AT519457B1 - Verschluss-System für eine Feuerwaffe - Google Patents
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Abstract
Verschluss-System für eine Feuerwaffe umfassend einen Verschluss (3) und einen darin beweglich angeordneten Lauf (1), wobei ein Steuerblock (7) und ein darin beweglich angeordneter Verriegelungsblock (5) vorgesehen sind, wobei der Verriegelungsblock (5) in einer ersten Position des Verschluss-Systems derart in den Lauf (1), in den Verschluss (3), und in den Steuerblock (7) formschlüssig eingreift, dass die Position des Laufs (1) und des Verschlusses (3) zueinander fixiert ist, und in einer zweiten Position des Verschluss-Systems nur in den Lauf (1) und in den Steuerblock (7) formschlüssig eingreift, sodass der Verschluss (3) in dieser Position relativ zum Lauf (1) beweglich ist.
Description
Beschreibung
VERSCHLUSS-SYSTEM FÜR EINE FEUERWAFFE
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verschluss-System für eine Feuerwaffe umfassend einen Verschluss und einen darin beweglich angeordneten Lauf, sowie eine Feuerwaffe umfassend dieses Verschluss-System.
[0002] Verschluss-Systeme für Feuerwaffen sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt. Bekannte Verschluss-Systeme umfassen in der Regel einen Lauf, einen Verschluss und ein Griffstück, wobei der Lauf und der Verschluss durch speziell ausgeformte Verbindungsmechanismen verbindbar sind. Nach der Schussauslösung wird die Kugel durch den Gasdruck aus dem Lauf gedrückt, wobei der Druck über den Patronenboden auf den Stoßboden des Verschlusses übertragen wird, wodurch dieser nach hinten beschleunigt wird. Der Lauf ist über eine Verriegelung mit dem Verschluss verbunden. Diese Verriegelungen sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt. Das gegenwärtig meist genutzte Verfahren ist das Browning System in diversen Abänderungen, wo der Lauf durch eine oder mehrere Verriegelungsschultern mit dem Verschluss verbunden ist. Die Entriegelung erfolgt hier meist durch das Abkippen des Laufes nach unten.
[0003] Nachteilig bei diesen Verschlusssystemen ist, dass die Rückwärtsbewegung des Laufes zur Entriegelung durch das Abkippen des Laufes erreicht wird, was wiederum zu einer Beeinträchtigung des Schusses durch einen noch größeren Hochschlag führt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, diese und andere Nachteile des Standes der Technik zu überwinden. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verschluss-System zu schaffen, bei dem die für das Verschluss-System notwendigen Teile separat aus der Waffe entnehmbar und auch separat austauschbar sind. Das Verschluss-System soll kosteneffizient gebaut und gewartet werden können. Ein Kippen des Laufs zur Entriegelung soll vermieden werden.
[0005] Diese und andere Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein separater Steuerblock und ein darin beweglich angeordneter, separater Verriegelungsblock vorgesehen sind. Es sind zwei Positionen des Verschluss-Systems vorgesehen, wobei der Verriegelungsblock in einer ersten Position derart in den Lauf, in den Verschluss, und in den Steuerblock formschlüssig eingreift, dass die Position des Laufs und des Verschlusses zueinander fixiert ist. In dieser Position kann die Waffe abgefeuert werden. In einer zweiten Position des Verschluss-Systems greift der Verriegelungsblock nur in den Lauf und in den Steuerblock formschlüssig ein, sodass der Verschluss in dieser Position relativ zum Lauf beweglich ist.
[0006] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass der Verriegelungsblock zum Wechsel zwischen der ersten Position und der zweiten Position eine erste schräge Führungsfläche aufweist, die mit einer zweiten, im Wesentlichen parallel dazu verlaufenden Führungsfläche im Steuerblock derart formschlüssig zusammenwirkt, dass der Verriegelungsblock nur entlang einer schrägen Führungsnut im Steuerblock beweglich ist. Dabei ist die im Steuerblock angeordnete Führungsfläche Teil der Führungsnut für den Verriegelungsblock.
[0007] Die Führungsnut kann statt im Steuerblock auch in einem Griffstück der Waffe angeordnet sein. In diesem Fall ist der Steuerblock durch einen Teil des Griffstücks gebildet, und die Führungsnut befindet sich im Griffstück. Auch in diesem Fall ist ein separater Verriegelungsblock vorgesehen, der zwischen der ersten und zweiten Position in der schrägen Führungsnut geführt ist.
