AT513722A1 - Probenahmevorrichtung für Flüssigkeiten - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Probenahmevorrichtung (100) für, gegebenenfalls kontaminierte, Flüssigkeiten, Sicker- oder Regenwässer, die eine Filterschicht vertikal durchdringen, mit einer trichterförmigen Auffangtasse (1) mit horizontalem Rand und Eintrittslöchern (4) an ihrer tiefsten Stelle für die Einleitung der Flüssigkeit in ein vertikales Probenahmerohr (2) mit einem an dessen Unterteil ausgebildetem Sammelbehälter (9).Die Sohle oder der Boden (3) desselben besitzt eine Entleerungsöffnung (13) mit einem Verschluss (7), welcher mittels Gestänge (8) vom oberen Ende des Probenahmerohres (2) aus betätigbar ist.
Description
1
Die Erfindung betrifft eine Probenahmevorrichtung für Flüssigkeiten, insbesondere Regenwässer, welche eine durchlässige Bodenschicht aus Humus, Humus-Sand-Gemisch, Sanden, Kiesen, Kunststoffen, Adsorptionsfiltern, organischen, anorganischen oder sonstigen Filterstoffen im Wesentlichen vertikal durchdringen, durchsickern oder durchfließen, welche mittels einer unter dem Filter angebrachten Auffangtasse aufgefangen, über ein vertikales Probenahmerohr abgeleitet, und in einem Sammelbehälter gesammelt werden, wodurch eine Untersuchung dieser Flüssigkeiten an einem festgelegten Ort der Versickerung ermöglicht wird. Die neue
Probenahmevorrichtung wird vor Auf- oder Einbringung der durchlässigen Bodenschicht je nach Situation und Bedarf an einer oder mehreren voneinander beabstandeten Stellen angeordnet und verbleibt an ihrer Einsatzstelle unter der durchlässigen Bodenschicht. Für die Ableitung von Flüssigkeiten, beispielsweise Regenwässern, sind mulden-oder beckenförmige Versickerungseinrichtungen, die an ihrer Oberfläche mit in ihrer Zusammensetzung unterschiedlichen Filtermaterialien, wie zum Beispiel bodenaktive Schichten aus Humus-Sand-Gemisch belegt werden, welche eine Rückhaltung von Feststoffen, sowie eine Reinigung der eingeleiteten Flüssigkeiten oder Regenwässer bewirken sollen, in einer Reihe von Formen und Ausführungen bekannt.
Nach Durchdringen der gewählten Filterschicht gelangen die vorgereinigten Flüssigkeiten durch die Schwerkraft anschließend in Auffangbereiche, wie Grundwasser, Vorfluter, Seen, Meere, wo in den Flüssigkeiten, durch beispielsweise ungenügende Filterung, noch vorhandene Reststoffe Schäden verursachen können.
Zur Beurteilung der Filterwirkung und deren Nachhaltigkeit ist es derzeit üblich, eine Untersuchung der eingangs angeführten Filtermaterialien in längeren Zeitabständen durchzuführen, nach deren Zustand der Sättigung oder Tauglichkeit auf die Qualität der gereinigten Flüssigkeiten zu schließen, und, wenn gegebenenfalls oder notwendig, einen Tausch der Filtermaterialien zu veranlassen.
Eine Feststellung der Qualität der so gefilterten Flüssigkeiten findet derzeit am Ort der Versickerung nicht statt.
Eine direkte Beeinflussung der Auffangbereiche, wie z.B. Kontamination des Grundwassers im Einleitbereich, kann in der vorbeschriebenen üblichen Betriebsform der Abwasserreinigung, auf diese bekannte Weise so nicht festgestellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Probenahmevorrichtung für die Überprüfung und Untersuchung der Flüssigkeiten, wie insbesondere Sickerwässer, welche nach dem Filterdurchtritt wieder in das ökologische System eingebracht werden, zur Verfügung zu stellen. 2/13 2
Gegenstand der Erfindung ist somit eine Probenahmevorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 mit den Merkmalen des Kennzeichens dieses Anspruchs.
