DE2443793A1 - Kombiniertes anzuendhuetchen - Google Patents
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Description
OZ-Nr.: 74085
DYNAMIT HOBEL AKTIENGESELLSCHAFT Troisdorf Bez. Köln
Kombiniertes Anzündhütchen
Die Erfindung bezieht sich auf den im Anspruch 1 .festgelegten
Gegenstand.
Kombinierte Änzündhütchen für elektrische und beispielsweise
mechanische Zündung können z.B. in Geschoßzünderr* oder Treibladungsanzündern
Verwendung finden. Sie ermöglichen beispielsweise beim Aufschlag des Geschosses im Ziel die mechanische Auslösung,
während bei einer Zielverfehlung nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne ab Abschuß die Zerstörung de« Geschosses
durch elektrische Auslösung erfolgt. Bei dar Verwendung in Treibladungsanzündern
kann die entsprechende Munition aus unterschiedlichen Waffen, deh. solchen mit elektrischer oder mechanischer
Zündung verschossen werden.
Ein derartiges kombiniertes AnzürtdMitchen ist beispielsweise
aus der britischen Patentschrift 955.413 bekannt. Es weist ein
Polstück aufj das vom äußeren Gehäuse durch eine elektrische
Isolierung getrennt ist. In einer Ausnehmung des Polstücks ist beispielsweise ein schlagempfindlicher Zündsatz angeordnet, der
am Herausfallen durch ein kapselförmigss die Polstückausnehmtmg
nach hinten abschließendes Gehäuse gehalten ist. Die Polstückausnehmung ist über zwei Bohrungen mit der am Polstück anliegenden
Zündladung verbunden, die elektrisch leitend Ast und eine elektrische Überbrückung des durch die Isolierung zwischen den
Gehäuse und dem Polstück bestimmten Spaltes ermöglicht. Bei diesem kombinierten Anzündhütchen sind in vorteilhafter Weise der
mechanisch und der elektrisch zu zündende Zündsatz bzw. Zündladung voneinander getrennt, so daß den jeweiligen Zündanforderungen
optimal Rechnung getragen werden kam. Auch weist es eine
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relativ kleine Baugröße auf. Nachteilig ist dabei jedoch, daß
die elektrischen Streuungen im elektrischen Anzündsystem aufgrund
der bei einer Massenfertigung unvermeidbaren Schwankungen der Spaltab&sssungen zwischen dem Gehäuse und dem Polstück, weiche
durch die zwisehengelegte Isolierung bedingt sii)d, unerwünscht
groß sind, so daß keine einheitlichen Zündbedingungen gewährleistet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kombiniertes Angündhütcnen
bei möglichst kleiner, kompakter Bauweise so auszubilden.»
daß sich seine elektrischen Streuungen in möglichst engen
Grenzen bewegen, es ©ine möglichst hohe Schockfestirkeit aufweist
und dabei dennoch möglichst einfach bezüglich seiner Herstellung
Mad de® Einbau in Geschoßzünderp Treibladungsanzünder
od.dgl. ist. Die hohe Schockfestigkeit ist. im Hinblick auf
¥aff©ß mit sehr hoher Feuergeschwindigkeit erforderlich? bei
denen während des Ladevorgangs kurzfristig Beschleunigungen
Ms zu etwa 100.000 g (g = Erdbeschleunigung) und mehr auftreten
Biese Aufgabe v/ird mit der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung gelöst. Die elektrischen Kontakte mit der Zündbrücke bzw» dein
Zündspalt können auch bei einer Kassenfertigxing mit hoher Genauigkeit auf den Isolierkörper, der beispielsweise aus einem
Schichtpreßstoff aus Kunstharz mit Faseroinlage, aus Glas oder
aas Keramik hergestellt ist, aufgebracht werden» Beispielsweise
isamn das entsprechend der deutschen Offenlegungsschrift
1.771.889 nach den Verfahren zur Herstellung gedruckter elektrischer
Schaltungen oder entsprechend der deutschen AuslegescJarift 2.02O0OIb durch Aufdampfen, Aufdrucken oder auf chemiseheai
Wege geschehen. Damit kann der elektrische Widerstand zwischen den beiden Kontakten sehr genau eingestellt und dem-
©atsprechend können die Streuungen im Zündverhalten klein gelalten
werden» Die wenigstens eine durchgehende Ausnehmung des Isolierkörpers ist dabei in vorteilhafte!' Weise der wenigstens
©inen Bohrung des Polstückes s© zugeordnet8 daß bei einer Auslosung
des zweiten
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BAD ORJ
Anzündsystems der von dessen Zündsatz ausgehende Zündstrahl die
in der Ausnehmung des Isolierkörpers und/oder auf dessen vom Polstück angewandten Seite befindliche Zündladung des elektrischen
Anzündhütchens einwandfrei entzünden kann.
