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Die
Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf Siloanlagen sowie auf
Abwassersysteme für
Siloanlagen. Ausführungsformen
der Erfindung beziehen sich auf Vorrichtungen zum Abführen von
Abwasser, insbesondere aus einer Siloanlage.
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Ein
Fahrsilo umfasst eine Bodenplatte und typischerweise Seitenwände. Ein
sogenanntes Trausteiner Silo hat beispielsweise schräge Seitenwände. Das
Silo wird nach und nach mit Silage, z. B. gehäckseltem Gras oder Mais, befüllt. Ein
Fahrsilo ist im Gegensatz zu einem überdachten Silo Regen ausgesetzt
und bietet zunächst
keinen eigenen abgeschlossenen Raum für die Silage. Daher muss die
Silage mit einer Regen abweisenden und im Wesentlichen gasdichten
Schutzfolie abgedeckt werden.
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Üblicherweise
wird das Silo von einem Ende her sukzessive befüllt und entladen, so dass etwa
bei der Entnahme ein Teil der Bodenfläche freiliegt.
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Es
ist bekannt, dass für
bei der Silierung entstehende Gärsäfte besondere
Vorsichtsmassnahmen erforderlich sind. Der Gärsaft enthält eine hohe Menge an gelösten organischen
Stoffen, zu deren Abbau eine hohe Menge Sauerstoff benötigt wird, wodurch
der Sauerstoff der Umgebung entzogen wird. Daher dürfen Gärsäfte nicht
ohne Weiteres versickern oder in Gewässer eingeleitet werden, da
sie sonst dem Grundwasser oder den Gewässern eine hohe Menge Sauerstoff
entziehen würden.
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Daher
sind verschiedene Systeme zum Abführen und Sammeln von Gärsaft in
eigenen Gärsaftbehältern bekannt.
Der Gärsaft
kann anschließend geeignet
behandelt oder weiterverwendet werden.
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Jedoch
zeigt sich insbesondere bei großen Siloanlagen,
dass die bekannten Systeme den Austritt von Gärsaft oder von mit Gärsaft kontaminiertem Schmutzwasser
in die unmittelbare Umgebung einer Siloanlage nicht befriedigend
verhindern oder verringern können.
Insbesondere bei Niederschlägen
kann nicht zuverlässig
verhindert werden, dass mit Gärsaft verunreinigtes
Regenwasser (Meteorwasser) austritt und in der Umgebung des Silos
kleinflächig
versickert oder auf andere Weise in die Umgebung gelangt.
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Die
vorliegende Erfindung versucht, zumindest einige der oben genannten
Probleme zu lösen oder
zumindest zu verringern. Die Aufgabe wird gelöst durch die Vorrichtung zum
Abführen
von Abwasser aus einer Siloanlage gemäß Anspruch 1, und durch die
Siloanlage gemäß Anspruch
9. Weitere Vorteile, Merkmale, Aspekte und Details der Erfindung
sowie bevorzugte Ausführungen
und besondere Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
Beschreibung und den Figuren.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Abführen von
Abwasser aus einer Siloanlage, z. B. einem Fahrsilo, zur Verfügung gestellt,
die umfasst:
zumindest einen Abwassereinlauf; eine Mehrzahl von
Abführleitungen,
und ein erstes Trennsystem. Die Mehrzahl von Abführleitungen umfasst mindestens
eine erste Abführleitung
für nicht
behandlungsbedürftiges
Abwasser und eine zweite Abführleitung für potentiell
behandlungsbedürftiges
Abwasser. Das erste Abwasser-Trennsystem umfasst oder definiert mehrere
wählbare,
d. h. selektiv aktivierbare und/oder deaktivierbare, Abführpfade
für Abwasser, wobei
jeder der Abführpfade
von dem zumindest einen Abwassereinlauf zu zumindest einer jeweils
zugeordneten Abführleitung
aus der Mehrzahl von Abführleitungen
führt.
Das Abwasser-Trennsystem kann
daher etwa ausgestattet sein, um das einlaufende Abwasser wahlweise
in die erste Abführleitung oder
in die zweite Abführleitung
oder gegebenenfalls in (eine) weitere Abführleitung(en) abzuführen.