In einem Sammelbehälter am unteren Ende des Probenahmerohres werden die Flüssigkeiten, wie insbesondere Sickerwässer, aufgefangen, und es können, nach Öffnung einer Abdeckkappe, Flüssigkeitsproben aus diesem Sammelbehälter entnommen und untersucht werden.
Der Anspruch 2 offenbart nähere Einzelheiten des Sammelbehälters der neuen Probenahmevorrichtung.
Durch die, insbesondere um je 90°, versetzte Anordrung der Eintritts- und der Austrittslöchern, wie dies im Anspruch 3 geoffenbart ist, wird eine laufende Durchmischung der angesammelten Flüssigkeit im Sammelbehälter bewirkt, um ein zu hohes Probenalter und Verfälschungen durch Rücklösungen zu verhindern.
Um ein Eindringen von Schmutzpartikeln durch die Eintrittslöcher im Bereich der Auffangtasse zu verhindern wird an dieser Stelle ein geeigneter, ringförmiger Netz- oder Wabenfilter eingesetzt.
Eine dichte Verschlusskappe am oberen Ende des Probenahmerohres, wie sie dem Anspruch 4 zu entnehmen ist, soll das Eindringen von Schmutzstoffen oder Insekten in das Probenahmerohr verhindern. Eine unbefugte Öffnung der Verschlusskappe kann durch einen festen Sitz, oder eine Absperrung der Verschlusskappe, vermieden werden.
Um den Sammelbehälter nach Beprobungen und bedarfsweise reinigen zu können, wird eine Entleerungsöffnung mit einem Stopfen oder Ventil versehen. Dieser Verschluss kann vorzugsweise durch ein bis zum oberen Rand des Probenahmerohres hochgezogenes Gestänge betätigt werden, wie dies Anspruch 5 näher beschreibt.
Die vollständige Reinigungsmöglichkeit des gesamten Probenahmerohres ist für die Qualitätserhaltung der Proben sehr wichtig.
Schließlich beschäftigt sich der A n s p r u c h 6 mit den am besten geeigneten Materialien, aus welchen die neue Probenahmevorrichtung gefertigt ist.
Die oben beschriebene Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf Ausführungsbeispiele, welche in den Zeichnungen Fig. 1 bis Fig. 6 schematisch dargestellt sind, anhand der folgenden Bezugszeichenliste näher erläutert:
Insbesondere zu Fig. 3 wird ausgeführt, dass z.B. die länglich rechteckige Tasse nach beiden Seiten hin "verlängert" ausgeführt sein kann, um so eine größere Fläche beproben zu können. Dies ist dort mit unterbrochenen Linien angedeutet. 3/13 3
Liste der Bezugszeichen der in den Fig. 1 bis 6 gezeigten erfindungsgemäßen Probenahmevorrichtungen:
Bestandteile Bezugszeichen
Probenahmevorrichtung 100
Flüssigkeits- insbesondere Sickerwasser-Auffangtasse 1
Probenahmerohr 2
Boden des Sammelbehälters (9) des Probenahmerohrs (2) 3
Eintrittslöcher oberhalb der Auffangtasse (1) 4
Austrittslöcher unterhalb der Auffangtasse (1) 5
Abdeckkappe 6
Verschluss der Entleerungsöffnung (13) des Bodens (3) 7
Gestänge für die Betätigung des Verschlusses (7) 8
Sammelbehälter, Teil des Probenahmerohrs (2) 9
Filter gegen dein Eintritt von Teilchen 10 hochgezogener Rand der Auffangtasse (1) 11
Dichtung der Abdeckkappe (6) 12
Entleerungsöffnung des Bodens (3) 13 durchlässige Bodenschicht (mit Filterwirkung) 14
Sickerwasser durch Filter-Bodenschicht (14) 15 4/13 4 (Patent-)Ansprüche 1. Probenahmevorrichtung für Flüssigkeiten insbesondere Regen- bzw.
