DE10004063C1 - Deponie für ein Material mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt sowie Verfahren zum Betreiben einer Deponie - Google Patents

Deponie für ein Material mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt sowie Verfahren zum Betreiben einer Deponie

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    • B09DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
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  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)
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Abstract

Bei der Deponie (2) ist vorgesehen, überschüssiges Deponiewasser vollständig durch Verdunstung an die Atmosphäre abzugeben. Um ein Versickern von Schadstoffen in den Deponieuntergrund (32) zu verhindern, ist ein Dichtsystem (24) vorgesehen, bei dem eine Anzahl von Drainageleitungen (20) zwischen einer oberen und einer unteren Dichtschicht (26, 28) angeordnet sind, die für eine Lokalisierung von Leckagen einzeln kontrollierbar sind. Die Deponie (2) eignet sich insbesondere für schadstoffbelastete Schlämme und bedarf keiner Aufbereitungsanlage für Deponiewasser.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Deponie für ein Material mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt, insbesondere für Schläm­ me, sowie auf ein Verfahren zum Betreiben einer Deponie für ein solches Material.
Eine derartige Deponie dient zur Zwischen- oder auch Endlage­ rung des zumindest im Anlieferungszustand feuchten Deponie­ guts oder Deponiematerials. In einigen Fällen weist das Depo­ niematerial eine schlammartige Konsistenz auf und ist teil­ weise stark mit Schadstoffen angereichert. So werden bei­ spielsweise Filterstäube aus Reinigungsanlagen von Industrie­ anlagen, beispielsweise von Anlagen zur Energieerzeugung, auf einer solchen Deponie gelagert. Die Filterstäube werden hier­ zu zunächst mit einer Flüssigkeit zu einer schlammartigen Konsistenz aufbereitet. Dieser Filterschlamm wird dann in ein dafür vorgesehenes Lagerbecken der Deponie eingebracht und dort gelagert.
Insbesondere bei derartigen Schlämmen, die eine hohe Schad­ stoffbelastung aufweisen, sollte die Deponie aus Umweltge­ sichtspunkten grundsätzlich mindestens folgende beiden Anfor­ derungen erfüllen. Zum einen muss die Deponie zuverlässig ab­ gedichtet sein, um zu verhindern, dass Deponiewasser mit darin gelösten Schadstoffen die Deponie als sogenanntes Sic­ kerwasser verlässt. In diesem Fall würde der Deponieunter­ grund, also der Boden im Bereich um die Deponie, mitunter stark verseucht und das Grundwasser belastet werden.
Zum anderen fällt aufgrund des hohen Feuchtigkeitsgehalts so­ wie aufgrund von Niederschlägen Deponiewasser an, das ent­ sorgt werden muss. In der Regel wird hierzu das Deponiewasser in einer Reinigungsanlage aufbereitet.
Ein Dichtsystem für eine Deponie zur Sicherung gegen vagabun­ dierendes Austreten von Sickerwasser ist aus der DE 40 36 104 C2 bekannt. Bei dem darin beschriebenen Dichtsy­ stem ist eine Abdichtungsschicht vorgesehen, unterhalb dessen einzeln kontrollierbare Drainageleitungen mit Wasserein­ trittsbohrungen vorgesehen sind. Das in die Leitungen einge­ tretene Leck- oder Sickerwasser wird kontrolliert und defi­ niert abgeführt. Das Dichtsystem dient zur Leckwasserkon­ trolle, da festgestellt werden kann, in welchem Bereich der Abdichtungsschicht Sickerwasser aus der Deponie austritt. Bei diesem Dichtsystem belastet allerdings das Sickerwasser, wel­ ches nicht von den Drainageleitungen aufgefangen wird, den Deponieuntergrund.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Deponie für ein Material mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt, insbeson­ dere für Schlämme, sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Deponie für ein derartiges Material anzugeben, wobei eine Be­ einflussung der Umwelt durch aus der Deponie austretende Schadstoffe vermieden ist.
Zur erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe ist bei der Deponie ein in einem Deponiebereich angeordnetes Lagerbecken vorge­ sehen, das zum Deponieuntergrund über ein Dichtsystem voll­ ständig abgedichtet und mit der Atmosphäre zum Flüssigkeits­ austausch durch Verdunstung verbunden ist, wobei anfallendes Deponiewasser ausschließlich und ohne Schadstoffreinigung in­ nerhalb des Deponiebereichs geführt ist.
