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Vorrichtung zur Behandlung der Hörorgane.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Behandlung der Schwerhörigkeit und ähnlicher Krankheiten der Hörorgane, bei welcher in einem Stromkreise durch ein Mikrophon oder dgl. wellenförmige, elektrische Pulsationen hervorgerufen und mit Hilfe eines Vibrationsapparates in synchrone, wellenförmige, mechanische Vibrationen umgewandelt werden.
Die Erfindung betrifft die besondere Ausgestaltung des Vibrationsapparates, der aus einem. die elektrischen, wellenförmigen Pulsationen in wellenförmige, mechanische Vibrationen um- wandelnden"Undulator"und einem Gehäuse für den Undulator (fernerhin"Vibrator"genannt) besteht, das in der äusseren Gehörgang des Patienten eingeführt oder irgendwie anders mit dem letzteren derart in Berührung gebracht werden kann, dass die mechanische Vibration auf den Knochenbau des Schädels einwirkt.
Die Erfindung besteht weiters auch darin, dass als Sendeapparat für die elektrischen Schwingungen ein mit einem Mikrophon kombinierter Phonograph Verwendung findet. Die mechanischen Vibrationen entsprechen hiedurch den Schwingungen der vom Phonographen erzeugten Töne des Musikstückes oder dgl., also solchen Schwingungen, für welche das kranke Ohr empfindlich gemacht werden soll. Hierin liegt ein wesentlicher Unterschied gegenüber bekannten, durch mechanische Vibrationen wirksamen Vorrichtungen zur Behandlung der Schwerhörigkeit, bei welchen die erzeugten Schwingungen regelmässig sind.
Auf der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 eine schema tische Darstellung der gesamten Vorrichtung, wobei
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,. Undulator" und.. Vibrator", Fig. 3 die Endansicht eines,, Senders", teilweise geschnitten, und schliesslich Fig. 4 die schaubildliche Anischt des zu dem Sender gehörigen Mikrophone, das in umgeklappter Stellung dargestellt ist.
In den Fig. 1 und 2 bedeutet A die Elektrizitätsquelle, die in einem Stromkreise Al angeordnet ist. F ist ein Schalter in diesem Stromkreise, um denselben, wenn gewünscht, zu öffnen oder zu schliessen. Der durch Schallwellen beeinflusste Stromregler B, der durch direkten mechanischen Kontakt mit dem Phonographen E oder einem ähnlichen Instrumente in Tätigkeit gesetzt wird, befindet sich ebenfalls im Stromkreise, während der Undulator C, wie weiter unten be- schrieben, mit ihm verbunden ist.
Bei der in Fig. 1 veranschaulichten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes besitzt der Undulator C einen permanenten Magneten mit an ihren Enden an die Leitung angeschlossener Spule. Der Anker dieses Magneten besteht vorzugsweise aus einem frei vibrierenden Teile gaur magnetisicrbarem Metall, der an einer Feder A befestigt, ist, die an beiden Enden mit demVibrator D, dem Ilndtilatorgehäiise, verbunden ist. Der Magnet. j* ist vorzugsweise als Röhren-oder Mantelmagnet ausgebildet und besitzt einen zentralen Kern, der in einer gewissen Entfernung durch eine konzentrische Röhre, die in magnetischer Verbindung mit dem Kern steht, umgeben ist.
In dem ringförmigen Räume zwischen dem Kern und der Röhre sind die Windungen der Spule untergebracht.
Der Vibrator D. der dazu da ist, die im Undulator hervorgerufenen Vibrationen direkt auf die betreffende Person zu übertragen, besitzt die Form eines Gehäuses, das den Undulator, von dem es die Pulsationen erhält, einschliesst. Dieses Gehäuse besitzt vorzugsweise kreisförmigen
Querschnitt und hat ungefähr die Gestalt eines Pilzes.
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Am geeignetsten für die Vibrationsübertragung ist der Teil des Gehäuses, der dem Anker fi gegenüberliegt, und zwar weist er die Form eines zylindrischen Zapfens auf, dessen Abmessungen so sind, dass er in den äusseren Gehörkanal weit genug eindringen und die Vibrationen auf die
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vermeiden.