Sickerwässer, welche eine durchlässige Bodenschicht aus Humus, Humus-Sand-Gemisch, Sanden, Kiesen, Kunststoffen, Aktivkohle oder sonstigen, mineralischen oder organischen Filterstoffen im Wesentlichen vertikal durchdringen, durchsickern oder durchfließen, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine - unterhalb der genannten Bodenschicht anzuordnende, im Wesentlichen trichterförmig gewölbte bzw. gestaltete, dichte, runde oder mehreckige Auffangtasse (1) mit im Wesentlichen horizontalem, vorzugsweise hochgezogenem, Rand (11) für das Auffangen der die genannte Bodenschicht durchdringenden Flüssigkeit, insbesondere Sickerwasser, aufweist und dass die Auffangtasse (1) an ihrer tiefsten Stelle ein sie durchdringendes, vertikales Probenahmerohr (2) mit, bevorzugtenfalls verschieblichem Boden, aufweist, welches sowohl oberhalb, als auch unterhalb der Auffangtasse (1) hervorragt, und dass sie im tiefsten Bereich der Auffangtasse in zwei durch die Auffangtasse voneinander getrennten Teilbereichen oberhalb und unterhalb derselben angeordnete Löcher (4) einerseits für den Eintritt der von der Auffangtasse (1) aufgenommenen Flüssigkeit, insbesondere Sickerwasser (15), und für den Austritt von überschüssiger gesammelter Flüssigkeit, insbesondere Sickerwasser (15), aufweist. 2. Probenahmevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Teil des vertikalen Probenahmerohres unterhalb der Auffangtasse (1) mit einem dichten Boden (3) versehen ist, und somit einen Sammelbehälter (9) bildet, welcher an seiner Sohle eine Entleerungsöffnung (13) aufweist, die vorzugsweise mittels eines Verschlusses (7) verschließbar ist, welcher über ein Gestänge (8) vom oberen Rohrende des Probenahmerohres (2) aus betätigt, insbesondere nach oben verschoben, werden kann. 3. Probenahmevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelbehälter (9) unterhalb der Auffangtasse (1) an seinem Umfang, gegenüber den Eintrittslöchern (4) oberhalb der Auffangtasse (1), in zumindest zwei, vorzugsweise im Wesentlichen um 90° gegeneinander verdrehten, Talbereichen des
Probenahmerohrmantels Austrittslöcher (5) mit einem vertikalen Abstand über dem Boden (3) des Sammelbehälters (9) hat, welche den Flüssigkeitsspiegel der von der Auffangtasse (1) aufgefangenen und ihm zugeführten Flüssigkeit, insbesondere Sickerwasser, im Sammelbehälter (9) limitieren. 5/13 5 4. Probenahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Probenahmerohr (2) an seinem oberen Ende mit einer öffenbaren Abdeckkappe (6) versehen ist, die das Probenahmerohr (2) dicht und festpassend verschließt, und welche vorzugsweise mit einer Dichtung (12) und versperrbar ausgeführt ist. 5. Probenahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Sohle bzw. an der tiefsten Stelle (10) der Auffangtasse (1) angeordneten das Probenahmerohr (2) durchdringenden Eintrittslöcher (4) an der Außenseite des Probenahmerohres (2) mit einem Filter (10), vorzugsweise aus einem Gewebe, versehen sind. 6. Probenahmevorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Probenahmevorrichtung (100) aus einem Material besteht, welches den durch stoffliche Eigenschaften der aufgefangenen Flüssigkeit, Flüssigkeitsgemisch oder flüssigen Lösung, insbesondere Sickerwasser, hervorgerufenen Angriffen widersteht, und welches auch bei dauerhafter Berührung mit den Flüssigkeiten keine schädlichen Einflüsse auf die Qualität dieser Flüssigkeiten hat, nämlich insbesondere aus einem inerten Polymermaterial, wie insbesondere Polyethylen oder Polypropylen, oder aus Edelstahl.