Das erfindungsgemäße kombinierte Anzündhütchen ist kompakt im
Aufbau, hat eine kleine Baugröße und ist dementsprechend unempfindlich gegenüber Umwelteinflüssen. Es ist außerdem verhältnismäßig
einfach herzustellen und ohne Schwierigkeiten und zusätzlichen Aufwand wie beispielsweise eine besondere äußere elektrische
Isolierung in Geschoßzünder, Treibladungsanzünder ode
dgl. einbaubar. Sofern im Einzelfall eine noch weitere Erhöhung der Schockfestigkeit gefordert sein sollte, kann entsprechend
der deutschen Offenlegungsschrift 2.245.308 zweckmäßigen/eise
vorgesehen werden, den Isolierkörper in eine näpfchenfönnige
Vertiefung des Polstückes einzusetzen, so daß er sich sowohl mit seinem Beden als auch mit seiner Umfangsflache am Polstück
abstützen kann.
Um die Übertragung des Zündimpulses vom zweiten Anzündsystem auf das elektrische Anzündhütchen zu fördern und so die erforderliche
Zündsatzmenge des zweiten Ansündsystems bei sonst
gleichen Bedingungen verkleinern zu können,, ist in zweckmäßiger
Weiterbildung der Erfindung die Ausgestaltung nach Anspruch 2 vorgesehen. Durch die nur noch eine zentrale Bohrung wird der
Zündstrahl des zweiten Anztindsystems konzentriert, was durch
das konische Eintrittsende der Bohrung noch begünstigt wird*
Das zweite Anzündsystem kann beispielsweise als flaminempfindliches
Anzündhütchen ausgebildet sein, das in die Ausnehmung des Polstückes z.B. mit Preßsitz hineingedrückt ist und dessen mit
dem Polstück elektrisch leitend verbundenes Gehäuse bei der elektrischen Zündung vorzugsweise mit der Spannungsquelle verbindbar
ist. Der Aufbau des flammempfindlichen Anzündhütchens ist beispielsweise in der deutschen Patentschrift 1.b4b.35O
beschrieben. Es ermöglicht z.B. die Auslösung des kombinierten Anzündhütchens durch die von einer vorgeschalteten pyrotechni-
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sehen Verzögerungsstrecke ausgehende Zündflamme.
Sofern eine mechanische Auslösung mit relativ geringer Schlagenergie gefordert sein sollte, kann erfindungsgemäß nach Anspruch
3 das zweite Anzündsystem auch als Anstichanzündhütchen
ausgebildet werden. Der reibempfindliche Zündsatz ist vorzugsweise
direkt in das Polstück eingepreßt. Das konische Eintrittsende der Bohrung des Polstückes ermöglicht dabei in vorteilhafter
Weise eine Abstützung des Zündsatzes und dadurch eine weitere Erhöhung der Schockfestigkeits olme daß die Umsetzung dieses
Zündsatzes und das Abströmen der Zündgase bzw. ZüS-dpartikelchen
nachteilig beeinflußt wird9 Taxe es beispielsv^eise bei
einem rechtwinkligen Absatz zwischen Bohrung und Ausnehmung des
Polstückes der Fall sein kann,,
In manchen Anwendungsfällen erweist sich ein kombiniertes Anzündhütchen
als vorteilhaft, in dessen Anstichanzündhütchen die Anstichnadel bzw. das Schlagstück von vornherein mit eingebaut
ist„ Hierfür ist die Ausbildung nach Anspruch 4 vorgesehen,
die gleichzeitig mittels des Schlagstückes in einfacher und sicherer Weise den elektrischen Kontakt zwischen dem im Gehäuse
verhältnismäßig schwer zugänglich eingebauten Polstück und der
äußeren elektrischen Spannungsquelle ermöglicht. Sofern das
Halteelement als Ringbund ausgebildet ist, ermöglicht es außerdem einen einfachen Abschluß des Anzündhütchens nach außen.