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Das
Trennsystem ermöglicht
es, verschiedene Arten von Abwasser zu differenzieren. Dies ist
insbesondere für
Abwasser nützlich,
dessen Verschmutzungsgrad variieren kann. Solches Abwasser kann
mittels des erfindungsgemäßen Trennsystems je
nach Verschmutzungsgrad verschiedenen Abführleitungen zugeführt werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Siloanlage, z. B. ein Fahrsilo
zur Verfügung
gestellt, das umfasst: eine Silo-Bodenplatte, und eine für Fluide
undurchlässige
Folie, von der zumindest ein Teil unterhalb zumindest eines Teils
der Silo-Bodenplatte angeordnet ist.
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Die
Folie erlaubt einen effektiven Schutz des Grundwassers bzw. des
unter der Folie liegenden Bodenbereichs gegenüber unerwünschten Fluiden wie verschmutzten
Abwässern,
die durch einen Bereich der Bodenplatte oder am Rand eines Bereichs der
Bodenplatte austreten.
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Die
Erfindung ist auch auf Verfahren gerichtet, gemäß denen die jeweils beschriebenen
Vorrichtungen arbeiten oder hergestellt werden. Sie beinhaltet Verfahrensschritte
zum Ausführen
jeder Funktion der Vorrichtungen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht einer Siloanlage mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Abführen von
Abwasser; und
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2 eine
seitliche Querschnittsansicht der Siloanlage aus 1.
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1 zeigt
eine Draufsicht einer Siloanlage 1. Die Siloanlage umfasst
ein Fahrsilo 10 mit einer Bodenplatte 12 und daran
angrenzenden Wandplatten 14, die einen Seitenwall 24 säumen. Das
Fahrsilo ist als Silo vom Traunsteiner Typ dargestellt, kann aber
auch ein Silo oder Fahrsilo eines anderen Typs sein. Wie durch die
gestrichelte Linie am oberen Rand der 1 angedeutet
ist, erstreckt sich das Fahrsilo 10 über den oberen Bildrand der 1 hinaus.
Das Fahrsilo kann beliebige Maße
haben, etwa 50 m × 12
m, 70 m × 20
m, oder 70 m × 25
m.
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Üblicherweise
wird die Silage von einem Ende des Silos 10 her befüllt, und
später
von einem anderen Ende oder dem gleichen Ende her entnommen. Bei
der Entnahme wird sukzessive ein immer größerer Bereich 12b der
Bodenplatte freigelegt. Daher ist insbesondere während der Entnahme nur ein Bereich 12a der
Bodenplatte 12 mit Silage bedeckt (im Weiteren als Silagebereich 12a bezeichnet),
der übrige
Bereich 12b liegt frei. Die im Silagebereich 12a befindliche
Silage ist mit einer regendichten Folie bedeckt. Die Folie ist so
angeordnet, dass Regenwasser, das auf sie niederschlägt, zu dem
freien Bereich 12b und/oder zu dem Seitenwall 24 geleitet wird.
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Die
Siloanlage 1 umfasst ein Gärsaft-Abführsystem 30 für Gärsaft aus
dem Silagebereich. Das Gärsaft-Abführsystem 30 weist
eine Mehrzahl von verschließbaren
Gärsaft-Einläufen 34 und
eine Abführleitung 32 zum
Abführen
des Gärsaftes
auf. Die Abführleitung
führt den
Gärsaft,
der durch einen beliebigen aus der Mehrzahl Gärsaft-Einläufe einläuft, zu einem Gärsaftbehälter 38 ab.
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Die
Bodenplatte 12 weist ein im Wesentlichen gleichmäßiges Gefälle in Richtung
des Pfeils 13 auf, so dass Gärsaft in Richtung dieser Pfeile 13 fließt. Das
Gefälle
beträgt
vorzugsweise etwa 2–5%. Das
Gefälle
ist so gewählt,
dass der Gärsaft
in die Gärsaft-Einläufe 34 fließen kann.
