DE10004063C1 - Deponie für ein Material mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt sowie Verfahren zum Betreiben einer Deponie - Google Patents
Deponie für ein Material mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt sowie Verfahren zum Betreiben einer DeponieInfo
- Publication number
- DE10004063C1 DE10004063C1 DE2000104063 DE10004063A DE10004063C1 DE 10004063 C1 DE10004063 C1 DE 10004063C1 DE 2000104063 DE2000104063 DE 2000104063 DE 10004063 A DE10004063 A DE 10004063A DE 10004063 C1 DE10004063 C1 DE 10004063C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- landfill
- water
- sealing layer
- layer
- drainage lines
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Revoked
Links
- 239000002699 waste material Substances 0.000 title abstract 2
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims abstract description 76
- 238000007789 sealing Methods 0.000 claims abstract description 59
- 239000000463 material Substances 0.000 claims abstract description 15
- 230000008020 evaporation Effects 0.000 claims description 16
- 238000001704 evaporation Methods 0.000 claims description 16
- 239000007788 liquid Substances 0.000 claims description 15
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 9
- 239000003344 environmental pollutant Substances 0.000 claims description 8
- 238000012544 monitoring process Methods 0.000 claims description 8
- 231100000719 pollutant Toxicity 0.000 claims description 8
- 239000010802 sludge Substances 0.000 claims description 7
- 239000010426 asphalt Substances 0.000 claims description 4
- 238000004140 cleaning Methods 0.000 claims description 4
- 239000004927 clay Substances 0.000 claims description 3
- 108090000623 proteins and genes Proteins 0.000 claims 1
- 230000004807 localization Effects 0.000 abstract description 4
- 230000008021 deposition Effects 0.000 abstract 2
- 230000035515 penetration Effects 0.000 abstract 1
- 238000001556 precipitation Methods 0.000 description 7
- 230000008439 repair process Effects 0.000 description 3
- UOACKFBJUYNSLK-XRKIENNPSA-N Estradiol Cypionate Chemical compound O([C@H]1CC[C@H]2[C@H]3[C@@H](C4=CC=C(O)C=C4CC3)CC[C@@]21C)C(=O)CCC1CCCC1 UOACKFBJUYNSLK-XRKIENNPSA-N 0.000 description 2
- 238000013461 design Methods 0.000 description 2
- 239000011888 foil Substances 0.000 description 2
- 239000003673 groundwater Substances 0.000 description 2
- 230000007613 environmental effect Effects 0.000 description 1
- 230000008676 import Effects 0.000 description 1
- 210000003734 kidney Anatomy 0.000 description 1
- 238000009533 lab test Methods 0.000 description 1
- 239000002245 particle Substances 0.000 description 1
- 238000010248 power generation Methods 0.000 description 1
- 238000002360 preparation method Methods 0.000 description 1
- NQLVQOSNDJXLKG-UHFFFAOYSA-N prosulfocarb Chemical compound CCCN(CCC)C(=O)SCC1=CC=CC=C1 NQLVQOSNDJXLKG-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 238000012549 training Methods 0.000 description 1
- 238000012546 transfer Methods 0.000 description 1
- 238000004078 waterproofing Methods 0.000 description 1
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B09—DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
- B09B—DISPOSAL OF SOLID WASTE NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B09B1/00—Dumping solid waste
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Processing Of Solid Wastes (AREA)
- Examining Or Testing Airtightness (AREA)
Abstract
Bei der Deponie (2) ist vorgesehen, überschüssiges Deponiewasser vollständig durch Verdunstung an die Atmosphäre abzugeben. Um ein Versickern von Schadstoffen in den Deponieuntergrund (32) zu verhindern, ist ein Dichtsystem (24) vorgesehen, bei dem eine Anzahl von Drainageleitungen (20) zwischen einer oberen und einer unteren Dichtschicht (26, 28) angeordnet sind, die für eine Lokalisierung von Leckagen einzeln kontrollierbar sind. Die Deponie (2) eignet sich insbesondere für schadstoffbelastete Schlämme und bedarf keiner Aufbereitungsanlage für Deponiewasser.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Deponie für ein Material
mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt, insbesondere für Schläm
me, sowie auf ein Verfahren zum Betreiben einer Deponie für
ein solches Material.