Eine besonders einfachef zuverlässige und enge formschlüssige
Verbindung zwischen Halteelement und Polstück ermöglicht die Ausgestaltung des Anzündhütchens nach Anspruch 5.
Sofern eine geringere Empfindlichkeit des kombinierten Anzündhütchens
gewünscht wird bzw» erforderlich ist, kann gemäß dem
Anspruch b das zweite Anzündsystem auch als schlageapfendliches
Amboßzündhütchen ausgebildet werden, das zwar im allgemeinen
eine größere Schlagenergif als ein Ansticlianzündhütchen für
seine Auslösung benötigt p dafür aber auoii sicherer bei seiner
— 5 —
Handhabung» deia Transport usw. ist.
Handhabung» deia Transport usw. ist.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in Ausführungsbeispielen gezeigt
und wird anhand dieser nachstehend noch näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 ein elektrisch und durch Anstich auslösbares kombiniertes
Anzündhütchen im Längsschnitt,
Figur 2a u. b den Isolierkörper in der Draufsicht und im Schnitt,
Figur 3 eine Variante des Anzündhütchens in Figur 1 im Längsschnitt und
Figur 4 ein elektrisch und durch Schlag auslösbares kombiniertes Anzündhütchen,
Das in Figur 1 gezeigte kombinierte Anzündhütch&n weist das
äußere Gehäuse 1 aus elektrisch leitendem Material, vorzugsweise Messing, auf, in dem getrennt durch die elektrische Isolierung
2, 2! aus beispielsweise PVC, Polyäthylen oder Polypropylen,
das elektrisch leitende Polstück 3, im Hinblick auf die
Festigkeit einerseits und die Leitfähigkeit andererseits vorzugsweise ebenfalls aus Messing, angeordnet ist. Zwischen dem
als Drehkörper ausgebildeten Polstück 3 und der Zündladung 4 ist der Isolierkörper 5 mit der durchgehenden zentralen axialen
Ausnehmung 6 und den nicht gezeigten elektrischen Kontakten angeordnet. Er stützt sich innerhalb der näpfchenförmigen Vertiefung 7 des Polstücks 3 mit seiner Bodenfläche direkt und
mit seiner Mantelfläche indirekt über den konischen kragenförmi-
gen Ansatz 21 · der Isolierung 2» am Polstück 3 ab, Das Polstück
3 ist auf seiner von der Zündladung 4 abgewandten Seite mit der Ausnehmung 8 versehen, die über die konische Verengung 9 und
die zentrale Bohrung 10 mit der Ausnehmung 6 des Isolierkörpers 5 verbunden ist. In die Ausnehmung 8 ist unmittelbar der anstichempfindliche
Zündsatz 11 eingebracht, vorzugsweise eingepreßt, der sich an der Verengung 9 abstützt und hier auch einen Teil
der Bohrung 10 ausfüllt. Der Zündsatz 11 ist an der von der Zündladung 4 abgewandten Seite mit einer Folie 12, beispielsweise
aus zirraplattiertem Blei abgedeckt. An der gleichen Seite
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des Polstückes 3 ist zwischen diesem und der sich am Gehäuse 1
abstützenden Isolierung 2 das Schlagstücto: 13 mit dem abscharbaren
Halteelement 14, hier ein Ringbund, fest eingespannt und mit dem Polstück 3 elektrisch leitend verbunden. Das Schlag-Ettick
13 veist die Spitze 15 auf, die bei Schlageinwirkung in den reib- und schlagempfindlichen Zündsatz 11 eindringt, wobei
das Haltelöment 14 an der Kante 16 des Polstückes 3 abgeschert
wird.
Der Isolierkörper 5 wird laittsls der ringförmigen Kontaktscheibe
17, deal Distanzring 18 und dem u©gebördelten Rand 19 des Gehäuses
1 in der gezeigten Lage innerhalb des Polstücköß 5 gehalten
und gleichzeitig vrilrd dadurch der eine Kontakt des Isolierkörpers 5 elektrisch leitend mit dem Gehäuse 1 verbunden«
Auf die Zündladung 4 ist der Ze/eite Zündsatz 20 auf gebracht / ua
eine verstärkte Anzündwirkung zu erreichen. Dieser ist mit der Folie 21 aus beispielsweise zimrplattiertem Blei abgedeckt.