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Bei
dem Betrieb des Silos ist es vorgesehen, dass die Gärsaft-Einläufe 34 in
dem freien Bereich 12b der Bodenplatte 12 verschlossen
sind, wogegen die Einläufe
in dem Silagebereich 12a geöffnet sind. Die Gärsaft-Einläufe 34,
die bei der Entnahme von Silage freigelegt werden, sind daher umgehend
zu verschließen.
Somit wird sichergestellt, dass Gärsaft aus dem Silagebereich 12a,
nicht aber Regenwasser aus dem freien Bereich 12b über das
Gärsaft-Abführsystem 30 in
den Gärsaftbehälter gelangt.
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Die
Siloanlage 1 umfasst weiter ein Abführsystem 40 für Regenwasser.
Das Abführsystem 40 dient
dazu, das auf den freien Bereich 12b fallende Regenwasser
zu sammeln. Das Abführsystem 40 umfasst
eine Regenwasser-Rinne 41, einen Regenwasser-Einlauf 44,
und eine Regenwasser-Einlaufleitung 42.
Der Regenwasser-Einlauf 44 und die Regenwasser-Einlaufleitung 42 sind
separat von der Abführleitung 32.
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Die
Siloanlage, insbesondere das durch Pfeil 13 dargestellte
Gefälle
der Bodenplatte 12 und die Regenwasser-Rinne 41,
ist so beschaffen, dass Regenwasser aus dem freien Bereich 12b in
den Regenwasser-Einlauf 44 einläuft, ohne dass ein nennenswerter
Teil des Regenwassers in die Umgebung gelangt. Der Abwassereinlauf 44 ist
daher angeordnet, um Abwasser von dem freien Bereich 12b zu empfangen,
d. h. von einem Bereich der Bodenplatte 12, der Regen ausgesetzt
ist.
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Das
Regenwasser aus dem freien Bereich 12b kann mit Gärsaft verunreinigt
sein. Dies kann insbesondere während
der Entnahmephase der Fall sein, während der sich Gärsaft-Reste
auf einem Teil des freien Bereichs 12b befinden können, selbst wenn
diese besenrein ist. Erst nach einiger Beregnung sind die Gärsaft-Reste
genügend
weggespült, so
dass nur noch eine vernachlässigbare
Verunreinigung festgestellt werden kann. Bis dies geschehen ist,
wird das Regenwasser jedoch durch die Gärsaft-Reste verunreinigt. Die
Verunreinigung des Regenwassers aus dem freien Bereich 12b ist
daher stark schwankend und hängt
insbesondere von der Entnahmerate und von der Niederschlagsmenge
seit der letzten Entnahme ab.
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Daher
ist es wünschenswert,
das Regenwasser aus dem freien Bereich 12b je nach Verschmutzungsgrad
verschiedenen Einrichtungen oder Verwendungen zuzuführen. Zu
diesem Zweck umfasst das Abführsystem 40 weiter
ein Trennsystem 46, eine Gärsaftleitung 52, eine
Schmutzwasser-Leitung 54, und eine Regenwasser-Leitung 56.
Die Regenwasser-Leitung 56 ist eine Abführleitung für nicht behandlungsbedürftiges
Abwasser, und die Gärsaftleitung 52 und
die Schmutzwasser-Leitung 54 sind Abführleitungen für potentiell
behandlungsbedürftiges
Abwasser.
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Das
Trennsystem 46 erlaubt es, das durch den Abwassereinlauf 44 einlaufende
Abwasser wahlweise in eine dieser Leitungen 52, 54 oder 56 abzuführen. Hierzu
dient eine Armatur mit jeweils einer verriegelbaren Zuleitung von
dem Abwassereinlauf 44 zu den Leitungen 52, 54, 56,
sowie ein Steuerabschnitt zum selektiven Öffnen und Verriegeln der Zuleitungen.
Die Zuleitungen definieren jeweils einen Abführpfade von dem Abwassereinlauf 44 zu
jeweils einer zugeordneten Abführleitung 52, 54, 56.
