AT501365B1 - Verfahren zum herstellen eines elektrischen zündhütchens - Google Patents
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Description
2 AT 501 365 B1
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Zündhütchens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei der Herstellung von elektrischen Zündhütchen treten bei bekannten Verfahren hohe Ferti-5 gungskosten auf, die durch den aufwändigen Zusammenbau der filigranen Komponenten entstehen.
Insbesondere das Einbauen des Kontaktteils und der zugehörigen Isolatoren stellt eine problematische Verfahrensweise dar. 10
Bekannt sind elektrische Zündhütchen zum Einbau in den Boden von konventionellen Patronen, die aus einem napfförmigen Gehäuse mit einer zentralen Öffnung in seinem stoßbodenseitigen Boden bestehen, in dem ein abgesetzter oder kegeliger Mittelkontaktkörper angeordnet ist, der gegenüber dem napfförmigen Gehäuse mit einem ein- oder mehrteiligen Isolierkörper elektrisch 15 isoliert ist und patronenseitig an einem elektrischen Zündelement anliegt, wobei der Mittelkontaktkörper in seinem größten Durchmesserbereich einen größeren Durchmesser als die Öffnung im napfförmigen Gehäuse aufweist und über den Isolierkörper am Boden des Gehäuses gegen den Gasdruck abgestützt ist. 20 Ziel der gegenständlichen Anmeldung ist das Vereinfachen der Fertigung durch Schaffung möglichst einfacher und billig zu produzierender Bauteile.
Dazu wird der aus einer früheren Anmeldung bekannte symmetrische Kontaktteil gleich bei der Herstellung mit einer Isolierschicht versehen. 25
Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Durch diese Ausgestaltung bzw. dieses Verfahren wird einerseits eine wirtschaftliche Serien-30 Produktion des Zündhütchens ermöglicht, andererseits wird auch sichergestellt, dass eine mit diesem Zündhütchen ausgerüstete Patrone nicht in einer konventionellen Waffe mit Schlagzündung abgefeuert werden kann.
Schließlich kann eine konventionelle Patrone nicht versehentlich in einer Waffe gezündet wer-35 den, die für mit dem erfindungsgemäßen Zündhütchen ausgerüstete Patronen vorgesehenen ist, da der Zündkontakt an der Stelle des Schlagbolzens permanent am Mittelkontaktkörper anliegt, sobald sich eine Patrone im Patronenlager befindet und kein Schlag auf den Bereich des Zündhütchens erfolgt. 40 Die Produktion des isolierten Mittelkontaktkörpers wird wesentlich erleichtert, wenn einerseits durch eine Polygonform des Bundes des Mittelkontaktkörpers der Spritzvorgang der Isoliermasse, insbesondere im Bereich des Spalts zwischen Kontaktkörper und Form, verbessert wird und andererseits durch das Vorsehen der Ausnehmungen das Positionieren des Mittelkontaktkörpers beim Spritzvorgang deutlich einfacher gestaltbar ist als bei planen Stirnflächen. 45
Die Fig. 1 zeigt ein elektrisches Zündhütchen im Querschnitt und Fig. 2 eine Variante einer beispielhafte Ausgestaltung des Polkörpers als Doppelkegelstumpf.