Die auf den Isolierkörper 5 vorzugsweise aufge-preßte elektrisch
zündbare Zündladung 4 besteht beispielsweise aus Blsitrirdtroresorzinat
oder einer ähnlich zündempfindlichen Komponente, dem
gegebenenfalls sur Erzielung der elektrischen Leitfähigkeit etwa 2 bis 4 Gew.-$ Graphit, Ruß ododgl. zugesetzt sind» Der reibempfindliche
Zündsatz 11 enthält ein Friktionsmittel wie Glaspulver oder CaliuKisilizide Beispielsweise besteht er aus
54 Gew.-% Bleitrinitroresorzinat oder Kaliuiachlorat, 10 Gew.-Jfa
Tetrazen, 26 Gew.-% Schwefelantimon, 4 Gew.-% Calciumsilizid
und 6 Gew.-% Glaspulver«, Der Zündsatz 20 besteht beispielsweise
Bus 30 Gew.- Bleitrinitroresorzinat, 50 Gev/.-$s Kaliuciperchlorat
und 20 Gewo~% Calziumsilizid, welche-von den vorgenannten und
den zahlreichen anderen möglichen Zusammensetzungen die Zündladung
4 bzw. Zündsätze 11, 20 im Einzelfall aufweisen, und ob auf den Zündsatz 20 nicht überhaupt verzichtet werden kann, hängt
in bekannter Weise davon ab, welche Zündenergie zur Verfügung stellt^ welcher Art die anzuzündende nachgeordnete Pulverladung
ist» wie diese angeordnet ist usw.
ι vorzugsweise aufgepreßt,
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Gemäß Figur 2a und b ist der im Vergleich zur Figur 1 noch stärker vergrößert dargestellte scheibenförmige mechanisch
feste Isolierkörper 5 aus beispielsweise Kunststoff oder Glas, vorzugsweise jedoch aus Keramik, auf seiner der elektrisch zu
zündenden Zündladung k zuzukehrenden Oberseite mit den beiden
ringflächenförmigen Kontakten 22, 23, zwischen denen der Ringspalt 24 ausgebildet ist, versehen. Entsprechend der deutschen
Auslegeschrift 2.020.016 sind die Kontakte 22, 23 mittels der ZüTidbrücke 25 miteinander verbunden. Die elektrisch zu zündende
Zündladung 4 braucht dann nicht elektrisch leitend zu sein. Wird dagegen statt der Zündbrücke 25 ein definierter Zündspalt zwischen
den beiden Kontakten 22, 23 vorgesehen, d.h. erfolgt die elektrische Zündung nach dem Spaltzündprinzip, muß die den Spalt
überdeckende Zündladung 4 in bekannter Weise elektrisch leitend sein. Die Zündbrücke hat vorzugsweise eine Breite und eine Länge
von 50 bis 23OyU und eine Dicke von 0,01 bis 1,5^*·. Bei gleicher
Dicke betragen die Länge des Zündspaltes und der Abstand der Kontakte 22, 23 voneinander vorzugsweise 50 bis
Der innere Ringkontakt 23 ist über die metallische Beschichtung 2ö der zentralen axialen Ausnehmung b zur Unterseite des Isolierkörpers
5 geführt und dort als Kontaktfläche 27 ausgebildet, die zur Anlage am Polstück 3 vorgesehen ist. Figur 2b zeigt
diesen Aufbau im Schnitt entsprechend der Linie II - II in Figur 2a. Die leitfähigen Beschichtungen können etwa durch Aufdampfen
im Vakuum, Aufdrucken oder auch auf chemischem Wege aufgebracht werden. Die Zündbrücke 25 wird vorzugsweise aus Tantal oder
Tantalnitrid hergestellt, während die übrigen Beschichtung«! etwa aus Nickel, Palladium, Palladium-Gold, Platin-Gold usw.
bestehen. Die Schichtdicken sind hier aus zeichentechnischen Gründen stark überhöht dargestellt worden. Dieses Metallschichtelement
weist einen genau definierten elektrischen Widerstand auf, so daß die einv/andfreie Zündung bei einer vorgegebenen Zündspannung
gewährleistet ist. Es besitzt keine aufgelöteten oder aufgeschweißen Teile.
