AT502651B1 - Laufhalterung für eine kipplaufwaffe - Google Patents

Description

2 AT 502 651 B1

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Laufhalterung für eine Kipplaufwaffe, mit zumindest einer Gewindebohrung zur Aufnahme eines Wechsellaufs, welche in einen Ringabsatz zur Auflagerung des Randes einer Patrone mündet, wobei ein Umfangsabschnitt des Ringabsatzes als axialbeweglicher Patronenzieher ausgebildet ist. 5

Eine Laufhalterung dieser Art ist beispielsweise in der EP 0 862 038 beschrieben. Die bekannte Laufhalterung gestattet nur die Verwendung von Wechselläufen ein und desselben Kalibers: Andernfalls verbleibt eine Stufe zwischen Laufinnerem und Ringabsatz, welche zu einem unkontrollierten Verformen (Fließen) der Patrone bei der Zündung führen kann, eine überaus io gefährliche Situation.

Die Erfindung setzt sich zum Ziel, eine Laufhalterung für eine Kipplaufwaffe zu schaffen, welche die Verwendung von Wechselläufen unterschiedlichen Kalibers mit hohem Sicherheitsstandard ermöglicht. Dieses Ziel wird mit einer Laufhalterung der eingangs genannten Art erreicht, die 15 sich erfindungsgemäß dadurch auszeichnet, daß der verbleibende Umfangsabschnitt des Ringabsatzes durch einen gesonderten, in die Laufhalterung modular eingesetzten Adapterteil gebildet ist.

In Verbindung mit einem entsprechenden Austausch des Patronenziehers wird damit ein modu-20 lares Laufhalterungssystem geschaffen, welches an Wechselläufe unterschiedlichen Kalibers perfekt anpaßbar ist. Dazu brauchen lediglich der Patronenzieher und der Adapterteil entsprechend dem Kaliber des verwendeten Laufs und der Form der Patronenhülse ausgetauscht zu werden. Dadurch werden jegliche Freiräume im Patronenlagerbereich, insbesondere im Auflagerbereich des Patronenrandes, welche zu einem unkontrollierten und gefährlichen Fließen der 25 Patrone führen könnten, vermieden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Adapterteil einen ersten Axialabschnitt auf, dessen Innendurchmesser gleich dem Innendurchmesser des aufzunehmenden Wechsellaufs ist, und einen zweiten Axialabschnitt, dessen Innendurchmesser gleich 30 dem Außendurchmesser des aufzunehmenden Patronenrandes ist. Der Adapterteil kann so mit Patronenziehern herkömmlicher Ausbildung kombiniert werden, um einen an die aufzunehmende Patrone exakt angepaßten Ringabsatz zu bilden, welcher keine Freiräume beläßt.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung der Adapter-35 teil durch Einschrauben eines Wechsellaufs zwischen diesem und einem Absatz der Laufhalterung festlegbar ist. Dadurch sind die Montage und das Austauschen des Adapterteils besonders einfach, denn dieser braucht lediglich vor dem Einschrauben des Wechsellaufes in die Laufhalterung eingelegt zu werden. 40 Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigeschlossenen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 die Laufhalterung der Erfindung in einer geschnittenen Perspektivansicht mit eingefahrenem Patronenzieher und 45 Fig. 2 die Laufhalterung in derselben Ansicht mit ausgefahrenem Patronenzieher.

In den Fig. 1 und 2 ist eine Laufhalterung 1 („Brille“) für eine (nicht dargestellte) Kipplaufwaffe mit zwei Läufen 2, 3 im Halbschnitt gezeigt (zweite Hälfte symmetrisch). Im vorliegenden Beispiel ist die Kipplaufwaffe eine Bockbüchsflinte mit einem gezogenen Kugellauf 2 und einem so darüberliegenden Schrotlauf 3. Die Laufhalterung 1 ist bei 4 in der Basküle eines Blockverschlusses (nicht gezeigt) schwenkbar gelagert, wie in der Technik bekannt.

Der obere Lauf 3 ist fest in der Laufhalterung 1 verankert, beispielsweise eingepreßt oder eingeschweißt. Der untere Lauf 2 ist als Wechsellauf austauschbar in der Laufhalterung 1 montiert, 55 und zwar in eine Gewindebohrung 5 der Laufhalterung 1 eingeschraubt.

