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Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Zündhütchen gemäss dem Oberbegriff des An- spruchs 1 bzw. ein Verfahren zur Herstellung desselben gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 4.
Es sind hulsenlose Patronen mit elektrischer Zündung bekannt, die aus für den Verschuss die- ser Munition gasdicht konstruiert und eingerichteten Waffen abgefeuert werden können. Diese
Patronen bestehen aus einem gepressten Körper aus Treibladungsmittel, in den Geschoss und
Zündsatz integriert sind. Nachteilig für die Handhabung dieser Patronen ist ihre vergleichsweise geringe mechanische Festigkeit im Vergleich zu Patronen mit Metallhülse sowie die unbedingt notwendige Dichtheit der Waffenverschlüsse beim Verschuss der Patronen. Vorteilhaft an diesen
Patronen ist die elektrische Zündung, die durch Schlag auf das Zündelement nicht ausgelöst werden kann, ebensowenig durch elektrostatische Aufladung, aber durch codierte elektrische
Abfeuersysteme einen hohen Grad von Sicherheit und Selektivität erreicht.
Waffen für derartige hülsenlose Patronen weisen an ihrem Verschluss einen starren, gasdichten Mittelkontakt sowie einen Randkontakt auf. Ein technischer Problempunkt ist aber die erforderliche Gasdichtheit des
Verschlusses auch bei Verschmutzung und Alterung der Verschlusselemente. Es liegt daher nahe, zum altbekannten System von selbstdichtenden Metallpatronenhülsen zurückzukehren, aber diese
Hülsen mit einer elektrischen Zündung auszustatten, um die oben genannten Vorteile dieser Zün- dungsart nützen zu können.
Bekannte Lösungen benötigen entweder Hilfskonstruktionen, um den Zentralkontakt selbsttra- gend zu gestalten oder bauen in axialer Richtung sehr lange, wodurch sich der Einbau in Patronen für Handfeuerwaffen unter Beschränkung auf das Platzangebot des bisherigen Schlagzündhüt- chens verbietet.
Weiters kann der US 5 113 764 A ein ausschliesslich über ein elektrisches Zündelement abfeu- erbares Zündhütchen entnommen werden, das aus einem napfförmigen Gehäuse mit einer zentra- len Öffnung in seinem stossbodenseitigen Boden besteht, in dem ein abgesetzter Mitteikontaktkör- per angeordnet ist, der gegenüber dem napfförmigen Gehäuse mit einem Isolierkörper elektrisch isoliert ist und in seinem grössten Durchmesserbereich einen grösseren Durchmesser als die Öff- nung im napfförmigen Gehäuse aufweist und über den Isolierkörper am Boden des Gehäuses gegen den Gasdruck abgestützt ist. Auch ist in dieser Druckschrift ein Kontaktring geoffenbart, der den Kontakt zwischen Zündelement und Gehäuse sicherstellt.
Die DE 24 43 793 A1 bzw. die US 4 386 567 A zeigen kombinierte (also sowohl für Perkussionszündung als auch elektrische Zündung geeignete) Zündhütchen, die in konventionelle Patro- nenhülsen eingesetzt werden können.
Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen ist die komplizierte Herstellung der Zündhütchen bzw. das Risiko des missbräuchlichen Abfeuerns der mit einem kombinierten Zündhütchen ausgerüsteten Patrone.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Zündhütchen bzw. ein Herstellungsverfahren für Zündhütchen für Patronen für Handfeuerwaffen zu schaffen, das aus möglichst wenigen Bauteilen besteht und massenproduktionsfreundlich bei leichter Überwachbarkeit der Qualität sowie hoher Verlässlichkeit in der Funktion sein soll.
Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Verfahrensanspruchs 4.
Durch diese Ausgestaltung bzw. dieses Verfahren wird einerseits eine wirtschaftliche Serienproduktion des Zündhütchens ermöglicht, andererseits wird sichergestellt, dass eine mit diesem Zündhütchen ausgerüstete Patrone nicht in einer konventionellen Waffe mit Schlagzündung abgefeuert werden kann.
Schliesslich kann eine konventionelle Patrone nicht versehentlich in einer Waffe gezündet werden, die für mit dem erfindungsgemässen Zündhütchen ausgerüstete Patronen vorgesehenen ist, da der Zündkontakt an der Stelle des Schlagbolzen permanent am Mittelkontaktkörper anliegt, sobald sich eine Patrone im Patronenlager befindet und kein Schlag auf den Bereich des Zündhütchens erfolgt.
Durch die Merkmale des Anspruchs 3 wird zusätzlich der elektrische Kontakt zwischen dem Zündelement und dem Gehäuse des Zündhütchens erreicht.