Eine derartige Deponie dient zur Zwischen- oder auch Endlage
rung des zumindest im Anlieferungszustand feuchten Deponie
guts oder Deponiematerials. In einigen Fällen weist das Depo
niematerial eine schlammartige Konsistenz auf und ist teil
weise stark mit Schadstoffen angereichert. So werden bei
spielsweise Filterstäube aus Reinigungsanlagen von Industrie
anlagen, beispielsweise von Anlagen zur Energieerzeugung, auf
einer solchen Deponie gelagert. Die Filterstäube werden hier
zu zunächst mit einer Flüssigkeit zu einer schlammartigen
Konsistenz aufbereitet. Dieser Filterschlamm wird dann in ein
dafür vorgesehenes Lagerbecken der Deponie eingebracht und
dort gelagert.
Insbesondere bei derartigen Schlämmen, die eine hohe Schad
stoffbelastung aufweisen, sollte die Deponie aus Umweltge
sichtspunkten grundsätzlich mindestens folgende beiden Anfor
derungen erfüllen. Zum einen muss die Deponie zuverlässig ab
gedichtet sein, um zu verhindern, dass Deponiewasser mit
darin gelösten Schadstoffen die Deponie als sogenanntes Sic
kerwasser verlässt. In diesem Fall würde der Deponieunter
grund, also der Boden im Bereich um die Deponie, mitunter
stark verseucht und das Grundwasser belastet werden.
Zum anderen fällt aufgrund des hohen Feuchtigkeitsgehalts so
wie aufgrund von Niederschlägen Deponiewasser an, das ent
sorgt werden muss. In der Regel wird hierzu das Deponiewasser
in einer Reinigungsanlage aufbereitet.
Ein Dichtsystem für eine Deponie zur Sicherung gegen vagabun
dierendes Austreten von Sickerwasser ist aus der
DE 40 36 104 C2 bekannt. Bei dem darin beschriebenen Dichtsy
stem ist eine Abdichtungsschicht vorgesehen, unterhalb dessen
einzeln kontrollierbare Drainageleitungen mit Wasserein
trittsbohrungen vorgesehen sind. Das in die Leitungen einge
tretene Leck- oder Sickerwasser wird kontrolliert und defi
niert abgeführt. Das Dichtsystem dient zur Leckwasserkon
trolle, da festgestellt werden kann, in welchem Bereich der
Abdichtungsschicht Sickerwasser aus der Deponie austritt. Bei
diesem Dichtsystem belastet allerdings das Sickerwasser, wel
ches nicht von den Drainageleitungen aufgefangen wird, den
Deponieuntergrund.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Deponie für
ein Material mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt, insbeson
dere für Schlämme, sowie ein Verfahren zum Betreiben einer
Deponie für ein derartiges Material anzugeben, wobei eine Be
einflussung der Umwelt durch aus der Deponie austretende
Schadstoffe vermieden ist.
Zur erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe ist bei der Deponie
ein in einem Deponiebereich angeordnetes Lagerbecken vorge
sehen, das zum Deponieuntergrund über ein Dichtsystem voll
ständig abgedichtet und mit der Atmosphäre zum Flüssigkeits
austausch durch Verdunstung verbunden ist, wobei anfallendes
Deponiewasser ausschließlich und ohne Schadstoffreinigung in
nerhalb des Deponiebereichs geführt ist.
Mit einer derart ausgestalteten Deponie ist eine Belastung
der Umwelt, insbesondere des Deponieuntergrunds sowie des
Grundwassers, aufgrund von austretenden Schadstoffen insbe
sondere durch die vollständige Abdichtung des Lagerbeckens
sicher vermieden. Gleichzeitig sind aufwendige Wasseraufbe
reitungsanlagen unnötig. Der wesentliche Vorteil der Deponie
ist hierbei darin zu sehen, dass überschüssiges Deponiewasser
ausschließlich durch Verdunstung die Deponie verlässt. Dabei
bleiben die im Deponiewasser befindlichen Schadstoffe in der
Deponie zurück. Das Deponiewasser wird also der Deponie nicht
separat entzogen. Eine aufwendige und teure Aufbereitungsan
lage für das Deponiewasser zur Reinigung von in ihm befindli
chen Schadstoffen ist nicht erforderlich. Dadurch sind die
Deponiegesamtkosten in vorteilhafter Weise reduziert.