Claims (3)

1. 3 AT 502 651 B1 Jeder Lauf 2, 3 besitzt ein Patronenlager 6, 7 mit einem Ringabsatz 8, 9 zur Auflagerung des Randes einer eingeführten Patrone (nicht gezeigt), wie in der Technik bekannt. Jeweils ein Umfangsabschnitt jedes Ringabsatzes 8, 9 wird durch einen gemeinsamen, zwischen den Läufen 2, 3 liegenden Patronenzieher 10 gebildet. 5 Der Patronenzieher 10 ist in der Laufhalterung 1 zwischen einer eingefahrenen Stellung (Fig. 1) und einer ausgefahrenen Stellung (Fig. 2) laufachsparallel geführt. Als Teil des Ringabsatzes 8, 9 hintergreift der Patronenzieher 10 jeweils den Rand einer in die Patronenlager 6, 7 eingeführten Patrone und schiebt diese in der ausgefahrenen Stellung (Fig. 2) ein Stück zurück, damit sie io zum Entnehmen mit der Hand ergriffen werden kann. Der fest montierte Lauf 3 ist zur Aufnahme des Patronenziehers 10 mit einer entsprechenden Ausfräsung 11 versehen. Bei dem Wechsellauf 2 würde eine solche Ausfräsung die Fertigung der Gewindebohrung 5 „auf Stellung“ erfordern; um dies zu vermeiden, ist der Ringabsatz 8 15 - anders als der Ringabsatz 9 des Laufs 3 - nicht am Lauf, sondern davon gesondert an der Laufhalterung 1 ausgebildet. Die Gewindebohrung 5 mündet in den Ringabsatz 8 der Laufhalterung 1, und der Wechsellauf 2 wird soweit eingeschraubt, bis er am Ringabsatz 8 ansteht. Wie erörtert bildet der Patronenzieher 10 einen ersten Umfangsabschnitt 12 des Ringabsatzes 20 8. Der verbleibende zweite Umfangsabschnitt 13 des Ringabsatzes 8 wird durch einen geson derten Adapterteil 15 gebildet. Der Adapterteil 15 ist modular austauschbar in die Laufhalterung 1 eingesetzt und kann - gemeinsam mit dem Patronenzieher 10 - an Wechselläufe 2 unterschiedlichen Kalibers angepaßt werden. 25 Der Adapterteil 15 weist einen ersten Axialabschnitt 16 mit einem Innendurchmesser gleich dem Innendurchmesser des Patronenlagers 6 und einen zweiten Axialabschnitt 17 mit einem Innendurchmesser gleich dem Außendurchmesser des Randes einer aufzunehmenden Patrone auf. Patronenzieher 10 und Adapterteil 15 ergänzen sich damit zum Ringabsatz 8, ohne daß Freiräume rund um die aufgenommene Patrone verbleiben, welche zu einem gefährlichen Fließen 30 der Patrone beim Abschuß führen könnten. Der Adapterteil 15 kann auf jede in der Technik bekannte Art in der Laufhalterung 1 austauschbar verankert werden. Bevorzugt wird er durch Einschrauben des Wechsellaufes 2 zwischen diesem und einem Absatz 18 der Laufhalterung 1 festgelegt. 35 Es versteht sich, daß die Laufhalterung 1 für beliebige Arten, Anordnungen und Anzahlen von Läufen 2, 3 ausgebildet sein kann, soferne sich darunter zumindest ein Wechsellauf befindet. Beispielsweise können die Position von Schrot- und Kugellauf vertauscht sein, die Läufe können neben- statt Übereinanderliegen, es können drei Läufe („Drilling“) oder auch nur ein Lauf 40 vorhanden sein, usw. Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern umfaßt alle Varianten und Modifikationen, die in den Rahmen der angeschlossenen Ansprüche fallen. 45 Patentansprüche: 1. Laufhalterung für eine Kipplaufwaffe, mit zumindest einer Gewindebohrung zur Aufnahme eines Wechsellaufs, welche in einen Ringabsatz zur Auflagerung des Randes einer Patro-50 ne mündet, wobei ein Umfangsabschnitt des Ringabsatzes als axialbeweglicher Patronen zieher ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der verbleibende Umfangsabschnitt (13) des Ringabsatzes (8) durch einen gesonderten, in die Laufhalterung (1) modular eingesetzten Adapterteil (15) gebildet ist.
2. 2. Laufhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Adapterteil (15) einen 4 AT 502 651 B1 ersten Axialabschnitt (16) aufweist, dessen Innendurchmesser gleich dem Innendurchmesser des aufzunehmenden Wechsellaufs (2) ist, und einen zweiten Axialabschnitt (17), dessen Innendurchmesser gleich dem Außendurchmesser des aufzunehmenden Patronenrandes ist. 5
3. 3. Laufhalterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Adapterteil (15) durch Einschrauben eines Wechsellaufs (2) zwischen diesem und einem Absatz (18) der Laufhalterung (1) festlegbar ist. 10 Hiezu 1 Blatt Zeichnungen 15 20 25 30 35 40 45 50 55