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Vorrichtung zum Desinfizieren von Räumen mittels eines Gemisches von Formaldehyd- und Wasserdampf.
Gegenwärtige Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Desinfizieren von Räumen mittels eines Gemisches von Formaldehyd-und Wasserdampf, bei welcher die Formaldehyddämpfe in bekannter Weise durch Einwirkung von Formalinlösung auf gewisse Reagenzien, wie Permanganat oder dgl. entstehen.
Das Wesen der Vorrichtung nach der Erfindung besteht darin, dass ein das Reagens enthaltendes zu orwärmendes Gefäss mit einem die Formalinlösung enthaltenden Gefäss durch ein Rohr verbunden ist, das durch einen erst bei zirka 500 C schmelzenden Pfropfen verschlossen ist. Erst wenn das Reagensgefäss hinreichend erwärmt ist, schmilzt dieser Propfen und lässt die Formalinlösung zu dem warmen Reagens gelangen, wodurch eine sehr energische Entwicklung von Formaldehyddämpfen hervorgerufen wird, die noch dadurch befördert werden kann, dass auch die Formalinlösung erwärmt wird, indem das Formalingef1iss im Reagensgefäss und beide in einem von aussen zu beheizenden, Wasser enthaltendem Gefäss angeordnet sind.
Die so entwickelten Formaldebyddämpfe lr. sst man in an sich bekannter Weise gleichzeitig mit Wasserdampf in den bereits mit Wasserdampf gefüllten Raum strömen, wodurch in letzterem ein dichter, höchst energis h desinfizierend wirkender Nebel von Wasserdampf und Formaldehyddämpfen entsteht.
Die Verwendung von Pfropfen, die erst bei einer bestimmten Temperatur schmelzen, ist bei Desinfektionsapparaten bekannt, jedoch in anderer Anordnua und zu anderen Zwecken als bei der vorliegenden Erfindung.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Vorrichtung im Schnitt veranschaulicht.
In einem Behälter- ist ein zweiter oben offener Behälter 2 in irgend einer geeigneten Weise derart befestigt, dass der Behälter 1 einen Mantel für den Behälter 2 bildet. In den äusseren Behälter wird Wasser soweit eingefüllt, dass es den Boden des Behälters 2 nicht berührt. In den letzteren Behälter wird das zu benützende Reagens, wie konzentrierte Kaliumpermanganatlösung, welche noch Permanganatkristalle enthalten kann oder ein sonstiges geeignetes Reagens, in der erforderlichen Menge eingefüllt. In den Behälter 2 ist ein dritter offener Behälter 3 eingehängt, in den die erforderliche Menge wässeriger Formalinlösung eingefüllt wird.
Vom Behälter 3 geht ein Rohr 4 aus, dessen unten offenes Ende durch einen erst bei zirka 50 C schmelzenden Pfropfen 5 aus Paraffin, Talg oder dgl. verschlossen ist ; der äussere Behälter 1 ist durch einen in der Mitte durch- brochenen Deckol 6 geschlossen, in dessen mittlere Öffnung ein Ablenkungskegel 7 hineinreicht.
Sobald die Vorrichtung mit Wasser, Reagens und Formalinlösung beschickt worden ist, wird sie in den zu desinfizierenden Raum gebracht und unter dem äusseren Behälter 1 eine Gas-, Spiritus-oder sonstige Flamme entzündet. Die Bedienungsleute können dann den Raum verlassen und ihn sorgfältig verschliessen.
Das Wasser im Behälter 1 beginnt alsbald zu sieden und der hiebei entwickelte Wasserdampf erwärmt die Behälter 2 und 3 nebst dem darin enthaltenen Reagens be- ziehungsweise Formalin und entweicht in den zu desinfizierenden Raum, so dass letzterer mit Wasserdampf gefüllt wird. Nach einiger Zeit ist die Temperatur des Reagens und der Formalinlösung soweit gestiegen, dass der Pfropfen 5 schmilzt und die Formalinlösung zum Reagens gelangt, wodurch eine rasche Entwicklung von Formaldehyddämpfen herbeigeführt wird, die durch die vorangegangene Erwärmung des Reagens noch beschleunigt wird.
Die Formaldehyddämpfe entweichen (zusammen mit dem sich entwickelnden Wasser- dampf) durch die Durchbrechung des Deckels 6, in den zu desinfizierenden, mit Wasser- dajnpf bereits gefüllten Raum, wobei sie durch den Ablenkungskegel 7 gegen die Wände des Raumes gelenkt werden. Es entsteht sehr rasch ein sehr dichter, energisch des- infizierender Formaldehydnebel, der alsbald alle in dem Raum enthaltenen schädlichen Keime abtötet, so dass die Desinfektion des Raumes rasch und gründlich und dabei, da eine Beaufsichtigung der Vorrichtung nicht nötig ist, einfach und gefahrlos erfolgt
Statt dass man die Vorrichtung durch einen besonderen Brenner heizt, könnte man auch den Behälter 1 von einem Dampfkessel (z.
B. von einer Niederdruckdampfheizung) aus
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h'titerpn allein oder auch beide mit Dampf, und zwar entweder mittels eines Dampf- nlalltis ocler einer Dampfschlange heizen, während man Wasserdampf auch in den zu des-
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infizierenden Raum gelangen lässt. Die in der Zeichnung dargestellte tragbare Ausführung- form ist die einfachste und hauptsächlich für die Desinfektion von Krankenzimmer bestimmt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Desinfizieren von Räumen mittels eines Gemisches von Formaldehyd- und Wasordampf, bei welcher die Formaldehyddämpfe durch Einwirkung von Formalinlösung auf Permanganat oder andere geeignete Reagenzien entstehen, dadurch gekennzeichnet, dass ein das Reagens enthaltendes, zu erwärmendes Gefäss mit einem die Formalinlösung enthaltenden Gefässe durch ein Rohr verbunden ist, das durch einen erst bei etwa 500 C oder einer höheren Temperatur schmelzenden Pfropfen verschlossen ist.