Vorzugsweise ist ein insbesondere geschlossener Wasserkreis
lauf zwischen dem Lagerbecken und einem Wassersammelbecken
vorgesehen, so dass die Flüssigkeitsmenge im Lagerbecken re
gulierbar ist. Das Wassersammelbecken dient hierbei als Spei
cher zur Aufnahme von überschüssigem Deponiewasser aus dem
Lagerbecken. Bei Bedarf wird dem Lagerbecken aus dem Wasser
sammelbecken auch Flüssigkeit zugeführt. Ein weiterer Vorteil
des Wassersammelbeckens besteht darin, dass es eine zusätzli
che Verdunstungsfläche bereitstellt, so dass größere Wasser
mengen über Verdunstung der Deponie entzogen werden können.
In einer bevorzugten Ausführung sind mehrere Lagerbecken vor
gesehen, die jeweils im Wasserkreislauf integriert und zusam
men mit dem Wassersammelbecken im Deponiebereich angeordnet
sind. Über den Wasserkreislauf ist daher die Flüssigkeits
menge oder der Feuchtigkeitsgehalt jedes einzelnen Lagerbec
kens regulierbar und kann an die für das jeweilige Lagerbec
ken benötigte Flüssigkeitsmenge angepasst werden.
Vorzugsweise ist zur Flüssigkeitsregulierung im Wasserkreis
lauf eine Pumpe vorgesehen, so dass die Lagerbecken auch auf
unterschiedlichen Niveaus angeordnet sein können.
Vorteilhafterweise ist der gesamte Deponiebereich vollständig
abgedichtet, so dass evtl. aus einem Lagerbecken austretendes
Wasser den Deponiebereich nicht verlässt. Dabei ist insbeson
dere vorgesehen, dass die Abdichtung des Deponiebereichs zum
Deponieuntergrund zugleich auch die Abdichtung der einzelnen
Lagerbecken zum Deponieuntergrund übernimmt. Zur Ausbildung
der Lagerbecken sind daher lediglich seitliche Beckenwände
erforderlich, die innerhalb des abgedichteten Deponiebereichs
angeordnet sind.
Um eine sichere Abdichtung der Lagerbecken und des gesamten
Deponiebereichs zu erreichen, weist das Dichtsystem in einer
bevorzugten Ausgestaltung eine obere Dichtschicht auf, unter
halb der eine Kontrollschicht mit Drainageleitungen vorgese
hen ist, wobei die Drainageleitungen zur Identifizierung und
Lokalisierung einer Leckage in der oberen Dichtschicht ein
zeln kontrollierbar sind.
Mit dieser Ausbildung des Dichtsystems ist eine Überwachung
der oberen Dichtschicht ermöglicht. Bei Auftreten von Lecka
gen können diese aufgrund der Drainageleitungen lokalisiert
werden. Dies erleichtert die Ausbesserung der oberen Dicht
schicht und verhindert den permanenten Austritt von Deponie
wasser in den Untergrund. Ein weiterer Vorteil der Drainage
leitungen besteht darin, dass über sie das eingedrungene
Leck- oder Sickerwasser entsorgt werden kann und im Deponie
untergrund nicht unkontrolliert versickert.
Vorzugsweise ist für eine einfache Überwachung vorgesehen,
dass die Drainageleitungen jeweils in ein ihnen zugeordnetes
Überwachungsbecken münden.
In einer zweckdienlichen Ausgestaltung sind die Drainagelei
tungen mit dem Wasserkreislauf verbunden, so dass das von ih
nen aufgefangene Leckwasser dem Wasserkreislauf und somit der
Deponie zuführbar ist.
In einer besonders zweckdienlichen Ausgestaltung weist die
Deponie unterhalb der Kontrollschicht eine weitere, untere
Dichtschicht auf. Diese verhindert, dass Leckwasser, welches
die obere Dichtschicht durchdrungen hat, in den Deponieunter
grund gelangt.