Wien, am 22. November 2012 6/13
Claims (4)
- (Patent-)Ansprüche 1. Probenahmevorrichtung für Flüssigkeiten, insbesondere Regen- bzw. Sickenwässer, welche eine durchlässige Bodenschicht aus Humus, Humus-Sand-Gemisch, Sanden, Kiesen, Kunststoffen, Aktivkohle oder sonstigen mineralischen oder organischen Filterstoffen im Wesentlichen vertikal durchdringen, durchsickern oder durchfließen, welche Vorrichtung eine unterhalb der genannten Bodenschicht anzuordnende, im Wesentlichen trichterförmig gewölbte bzw. gestaltete, dichte, runde oder mehreckige Auffangtasse (1) mit im Wesentlichen horizontalem, vorzugsweise hochgezogenem, Rand (11) für das Auffangen der die genannte Bodenschicht durchdringenden Flüssigkeit, insbesondere Sickerwasser, aufweist und wobei die Auffangtasse (1) an ihrer tiefsten Stelle ein sie durchdringendes, vertikales Probenahmerohr (2) aufweist, welches sowohl oberhalb, als auch unterhalb der Auffangtasse (1) hervorragt, und im tiefsten Bereich der Auffangtasse (1) oberhalb derselben angeordnete Löcher (4) einerseits für den Eintritt der von der Auffangtasse (1) aufgenommenen Flüssigkeit, insbesondere Sickenwasser (15), aufweist, wobei diese Löcher (4) vorzugsweise mit einem Filtermaterial versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Teil des vertikalen Probenahmerohres (2) unterhalb der Auffangtasse (1) selbst den Sammelbehälter (9) für die die Bodenschicht durchdringende Flüssigkeit bildet, der mit einem dichten Boden (3) versehen ist, und an seiner Sohle eine Entleerungsöffnung (13) aufweist, die mittels eines Verschlussorgans (7) verschließbar ist, welches über ein Gestänge (8) vom oberen Rohrende des Probenahmerohres (2) aus betätigbar, insbesondere nach oben verschiebbar, ist.
- 2. Probenahmevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vom Probenahmerohr (2) selbst gebildete Sammelbehälter (9) unterhalb der Auffangtasse (1) an seinem Umfang in einem vertikalen Abstand über dem Boden (3) des den Sammelbehälter (9) bildenden Teiles des Probenahmerohrs (2) befindliche Austrittslöcher (5) aufweist, welche bevorzugter Weise gegenüber den Eintrittslöchern (4) oberhalb der Auffangtasse (1), in zumindest zwei, vorzugsweise im Wesentlichen um 90° gegeneinander verdrehten, Stellungen angeordnet sind, und den Flüssigkeitsspiegel der von der Auffangtasse (1) aufgefangenen und ihm zugeführten Flüssigkeit, insbesondere Sickenwasser, in dem Sammelbehälter (9) limitieren.
- 3. Probenahmevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Sohle bzw. an der tiefsten Stelle (10) der Auffangtasse (1) angeordneten, das Probenahmerohr (2) durchdringenden Eintrittslöcher (4) an der Außenseite des 12/13 [ zuletzt vorgelegte Ansprüche! Probenahmerohres (2) mit einem, vorzugsweise aus einem Gewebe gebildeten, Filter (10) versehen sind.
- 4. Probenahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Probenahmerohr (2) an seinem oberen Ende mit einer öffenbaren Abdeckkappe (6) versehen ist, die das Probenahmerohr (2) dicht und festpassend verschließt, und welche mit einer Dichtung (12) versehen und versperrbar ausgeführt ist. Wien, am 13. Februar 2014 13/13 [ zuletzt vorgelegte Ansprüche!
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Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4207692C1 (de) * | 1992-03-11 | 1993-08-26 | Ieg Industrie-Engineering Gmbh, 7410 Reutlingen, De | |
DE4326361C1 (de) * | 1993-08-05 | 1994-10-20 | Hubert Reidick | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Durchlässigkeit von Bodenformationen, insbesondere von Deponiebasisabdichtungen und/oder von Deponieabdeckungen |
WO1995022750A1 (en) * | 1994-02-17 | 1995-08-24 | Oceanit Laboratories, Inc. | Lysimeter for collecting chemical samples from the vadose zone |
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- 2012-11-22 AT ATA50533/2012A patent/AT513722B1/de active
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