Gleiche Teile sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. 50
Das Zündhütchen, das in seiner Einbaulage im Boden 1 der Patrone dargestellt ist, besteht aus einem napfförmigen Gehäuse 2 mit einer zentralen Öffnung 3 in seinem stoßbodenseitigen Boden 4. In diesem ist ein abgesetzter oder kegeliger Mittelkontaktkörper 5 angeordnet, über den die Zündung der Patrone durch Anlegen einer elektrischen Spannung über einen Kontaktes stift, der nach dem Laden der Patrone in das Patronenlager am Mittelkontaktkörper permanent 3 AT 501 365 B1 anliegt, erfolgt. Der Stromkreis wird dabei über den Patronenboden oder die Patronenhülse über einen in der Waffe befindlichen Schalter geschlossen. Dieser Schalter wird durch den Abzug der Waffe betätigt und kann auch zur Sicherung der Waffe gegen unbefugtes Benutzen dienen. Da es sich um eine rein elektrische Auslösung handelt, können beliebige elektronische 5 Codierungselemente (z.B. Fingerabdruckerkennung, Sender, Mikrochip etc.) zur Sicherung herangezogen werden. Bei Vorliegen der elektrischen Spannung und entsprechender Stromstärke wird ein Zündelement 7 mittels einer Glühbrücke zur Auslösung gebracht, das in bekannter Weise das Treibladungsmittel anzündet. Da bei der Zündung und dem Abbrand des Treibladungsmittels erhebliche Drücke auftreten, wird der Mittelkontaktkörper 5 in Richtung des Stoss-io bodens 4 gepresst und kann bei ungenügender Abstützung - insbesondere bei Vorhandensein einer reibungsvermindernden Isolierschicht 6 - aus dem Patronenboden 1 gedrückt werden. Daher weist der Mittelkontaktkörper 5 in seinem größten Durchmesserbereich (z.B. am Bund 8 -vgl. Fig. 2) einen größeren Durchmesser als die Öffnung 3 im napfförmigen Gehäuse 2 auf. Ein Austreiben des Zündhütchens ist damit nicht möglich. 15 Für die Serienproduktion des Zündhütchens ist erfindungsgemäß der Mittelkontaktkörper 5 bei der Produktion mit einer Isolierschicht 6 zu versehen, damit beim Einbau in das Gehäuse keine aufwändig zusammenzubauenden Teile manipuliert werden müssen. Zusätzlich kann keine falsche Orientierung auftreten, da der isolierte Kontaktkörper in beide Richtungen eingebaut 20 werden kann.
Die Ummantelung des Kontaktkörpers kann beispielsweise durch Umspritzen oder Eingießen in elektrisch isolierende Substanzen erfolgen. 25 Zur Produktionsvereinfachung kann der Bund des Kontaktkörpers polygonförmig sein. Vorzugsweise sind an den Stirnflächen des Kontaktkörpers 12 Ausnehmungen 13 vorzusehen.
Bei einer solchen Ausgestaltung wird in das Gehäuse der isolierte Mittelkontaktkörper 5 in beliebiger Richtung eingesetzt und gegebenenfalls zur Sicherstellung des elektrischen Kontakts 30 zwischen dem Zündelement 7 und dem Gehäuse des Zündhütchens ein Kontaktring 10 eingebracht. Schließlich wird der Glühdraht 14 eingeschweißt oder eingelötet, worauf die Zündmasse eingefüllt und damit zum Zündelement ergänzt wird. Die Zündmasse besteht zweckmäßigerweise aus Mischungen nach bekannter Art und in pastöser Form, beispielsweise aus Zirkonium und Kaliumperchlorat oder Zirkonium und Bleiazid, jeweils mit Zusätzen von Lösungsmitteln zur 35 Anfeuchtung und leichten Verarbeitbarkeit, oder auch andere nach dem Stand der Technik.
Der Glühdraht wird wie in Fig. 1 dargestellt vom Rand des Gehäuses zum Mittelkontakt und weiter zum gegenüberliegenden Rand des Gehäuses geführt und ist damit redundant, oder er wird wie in Fig. 2 dargestellt nach dem Einschweißen oder Einlöten einseitig wieder unterbro-40 chen, um im Vergleich zur Lösung nach Fig. 1 einen geringeren Zündenergiebedarf aufzuweisen, oder aber er wird nur vom Rand des Gehäuses zum Mittelkontakt geführt. Bei einer Massenfertigung nach dem vorliegenden Verfahren wird der Glühdraht gleichzeitig mit des Einschweiß- bzw. Einlötvorganges kontinuierlich abgespult und in die nebeneinander in einer Vorrichtung befindlichen Zündhütchengehäuse eingebracht. Das Zuschneiden des Glühdrahtes 45 zwischen den einzelnen Zündhütchen erfolgt während oder nach dem Schweiß- oder Lötvorgang.
Zur Gewährleistung der Wasserdichtheit während dem Transport und der Lagerung des Zündhütchens ist das Aufbringen einer Folie bzw. Lackschicht 11 zweckmäßig. 50
Das fertig montierte Zündhütchen kann auf konventionelle Weise in den Patronenboden marktüblicher Hülsen eingebracht werden.
Die Wasserdichtheit der Patrone wird wie üblich durch Überlackieren der Ringfuge zwischen 55 Zündhütchen und Patronenboden erreicht.