Für eine besonders einfache, robuste und zugleich sichere
Ausgestaltung des Dichtsystems ist es gemäß einer bevorzugten
Ausführung vorgesehen, dass die obere Dichtschicht als As
phaltdichtschicht und die untere Dichtschicht als Tondicht
schicht ausgebildet ist.
Das hier beschriebene spezielle Dichtsystem ist ein eigen
ständiges Dichtsystem, welches auch unabhängig von der Depo
niewasserreduzierung mittels Verdunstung einsetzbar ist.
Die auf das Verfahren bezogene Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass Material mit einem hohen Feuchtigkeits
gehalt, insbesondere Schlämme, in einem zum Deponieboden
vollständig abgedichteten Lagerbecken eingelagert wird, wobei
überschüssiges Deponiewasser ausschließlich über Verdunstung
an die Atmosphäre abgegeben wird.
Die im Hinblick auf die Deponie erwähnten Vorteile und bevor
zugten Ausgestaltungen sind sinngemäß auf das Verfahren zu
übertragen. Weitere bevorzugte Ausführungen des Verfahrens
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen jeweils in grob ver
einfachter und schematischer Darstellung:
Fig. 1 eine Deponie mit mehreren Lagerbecken, die zusammen
mit einem Wassersammelbecken in einem Wasserkreis
lauf integriert sind,
Fig. 2 eine Deponie mit einem Lagerbecken, wobei Drainage
leitungen zur Identifizierung und Lokalisierung ei
ner Leckage vorgesehen sind,
Fig. 3 einen typischen Schichtaufbau eines Dichtsystems,
Fig. 4 die linke Hälfte der Schnittansicht gemäß dem
Schnitt A-A aus Fig. 2, und
Fig. 5 die rechte Hälfte der Schnittansicht gemäß dem
Schnitt A-A aus Fig. 2.
Gemäß Fig. 1 weist eine Deponie 2 mehrere Lagerbecken 4 sowie
ein Wassersammelbecken 6 mit angeschlossener Pumpe 8 auf.
Diese Elemente sind in einem geschlossenen Kreislauf 10 für
Deponiewasser angeordnet. Im Kreislauf 10 wird das Deponie
wasser mit Hilfe der Pumpe 8 von den einzelnen Lagerbecken 4
in Richtung zum Wassersammelbecken 6 oder umgekehrt geführt.
Die Lagerbecken 4, das Wassersammelbecken 6 mit der Pumpe 8,
sowie der Kreislauf 10 sind innerhalb eines Deponiebe
reichs 12 angeordnet, der von einem Leckagesammler 14 umgeben
ist. Der Leckagesammler 14 führt sogenanntes Leckwasser zu
einem Sammelbecken 15. Von dort wird das gesammelte Leckwas
ser dem Wassersammelbecken 6 zugeführt. Die Deponie 2 weist
im gesamten Deponiebereich 12 einen zum Deponieuntergrund
vollständig dichten Deponieboden 16 auf.
Beim Betrieb der Deponie 2 wird das zu deponierende Material
in den einzelnen Lagerbecken 4 eingelagert. Die Deponie 2 ist
insbesondere geeignet für schadstoffbelastete Schlämme. Sie
zeichnet sich dadurch aus, dass das anfallende Deponiewasser
weder aus der Deponie 2 abgeleitet wird, noch dass es inner
halb der Deponie 2 gereinigt wird. Das Deponiewasser entsteht
infolge der hohen Feuchtigkeit des einzulagernden Deponiema
terials sowie aufgrund von Niederschlägen. Bei dem darge
stellten neuartigen Deponiekonzept für Materialien mit hohem
Feuchtigkeitsgehalt wird die überschüssige Feuchtigkeit aus
schließlich durch Verdunstung reduziert.