- 2U.37.93
Die Funktion des kombinierten Anzündhütchens nach Figur 1, 2a
und 2b ist wie folgt: Bei einer mechanischen Zündung dringt nach Vorschlagen des Schlagstückes 13 dessen Spitze 15 in den Zündsatz
11 ein. Dieser wird gezündet und entzündet seinerseits durch die fluchtend zur Bohrung 10 angeordnete Ausnehmung 6
des Isolierkörpers 5 hindurch die Zündladung 4. Diese entzündet dann ihrerseits den weiteren Zündsatz 20. Bei einer Zündung
durch elektrischen Strom erfolgt die Kontaktierung über das Schlagstück 13» das beispielsweise den Pulspol darstellt. Von
hier fließt der elektrische Strom über das Polstück 3. die Kontaktfläche 27, die Beschichtung 25, den inneren Ringkontakt 23,
die ZUndbrücke 25 bzw. den Zündspalt, den äußeren Ringkontakt 22, die Kontaktscheibe 17 und den Distanzring 18 zum Gehäuse
An der Zündbrücke 25 bzw. dem Zündspalt wird dabei die Zündladung 4 gezündet, die ihrerseits dann den Zündsatz 20 zündet.
Bei dem in Figur 3 gezeigten kombinierten Anzündhütchen ist abweichend
von Figur 1 kein Schlagstück mit eingebaut. Auch wurde auf die Zündladung 4 kein weiterer Zündsatz aufgebracht. Auf
diesen kann z.B. verzichtet werden, wenn eine nachgeordnete Schwarzpulvertreibladung anzuzünden ist. Die mechanische Zündung
erfolgt hier durch eine nicht gezeigte äußere Anstichnadel, die entsprechend dem Pfeil A bewegt wird. Die elektrische Zündung
erfolgt gleichfalls mittels dieser Anstichnadel, die sich in'elektrisch leitendem Kontakt mit der elektrisch leitfähigen
Abdeckung 28, beispielsweise aus zinnplattiertea Blei, aus Kupfer oder Messing, befindet bzw. in Kontakt mit dieser gebracht werden
kann. Die Abdeckung 28 ist über ihren Rand elektrisch leitend mit dem Polstück 3 verbunden. Im übrigen entspricht der
Aufbau dem in Figur 1 gezeigten Anzündhütchen.
Das kombinierte Anzündhütchen gemäß Figur 4 weist ein schlagempfindliches
Ansündhütchen mit einem näpfchenförmigen Gehäuse 29 und darin angeordnetem Zündsatz 11 und Amboß 30 auf, der sich
am Boden der Ausnehmung 8 des Polstückes 3 abstützt. Das Gehäuse 29 schließt die Ausnehmung 8 zu der von der Zündladung 4 abgewandten
Seite ab. Es ist elektrisch leitend und ermöglicht so
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' die Stromzuführung zum Polstück 3. Die mechanische Zündung erfolgt
in bekannter Weise durch Verdichtung des Zündsatzes 11 zwischen dem Boden des Gehäuses 29 und dem Amboß 30. Im übrigen
entspricht der Aufbau dem in Figur 1 gezeigten Anzündhütchen.
Die mechanische Empfindlichkeit des erfinaangsgemäßen Anzünd-"hütchens
kann in bekannter Weise durch die Formgebung der Spitze der Anstichnadel bzw. des Ambosses und die Zusammensetzung des
reib- und schlagempfiadlichen Zündsatzes eingestellt werden.
So kann ein Anstiehanzündhütchen bereits durch eine Schlagenergie
von etwa 0,3 cmkp ausgelöst werden. Zur Erhöhung der Schoeksicherheit
sind die dabei verviendeten Zündsätze vorzugsweise mit
ο
einem Druck von 1000 bis 3000 kp/cm verpreßt.
einem Druck von 1000 bis 3000 kp/cm verpreßt.
Die elektrischen Zündbedingungen sind durch die Auslegung des Isolierkörpers und der Zündbrücke bzw« des Zündspaltes gegeben.