Claims (10)
- 4 AT 501 365 B1 Eine mechanische Zündung der Patrone ist ausgeschlossen, da das Anzündelement nur elektrisch auslöst - selbst in einer konventionellen Waffe wäre die Patrone ungefährlich. Die Isolierkörper 6 werden vorzugsweise aus gebräuchlichen elektrisch isolierenden Kunststof-5 fen hergestellt, jedoch ist auch eine elektrisch isolierende Ummantelung mit keramischen Sinterwerkstoffen denkbar. Das Gehäuse 2, der Mittelkontaktkörper 5 und der Kontaktring 10 müssen aus elektrisch leitendem Material, vorzugsweise im Patronenbau gebräuchlichem Messing oder leitfähigem Kunst-io Stoff, hergestellt sein. Eine leitfähigkeitsverbessernde Oberflächenbeschichtung (z.B. vergolden, vernickeln, verchromen) ist zweckmäßig. Patentansprüche: 15 1. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Zündhütchens, dadurch gekennzeichnet, dass in ein durch Tiefziehen hergestelltes napfförmiges Gehäuse (2) ein elektrisch isolierter Mittelkontaktkörper (5) in beliebiger Richtung eingebracht wird, woraufhin gegebenenfalls ein Kontaktring (10) eingesetzt wird, anschließend ein Glühdraht (14) aufgelötet oder aufge- 20 schweißt wird und schließlich der Explosivstoff des Zündelements (7) eingebracht wird.
- 2. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Zündhütchens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Massenfertigung der Glühdraht (14) während des Einschweiß- bzw. Einlötvorganges kontinuierlich abgespult und in die nebeneinander in einer 25 Vorrichtung befindlichen Zündhütchengehäuse (2) eingebracht wird.
- 3. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Zündhütchens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuschneiden des Glühdrahtes (14) zwischen den einzelnen Zündhütchen gleichzeitig mit oder nach dem Schweiß- oder Lötvorgang erfolgt. 30
- 4. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Zündhütchens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Glühdraht (14) vom Rand des Gehäuses (2) zum Mittelkontakt (5) und weiter zum gegenüberliegenden Rand des Gehäuses (2) geführt wird. (Fig. 1) 35
- 5. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Zündhütchens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Glühdraht (14) nach dem Einschweißen oder Einlöten einseitig wieder unterbrochen wird. (Fig. 2)
- 6. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Zündhütchens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Glühdraht (14) nur vom Rand des Gehäuses (2) zum Mittelkontakt (5) geführt wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Fertigstellung des Zünd- 45 hütchens in an sich bekannter Weise auf der offenen Seite eine Schutzfolie (11) oder eine Schutzlackierung aufgebracht wird.
- 8. Elektrisches Zündhütchen, dadurch gekennzeichnet, dass es mit dem Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 hergestellt wird. 50
- 9. Patrone, zur Verwendung in Feuerwaffen mit ausschließlich elektrischer Auslösung, dadurch gekennzeichnet, dass diese mit einem Zündhütchen ausgestattet ist, das mit dem Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 hergestellt wird.
- 10. Feuerwaffe, dadurch gekennzeichnet, dass diese ausschließlich Patronen gemäß 5 AT 501 365 B1 Anspruch 9 verschießen kann. Hiezu 1 Blatt Zeichnungen 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55
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AT5452003A AT501365B1 (de) | 2002-06-24 | 2003-04-08 | Verfahren zum herstellen eines elektrischen zündhütchens |
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AT9432002A AT411850B (de) | 2001-11-08 | 2002-06-24 | Elektronisches zündhütchen und verfahren zum herstellen desselben |
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Publication Number | Publication Date |
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AT501365A1 AT501365A1 (de) | 2006-08-15 |
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ID=36763343
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5113764A (en) * | 1989-09-25 | 1992-05-19 | Olin Corporation | Semiconductor bridge (SCB) packaging system |
WO1999030104A1 (en) * | 1997-12-11 | 1999-06-17 | Remington Arms Company, Inc. | Electric primer |
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2003
- 2003-04-08 AT AT5452003A patent/AT501365B1/de not_active IP Right Cessation
Patent Citations (2)
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US5113764A (en) * | 1989-09-25 | 1992-05-19 | Olin Corporation | Semiconductor bridge (SCB) packaging system |
WO1999030104A1 (en) * | 1997-12-11 | 1999-06-17 | Remington Arms Company, Inc. | Electric primer |
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