Ein wesentliches Element ist das Wassersammelbecken 6, wel
ches überschüssiges Deponiewasser speichert. Der Feuchtig
keits- oder Flüssigkeitsgehalt in den einzelnen Lagerbecken 4
kann daher über den Kreislauf 10 auf einen geeigneten Wert
eingestellt werden, unabhängig von der Gesamtflüssigkeits
menge, die in der Deponie 2 vorhanden ist. Bei Niederschlägen
wird daher überschüssiges Deponiewasser aus den Lagerbecken 4
in das Wassersammelbecken 6 gefördert. In einer nieder
schlagsfreien Zeit wird die Gesamtflüssigkeitsmenge in der
Deponie 2 durch Verdunsten aus den Lagerbecken 4 sowie aus
dem Wassersammelbecken 6 reduziert. Falls in einem oder meh
reren Lagerbecken 4 der Feuchtigkeitsgehalt unter einen ge
wünschten Wert fällt, besteht die Möglichkeit, Flüssigkeit
aus dem Wassersammelbecken 6 zuzuführen. Zwischen den Lager
becken 4 und dem Wassersammelbecken sind ein oder mehrere
Filter vorgesehen (in den Figuren nicht dargestellt), die
Schmutzpartikel zurückhalten, so dass das Wassersammelbec
ken 6 nicht zusetzt. Die Verdunstung wird begünstigt durch
die Ausgestaltung des Wassersammelbeckens 6 und der Lagerbec
ken 4 mit einer großen Verdunstungs-Oberfläche.
Durch die beschriebenen Maßnahmen entfällt bei der Deponie 2
- trotz des hohen Feuchtigkeitsgehalts des zu deponierenden
Materials - die Notwendigkeit einer Deponiewasseraufberei
tung. Dieses Deponiekonzept ist insbesondere für Orte vorge
sehen, an denen die durch die Verdunstungsrate bestimmte
durchschnittliche Verdunstungsmenge größer ist als die durch
schnittliche Niederschlagsmenge. Das Deponiekonzept ist prin
zipiell auch für Orte geeignet, an denen diese Voraussetzung
nicht erfüllt ist, die also eine höhere Niederschlagsmenge
als Verdunstungsmenge haben. In diesem Fall sind zusätzliche
Maßnahmen notwendig, um den Niederschlag von der Deponie zu
mindest teilweise abzuhalten, damit er nicht zu einer Erhö
hung des Flüssigkeitsgehalts in der Deponie 2 beiträgt. Dies
wird beispielsweise durch ein geeignetes Abdecksystem er
reicht. Dieses Abdecksystem sollte zweckdienlicherweise ei
nerseits den Niederschlag abhalten und andererseits eine Ver
dunstung ermöglichen.
In Fig. 2 ist eine Deponie 2 mit nur einem Lagerbecken 4 dar
gestellt. Der Deponieboden 16 erstreckt sich über den gesam
ten Deponiebereich 12, der wiederum vom Leckagesammler 14 be
grenzt ist. Der Deponieboden 16 bildet die bodenseitige Ab
dichtung der Deponie 2 im gesamten Deponiebereich 12 inklu
sive im Bereich des Lagerbeckens 4. Die seitliche Abdichtung
des Lagerbeckens 4 sowie des Deponiebereichs 12 erfolgt durch
Seitenwände insbesondere in Form von Deichen 18A und 18B, wo
bei der Deich 18A das Lagerbecken 4 und der Deich 18B den De
poniebereich 12 seitlich abdichtet. Durch die beiden Dei
che 18A, B sind von außen, beginnend am Leckagesammler 14,
nach innen zum Lagerbecken 4 hin eine Anzahl von Drainagelei
tungen 20 geführt, die gestrichelt dargestellt sind.
Über die Drainageleitungen 20 wird Leckwasser gesammelt und
zum Leckagesammler 14 abgeleitet. Die Drainageleitungen 20
sind einzeln überwachbar und verlaufen in etwa sternförmig
von außen zum Lagerbecken 4, so dass auftretende Undichtig
keiten oder Leckagen im Bereich des Lagerbeckens 4 sowohl
identifiziert als auch lokalisiert werden können. Dies ermög
licht eine zielgerichtete Ausbesserung der Leckagen. Das
durch Undichtigkeiten austretende Deponiewasser wird als
Leckwasser zum Sammelbehälter 15 geleitet, von wo es dem La
gerbecken 4 zugeführt wird, wie es durch den Pfeil 22 ange
deutet ist.