Beim Verfahren nach Anspruch 5 kann auf das Umbördeln des Isolierkörpers verzichtet werden.
Gemass den Merkmalen des Anspruchs 6 wird der Transport bzw. Lagerung ohne Feuchtig-
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keitskontakt gesichert.
Die Fig. 1 zeigt ein elektrisches Zündhütchen entsprechend dem Stand der Technik und Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Zündhütchens.
Gleiche Teile sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Das Zündhütchen, das in seiner Einbaulage im Boden 1 der Patrone dargestellt ist, besteht aus einem napfförmigen Gehäuse 2 mit einer zentralen Öffnung 3 in seinem stossbodenseitigen Boden 4. In diesem ist ein abgesetzter oder kegeliger Mittelkontaktkörper 5 angeordnet, über den die
Zündung der Patrone durch Anlegen einer elektrischen Spannung über einen Kontaktstift, der nach dem Laden der Patrone in das Patronenlager am Mittelkontaktkörper permanent anliegt, erfolgt.
Der Stromkreis wird dabei über den Patronenboden oder die Patronenhülse über einen in der Waffe befindlichen Schalter geschlossen. Dieser Schalter wird durch den Abzug der Waffe betätigt und kann auch zur Sicherung der Waffe gegen unbefugtes Benutzen dienen. Da es sich um eine rein elektrische Auslösung handelt, können beliebige elektronische Codierungselemente (z. B.
Fingerabdruckerkennung, Sender, Mikrochip etc. ) zur Sicherung herangezogen werden. Bei Vorliegen der elektrischen Spannung wird ein Zündelement 7 zur Auslösung gebracht, das in bekannter Weise das Treibladungsmittel anzündet. Da bei der Zündung erhebliche Drücke auftreten, wird der Mittelkontaktkörper 5 in Richtung des Stossbodens 4 gepresst und kann bei ungenügender Abstützung - insbesondere bei Vorhandensein einer reibungsvermindernden Isolierschicht 6 - aus dem Patronenboden 1 gedrückt werden. Daher weist der Mittelkontaktkörper 5 in seinem grössten Durchmesserbereich (z. B. am Bund 8 -vgl. Fig. 2) einen grösseren Durchmesser als die Öffnung 3 im napfförmigen Gehäuse 2 auf. Ein Austreiben des Zündhütchens ist damit nicht möglich.
Für die Serienproduktion des Zündhütchens ist erfindungsgemäss der Mittelkontaktkörper 5 gemäss Fig. 2 symmetrisch herzustellen, damit beim Einbau in das Gehäuse keine falsche Orientierung auftreten kann. Bei einer solchen Ausgestaltung wird in das Gehäuse ein erster Isolierkörper 6 eingepresst, woraufhin der Mittelkontaktkörper 5 in beliebiger Richtung eingepresst wird und der Isolierkörper 6 umgebördelt bzw. auf den Mittelkontaktkörper 5 ein weiterer Isolierkörper 6a aufgebracht wird. Zur Sicherstellung des elektrischen Kontakts zwischen dem Zündelement 7 und dem Gehäuse des Zündhütchens kann dann ein Kontaktring 10 eingebracht werden und schliesslich wird das Zündelement 7 eingeführt. Zur Gewährleistung der Wasserdichtheit während dem Transport und der Lagerung des Zündhütchens ist das Aufbringen einer Folie 11 zweckmässig.
Das fertig montierte Zündhütchen kann auf konventionelle Weise in den Patronenboden markt- üblicher Hülsen eingebracht werden.
Die Wasserdichtheit der Patrone wird wie üblich durch Überlackieren der Ringfuge zwischen Zündhütchen und Patronenboden erreicht.
Zweckmässig ist die Anzündschicht am Zündelement störstrahlungssicher ausgeführt. Eine mechanische Zündung der Patrone ist jedenfalls ausgeschlossen, da das Anzündelement nur elektrisch auslöst - selbst in einer konventionellen Waffe wäre die Patrone ungefährlich.
Die Isolierkörper 6 werden vorzugsweise aus gebräuchlichen elektrisch isolierenden Kunststoffen hergestellt, jedoch ist auch eine Anwendung von Keramikwerkstoffen denkbar.
Das Gehäuse 2, der Mittelkontaktkörper 5 und der Kontaktring 10 müssen aus elektrisch leitendem Material, vorzugsweise im Patronenbau gebräuchlichem Messing oder leitfähigem Kunststoff, hergestellt sein. Eine leitfähigkeitsverbessernde Oberflächenbeschichtung (z. B. vergolden, vernickeln) ist zweckmässig.
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