Die Vibrationsamplitude, die durch den Anker oder ein diesem entsprechendes Glied hervorgebracht wird, kann durch Einstellen der Entfernung zwischen Anker und Elektromagnet reguliert werden. Zu diesem Zwecke ist (s. Fig. l) der Anker g mit der Feder h nicht direkt an dem Gehäuse D, sondern im Innern einer Haube i, die an der dem Zapfen d entgegengesetzten Seite auf das Gehause geschraubt ist, befestigt. Auf diese Weise kann der Anker dem Pole des Elektromagneten genähert oder von ihm entfernt werden, bis die Vibration die gewünschte Amplitude oder Intensität erreicht hat.
Dabei ist zu beachten, dass beim Vergrössern der Distanz zwischen Anker und Elektromagnet auch bei Anwendung eines starken Stromes, der Anker leicht stecken bleibt. Im Falle der Anker selbst oder ein Zapfen dl, wie er gestrichelt, dem Zapfen d gleich, eingezeichnet ist, zur Vibrations- übertragung auf die zu behandelnde Person bzw. deren äusseren Gehörkanal verwendet wird, ist es klar, dass der Druck der Feder h oder deren Äquivalent, die den Anker trägt, die Vibration zu dämpfen sucht oder aber bewirkt, dass der Anker infolge seiner Berührung mit dem Elektromagneten stecken bleibt. Es erweist sich dann als nötig, die Entfernung zwischen Anker und Pol zu vergrössern, bis der Anker wieder frei geworden ist, um vibrieren zu können.
Bei Betrachtung des in Fig. 2 dargestellten Types ist zu ersehen, dass die Anwendung eines Ankers nicht unbedingt notwendig für den Apparat ist, umsomehr, als Veränderungen in der Länge eines magnetisierbaren Gliedes in Verbindung mit Veränderungen der Stärke des Stromes, der eine Spule aus isoliertem Draht, die besagtes Glied umgibt, durchfliesst (solange die mit Hilfe des durch den Schall beeinflussten Stromreglers B erzeugten Wellen die nötige Amplitude besitzen), vollständig ausreichend sind, Erschütterungen von der gewünschten Intensität auf den Vibrator
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beim ersten Beispiele in einen Za pfen d aus, der zum Einführen in den äu sseren Gehörkanal bestimmt ist.
Der Drahtjl hat vorzugsweise Spiral-oder Zickzackform, um infolge seiner grösseren effektiven Länge unter der Einwirkung des die Spule C durchfliessenden Stromes grössere und stärkere Schwingungen hervorzubringen, als wenn er gestreckt wäre.
Der Draht j'ist mit seinem Ende bei k im Gehäuse D befestigt und mit seinem anderen in einer verstellbaren Platte, die durch eine den Deckel des Gehäuses durchdringende Schraube l betätigt wird. Durch Drehen der Schraube I kann die Spannung des Drahtes} entsprechend der durch sie auf das Gehäuse D übertragenen Vibrationskraft verändert werden. Der Vorzug dieser Konstruktion liegt darin, dass die Vibration weder durch zu grosse Stromstärke noch durch zu festes Andrücken des Apparates an den zu behandelnden Körperteil gedämpft werden kann.
Es muss erwähnt werden, dass speziell bei Anwendung eines Ankers in Form eines magnetisierbaren, an einem elastischen Diaphragma befestigten Körpers, die mechanische Vibration die Entstehung von starken Schallwellen hervorruft, die sich der Atmosphäre mitteilen. Diese Schallwellen, die besonders von Personen mit normalem Gehör wahrnehmbar sind, aber auch teilweise von Patienten während der Behandlung, da sie auf das Trommelfell des Ohres stossen, sind nur nebensächliche Erscheinungen des vorliegenden Vibrationsapparates.
Damit die Pulsationen im elektrischen Strome und infolgedessen auch die mechanischen Vibrationen, die in dem Teile des Apparates, der zu ihrer Übertragung auf die den Schall wahrnehmenden Teile des zu behandelnden Ohres erzeugt werden, eine möglichst grosse, praktisch erreichbare Amplitude erhalten, ist der Apparat so eingerichtet, dass der durch den Schall beein- flusste Stromregler nicht durch Schallwellen, die durch die Luft übertragen werden, sondern durch direkte mechanische Verbindung mit dem zu diesem Zwecke vorgesehenen Apparate in Tätigkeit gesetzt wird.