Der Deponieboden 16 und insbesondere auch die Deiche 18A, 18B
weisen ein Mehrschicht-Dichtsystem 24 auf, wie es in Fig. 3
dargestellt ist. Demnach umfasst das Dichtsystem 24 eine obe
re Dichtschicht 26, eine untere Dichtschicht 28 sowie eine
zwischen diesen beiden angeordnete Kontrollschicht 30. Diese
drei Schichten werden auf einem insbesondere verdichteten De
ponieuntergrund 32 aufgebracht.
Für eine einfache und doch zugleich sichere Abdichtung ist
die obere Dichtschicht 26 insbesondere als drei-schichtige
Asphaltschicht mit unterschiedlichen Asphalt-Teilschichten,
und die untere Dichtschicht 28 als Ton-Dichtschicht ausgebil
det. Die dazwischen angeordnete Kontrollschicht 30 ist eine
wasserdurchlässige Schicht, beispielsweise eine Kiesschicht.
Ein derartiges Dichtsystem 24 hat den Vorteil, dass die not
wendigen Materialien in der Regel vor Ort vorhanden sind oder
- im Falle des Asphalts - vor Ort problemlos herstellbar
sind. Die üblicherweise verwendeten speziellen Kunststoff-Fo
lien sind daher nicht notwendig. Insbesondere in Entwick
lungsländern entfällt damit die Notwendigkeit, solche teueren
Folien zu importieren.
In Fig. 4 ist die Anordnung der Drainageleitungen 20 relativ
zu dem mehrschichtigen Aufbau des Dichtsystems 24 im Bereich
des Deichs 18A dargestellt. Die Drainageleitungen 20 sind
Teil des Dichtungssystems 24. Fig. 4 ist zu entnehmen, dass
sowohl der Deponieboden 16 als auch die seitliche Begrenzung
durch den Deich 18A den gleichen mehrschichtigen Aufbau aus
oberer Dichtschicht 26, Kontrollschicht 30 und unterer Dicht
schicht 28 aufweisen. Unterhalb der unteren Dichtschicht 28
schließt sich der Deponiegrund 32 an. Die Drainageleitung 20
erstreckt sich durch den Deich 18A und ist auf der unteren
Dichtschicht 28 verlegt. Die Drainageleitung 20 ist also zwi
schen der oberen und der unteren Dichtschicht 26,28 angeord
net. Bei Auftreten eines Lecks in der oberen Dichtschicht 26
dringt Leckwasser in die Kontrollschicht 30 ein. Die zweite,
untere Dichtschicht 28 verhindert ein Versickern des Leckwas
sers in den Deponieuntergrund 32. Gleichzeitig wird das Leck
wasser von der Drainageleitung 20 gesammelt und aus der Kon
trollschicht 30 herausgeführt. Durch dieses Dichtsystem 24
mit zwei Dichtschichten 26, 28, zwischen denen die Drainage
leitungen 20 angeordnet sind, ist eine besonders sichere Ab
dichtung der Deponie 2 erreicht.
Um eine Überwachung jeder einzelnen Drainageleitung 20 zu er
möglichen, ist jede für sich und unabhängig von den anderen
Drainageleitungen 20 überwach- und kontrollierbar. Damit wird
nicht nur die Identifizierung einer Leckage, sondern auch
eine Lokalisierung der Leckage in der oberen Dichtschicht 26
ermöglicht.
Gemäß Fig. 5 ist hierzu vorgesehen, die Drainageleitungen 20
jeweils durch den äußeren Deich 18B zu einem der jeweiligen
Drainageleitung 20 zugeordneten Überwachungbecken 34 zu füh
ren. Das Überwachungsbecken 34 umfasst im Wesentlichen einen
in etwa vertikal angeordneten Schacht, in den die Drainage
leitung 20 mündet. Es weist in seinem oberen Bereich einen
Überlauf 36 auf, der mit dem Leckagesammler 14 verbunden ist.
Durch das Überwachungsbecken 34 ist eine spezifische Kon
trolle der jeweiligen Drainageleitung 20 ermöglicht. Ein wei
terer Vorteil besteht darin, dass aus diesem Überwachungsbec
ken 34 unmittelbar Probeentnahmen beispielsweise für Laborun
tersuchungen entnommen werden können.