Mit einer derart ausgestalteten Deponie ist eine Belastung der Umwelt, insbesondere des Deponieuntergrunds sowie des Grundwassers, aufgrund von austretenden Schadstoffen insbe­ sondere durch die vollständige Abdichtung des Lagerbeckens sicher vermieden. Gleichzeitig sind aufwendige Wasseraufbe­ reitungsanlagen unnötig. Der wesentliche Vorteil der Deponie ist hierbei darin zu sehen, dass überschüssiges Deponiewasser ausschließlich durch Verdunstung die Deponie verlässt. Dabei bleiben die im Deponiewasser befindlichen Schadstoffe in der Deponie zurück. Das Deponiewasser wird also der Deponie nicht separat entzogen. Eine aufwendige und teure Aufbereitungsan­ lage für das Deponiewasser zur Reinigung von in ihm befindli­ chen Schadstoffen ist nicht erforderlich. Dadurch sind die Deponiegesamtkosten in vorteilhafter Weise reduziert.
Vorzugsweise ist ein insbesondere geschlossener Wasserkreis­ lauf zwischen dem Lagerbecken und einem Wassersammelbecken vorgesehen, so dass die Flüssigkeitsmenge im Lagerbecken re­ gulierbar ist. Das Wassersammelbecken dient hierbei als Spei­ cher zur Aufnahme von überschüssigem Deponiewasser aus dem Lagerbecken. Bei Bedarf wird dem Lagerbecken aus dem Wasser­ sammelbecken auch Flüssigkeit zugeführt. Ein weiterer Vorteil des Wassersammelbeckens besteht darin, dass es eine zusätzli­ che Verdunstungsfläche bereitstellt, so dass größere Wasser­ mengen über Verdunstung der Deponie entzogen werden können.
In einer bevorzugten Ausführung sind mehrere Lagerbecken vor­ gesehen, die jeweils im Wasserkreislauf integriert und zusam­ men mit dem Wassersammelbecken im Deponiebereich angeordnet sind. Über den Wasserkreislauf ist daher die Flüssigkeits­ menge oder der Feuchtigkeitsgehalt jedes einzelnen Lagerbec­ kens regulierbar und kann an die für das jeweilige Lagerbec­ ken benötigte Flüssigkeitsmenge angepasst werden.
Vorzugsweise ist zur Flüssigkeitsregulierung im Wasserkreis­ lauf eine Pumpe vorgesehen, so dass die Lagerbecken auch auf unterschiedlichen Niveaus angeordnet sein können.
Vorteilhafterweise ist der gesamte Deponiebereich vollständig abgedichtet, so dass evtl. aus einem Lagerbecken austretendes Wasser den Deponiebereich nicht verlässt. Dabei ist insbeson­ dere vorgesehen, dass die Abdichtung des Deponiebereichs zum Deponieuntergrund zugleich auch die Abdichtung der einzelnen Lagerbecken zum Deponieuntergrund übernimmt. Zur Ausbildung der Lagerbecken sind daher lediglich seitliche Beckenwände erforderlich, die innerhalb des abgedichteten Deponiebereichs angeordnet sind.
Um eine sichere Abdichtung der Lagerbecken und des gesamten Deponiebereichs zu erreichen, weist das Dichtsystem in einer bevorzugten Ausgestaltung eine obere Dichtschicht auf, unter­ halb der eine Kontrollschicht mit Drainageleitungen vorgese­ hen ist, wobei die Drainageleitungen zur Identifizierung und Lokalisierung einer Leckage in der oberen Dichtschicht ein­ zeln kontrollierbar sind.
Mit dieser Ausbildung des Dichtsystems ist eine Überwachung der oberen Dichtschicht ermöglicht. Bei Auftreten von Lecka­ gen können diese aufgrund der Drainageleitungen lokalisiert werden. Dies erleichtert die Ausbesserung der oberen Dicht­ schicht und verhindert den permanenten Austritt von Deponie­ wasser in den Untergrund. Ein weiterer Vorteil der Drainage­ leitungen besteht darin, dass über sie das eingedrungene Leck- oder Sickerwasser entsorgt werden kann und im Deponie­ untergrund nicht unkontrolliert versickert.