Durch Öffnen
und Verriegeln der jeweiligen Zuleitung kann der entsprechende Abführpfad selektiv
aktiviert bzw. deaktiviert, d. h. gewählt werden. Der Steuerabschnitt
erlaubt daher das Steuern des Abwasser-Trennsystems, d. h. das Steuern,
entlang welcher der Leitungen 52, 54 oder 56 das
Abwasser abgeführt
werden soll.
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Der
Steuerabschnitt ist vorzugsweise so eingerichtet, dass immer genau
eine der verriegelbaren Zuleitungen unverriegelt ist. Das Trennsystem
ist in diesem Fall eingerichtet, um das Abwasser jeweils entlang
genau einer ausgewählten
Leitung abzuführen.
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Das
Trennsystem befindet sich in einem Kontrollschacht (nicht dargestellt),
Teile davon können
aber auch außerhalb
des Kontrollschachts, etwa in einer entfernten Steuereinheit, zur
Verfügung
gestellt sein.
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Das
Trennsystem 46 erlaubt es, das durch den Abwassereinlauf 46 einlaufende
Abwasser je nach Verunreinigungsgrad differenziert zu behandeln.
Die Gärsaft-Leitung 52 ist
für stark
mit Gärsaft verunreinigtes
Abwasser geeignet und mündet
in dem Gärsaftbehälter 38.
Die Schmutzwasser-Leitung 54 ist
für leicht
bis mittel verunreinigtes Abwasser geeignet und kann etwa in einem
Auffangbehälter
für Schmutzwasser
oder in einem Aufbereitungs-, Reinigungs- oder Weiterverwendungssystem
für das Schmutzwasser
münden.
Beispielsweise kann das Schmutzwasser einer Güllegrube oder einer Beregnungsanlage
zum großflächigen Beregnen
von Flächen
zugeführt
werden. Die Regenwasser-Leitung 56 ist für kaum oder
nicht verunreinigtes geeignet und kann z. B. in einen Vorfluter
oder direkt in der Kanalisation münden.
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Um
das Abwasser in Abhängigkeit
des Verunreinigungsgrades differenziert behandeln zu können, weist
das Trennsystem 46 einen Registrierabschnitt zum Registrieren,
z. B. zum Messen und/oder Speichern, eines Verunreinigungsgrades
auf. Der Verunreinigungsgrad ist in der Regel ein Verunreinigungsgrad
der Bodenplatte oder des Abwassers; und enthält mindestens eine Ja/Nein-Information über die Verunreinigung.
Weiter ist der Registrierabschnitt mit dem Steuerabschnitt gekoppelt,
so dass der Steuerabschnitt das Abwasser-Trennsystems in Abhängigkeit
des registrierten Verunreinigungsgrades steuern kann. Etwa können in
dem Steuerabschnitt ein erster Grenzwert (etwa ein BSB5-Wert oder
ein anderer Wert, der die Verunreinigung des Regenwassers angibt)
gespeichert sein, und der Steuerabschnitt kann ausgestattet sein,
den Abführpfad
zu der Regenwasser-Leitung nur dann zu wählen, wenn ein gemessener Wert
für den
Verunreinigungsgrad den Grenzwert unterschreitet. Entsprechend können weitere
Grenzwerte gespeichert sein, und ein jeweiliger Abführpfad durch
Vergleich gemessener Werte für
den Verunreinigungsgrad mit diesen Grenzwerten ermittelt werden.
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Für den Registrierabschnitt
sind verschiedene Ausführungsformen
möglich.
Beispielsweise kann der Registrierabschnitt einen Sensor zum Messen
einer Eigenschaft des Abwassers umfassen, die mit seiner Verunreinigung
korreliert ist. Der Registrierabschnitt ist dann ausgestattet, um
den Verunreinigungsgrad in Abhängigkeit
von durch den Sensor gemessenen Sensordaten zu registrieren.
