft gespeist werden. Die Luft mit den Abgasen entweicht durch einen den Längsschlitz m der Trommel 9 überdeckenden Dom n durch die Abführleitung o.
Die durch die Platten f auf die Trommel e (Fig. 4) aufgegebene Milch wird nach der Trocknung durch eine im einfachsten Falle aus einem Blech p gebildete Abstreifvorrichtung von der Trommel e abgenommen und durch einen Schlitz der Trommel 9 hindurch nach aussen abgegeben. Der Trommel-und Ventilatorantrieb erfolgt in bekannter Weise durch Stirnräder und Riemenscheiben von einer Vorgelegewelle aus.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Die aus einem Sammelbehälter kommende oder bereits in einer Vakuumvorrichtung eingedickte und keimfrei gemachte Milch oder dgl. gelangt durch das Rohr b in den Behälter a. Der Ventilschwimmer c sichert dabei eine ständig gleiche, kleine Milchhöhe im Behälter a unter gleichzeitiger Wahrung eines ganz kleinen Höhenunterschiedes zwischen dem Milchspiegel und der lilchaustritt8Stelle zwischen den Platten f, so da. ss die Milch durch das Rohr d unter geringem, gerade zur Überwindung der Reibung der Milch zwischen den Platten/der Auftragevorrichtung ausreichendem Drucke letzterer zufliesst bzw. von ihr selbsttätig angesaugt wird.
Durch die Drehung der Trommel e wird nämlich, da die Platten J'nur einen geringen Abstand voneinander haben und bis ganz nahe an den Trommel- umfang geführt sind, eine Saugwirkung auf die Milch oder dgl. ausgeübt, so dass sich der zwischen den Platten f gebildete Milchschleier mit jeweils der Trommeldrehgeschwindigkeit entsprechender
Geschwindigkeit auf die Trommel autlegt. Die nun der Trockenwirkung der geheizten Trommel e ausgesetzte Milchschichte wird dann durch im spitzen Winkel zum Trommelumfang gerichtete
Bohrungen h des Rohres i aufgeblasene Luft jeweils gewendet und dabei gelüftet und getrocknet, wobei die Abgase der Trocknung durch den teils im Sinne der Drehrichtung der Trommel, teils entgegengesetzt hiezu nach oben ziehenden Luftstrom durch den Schlitz m, den Dom n und das
Auslassrohr o abgeführt werden.
Die trockene Milch und dgl. wird dann durch den Abstreifer p oder dgl. von der Trommel e abgenommen und fällt durch einen Schlitz der Trommel 9 hindurch nach aussen.
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