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Dieses letztere wird sich im Cyanid verteilen und mit der Steinkohle in Berührung kommen. Die Steinkohle wird das Cyanat sogleich in Natriumcyanid zuruckreduzieren unter Entwicklung von Kohlenoxyd nach folgender Gleichung :
Na CNO + 0 = Na ON + CO.
Wird die Reduktion in einem gewöhnlichen Gefässe oder in einer Retorte vorgenommen, so wird das Kohlenoxydgas durch die Schmelze hindurch emporsteigen und sich mit dem aus der Luft zurückgebliebenen Stickstoff vermischen, wodurch dieses Material wertlos werden würde.
Die vorliegende Erfindung sieht nun unter anderem auch Mittel vor, zu verhindern, dass das Kohlenoxyd mit dem Stickstoff in Berührung kommt oder sich mit demselben vermischt, so dass letzterer in reinem Zustande erhalten werden kann.
In der beiliegenden Zeichnung sind Vorrichtungen dargestellt, die zu diesem Behufe Verwendung finden können.
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Apparatur.
In der Zeichnung ist ein Gefäss aus Kupfer oder anderem Metall 1 dargestellt, das mit einem feuerbeständigen Futter 2 verschen ist, das nicht durch geschmolzenes Cyanid oder Cyanat angegriffen wird, z. B. Magnesia oder Tonziegel. Man kann auch, wenn man das Gefäss nicht mit
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gearbeitet wird, Natriull1cyanat zu reduzieren.
Ist, wie erwähnt, das Gefäss aus Kupfer hergestellt, so ist eine Bekleidung der Innenseite desselben deswegen schon nicht nötig, da es möglich ist, den Cyanatgehalt in der Schmelze so niedrig zu halten, dass eine Reduktion desselben durch Kupfer nicht stattfindet.
Das Gefäss ist mit einem gasdicht abschliessenden Deckel 3 versehen, an welchem eine Glocke4, eine Einführungsvorrichtung. 5 und ein Korb aus widerstandsfähigem Drahtgewebe 6 befestigt ist. In dem Deckel sind auch das Lufteinlassrohr 7 und das Stickstoffauslassrohr 8 vorgesehen.
Das Gefäss wird mit geschmolzenem Natriumcyanid 9 soweit angefüllt, dass letzteres etwa 3 bis F} C} n vom Deckel entfernt ist. Der Drahtkorb 6 wird mit Anthrazitkohle oder dgl. 10 von
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gestellt, in der Weise erhitzt werden, dass man einen elektrischen Wechselstrom von geeigneter Spannung und Stromdichte durch das Cyanid, das als Widerstand dient, hindurchsendet. Als Elektrode dienen einerseits ein oder mehrere Kohlenstäbe 10, die in den Korb 11 von oben hineinragen, andererseits das Gefäss selbst. Die Kohlenelektroden können gleichzeitig a. ls Kohlenstoff- quclle in dem Verfahren an Stelle von Anthrazitkohle Verwendung finden, oder sie können in Gemeinschaft mit letzterer gebraucht werden. LUft wird in langsamem Strom durch das Rohr 7
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Wenn die Luft in das Gefäss eintritt, so muss sie ihren Weg durch den schmalen Zwischen- raum zwischen der Oberfläche des Cyanides und dem Deckel des Topfes nehmen, um nach dem Auslassrohr zu gelangen. Durch Einbau von Hindernissen und Unterteilungen kann man dafür
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Kanäle zerlegen. Die Einbauten erstrecken sich von der Decke bis zum Cyanid hinunter und reichen etwas in dieses hinein.
Es wird hiedurch erreicht, dass die Luft zwei-oder dreimal, immer in Berührung mit der Oberfläche des Cyanides, sich um den Topf herumbewegen muss. Eine der- arUge Anordnung erhöht die Leistungsfähigkeit eines Gefässes von bestimmter Abmessung, eine
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werden, aus der Zone heraus zu gelangen, die durch die Glocke bedeckt wird, da sonst das durch sie entwickelte Kohlenoxyd durch die Schmelze ausserhalb der Glocke emporsteigen würde. Die ringförmige Rippe 15, die einen Teil des Bodens des Gefässes bilden kann, verhindert, dies.
Die beschriebene Vorrichtung kann kontinuierlich arbeiten. Die Luft kann durch die Apparatur entweder hindurchgesaugt oder durch leichten Druck in dieselbe eingeführt werden ; das entstandene Kohlenoxyd kann aus dem Rohr 13 abgesaugt und einer beliebigen Verwendung zugeführt werden.
Neben der hier beschriebenen Vorrichtung kann jede andere Vorrichtung, was keiner besonderen Erwährnung bedarf, die eine physikalische Trennung von Stickstoff und Kohienoxyd
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Die Cyanidmasse kann zu dem Zwecke an die wirksame Oberfläche möglichst schnell immer neue Cyanidteile zu bringen, in Zirkulation versetzt oder sonstwie bewegt werden. Auch die Verteilung des entstandenen Cyanates wird hiedurch beschleunigt.
Unbedingt erforderlich ist eine derartige Massnahme nicht.
An Stelle reiner Luft kann auch Luft, die ganz oder teilweise von Sauerstoff mittels eines der bekannten Verfahren befreit ist, Verwendung finden. So kann beispielsweise der unreine Stickstoff, der aus einem der bekannten Luftverflüssigungsverfahren resultiert, der hier beschriebenen Behandlung unterworfen werden.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung von Stickstoff aus atmosphärischer Luft oder anderen Stickstoff und Sauerstoff enthaltenden Gasgemischen, dadurch gekennzeichnet, dass durch Überleiten der Luft über ein Cyanid, z. B. Kalium- oder Natriumcyanid oder ein Gemisch dieser Substanzen in schmelzflüssigem Zustande bei einer Temperatur von etwa 5000 C der Sauerstoff unter Bildung von Cyanat von der schmelzflüssigen Masse gebunden wird.
2. Verfahren zur Gewinnung von Stickstoff aus atmosphärischer Luft oder dgl. nach Anspruch 1 in kontinuierlichem Betriebe, dadurch gekennzeichnet, dass eine ständige Reduktion des gebildeten Cyanates im Laufe des Verfahrens z. B. durch ein in die geschmolzene Masse eingeführtes Metall, wie Eisen oder dgl., bewirkt wird, sobald der Gehalt des im gesamten Bade sich verteilenden Cyanates eine gewisse Grenze überschritten hat, dergestalt, dass eine ständige RegenerierungdesCyanidesstattfindt.