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Die
Verunreinigung des Abwassers lässt
sich beispielsweise durch den BSB5-Wert oder den DOC-Wert angeben,
die ein Maß für den biologischen
Sauerstoffbedarf des Abwassers angeben. Diese Werte sind mit einer
Vielzahl von detektierbaren Eigenschaften des Abwassers korreliert,
etwa mit der Konzentration eines Abwasserbestandteils, insbesondere
dem Gehalt von gelöstem
Sauerstoff, dem pH-Wert, der Leitfähigkeit, der Trübung, dem Feststoffgehalt,
dem Stickstoffgehalt, und dem Kohlenstoffgehalt des Abwassers. Daher
kann eine Vielzahl von Sensortypen verwendet werden. Eine nicht erschöpfende Liste
von möglichen
Sensoren, die der Registrierabschnitt aufweisen kann, ist im Folgenden angegeben:
Zur
Sauerstoffmessung von gelöstem
Sauerstoff kann ein elektrochemischer oder optischer Sauerstoffsensor,
ein membranbedeckter Sauerstoffsensor mit 2-Elektrodentechnik, oder
ein Sauerstoffsensor mit potentiostatisch betriebenem 3-Elektrodensystem
verwendet werden.
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Zur
Messung des pH-Wertes bzw. zur Redoxmessung kann ein Sensor mit
2-Punkt-Regelung, ein Sensor mit proportionaler Impuls-/Frequenz (PI/PF)-Regelung,
ein IQ Sensor, eine Redox-Einstabmesskette,
ein optischer pH-Sensor, oder ein pH-Sensor auf Halbleiterbasis
verwendet werden.
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Zur
Leitfähigkeitsmessung
können
Messzellen im 4-Elektroden-System über eine elektrochemische Widerstandsmessung,
Messzellen im 2-Elektroden-System, Leitfähigkeits-Durchflußmesszelle mit 4-Elektrodensystem,
oder Digitale Leitfähigkeits-Durchflußmesszelle
mit 4-Elektrodensystem verwendet werden.
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Zur
Trübungmessung
können
ein Sensor mit laufendem Ultraschallreinigunssystem, ein optischer Sensor,
etwa ein optischer Streulichtsensor (vorzugsweise Infrarot), oder
ein Trübungssensor,
etwa nach dem nephelometrischen Prinzip verwendet werden. Zur Feststoffmessung
kann ein Feststoffsensor verwendet werden.
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Zur
Stickstoffmessung können
Messverfahren für
die Prozessmessgrößen Ammonium
und Nitrat, ionenselektive Messtechniken, UV/VIS-Spektrometersonden,
oder eine Ammonium-Messung direkt im Medium verwendet werden.
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Zur
Kohlenstoffmessung kann eine optische Messung, insbesondere eine
spektrale Messung im UV/VIS-Bereich von 200–750 nm oder eine in-situ-Messung
mit Spektrometer-Sonde verwendet werden.
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Weiter
kann ein Sensor zur Verfügung
gestellt werden, der die während
einer vorgegebenen Zeitspanne oder seit einem vorbestimmten Zeitpunkt (etwa
dem Zeitpunkt der letzten Entnahme) eingelaufene Abwassermenge registriert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist der Registrierabschnitt ausgestattet, um den Grad der Verunreinigung
des Abwassers in Abhängigkeit
einer oder mehrerer der folgenden Größen zu registrieren: Niederschlagsmenge,
Niederschlagsdauer, eingelaufene Abwassermenge seit einem vorbestimmten Zeitpunkt,
insbesondere seit dem Zeitpunkt einer Entnahme.
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Der
Registrierabschnitt kann in diesem Fall ausgestattet sein, eine
Nicht-Verunreinigung zu registrieren, wenn eine (oder mehrere) der
folgenden Bedingungen erfüllt
ist (sind):
- – ein vorgegebener Grenzwert
für die
Niederschlagsmenge, Niederschlagsdauer und/oder eingelaufene Abwassermenge
wurde überschritten,
z. B. während
durchgängig
eine zumindest potentielle Verunreinigung registriert war;
- – eine
gemessene Konzentration eines Abwasserbestandteils ist unterschritten
oder bleibt während
einer vorgegebenen Zeitspanne oder eingelaufenen Abwassermenge unterschritten.