Dieser Zweck wird der Erfindung gemäss so erreicht, dass ein an sich bekannter Apparat verwendet wird, der aus einem Phonographen oder dgl. und einem mit diesem kombinierten
Mikrophon besteht. Die Membrane des letzteren ist direkt mit einem Schreibstifte versehen, der auf der Walze oder dgl. des Phonographen schleift, so dass bei Drehung der Walze die Membrane des Mikrophone ebenso in Schwingungen versetzt wird, wie die Schallmembrane des Phono- graphen selbst
Eine derartige, an sich bekannte Vorrichtung ist in den Fig. 3 und 4 dargestellt, die einen
Apparat zeigen, bei dem ein Mikrophon M den Platz der Schalldose eines Phonographen ein-
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nimmt.
N ist die rotierende Walze des Instrumentes und 0 der Träger, auf dem das Mikrophon 111 montiert ist und mit welchem znamnunen es durch bekannte Mittel, die auf der Zeichnung nicht dargestellt sind, entlang einer Führung P parallel zur Achse des Zylinders N sich bewegen kann.
Diese Seitwärtsbewegung des Trägers 0 und des Mikrophone M geht gleichzeitig mit der Umdrehung der Walze genau so wie bei einem gewöhnlichen Phonographen vor sich.
Das Mikrophon M ist bei m an den Träger 0 angelenkt, damit man es nach rückwärts umklappen kann (s. Fig. 4), zum Zwecke, die Unterseite zugänglich zu machen. Wenn das Mikrophon in seiner normalen Lage ist, wie in Fig. 3 dargestellt, so befindet sich sein Diaphragma Q der WalzeN zugekehrt und stützt sich auf dieselbe mit Hilfe des Schreibstiftes R, der an dem Hebel S sitzt, welcher mit dem einen Ende am äusseren Mikrophongehäus6, wie bei 8 angegeben und mit dem anderen Ende in der Nähe des Schreibstiftes R an das Diaphragma Q, und zwar im Zentrum desselben, wie bei r angedeutet, angelenkt ist.
Das Gehäuse des Mikrophones M ist mit dem einen Drahtende des Stromkreises Al durch die isolierte Klemmschraube T'-verbunden, deren Mutter in Fig. 4 weggelassen ist, während die Klemme T, die an der Rückseite des Gehäuses befestigt und mit den Kohlenstäbchen im Innern des Mikrophone in Verbindung steht, mit dem anderen Ende des Stromkreises durch die isolierte Klemmschraube 1'2 verbunden ist.
Es ist klar, dass, sobald die Walze N rotiert und der Träger 0 sich längs der Walze vorwärtsbewegt, die durch den Schreibstift R und den Hebel S auf das Diaphragma Q übertragenen Vibrationen das Mikrophon derartig beeinflussen, dass der Widerstand desselben, der in den Stromkreis A'eingeschaltet ist, in Übereinstimmung mit den durch die Walze N erzeugten Tönen sich fortwährend ändern wird. Die Folge davon ist, dass synchrone Vibrationen in den Undulator C erzeugt und mit Hilfe desVibrators D auf den Schädelknochenbau des Patienten übertragen werden.
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1. Vorrichtung zur Behandlung der Hörorgane, bei welcher in einem Stromkreis durch ein Mikrophon oder dgl. wellenförmige, elektrische Pulsationen hervorgerufen und mit Hilfe eines Vibrationsapparates in synchrone, wellenförmige, mechanische Vibrationen umgewandelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Vibrationsapparat aus einem als Vibrator ausgebildeten Gehäuse (D) mit einem zylindrischen Ansatz (d) zum Einführen ins Ohr besteht. in welchem Gehäuse ein Magnet (j) nach dem Röhren-oder Manteltyp mit Spule (c) fest angeordnet ist, wobei das Gehäuse mit einer Kappe oder dgl. versehen ist, die an einer Feder (h) in der verlängerten Achse des Magneten (j) einen Anker (g) trägt, dessen Entfernung vom Magneten zwecks Regelung der Vibrationsamplitude mit Hilfe der Kappe (i) einstellbar ist.