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Verfahren zum Füllen von Geschossen sowie von Sprengladungen aller Art in Behältern unter Anwendung eines heizbaren Giesstrichters.
Bisher sind verschiedene Verfahren bekannt geworden, um Geschosse, Minen und dgl. mit geschmolzenen Sprengstoffen zu füllen. Bei allen diesen Verfahren aber besteht eine Schwierigkeit darin, Lückenbildungen innerhalb der geschmolzenen Sprengstoffma8se zu verhindern.
Derartige Lückenbildungen sind deswegen höchst unerwünscht, weil bei dem heftigen Aufstoss im Rohr bei vorhandenen Lücken in der Sprengladung infolge Druckes der vorgelagerten Schichten auf die Hohlräume Bewegungen und dadurch heftige Reibungen in der Sprengladung eintreten können. Derartige Reibungen sind aber oft Veranlassung zu Selbstentzündungen der Sprengladung sowie von Rohrdetonierern und vorzeitigen Platzern. Es ist daher notwendig, jede Lückenbildung in der gegossenen Sprengladung nach Möglichkeit zu vermeiden. Die bisher bekannten Verfahren werden dieser Forderung zwar in mehr oder minder vollkommener Weise unter Anwendung ver-
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welche dieser Forderung in vollstem Masse und mit einfachen leicht handlichen Vorrichtungen, nebenbei auch auf billige Art und Weise gerecht wird.
Die dem vorliegenden Verfahren zugrunde liegende Neuerung besteht nun darin, dass man mittels eines heizbaren Giesstrichters und eines unterhalb desselben angphrachfpn heizbaren Domes (Füllstück) dafür Sorge trägt, dass noch während des Erstarren der gegossenen Spreng-
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starren begriffene Sprengladung hinein sich tatsächlich der Erstarrungsvorgang nicht mit Sicherheit regulieren lässt.
Es kommt häufiger vor, dass infolge des Erstarrens von Teilen innerhalb der Sprengladung, die sich nahe deren Mitte und in deren oberen Hälfte befinden, ein Nachsickern von Sprengstoff aus dem sogenannten verlorenen Kopf oder auch beim Nachgiessen von geschmolzener Sprengstoffmasse verhindert wird. Durch vorliegende Erfindung wird dieser fbelstand dadurch vermieden, dass gerade diesen zum Erstarren neigenden Teilen der Sprengladung noch während des Erstarrungsprozesses Sehmelzhitze zugeführt wird.
Es findet also bei vorliegendem Verfahren noch während des Erstarrungsprozesses im Geschoss eine künstliche Regelung der Erstarrung derart statt, dass diese nahe der Mitte und nach dem oberen Ende des Geschosses beliebig lange aufgehalten werden kann. Während dieser Zeit drückt der in dem Schmelzt. richter
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verwendeten Sprengstoff eigentümliche höchste Dichte erreichen.
Nachstehend sei nun''ine Beschreibung des heizbaren Giesstrichtcrs gegeben sowie Angaben über das unter seiner Anwendung ausgearbeitet Giessverfahren gemacht.
Das Giessverfahren gestaltet sich Wie folgt : Der Trichter besteht, wie aus Fig. 1 ersichtlich,
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in den meisten Fällen erwünscht ist, geschXnolzene Sprengladungen durch besondere Zündladungen zur heftigen Detonation zu bringen, so ist an dem Trichter ein Füllstück C unten angesetzt, welches den für eine solche Zündladung notwendigen Raum in der gegossenen Sprengladung von vornherein ausspart. Dieses Füllstück ist innen ebenfalls hohl und mit dem eigentlichen Trichter durch zwei Röhren verbunden. Die eine Röhre D führt von der Doppelwandung des Trichters bis in die obere Höhlung des Füllstückes hinein.
Die zweite Röhre E führt von der Doppelwandung des Trichters bis nahezu auf den Innenboden des Hohlfüllstückes. Ausserdem ist der Trichter noch mit einer Aufkröpfung F an seinem Hals versehen, mit deren Hilfe er auf die Einguss- öffnung des betreffenden Behälters aufgesetzt wird. Bei dem Aufsetzen des Trichters auf den Sprengladungsbehälter wird unter die Aufkröpfung eine weiche Platte aus Gummi gelegt. Der Trichter dichtet dann mittels seines Gewichtes, welches auf diese Platte drückt, selbsttätig so ab, dass der geschmolzene Sprengstoff nicht von innen nach aussen treten kann.
Um den eingegossenen Sprengstoff. noch während der Zeit flüssig zu erhalten, während welcher der untere Teil der Sprengladung bereits erstarrt, wird der Trichter während des Gusses mit Dampf nach Bedarf geheizt. Die Dampfzuführung geschieht derart, dass der bei A eintretende Dampf den doppelwandigen Hohlraum des Trichters füllt und demnächst durch die Verbindungsröhre D in das hohle Füllstück C gelangt. Hier wird sich mit der Zeit ein Teil des Dampfes kondensieren. Das Kondenswasser und der überschüssige Dampf gelangen nun durch die zweite Röhre E. welche in dem Hohlraum des Trichters entlang geführt ist und die obere Trichterwand nach aussen hin durchbricht, bei B wieder ins Freie.
Mit der soeben geschilderten Anwendung des Giesstrichters wird der oben beschriebene neue technische Effekt hinsichtlich eines vollkommen dichten und gleichmässigen Gefüges des Gusses voll erreicht. Ausserdem wird durch die Dampfheizung auch vermieden, dass ein Verstopfen des
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Der Trichter selbst ist so gross bemessen, dass sein Inhalt nach Art eines sogenannten verlorenen Kopfes beim Gusse wirkt. Dieser verlorene Kopf nimmt auch in vorteilhafter Weise etwaige Unreinlichkeiten und etwa aufsteigende Luftblasen auf, die sonst den Guss beeinträchtigen würden. Man hat es in der Hand, je nach der Grösse der Sprengladung und nach der obwaltenden Tagestemperatur das Heizen des Trichters in mehr oder minder langer Weise zu bewirken, nach Bedarf abzubrechen und wieder einzuschalten. Ein solches Einschalten ist z.
B. dann angezeigt, wenn der Trichter mit seinem Füllstück aus der vollkommen erstarrten Masse bzw. aus dem Geschoss entfernt werden soll. Durch das nachträgliche Anheizen schmilzt die nächste Umgebung des Füllstückes und der Trichter kann bei Ausführung leichter drehender Bewegung und einigem leichten Klopfen ohne Schwierigkeit aus dem Geschoss entfernt werden. Das Füllstück des Trichters
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