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Mehrere
der oben beschriebenen Sensoren können kombiniert werden.
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Soweit
die Abwässer
in Auffangbehälter
eingeleitet werden, sind Füllstandsanzeigen
und Alarmsysteme vorgesehen, die vor einem Überlaufen der Auffangbehälter warnen.
Weiter kann zumindest ein Durchflussmengensensor zur Verfügung gestellt
werden, der den Durchfluss durch eine oder mehrere der Leitungen 42, 52, 54 und/oder 56 registriert.
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Das
Abführsystem
für Regenwasser 40 erlaubt
es, zu verhindern, dass mit Gärsaft
verunreinigtes Regenwasser austritt und in der Umgebung des Silos
kleinflächig
versickert oder auf andere Weise in die Umgebung gelangt. Gleichzeitig
kann das Abwasser je nach Verunreinigungsgrad differenziert behandelt
werden, so dass keine übermäßige Menge an
Abwasser erzeugt wird, die als Schnutzwasser oder als Gärsaft behandelt
werden muss.
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2 zeigt
eine seitliche Querschnittsansicht des Fahrsilos aus 1.
Darin ist zusätzlich
zu den in 1 dargestellten Elementen ein
Deckel 35 zum Verschließen des Einlaufs 34 dargestellt.
Weiter ist eine Grundschicht 20 dargestellt, die eine Frostschutztrageschicht 22 unterhalb
der Bodenplatte 12 umfasst. im Bereich des Seitenwalls 24 sind
eine Zone mit Drain-Kies 26 und ein Kernwall 28 gezeigt.
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Weiter
ist ein Fundament 16 für
die Wandplatten 14, dargestellt. Eine Fuge zwischen der
Bodenplatte 12 und der Wandplatte 14 ist durch
verschiedene Verguss-Zonen 18 abgedichtet. Weiter ist eine
für Fluide
undurchlässige
Schutzfolie 63, z. B. Teichfolie, dargestellt, von der
zumindest ein Teil unterhalb zumindest eines Teils der Silo-Bodenplatte angeordnet
ist. Die Schutzfolie 63 ist wannenförmig gekrümmt. Die Schutzfolie 63 ist
insbesondere unterhalb der Fuge zwischen der Bodenplatte 12 und
der Wandplatte 14 angeordnet. Die Schutzfolie hat den Zweck,
zu verhindern, dass unvorhergesehen aus dem Silobereich austretendes
Gärwasser
in den Bodenbereich eindringt. Insbesondere bietet es einen zusätzlichen
Schutz, falls die Abdichtung der Fuge versagen sollte.
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Auch
Regenwasser aus dem Seitenwall 24 kann in den Bereich der
Schutzfolie 63 versickern. Um das Regenwasser abzuleiten,
ist ein Abführsystem 60 für Drainagewasser
mit einer Regenwasser- oder Drainage-Einlaufleitung 62 vorgesehen,
die ebenfalls in 1 dargestellt ist. Die Drainage-Einlaufleitung 62 ist
in einem Bereich oberhalb der Folie, genauer in einem durch die
Folie 63 definierten Sammelbereich für Abwasser bzw. an einer tiefsten
Stelle der Folie 63, angeordnet.
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Grundsätzlich kommt
der Seitenwall 24 nicht mit Silage in Berührung. Daher
gelangt im Normalfall nur Regenwasser, das in den Bereich des Seitenwalls 24 gelangt,
in die Drainageleitung. Aus diesem Grund kann es ausreichend sein,
wenn die Drainage-Einlaufleitung 62 in einem Vorfluter
mündet
oder mit der Regenwasserleitung 56 zusammengeführt wird
(nicht in 1 dargestellt). Alternativ,
wie in 1 dargestellt, kann die Drainage-Einlaufleitung 62 jedoch
auch in ein Trennsystem 66 münden, das analog zu dem Trennsystem 46 gestaltet
ist und somit eine Differenzierung des Abwassers erlaubt. Das Trennsystem 66 für Abwasser
aus der Drainage-Einlaufleitung 62 ist daher eingerichtet,
um das Abwasser von dem Abwassereinlauf 44 wahlweise in
eine der Abführleitungen 52, 54 oder 56 abzuführen.