[0008] Die Führungsnut und die Führungsflächen können mit der Längserstreckung des Laufs einen Winkel von im Wesentlichen 30° bis 60°, beispielsweise 45°, einschließen. Dadurch wird gewährleistet, dass sich der Verriegelungsblock ohne zu blockieren entlang der schrägen Führungsnut bewegen kann. Eine zu starke Schrägstellung soll erfindungsgemäß verhindert werden, um ein Klemmen und Blockieren des Verschluss-Systems zu vermeiden.
[0009] Wenn sich der Lauf in der ersten Position befindet, ist der Verriegelungsblock nach oben geführt und greift in den Verschluss ein, sodass der Verschluss mit dem Lauf formschlüssig verbunden ist. Bewegt sich der Lauf mit dem Verschluss durch den Gasdruck der abgefeuerten Patrone nach hinten, wird durch die Führungsfläche im Steuerblock der Verriegelungsblock nach unten bewegt.
[0010] Dadurch wird die formschlüssige Verbindung des Verriegelungsblocks mit dem Verschluss getrennt. Der Verschluss kann sich weiter nach hinten bewegen, der Lauf bleibt stehen. Um danach den Verriegelungsblock wieder in die Ausgangsposition zu bewegen, kann in bekannter Weise eine Rückholfeder vorgesehen sein.
[0011] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass in der ersten Position eine Schulter des Verriegelungsblocks mit einer Außenfläche in eine Laufausnehmung und eine Verschlussausnehmung formschlüssig eingreift, und in der zweiten Position diese Außenfläche der Schulter in die Laufausnehmung formschlüssig eingreift und in einer Verschlussnut des Verschlusses geführt ist.
[0012] Die Verschlussnut kann insbesondere entlang einer Längsmittelachse des Verschlusses verlaufen und zur Führung des Verriegelungsblocks eine, durch die Verschlussausnehmung durchbrochene Hinterschneidung aufweisen.
[0013] Die Laufausnehmung zur Aufnahme der Schulter des Verriegelungsblocks kann auf jeder Seite des Laufs angeordnet sein. Auch die Verschlussausnehmung kann auf einer Seite oder auf beiden Seiten des Verschlusses entlang der gesamten Verschlussachse angeordnet sein.
[0014] Erfindungsgemäß ist insbesondere auch vorgesehen, dass nicht nur ein einzelner, sondern mehrere Verriegelungsblöcke verwendet werden. Der Verriegelungsblock kann auch zwei oder mehr Schultern mit Außenflächen aufweisen, die jeweils in eine eigene Verschlussausnehmung, sowie in eine einzige gemeinsame Laufausnehmung eingreifen. Die zwei oder mehr Verschlussausnehmungen können im Verschluss vorzugsweise beidseitig des Laufs angeordnet sein.
[0015] Erfindungsgemäß kann der Verriegelungsblock Vorsprünge zur Führung in Führungselementen des Steuerblocks aufweisen. Der Verriegelungsblock kann einstückig sein; er kann jedoch auch mehrstückig ausgeführt sein. Es können auch mehrere Verriegelungsblöcke vorgesehen sein.
[0016] Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Feuerwaffe umfassend ein erfindungsgemäßes Verschluss-System. Erfindungsgemäß kann insbesondere vorgesehen sein, dass der Steuerblock in einem Griffstück der Feuerwaffe angeordnet ist oder durch ein Griffstück der Feuerwaffe gebildet ist.
[0017] Weitere erfindungsgemäße Merkmale ergeben sich aus den Ansprüchen, der Beschreibung der Ausführungsbeispiele und den Figuren. Die Erfindung wird nun am Beispiel exemplarischer und nicht ausschließlicher Ausführungsbeispiele erläutert.
[0018] Fig. 1 zeigt eine schematische Explosionsdarstellung einer Ausführungsform des erfin dungsgemäßen Verschluss-Systems; [0019] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform eines Verriegelungsblocks für ein erfindungsgemä ßes Verschluss-System; [0020] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform eines Steuerblocks für ein erfindungsgemäßes Ver schluss-System.