So kann ein Isolierkörper aus beispielsweise Aluminiumoxydkeraffiik
mit einer aufgedampften Zündbrücke ans. tantal mit einem engbegrenzten
Innenwiderstandj der im niederoiamigen Bereich z.B.
zwischen 0,8 und 3 SL oder im höherobraägen. Bereich z.B. zwischen
20 und 50 & betragen kann, ausgelegt werden. Im ersten Fallef
d.h. bei einem Innenwiderstand im niederehmtigen Bereich erhält
man ein streustromsicheres Anzündhütchen,, -während man im letzteren
Falle ein sehr empfindliches AnzlindMitclien. erhält. Wird
statt der Zündbrücke ein Zündspalt vorgesehen, so liegt der Innenwiderstand in einem noch höheren Bereich, z.B. zwischen
100 und 500 S. * so daß man ein hochempfindliches elektrisches Anzündmittel
erhält.
Das erfindungsgemäße kombinierte AnzündMitchen ist durch seinen
kompakten Aufbau und. die geringen Abmessungen vielseitig einsetzbar.
Es ist möglich, bereits mit einem Äußendurchmesser von 5 mm und einer Höhe vom 6 mm für das gesamte Element sichere Funktion
zu erreichen. Es ist daher insbesondere für kleinere Kaliber geeignet.
S08813/Q53?
Claims (6)
1.!Kombiniertes Alizündhütchen mit einem elektrischen Anzündhüt-'"
chen mit Polstück und auf dessen einer Seite angeordneter Zündladung, wobei das Polstück eine mit der Zündladung über
wenigstens eine in axialer Richtung sich erstreckende Bohrung verbundene Ausnehmung aufweist, in welcher ein zweites Anzündsysteiü
angeordnet ist, das von der Zündladung gegenüberliegenden Seite des Polstücks her zündbar ist, dadurch
gekennzeichnet , daß zwischen dein Polstück
(3) und der Zündladung (4) ein Isolierkörper (5) aus elektrisch
nichtleitendem Material angeordnet ist, der- zwei elektrische Kontakte (22, 23) aufweist, von denen der eine (23)
mit dem Polstück (.3) und der andere (22) mit dem Gehäuse (1)
des kombinierten Anzündhütchens elektrisch leitend verbunden ist und zwischen denen auf der der Zündlaöung (4) zugekehrten
Seite eine definierte Zündbrücke (25) bzw. ein definierter Zündspalt ausgebildet ist, und der femer wenigstens eine
in axialer Richtung sich erstreckende durchgehende Ausnehmung (6) aufweist» die sich - im Querschnitt betrachtet - zumindest
teilweise mit der wenigstens einen axialen Bohrung (10) des Polstückes (3) überdeckt.
2. Kombiniertes Anzündhütchen nach Anspruch 1F dadurch gekennzeichnet,
daß das Polstück (3) eine zentral angeordnete Bohrung (10) aufweist» koaxial mit der die je eine Ausnehmung
(8, 6) des Polstückes (3) und des Isolierkörpers (5) angeordnet
sind und daß die Ausnehmung (8) des Polstückes über eine
konische Verengung (9) mit dessen Bohrung (1G) verbunden ist.
3. Kombiniertes AnzftodMltchen nach Anspruch 1 oder 2» dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite Anzündsystem als Anstichanzündhütchen
mit einem in der Ausnehmung (8) des Polstückes (3) angeordneten,» vorzugsweise unmittelbar in diese eingepreßten,
ansticheiapfiBdlichen Zündsatz (11) ausgebildet ist.
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.ZU 3 793
4. Kombiniertes Anzündhütchen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anstichanzündhütchen ein elektrisch leitendes Schlagstück (13) mit einem abscherbaren Halteelement
(14), vorzugsweise einem Ringbund, aufweist, bei dem das Halteelement (14) mit dem Polstück (3) elektrisch leitend
verbunden ist.
5. Kombiniertes Anzündhütchen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halteeleinent (14) zwischen dem Polstück (3) und dessen sich am Gehäuse (1) abstützender Isolierung
(2) eingespannt ist.
6. Kombiniertes Anzündhütchen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Anzündsystem als schlagempfindliches
Anzündhütchen mit einem näpfchenförmigen Gehäuse (29) und in diesem angeordneten Amboß (30) ausgebildet ist,
wobei sich der Amboß (30) in der Ausnehmung (8) des Polstückes (3) abstützt.
Troisdorf, den 30. Aug. 1974
OZ-Nr.: 74085 Sc/Rl.
OZ-Nr.: 74085 Sc/Rl.
^9813/0537
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