Claims (14)
1. Deponie (2) für ein Material mit einem hohen Feuchtig
keitsgehalt, insbesondere für Schlämme, mit einem in einem
Deponiebereich (12) angeordneten Lagerbecken (4), das zum De
ponieuntergrund (32) über ein Dichtsystem (24) vollständig
abgedichtet und mit der Atmosphäre zum Flüssigkeitsaustausch
durch Verdunstung verbunden ist, wobei anfallendes Deponie
wasser ausschließlich und ohne Schadstoffreinigung innerhalb
des Deponiebereichs (12) geführt ist.
2. Deponie (2) nach Anspruch 1, bei der zur Flüssigkeitsregu
lierung im Lagerbecken (4) ein Wasserkreislauf (10) zwischen
dem Lagerbecken (4) und einem Wassersammelbecken (6) vorgese
hen ist.
3. Deponie (2) nach Anspruch 2, bei der mehrere Lagerbec
ken (4) vorgesehen sind, die im Wasserkreislauf (10) inte
griert und zusammen mit dem Wassersammelbecken (6) im Depo
niebereich (12) angeordnet sind.
4. Deponie (2) nach Anspruch 2 oder 3, bei der eine Pumpe (8)
für den Wasserkreislauf (10) vorgesehen ist.
5. Deponie (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
der der gesamte Deponiebereich (12) vollständig abgedichtet
ist.
6. Deponie (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
der das Dichtsystem (24) eine obere Dichtschicht (26) auf
weist, unterhalb der eine Kontrollschicht (30) mit Drainage
leitungen (20) vorgesehen ist, wobei die Drainageleitun
gen (20) zur Identifizierung und Lokalisierung einer Leckage
in der oberen Dichtschicht (26) einzeln kontrollierbar sind.
7. Deponie (2) Anspruch 6, bei der die Drainageleitungen (20)
jeweils in ein ihnen zugeordnetes Überwachungsbecken (34)
münden.
8. Deponie (2) nach Anspruch 6 oder 7, bei der die Drainage
leitungen (20) mit dem Wasserkreislauf (10) zur Zuführung von
durch die Drainageleitungen (20) gesammelten Leckwasser ver
bunden sind.
9. Deponie (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei der un
terhalb der Kontrollschicht (30) eine untere Dicht
schicht (28) vorgesehen ist.
10. Deponie (2) nach Anspruch 9, bei der die obere Dicht
schicht (26) als Asphaltdichtschicht und die untere Dicht
schicht (28) als Tondichtschicht ausgebildet ist.
11. Verfahren zum Betreiben einer Deponie (2), bei dem Mate
rial mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt, insbesondere
Schlämme, in einem zum Deponieuntergrund (32) vollständig ab
gedichteten Lagerbecken (4) eingelagert wird, und bei dem
überschüssiges Deponiewasser ausschließlich über Verdunstung
an die Atmosphäre abgegeben wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem zur Flüssigkeitsregu
lierung das Deponiewasser in einem geschlossenen Wasserkreis
lauf (10) mit integriertem Wassersammelbecken (6) geführt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, bei dem die Dichtheit
der Deponie (2) über eine unterhalb einer oberen Dicht
schicht (26) vorgesehenen Kontrollschicht (30) überwacht und
eine auftretende Leckage in der oberen Dichtschicht (26) lo
kalisiert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem durch die obere
Dichtschicht (26) durchtretendes Leckwasser von einer unteren
Dichtschicht (28) aufgefangen und dem Wasserkreislauf (10)
zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000104063 DE10004063C1 (de) | 2000-01-31 | 2000-01-31 | Deponie für ein Material mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt sowie Verfahren zum Betreiben einer Deponie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000104063 DE10004063C1 (de) | 2000-01-31 | 2000-01-31 | Deponie für ein Material mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt sowie Verfahren zum Betreiben einer Deponie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10004063C1 true DE10004063C1 (de) | 2001-03-01 |
Family
ID=7629270