[0021] Fig. 1 zeigt eine schematische Explosionsdarstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschluss-Systems für eine Feuerwaffe. Das Verschluss-System umfasst in dieser Ausführungsform einen Lauf 1, der in einem Verschluss 3 beweglich angeordnet ist, sowie einen separaten Steuerblock 7 und einen darin beweglichen, separaten Verriegelungsblock 5.
[0022] Der Lauf 1 kann sich im Verschluss 3 geradlinig bewegen und weist eine Laufausneh- mung 4 zur Verriegelung auf. Der Verschluss 3 umfasst eine hinterschnittene Verschlussnut 13 sowie einen Stoßboden 14 auf. An einer Position entlang der Verschlussnut 13 ist diese nach oben durch eine Verschlussausnehmung 11 durchbrochen.
[0023] Der separate Verriegelungsblock 5 ist im Steuerblock 7 in einer schrägen Führungsnut 2 geführt, welche in einem Winkel von etwa 45° zur Längserstreckung des Laufs 1 vorgesehen ist. Zu diesem Zweck verfügt der Verriegelungsblock 5 über eine erste schräge Führungsfläche 6, die mit einer zweiten, parallel dazu verlaufenden Führungsfläche 8 im Steuerblock 7 zusammenwirkt. Die zweite Führungsfläche 8 ist Teil der Führungsnut 2. Beide Führungsflächen 6, 8 erstrecken sich im Wesentlichen 45° zur Längserstreckung des Laufs 1.
[0024] Die Führungsfläche 8 ist in einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel Teil eines Griffstücks der Feuerwaffe, der dabei die Funktion des Steuerblocks 7 erfüllt.
[0025] In einer ersten, verriegelten Position des Verschluss-Systems befindet sich der Verriegelungsblock 5 am oberen Ende der Führungsnut 2. Der Verriegelungsblock 5 weist zwei Schultern mit Außenflächen 10 auf, die in dieser ersten Position durch die Laufausnehmung 4 in eine Verschlussausnehmung 11 ragen. In dieser Position ist die Stellung des Laufs 1 gegenüber dem Verschluss 3 somit fixiert.
[0026] Durch das Abfeuern der Waffe wird der Verschluss 3 nach hinten gedrückt. Da der Lauf 1 über den Verriegelungsblock 5 in der Verschlussausnehmung 11 gehalten ist, wird auch der Lauf 1 nach hinten bewegt. Dadurch wird der Verriegelungsblock 5 aus seiner Position nach unten gepresst. Der Druck ist ausreichend, um den Verriegelungsblock 5 zur Gänze aus der Verschlussausnehmung 11 zu entfernen, sodass der Verriegelungsblock 5 den Lauf 1 vom Verschluss 3 trennt. In dieser zweiten Position liegt der Verriegelungsblock 5 mit seinen Schultern und deren Außenflächen 10 an der Verschlussnut 13 an und der Lauf 1 bleibt dadurch stehen. Dadurch ist der Verschluss 3 frei beweglich da der Lauf 1 über die Außenflächen 10 des Verriegelungsblocks 5 in der Verschlussnut 13 gleiten kann.
[0027] Wenn sich also der Verschluss 3 nach vorne bewegt und mit dem Stossboden 14 auf das Laufende auftrifft, wird der Lauf 1 mit nach vorne bewegt. Dadurch wird Verriegelungsblock 5, der durch die Laufausnehmung 4 im Lauf 1 gehalten wird, über die schrägen Führungsflächen 6 und die schrägen Flächen 8 des Steuerblocks 7 zur Laufmittelachse gedrückt. Bewegt sich der Lauf 1 nach hinten, wird der Verriegelungsblock 5 von der Laufmittelachse weg bewegt.
[0028] Zur Führung des Steuerblocks 7 weist dieser Führungselemente 9 auf. Der Verriegelungsblock 5 kann Vorsprünge 12 zur Führung in den Führungselementen 9 aufweisen. Dabei handelt es sich um Vorsprünge, die in längliche Nuten des Steuerblocks 7 eingreifen.
[0029] Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines Verriegelungsblocks 5 für ein erfindungsgemäßes Verschluss-System. Der Verriegelungsblock 5 umfasst Schultern mit Außenflächen 10, die zum Eingriff in Laufausnehmungen 4 und Verschlussausnehmungen 11 ausgeführt sind.
[0030] An den Außenflächen 10 der Schultern sind jeweils erste Führungsflächen 6 angeordnet, die etwa in einem Winkel von 45° zur Längsachse des Laufs angeordnet sind. Die Vorsprünge 12 sorgen für eine Führung im Steuerblock 7.
[0031] Fig. 3 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines Steuerblocks 7 für ein erfindungsgemäßes Verschluss-System. Der Steuerblock 7 umfasst Führungselemente 9 in Form von Nuten. Weiters umfasst der Steuerblock 7 zweite Führungsflächen 8, die jeweils Teil schräger Führungsnuten 2 sind. Im konkreten Ausführungsbeispiel sind zwei schräge Führungsnuten 2 mit zweiten Führungsflächen 8 vorgesehen, um mit den Außenflächen 10 der beiden Schultern des Verriegelungsblocks 5 zusammenzuwirken.
[0032] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel, sondern umfasst sämtliche Verschluss-Systeme im Rahmen der nachfolgenden Patenansprüche.
BEZUGSZEICHENLISTE 1 Lauf 2 Führungsnut 3 Verschluss 4 Laufausnehmung 5 Verriegelungsblock 6 Erste Führungsfläche 7 Steuerblock 8 Zweite Führungsfläche 9 Führungselemente 10 Außenfläche 11 Verschlussausnehmung 12 Vorsprung 13 Verschlussnut 14 Stoßboden
Claims (10)
- Patentansprüche1. Verschluss-System für eine Feuerwaffe umfassend einen Verschluss (3) und einen darin beweglich angeordneten Lauf (1), dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerblock (7) und ein darin beweglich angeordneter Verriegelungsblock (5) vorgesehen sind, wobei der Verriegelungsblock (5) - in einer ersten Position des Verschluss-Systems derart in den Lauf (1), in den Verschluss (3), und in den Steuerblock (7) formschlüssig eingreift, dass die Position des Laufs (1) und des Verschlusses (3) zueinander fixiert ist, und - in einer zweiten Position des Verschluss-Systems nur in den Lauf (1) und in den Steuerblock (7) formschlüssig eingreift, sodass der Verschluss (3) in dieser Position relativ zum Lauf (1) beweglich ist.
- 2. Verschluss-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsblock (5) zum Wechsel zwischen der ersten Position und der zweiten Position eine erste Führungsfläche (6) aufweist, die mit einer zweiten, im Wesentlichen parallel dazu verlaufenden Führungsfläche (8) im Steuerblock (7) derart formschlüssig zusammenwirkt, dass der Verriegelungsblock (5) nur entlang einer Führungsnut (2) im Steuerblock (7) beweglich ist.
- 3. Verschluss-System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsflächen (6, 8) mit der Längserstreckung des Laufs (1) einen Winkel von im Wesentlichen 30° bis 60°, beispielsweise 45°, einschließen.
- 4. Verschluss-System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Position eine Schulter des Verriegelungsblocks (5) mit einer Außenfläche (10) in eine Laufausnehmung (4) und eine Verschlussausnehmung (11) formschlüssig eingreift, und in der zweiten Position diese Außenfläche (10) der Schulter in die Laufausnehmung (4) formschlüssig eingreift und in einer vorzugsweise hinterschnittenen Verschlussnut (13) des Verschlusses (3) geführt ist.
- 5. Verschluss-System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsblock (5) zwei oder mehr Schultern mit Außenflächen (10) aufweist, die jeweils in eine eigene Verschlussausnehmung (11) sowie in eine Laufausnehmung (4) eingreifen, wobei die Verschlussausnehmungen (11) vorzugsweise im Verschluss (3) beidseitig des Laufs (2) angeordnet sind.
- 6. Verschluss-System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsblock (5) Vorsprünge (12) zur Führung in Führungselementen (9) des Steuerblocks (7) aufweist.
- 7. Verschluss-System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsblock (5) mehrstückig ist.
- 8. Verschluss-System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Verriegelungsblöcke (5) vorgesehen sind.
- 9. Feuerwaffe umfassend ein Verschluss-System nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
- 10. Feuerwaffe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerblock (7) in einem Griffstück angeordnet ist oder durch ein Griffstück gebildet ist. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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