Vorzugsweise ist für eine einfache Überwachung vorgesehen, dass die Drainageleitungen jeweils in ein ihnen zugeordnetes Überwachungsbecken münden.
In einer zweckdienlichen Ausgestaltung sind die Drainagelei­ tungen mit dem Wasserkreislauf verbunden, so dass das von ih­ nen aufgefangene Leckwasser dem Wasserkreislauf und somit der Deponie zuführbar ist.
In einer besonders zweckdienlichen Ausgestaltung weist die Deponie unterhalb der Kontrollschicht eine weitere, untere Dichtschicht auf. Diese verhindert, dass Leckwasser, welches die obere Dichtschicht durchdrungen hat, in den Deponieunter­ grund gelangt.
Für eine besonders einfache, robuste und zugleich sichere Ausgestaltung des Dichtsystems ist es gemäß einer bevorzugten Ausführung vorgesehen, dass die obere Dichtschicht als As­ phaltdichtschicht und die untere Dichtschicht als Tondicht­ schicht ausgebildet ist.
Das hier beschriebene spezielle Dichtsystem ist ein eigen­ ständiges Dichtsystem, welches auch unabhängig von der Depo­ niewasserreduzierung mittels Verdunstung einsetzbar ist.
Die auf das Verfahren bezogene Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass Material mit einem hohen Feuchtigkeits­ gehalt, insbesondere Schlämme, in einem zum Deponieboden vollständig abgedichteten Lagerbecken eingelagert wird, wobei überschüssiges Deponiewasser ausschließlich über Verdunstung an die Atmosphäre abgegeben wird.
Die im Hinblick auf die Deponie erwähnten Vorteile und bevor­ zugten Ausgestaltungen sind sinngemäß auf das Verfahren zu übertragen. Weitere bevorzugte Ausführungen des Verfahrens sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen jeweils in grob ver­ einfachter und schematischer Darstellung:
Fig. 1 eine Deponie mit mehreren Lagerbecken, die zusammen mit einem Wassersammelbecken in einem Wasserkreis­ lauf integriert sind,
Fig. 2 eine Deponie mit einem Lagerbecken, wobei Drainage­ leitungen zur Identifizierung und Lokalisierung ei­ ner Leckage vorgesehen sind,
Fig. 3 einen typischen Schichtaufbau eines Dichtsystems,
Fig. 4 die linke Hälfte der Schnittansicht gemäß dem Schnitt A-A aus Fig. 2, und
Fig. 5 die rechte Hälfte der Schnittansicht gemäß dem Schnitt A-A aus Fig. 2.
Gemäß Fig. 1 weist eine Deponie 2 mehrere Lagerbecken 4 sowie ein Wassersammelbecken 6 mit angeschlossener Pumpe 8 auf. Diese Elemente sind in einem geschlossenen Kreislauf 10 für Deponiewasser angeordnet. Im Kreislauf 10 wird das Deponie­ wasser mit Hilfe der Pumpe 8 von den einzelnen Lagerbecken 4 in Richtung zum Wassersammelbecken 6 oder umgekehrt geführt.
Die Lagerbecken 4, das Wassersammelbecken 6 mit der Pumpe 8, sowie der Kreislauf 10 sind innerhalb eines Deponiebe­ reichs 12 angeordnet, der von einem Leckagesammler 14 umgeben ist. Der Leckagesammler 14 führt sogenanntes Leckwasser zu einem Sammelbecken 15. Von dort wird das gesammelte Leckwas­ ser dem Wassersammelbecken 6 zugeführt. Die Deponie 2 weist im gesamten Deponiebereich 12 einen zum Deponieuntergrund vollständig dichten Deponieboden 16 auf.
Beim Betrieb der Deponie 2 wird das zu deponierende Material in den einzelnen Lagerbecken 4 eingelagert. Die Deponie 2 ist insbesondere geeignet für schadstoffbelastete Schlämme. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass das anfallende Deponiewasser weder aus der Deponie 2 abgeleitet wird, noch dass es inner­ halb der Deponie 2 gereinigt wird. Das Deponiewasser entsteht infolge der hohen Feuchtigkeit des einzulagernden Deponiema­ terials sowie aufgrund von Niederschlägen. Bei dem darge­ stellten neuartigen Deponiekonzept für Materialien mit hohem Feuchtigkeitsgehalt wird die überschüssige Feuchtigkeit aus­ schließlich durch Verdunstung reduziert.
Ein wesentliches Element ist das Wassersammelbecken 6, wel­ ches überschüssiges Deponiewasser speichert. Der Feuchtig­ keits- oder Flüssigkeitsgehalt in den einzelnen Lagerbecken 4 kann daher über den Kreislauf 10 auf einen geeigneten Wert eingestellt werden, unabhängig von der Gesamtflüssigkeits­ menge, die in der Deponie 2 vorhanden ist. Bei Niederschlägen wird daher überschüssiges Deponiewasser aus den Lagerbecken 4 in das Wassersammelbecken 6 gefördert. In einer nieder­ schlagsfreien Zeit wird die Gesamtflüssigkeitsmenge in der Deponie 2 durch Verdunsten aus den Lagerbecken 4 sowie aus dem Wassersammelbecken 6 reduziert. Falls in einem oder meh­ reren Lagerbecken 4 der Feuchtigkeitsgehalt unter einen ge­ wünschten Wert fällt, besteht die Möglichkeit, Flüssigkeit aus dem Wassersammelbecken 6 zuzuführen. Zwischen den Lager­ becken 4 und dem Wassersammelbecken sind ein oder mehrere Filter vorgesehen (in den Figuren nicht dargestellt), die Schmutzpartikel zurückhalten, so dass das Wassersammelbec­ ken 6 nicht zusetzt. Die Verdunstung wird begünstigt durch die Ausgestaltung des Wassersammelbeckens 6 und der Lagerbec­ ken 4 mit einer großen Verdunstungs-Oberfläche.
Durch die beschriebenen Maßnahmen entfällt bei der Deponie 2 - trotz des hohen Feuchtigkeitsgehalts des zu deponierenden Materials - die Notwendigkeit einer Deponiewasseraufberei­ tung. Dieses Deponiekonzept ist insbesondere für Orte vorge­ sehen, an denen die durch die Verdunstungsrate bestimmte durchschnittliche Verdunstungsmenge größer ist als die durch­ schnittliche Niederschlagsmenge. Das Deponiekonzept ist prin­ zipiell auch für Orte geeignet, an denen diese Voraussetzung nicht erfüllt ist, die also eine höhere Niederschlagsmenge als Verdunstungsmenge haben. In diesem Fall sind zusätzliche Maßnahmen notwendig, um den Niederschlag von der Deponie zu­ mindest teilweise abzuhalten, damit er nicht zu einer Erhö­ hung des Flüssigkeitsgehalts in der Deponie 2 beiträgt. Dies wird beispielsweise durch ein geeignetes Abdecksystem er­ reicht. Dieses Abdecksystem sollte zweckdienlicherweise ei­ nerseits den Niederschlag abhalten und andererseits eine Ver­ dunstung ermöglichen.
In Fig. 2 ist eine Deponie 2 mit nur einem Lagerbecken 4 dar­ gestellt. Der Deponieboden 16 erstreckt sich über den gesam­ ten Deponiebereich 12, der wiederum vom Leckagesammler 14 be­ grenzt ist. Der Deponieboden 16 bildet die bodenseitige Ab­ dichtung der Deponie 2 im gesamten Deponiebereich 12 inklu­ sive im Bereich des Lagerbeckens 4. Die seitliche Abdichtung des Lagerbeckens 4 sowie des Deponiebereichs 12 erfolgt durch Seitenwände insbesondere in Form von Deichen 18A und 18B, wo­ bei der Deich 18A das Lagerbecken 4 und der Deich 18B den De­ poniebereich 12 seitlich abdichtet. Durch die beiden Dei­ che 18A, B sind von außen, beginnend am Leckagesammler 14, nach innen zum Lagerbecken 4 hin eine Anzahl von Drainagelei­ tungen 20 geführt, die gestrichelt dargestellt sind.
Über die Drainageleitungen 20 wird Leckwasser gesammelt und zum Leckagesammler 14 abgeleitet. Die Drainageleitungen 20 sind einzeln überwachbar und verlaufen in etwa sternförmig von außen zum Lagerbecken 4, so dass auftretende Undichtig­ keiten oder Leckagen im Bereich des Lagerbeckens 4 sowohl identifiziert als auch lokalisiert werden können. Dies ermög­ licht eine zielgerichtete Ausbesserung der Leckagen. Das durch Undichtigkeiten austretende Deponiewasser wird als Leckwasser zum Sammelbehälter 15 geleitet, von wo es dem La­ gerbecken 4 zugeführt wird, wie es durch den Pfeil 22 ange­ deutet ist.
Der Deponieboden 16 und insbesondere auch die Deiche 18A, 18B weisen ein Mehrschicht-Dichtsystem 24 auf, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Demnach umfasst das Dichtsystem 24 eine obe­ re Dichtschicht 26, eine untere Dichtschicht 28 sowie eine zwischen diesen beiden angeordnete Kontrollschicht 30. Diese drei Schichten werden auf einem insbesondere verdichteten De­ ponieuntergrund 32 aufgebracht.
Für eine einfache und doch zugleich sichere Abdichtung ist die obere Dichtschicht 26 insbesondere als drei-schichtige Asphaltschicht mit unterschiedlichen Asphalt-Teilschichten, und die untere Dichtschicht 28 als Ton-Dichtschicht ausgebil­ det. Die dazwischen angeordnete Kontrollschicht 30 ist eine wasserdurchlässige Schicht, beispielsweise eine Kiesschicht. Ein derartiges Dichtsystem 24 hat den Vorteil, dass die not­ wendigen Materialien in der Regel vor Ort vorhanden sind oder - im Falle des Asphalts - vor Ort problemlos herstellbar sind. Die üblicherweise verwendeten speziellen Kunststoff-Fo­ lien sind daher nicht notwendig. Insbesondere in Entwick­ lungsländern entfällt damit die Notwendigkeit, solche teueren Folien zu importieren.
In Fig. 4 ist die Anordnung der Drainageleitungen 20 relativ zu dem mehrschichtigen Aufbau des Dichtsystems 24 im Bereich des Deichs 18A dargestellt. Die Drainageleitungen 20 sind Teil des Dichtungssystems 24. Fig. 4 ist zu entnehmen, dass sowohl der Deponieboden 16 als auch die seitliche Begrenzung durch den Deich 18A den gleichen mehrschichtigen Aufbau aus oberer Dichtschicht 26, Kontrollschicht 30 und unterer Dicht­ schicht 28 aufweisen. Unterhalb der unteren Dichtschicht 28 schließt sich der Deponiegrund 32 an. Die Drainageleitung 20 erstreckt sich durch den Deich 18A und ist auf der unteren Dichtschicht 28 verlegt. Die Drainageleitung 20 ist also zwi­ schen der oberen und der unteren Dichtschicht 26,28 angeord­ net. Bei Auftreten eines Lecks in der oberen Dichtschicht 26 dringt Leckwasser in die Kontrollschicht 30 ein. Die zweite, untere Dichtschicht 28 verhindert ein Versickern des Leckwas­ sers in den Deponieuntergrund 32. Gleichzeitig wird das Leck­ wasser von der Drainageleitung 20 gesammelt und aus der Kon­ trollschicht 30 herausgeführt. Durch dieses Dichtsystem 24 mit zwei Dichtschichten 26, 28, zwischen denen die Drainage­ leitungen 20 angeordnet sind, ist eine besonders sichere Ab­ dichtung der Deponie 2 erreicht.
Um eine Überwachung jeder einzelnen Drainageleitung 20 zu er­ möglichen, ist jede für sich und unabhängig von den anderen Drainageleitungen 20 überwach- und kontrollierbar. Damit wird nicht nur die Identifizierung einer Leckage, sondern auch eine Lokalisierung der Leckage in der oberen Dichtschicht 26 ermöglicht.
Gemäß Fig. 5 ist hierzu vorgesehen, die Drainageleitungen 20 jeweils durch den äußeren Deich 18B zu einem der jeweiligen Drainageleitung 20 zugeordneten Überwachungbecken 34 zu füh­ ren. Das Überwachungsbecken 34 umfasst im Wesentlichen einen in etwa vertikal angeordneten Schacht, in den die Drainage­ leitung 20 mündet. Es weist in seinem oberen Bereich einen Überlauf 36 auf, der mit dem Leckagesammler 14 verbunden ist. Durch das Überwachungsbecken 34 ist eine spezifische Kon­ trolle der jeweiligen Drainageleitung 20 ermöglicht. Ein wei­ terer Vorteil besteht darin, dass aus diesem Überwachungsbec­ ken 34 unmittelbar Probeentnahmen beispielsweise für Laborun­ tersuchungen entnommen werden können.

Claims (14)

1. Deponie (2) für ein Material mit einem hohen Feuchtig­ keitsgehalt, insbesondere für Schlämme, mit einem in einem Deponiebereich (12) angeordneten Lagerbecken (4), das zum De­ ponieuntergrund (32) über ein Dichtsystem (24) vollständig abgedichtet und mit der Atmosphäre zum Flüssigkeitsaustausch durch Verdunstung verbunden ist, wobei anfallendes Deponie­ wasser ausschließlich und ohne Schadstoffreinigung innerhalb des Deponiebereichs (12) geführt ist.
2. Deponie (2) nach Anspruch 1, bei der zur Flüssigkeitsregu­ lierung im Lagerbecken (4) ein Wasserkreislauf (10) zwischen dem Lagerbecken (4) und einem Wassersammelbecken (6) vorgese­ hen ist.
3. Deponie (2) nach Anspruch 2, bei der mehrere Lagerbec­ ken (4) vorgesehen sind, die im Wasserkreislauf (10) inte­ griert und zusammen mit dem Wassersammelbecken (6) im Depo­ niebereich (12) angeordnet sind.
4. Deponie (2) nach Anspruch 2 oder 3, bei der eine Pumpe (8) für den Wasserkreislauf (10) vorgesehen ist.
5. Deponie (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der gesamte Deponiebereich (12) vollständig abgedichtet ist.
6. Deponie (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Dichtsystem (24) eine obere Dichtschicht (26) auf­ weist, unterhalb der eine Kontrollschicht (30) mit Drainage­ leitungen (20) vorgesehen ist, wobei die Drainageleitun­ gen (20) zur Identifizierung und Lokalisierung einer Leckage in der oberen Dichtschicht (26) einzeln kontrollierbar sind.
7. Deponie (2) Anspruch 6, bei der die Drainageleitungen (20) jeweils in ein ihnen zugeordnetes Überwachungsbecken (34) münden.
8. Deponie (2) nach Anspruch 6 oder 7, bei der die Drainage­ leitungen (20) mit dem Wasserkreislauf (10) zur Zuführung von durch die Drainageleitungen (20) gesammelten Leckwasser ver­ bunden sind.
9. Deponie (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei der un­ terhalb der Kontrollschicht (30) eine untere Dicht­ schicht (28) vorgesehen ist.
10. Deponie (2) nach Anspruch 9, bei der die obere Dicht­ schicht (26) als Asphaltdichtschicht und die untere Dicht­ schicht (28) als Tondichtschicht ausgebildet ist.
11. Verfahren zum Betreiben einer Deponie (2), bei dem Mate­ rial mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt, insbesondere Schlämme, in einem zum Deponieuntergrund (32) vollständig ab­ gedichteten Lagerbecken (4) eingelagert wird, und bei dem überschüssiges Deponiewasser ausschließlich über Verdunstung an die Atmosphäre abgegeben wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem zur Flüssigkeitsregu­ lierung das Deponiewasser in einem geschlossenen Wasserkreis­ lauf (10) mit integriertem Wassersammelbecken (6) geführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, bei dem die Dichtheit der Deponie (2) über eine unterhalb einer oberen Dicht­ schicht (26) vorgesehenen Kontrollschicht (30) überwacht und eine auftretende Leckage in der oberen Dichtschicht (26) lo­ kalisiert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem durch die obere Dichtschicht (26) durchtretendes Leckwasser von einer unteren Dichtschicht (28) aufgefangen und dem Wasserkreislauf (10) zugeführt wird.
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