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Üblicherweise
wird das Abwasser aus der Drainage-Einlaufleitung 62 durch
das Trennsystem 66 zu der Regenwasser-Leitung 52 geleitet.
Sollte jedoch unvorhergesehen Gärwasser
austreten und in die Drainage-Einlaufleitung 62 gelangen,
so kann das Gärwasser
durch einen Registrierabschnitt registriert werden und entsprechend
seiner Verunreinigung einer der Leitungen 54 oder 56 zugeführt werden.
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Für mehrere
Fugen kann jeweils ein eigenes Abführsystem 60 zur Verfügung gestellt
werden. Es kann auch eine einzige Drainage-Einlaufleitung 62 für mehreren
verschiedenen Fugen zur Verfügung gestellt
werden. Falls die Siloanlage mehrere Silos umfasst, so können, wie
in 1 dargestellt ist, die Leitungen 52, 54 und 56 gemeinsam
für mehrere
Silos genutzt werden.
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Im
Folgenden werden einige alternative Ausführungsformen der in 1 gezeigten
Siloanlage beschrieben.
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Das
Gärsaft-Abführsystem 30,
das Abführsystem 40 für Regenwasser,
und das Abführsystem 60 für Drainagewasser
können
weitgehend unabhängig
voneinander modifiziert werden. In Ausführungsformen kann auch nur
eins oder zwei dieser Systeme 30, 40 und 60 vorgesehen
werden, und das oder die übrigen
Systeme weggelassen werden. Das Gärsaft-Abführsystem 30 kann weiter
durch ein beliebiges anderes bekanntes System mit ähnlicher
Funktion ersetzt werden.
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In
Ausführungsformen
kann eine der Leitungen 52, 54 und 56 auch
weggelassen werden. So ist in einer Ausführungsform nur eine Regenwasserleitung 56 und
eine Schmutzwasser-Leitung 54 vorgesehen. In einer weiteren
Ausführungsform
ist nur eine Regenwasserleitung 56 und eine Gärwasser-Leitung 52 vorgesehen.
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Die
Bodenplatte 12 kann auch leicht wannenförmig (etwa mit einem V-förmigen Querschnitt) gebildet
sein, dass ihr tiefstliegender Bereich nicht am Rand, sondern in
einem mittleren Teil der Bodenplatte 12 liegt. In diesem
Fall ist das Abführsystem 30 mittig
bzw. entlang des tiefstliegenden Bereichs der Bodenplatte angeordnet.
Analog kann auch die Rinne 41 einen V-förmigen
Verlauf aufweisen, und der Gärsaft-Einlauf 44 in
dem Tiefpunkt der Rinne 41 angeordnet sein.
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- 1
- Siloanlage
- 10
- Fahrsilo
- 12
- Bodenplatte
- 12a,
12b
- Silagebereich,
freier Bereich
- 13
- Pfeile
für Gefälle
- 14
- Wandplatte
- 16
- Fundament
für Wandplatte
- 18
- Verguss-
oder Füllstoff-Zonen
- 20
- Grundschicht
- 22
- Frostschutztrageschicht
- 24
- Seitenwall
- 26
- Drain-Kies
- 28
- Kernwall
- 30
- Gärsaft-Abführsystem
aus dem Silagebereich
- 32
- Gärsaft-Einlaufleitung
- 34
- Gärsaft-Einlauf
- 35
- Deckel
- 38
- Gärsaft-Behälter
- 40
- Abführsystem
für Regenwasser
- 41
- Regenwasser-Rinne
- 42
- Regenwasser-Einlaufleitung
- 44
- Regenwasser-Einlauf
- 46
- Trennsystem
- 52
- Gärsaftleitung
- 54
- Schmutzwasser-Leitung
- 56
- Regenwasser-Leitung
- 60
- Abführsystem
für Drainagewasser
- 62
- Regenwasser-/Drainage-Einlaufleitung
- 63
- Schutzfolie
- 66
- Trennsystem