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000104063 Revoked DE10004063C1 (de) | 2000-01-31 | 2000-01-31 | Deponie für ein Material mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt sowie Verfahren zum Betreiben einer Deponie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10004063C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103195103A (zh) * | 2013-04-10 | 2013-07-10 | 中广核工程有限公司 | 固体废物处置场排水系统 |
CN107227781A (zh) * | 2016-03-25 | 2017-10-03 | 中国电建集团贵阳勘测设计研究院有限公司 | 一种尾矿库地下排水方法及结构 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4036104C2 (de) * | 1990-11-13 | 1993-01-21 | Friedrich Wilhelm Paurat |
-
2000
- 2000-01-31 DE DE2000104063 patent/DE10004063C1/de not_active Revoked
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4036104C2 (de) * | 1990-11-13 | 1993-01-21 | Friedrich Wilhelm Paurat |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103195103A (zh) * | 2013-04-10 | 2013-07-10 | 中广核工程有限公司 | 固体废物处置场排水系统 |
CN103195103B (zh) * | 2013-04-10 | 2015-07-22 | 中广核工程有限公司 | 固体废物处置场排水系统 |
CN107227781A (zh) * | 2016-03-25 | 2017-10-03 | 中国电建集团贵阳勘测设计研究院有限公司 | 一种尾矿库地下排水方法及结构 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3419163C2 (de) | ||
EP2085527B1 (de) | Anlage zur Regenwasserbewirtschaftung | |
DE2726012C2 (de) | ||
DE3445127C2 (de) | ||
DE3700645A1 (de) | Abdichtung fuer neu zu errichtende deponien | |
DE4431331A1 (de) | Verfahren und Einrichtung zur Reinigung von mit Schadstoff kontaminiertem Grundwasser | |
DE3811487C2 (de) | Anlage und Verfahren zum Deponieren und Lagern von Abfall, Müll und dgl. | |
DE10004063C1 (de) | Deponie für ein Material mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt sowie Verfahren zum Betreiben einer Deponie | |
DE19938922B4 (de) | Grundwasserreinigung Flow- and Treat | |
DE102017221715B3 (de) | Entnahmevorrichtung zum Entnehmen von Sedimentstoffen, Verfahren zum Herstellen einer solchen Entnahmevorrichtung, und Verfahren zum Entnehmen von Sedimentstoffen mit einer solchen Entnahmevorrichtung | |
DE4400183A1 (de) | Drän-Entwässerungselement für Abfalldeponien und sonstige Verwendung im Erd-, Grund- und Wasserbau | |
DE3521947A1 (de) | Behaelter fuer deponiefaehige abfaelle | |
DE3729653C2 (de) | ||
DE3616380A1 (de) | Adsorptionsschicht | |
EP1252939B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur verbesserten Bewirtschaftung von Deponien | |
EP3325727A1 (de) | Verfahren zum errichten einer dichtungsschutzschicht in einem deponiebecken für schlammförmige industrie- und bergbau-abfallstoffe und geotextil-schutzschlauchmatte zur durchführung des verfahrens | |
DE4312047C1 (de) | Vorrichtung zum Sammeln und Speichern von Sickerwässern einer Deponie | |
DE202020102850U1 (de) | Trennschacht zur Ableitung von einlaufenden Flüssigkeiten in mindestens zwei Abwasservorrichtungen | |
EP1528168B1 (de) | Rigole zum Zwischenspeichern von Flüssigkeit, insbesondere Regenwasser | |
DE2318102C3 (de) | Brunnen zum Umschichten von Grundwasser aus einem Grundwasserhorizont in einen durch eine undurchlässige Sperrschicht davon getrennten zweiten Grundwasserhorizont | |
DE19608201A1 (de) | Sickerschacht zum Ableiten von Abwasser in den Boden | |
EP0537695A1 (de) | Verfahren zum Abtragen und Einbringen von Sedimenten, Schlicken oder anderen Materialien von einem bzw. auf einen Gewässerboden und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
EP3916162A1 (de) | Speicher- und versickerungsanlage | |
DE19955735A1 (de) | Versickerungseinrichtung und Verfahren zur Versickerung von Niederschlags- und Abwasser | |
DE19500149C2 (de) | Verfahren zur Regenerierung von Drainagerohren, sowie Anordnung zur Durchführung eines solchen Verfahrens |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |