AT500461B1 - Verfahren zum aufbringen von flexiblen flächengebilden auf rigide substrate - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von flexiblen Flächengebilden auf rigide Substrate unter Einsatz eines Klebematerials, das durch Einwirkung von Wärme aktiviert wird. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass als thermoaktivierbares Klebematerial zwischen Substrat (3) und flexiblem Flächengebilde (2) ein trockenes, elastisches Thermokleber-Netz (1) angeordnet wird, welches ein mit einem thermo-aktivierbaren Kleber (12) beaufschlagtes elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk (10) umfasst, wobei der thermoreaktivierbare Kleber (12) etwa mosaiksteinchenartig so angeordnet ist, dass er im Wesentlichen nur an die einander zugekehrten Seitenflächen (111, 111') der die Faden-Zwischenräume jeweils umgrenzenden Fäden (10) des Klebestoffträger-Netzwerkes (10) gebunden ist.

Description

österreichisches Patentamt AT500 461 B1 2010-04-15
Beschreibung [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren für ein falten- und zwickelfreies, Aufbringen von flexiblen, Flächengebilden, wie z.B. Geweben, Gewirken, Filzen, Vliesen, Leder, Kunstleder oder Polymerfolien oder von Formteilen, wie z.B. Tiefzieh- oder Formpressteilen als Außen- oder Obermaterial bzw. als Sicht- und/oder Nutzungs-Abdeckung auf mit denselben zu verkleidende bzw. zu beschichtende, zwei- und insbesondere dreidimensionale Topografie aufweisende Oberflächen von im Wesentlichen rigiden Substraten aus der Gruppe der Formteile auf Basis von Kunststoffen, Holz-, Papier-, Pappe- und Cellulose-Werkstoffen, Verbundwerkstoffen oder Metallen, für die Innenausstattung von Fahrzeugen aller Art, von Wohn- und Arbeitsräumlichkeiten, Interieur- und Dekor-Gegenständen, Buchbinderei- und Lederwaren unter Einsatz mindestens eines thermoaktivierbaren Klebematerials, wobei nach Zwischenlegen des Klebematerials zwischen die Substrat-Oberfläche und das flexible Flächengebilde bzw. den Formteil dasselbe bzw. derselbe flächig anliegend bzw. formschlüssig anschmiegend auf die Substrat-Oberfläche aufgelegt bzw. aufgespannt wird und das dazwischen positionierte Klebematerial durch Einwirkung von Wärme oder einer Wärme generierenden Energieform, wie insbesondere Heißluft, Wärme-, Infrarot-, Hochfrequenz- oder Mikrowellenstrahlung oder Ultraschall unter Ausbildung eines, bevorzugt vollflächigen, Materialschluss-Verbundes von flexiblem Flächengebilde oder Formteil und Substrat aktiviert wird.
[0002] Mit Flächengebilden der verschiedensten Art kaschierte Bau- und Interieurteile für die verschiedensten Zwecke, wie insbesondere für die Fahrzeugindustrie im weitesten Sinn, die Ausstattung von Fahrzeugen aller Art, für die Wohnraumgestaltung, Möbel und Möbelteile u. dgl. sind schon seit Langem bekannt.
[0003] Das Überziehen bzw. Kaschieren von Gegenständen, wie z.B. von mehr oder minder "rohen" Platten und Formstücken, Möbelteilen, Fahrzeug-Innenteilen und -komponenten u. dgl. mit flexiblen Flächengebilden, wie insbesondere mit Textilien der verschiedensten Art, Leder, Kunstleder, Plastikfolien u. dgl. zu deren Verschönerung und Erhöhung ihrer Gebrauchsfähigkeit, ist eine seit Langem geübte Praxis, und es haben sich im Laufe der Entwicklung durchaus praktikable und zielführende Techniken zur Durchführung derartiger Arbeiten, die früher im Wesentlichen dem Tapezierer- und Dekorateurgewerbe zugerechnet wurden, herausgebildet.
[0004] Im Zuge der rasanten technischen Entwicklung auf allen Gebieten und im Hinblick auf die hohe Anzahl an heute als selbstverständlich empfundenen Massenkonsumgütern von sogenannten Galanteriewaren bis hin zu Kraftfahrzeugen, Mobilheimen, Fertighäusern u. dgl. konnten die sich in der Vergangenheit durchaus bewährenden, im Wesentlichen auf Handarbeit beschränkten Arbeitsmethoden für das Kaschieren von Substraten nicht mehr beibehalten werden und mussten an die sonst üblichen modernen Arbeitsmethoden angepasst werden.
[0005] Erstaunlicherweise scheint die Entwicklung auf dem hier in Rede stehenden Sektor mit der Entwicklung auf den sonstigen Gebieten der Technik und Produktion und insbesondere mit den heute schon seit langem üblichen automatisierten Produktionsmethoden nicht voll Schritt halten.
[0006] Die bis noch vor einiger Zeit auf diesem Gebiet im Wesentlichen ausschließlich oder zumindest noch in erheblichem Ausmaß angewandten Methoden des "Nassauftrags" von Klebern auf ein Substrat und das nachherige Aufbringen eines textilen Flächengebildes sind heute weitgehend durch den Einsatz von thermoaktiven bzw. thermoaktivierbaren bzw. -reaktivierbaren Klebematerialien, Klebern und Klebstoffen, insbesondere von sogenannten HMMC (hot melt moisture curing)-Klebern, also reaktiven Heißschmelz-Klebern abgelöst worden.
[0007] Es handelt sich bei diesen "Hotmelf-Kleber“ um Kleber, welcher durch direkte oder indirekte Einwirkung von Wärme in jeglicher Form oder durch Wärme, welche durch andere physikalische Methoden, wie z.B. durch Hochfrequenz-, Mikrowellenstrahlung oder Ultraschall generiert wird, in einen für das Aufbringen auf ein Substrat notwendigerweise viskosen bzw. plastifi-zierten Zustand versetzt werden können und für die Durchführung einer Klebung, eben insbesondere mit einem Kaschier-Material, jederzeit wieder durch eine wie oben beschriebene Wär- 1/10 österreichisches Patentamt AT500 461 B1 2010-04-15 meeinwirkung reaktivierbar, also in den fließfähigen bzw. viskosen und sie wieder klebefähig machenden Zustand zurückversetzt werden können.
[0008] Was die Methoden der Aufbringung und Behandlung der bisher bei Kaschierungen aller Art eingesetzten Klebstoffe betrifft, so ist dazu auszuführen, dass thermoreaktive Klebstoffe an sich nach verschiedenen bekannten und üblichen Verfahren, wie beispielsweise Walzen- oder Sprühauftragsverfahren, auf eine der oder auf beide miteinander zu verklebenden Materialien aufgebracht werden, worauf ein Ablüften und/oder Trocknen mit Luft oder mittels einer Erwärmungstechnologie erfolgt und dass nach dem Zusammenfügen von flexiblem Flächengebilde und Substrat, insbesondere unter Anwendung von Druck bzw. durch mittels Unterdrück bzw. Vakuum hervorgerufenes Anpressen unter Einsatz von Wärme bzw. Wärme generierenden Energieformen reaktiviert werden und so eine flächige Klebe-Verbindung der Komponenten erreicht wird.
[0009] Wenn auch diese in verschiedensten Formen zum Einsatz gelangende Technologie an sich durchaus einen wesentlichen Fortschritt für eine für große Stückzahlen vorgesehene mechanisierte Klebung bzw. Kaschierung gebracht hat, so ist immer noch der Nachteil der "Mehr-Schrittigkeit" dieser Methode und unvermeidlicher nicht-produktiver Leerzeiten, wie z.B. für das Ablüften bzw. Trocknung nach dem Auftrag des z.B. in Dispersion vorliegenden therm(re^aktivierbaren Klebers auf meist beide oder eine der beiden miteinander zu verklebenden Komponenten gegeben.
[0010] An dieser Stelle ist kurz zu erwähnen, dass z.B. für Ausbesserungsarbeiten, Verstei-fungs- bzw. Verstärkungszwecke, Unterfütterungen und für Zwecke der Material-Schonung und Rissbildungs-Verhinderung od. dgl. meist relativ dichte und materialstarke Träger unter anderem auf Basis von Geweben bekannt sind, welche ein- oder beidseitig mit einem thermoakti-vierbaren Kleber beschichtet sind.
[0011] Deren eigentlicher Zweck liegt aber keineswegs in einer Haftvermittlung zwischen zwei Komponenten, sie haben vielmehr zumindest eine der oben angeführten Funktionen als Zwischenlagen.
[0012] Deren Handhabung und Festlegung für eine verrutschsichere Positionierung auf einem anderen Material oder zwischen zwei anderen Materialien ist durch die auf das Trägergewebe aufgetragene Beschichtung mit dem Thermokleber erleichtert.
[0013] Tatsächlich zu Klebezwecken dienen unter anderem ebenfalls bekannte und im üblichen Gebrauch stehende, dichte Gewebestreifen, -bänder od. dgl., welche ein- oder beidseitig mit einem Selbstklebe-Klebstoff, der durchwegs voll klebefähig, also nicht "trocken" ist, beschichtet sind. Solche Selbstklebebänder haben den großen Nachteil, dass die unter ihrem Einsatz erfolgten Klebeverbindungen weder wärme- bzw. hitzestabil sind, noch imstande sind, etwa höheren Schub- bzw. Scherkräften auch nur kurzzeitig standzuhalten.
[0014] Schließlich sollen - ebenfalls bekannte - direkt aus Schmelzklebern bestehende Heiß-Klebefolien nicht unerwähnt bleiben, welche an sich nur für ebene oder für zueinander parallele Erzeugende aufweisende, also z.B. zylinderförmige, Verklebungsflächen bzw. Klebefugen geeignet sind und selbst dort infolge ihrer hohen Reißanfälligkeit nur sehr beschränkt ersetzbar sind. Jeglicher, eine andere Art von räumlicher Topografie aufweisende Oberfläche besitzender Bauteil u. dgl. ist dem Einsatz solcher Thermokleber-Folien nicht zugänglich, da dieselben praktisch überhaupt nicht flexibel und dehnfähig und somit absolut nicht dafür geeignet sind, über eine dreidimensionale Fläche formschlüssig anliegend gezogen oder gespannt zu werden und bei einer derartigen Verwendung sofort reißen würden und somit absolut keine flächenkontinuierliche Klebung ermöglichen.
[0015] Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Zahl der beim Einsatz der bisher bekannten Verfahren für ein formschlüssiges Verbinden von flexiblen Flächengebilden mit üblicherweise dreidimensional räumliche Oberflächengestaltung aufweisenden Substraten, also im weitesten Sinn für Kaschierungen jeglicher Art, immer noch notwendigen Verfahrensschritte zu reduzieren und unter Vermeidung der Nachteile aller bisher bekannten Klebe- und 2/10 österreichisches Patentamt AT500 461 B1 2010-04-15
Kaschier-Methoden eine letztlich einfache, tatsächlich automatisationsgerechte Methode zum stabilen, flächenhomogenen, nur äußerst dünne Klebefugen beanspruchenden Verkleben eines flexiblen Flächengebildes oder Formteils mit einem jeweils vorgesehenen Substrat zu schaffen.
[0016] Gegenstand der Erfindung ist somit ein, wie eingangs beschriebenes, Verfahren zum Aufbringen von flexiblen Flächengebilden oder Formteilen auf Substrate, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass als thermoaktivierbares Klebematerial zwischen Substrat und flexiblem Flächengebilde oder Formteil ein trockenes, elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk angeordnet wird, welches mit einem mit einem thermoaktivierbaren Kleber beaufschlagtes, weitmaschiges bzw. weitporiges, mit dünnen Fäden, Fasern bzw. Filamenten gebildetes, zumindest in einer Richtung, bevorzugt allseitig, dehnfähiges bzw. elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk gebildet ist, wobei das thermoaktivierbare Klebematerial im Wesentlichen nur an die einander zugekehrten Seitenflanken der genannten, die Faden-Zwischenräume, Lücken, Maschen oder Poren des Klebstoffträger-Netzwerks jeweils umgrenzenden Fäden, Fasern, Filamente oder Folienbändchen des Klebstoffträger-Netzwerkes gebunden ist, dass dann - nach erfolgtem Auflegen bzw. Aufspannen des flexiblen Flächengebildes auf dem Substrat - über die Schmelztemperatur des hitzeaktivierbaren Klebematerials erhitzt wird, wobei der für die flächige Verbindung von Substrat und Flächengebilde vorgesehene Kleber, praktisch ausschließlich innerhalb der jeweils von den das Netzwerk bildenden Fäden, Fasern bzw. Filamenten umgrenzten Faden-Zwischenräume, Lücken, Löcher, Maschen oder Poren - dieselben im Wesentlichen füllende bzw. überbrückende, jeweils kleine finite Volumselemente bildend - etwa mosa-iksteinchenartig angeordnet ist.
[0017] Bei dem neuen Verfahren ist der große Vorteil gegeben, dass ein "vorheriger" Klebstoffauftrag auf eine oder beide der miteinander zu verklebenden Komponenten entfällt, da bereits im Vorfeld durch die Klebstoffbeaufschlagung eines "weitmaschigen", elastischen textilen Trägermaterials ein, z.B. im Endlos-Verfahren hergestelltes, als Rollenmaterial anlieferbares, höchst rationell einsetzbares "trockenes", absolut nicht klebendes Halbfabrikat geschaffen ist, das den thermo(re)aktiven Klebstoff beinhaltet und im gegebenen, praktikablen "trockenen", handhabungs-freundlichen und problemlos in jeder Umriss-Form zuschneid- oder stanzbaren Zustand zwischen die jeweils miteinander materialschlüssig zu verbindenden Materialkomponenten, also zwischen Substrat und Flächengebilde, eingebracht und positioniert werden kann und dann im Zuge der Thermo-Reaktivierung des Klebers durch Wärme-Einwirkung eine beidseitige Klebefähigkeit generiert wird, welche die Voraussetzung für eine form- und materialschlüssige flächigsatten Verklebung ist.
[0018] Das neue Thermokleber-Netz hat also letztlich nur Haftvermittlungs-, also Verklebungsfunktion, "trägt" praktisch nicht "auf“ und gewährleistet also eine äußerst schmale Klebefuge, sowie weiters eine flächen-homogene, hoch temperatur- und feuchtestabile Klebung. Sein größter Vorteil besteht darin, dass es einer bisher bekannten Schmelzkleber-Folie ähnelt, jedoch zu derselben gänzlich unterschiedlich, hoch reißfest spannbar ist und über dreidimensional "schwierige" Oberflächen von Substraten gezogen werden kann, ohne beschädigt oder zerstört zu werden.
[0019] Jeder halbwegs ausgerüstete Weiterverarbeiter, also insbesondere ein solcher, dessen Betrieb schon auf ein Aufbringen von flexiblen Flächengebilden auf Substrate ausgerichtet ist, kann den durch das neuartige elastische Thermokleber-Netz gegebenen Thermokleber-Textilverbund als Halbfabrikat kostengünstig in Form von Rollenware beziehen, die jeweils für die Kaschierung von Formteilen benötigten Formate jeglicher Art schneiden oder stanzen, die so erhaltenen Kleber-Netz-Formatstücke trocken zwischenlegen, anpressen und unter Reaktivierung des thermoaktivierbaren Klebstoffes einen materialschlüssigen flächigen Verbund zwischen flexiblem Flächengebilde und rigidem Substrat hersteilen. Er benötigt dazu keine kostspieligen Anlagen, Maschinen, Apparate od. dgl., um den Klebstoff zuerst in irgendeine auftragfähige, also insbesondere in viskos fließfähige Form zu bringen und ihn dann auf die miteinander zu verbindenden Komponenten aufzubringen, er braucht weiters keinerlei Vortrocknungs-Einrichtungen, und er kann Zusammenfügen der Komponenten im feuchten und/oder heißen Zustand vermeiden, was z.B. im Fall von feuchte-empfindlichen Textilien oder Leder durchaus 3/10 österreichisches Patentamt AT500 461 B1 2010-04-15 mit Problemen verbunden sein kann.
[0020] An dieser Stelle soll im Lichte des neuen Verfahrens auf den Stand der Technik eingegangen werden, und der Unterschied zwischen Erfindung und demselben näher erläutert sein: [0021] In der US 4990392 A ist ein an textile Materialien bindbares, deren Steifigkeit und Festigkeit erhöhendes Termo-Adhäsivprodukt beschrieben, bei welchem auf ein Grundgewebe in Form eines Punktmusters ein Klebstoff aufgebracht ist, welcher ein thermoplastisches Polymer und ein Vernetzungsmittel für dasselbe umfasst, das durch die dort zwingende, letztlich bei Erhitzung lösbare Mikrokapselung im Zustand vor der Heißklebung vom thermoplastischen Polymer getrennt vorliegt.
[0022] Hier ist der Nachteil gegeben, dass das Zweikomponenten-Klebesystem jedenfalls aufwändig ist, und weiters ist in der US-A nirgends eine gezielte Anordnung des Klebmittels nur innerhalb der Maschenöffnung des textilen Grundgewebes, wie dies erfindungsgemäß vorgesehen ist, beschrieben oder wenigstens angeregt.
[0023] Die DE 3709578 A1 beschreibt ein Verfahren zur Aufbringung von Abdeckungsmaterial, wie insbesondere Klebemittel oder Kaschiermaterial, auf eine z. B. Maschenöffnungen, aufweisende Schicht, also konkret auf eine textile Schicht. Allein der Ausdruck "Abdeckungsmaterial" macht den wesentlichen Unterschied zur Erfindung deutlich: Genau eine solche Abdeckung des textilen Grund-Netzwerks, also eine geschlossene Filmbildung bzw. Beschichtung wird - siehe die obigen Ausführungen - gemäß der Erfindung ganz gezielt vermieden, es sind erfindungsgemäß nur die Maschenöffnungen od. dgl. zwischen den Filamenten des Grund-Netzwerks mit thermo-aktivierbarem Klebemittel überbrückt. Aus der Fig. 4 der US 3444024 geht klar hervor, dass die dortigen Filamente mit einer Adhäsivstoff-Schicht überzogen sind, dass sich dort also der thermoaktivierbare Adhäsivstoff keineswegs nur in den Maschenöffnungen befindet, sondern eben auch als die Filamente des textilen Basis-Netzwerks deckende Beschichtung vorliegt.
[0024] Die DE 1104802 A1 bezieht sich nur auf die Textilindustrie, Bereich "Konfektion" mit dem Ziel, Nähte durch ein schmales ein- oder zweiseitig thermokleber-beschichtetes Band, das nur schmal im Nahtbereich fixiert wird, und zwar zu dem Zweck, Kräuselungen der Naht zu vermeiden und die Nahtlöcher wasserdicht zu machen. Es ist dort nur eine Verklebung entlang der Naht vorgesehen, und von einer flächigen Kaschierung von zwei- bzw. dreidimensionalen Substraten ist dort nicht die Rede und auch nicht von der ganz spezifischen Anordnung des Thermo-Klebstoffes nur in den Zwischenräumen zwischen den das textile Basis-Netzwerk bildenden Filamenten, wie dies die Erfindung vorsieht.
[0025] Die DE 4321443 A1 betrifft an sich nur Gürtel od. dgl., welche als dreilagige Verbundkörper ausgebildet sind, wobei die 3 Lagen vollflächig miteinander verklebt sind und wobei die Mittellage mit einer Gittergewebs-Einlage gebildet ist, welche mit einem thermoplastischen Kleber versehen ist. Auch in dieser Schrift ist nirgends ein Hinweis enthalten, den Kleber in der Weise nur innerhalb der Filamentstruktur des textilen Basis-Netzwerks anzuordnen, wie dies gemäß der gegenständlichen Erfindung vorgesehen ist.
[0026] Schließlich sei hier noch die EP 447595 A1 erwähnt, in welcher ein Klebenetz beschrieben ist, das nur aus dem Klebematerial selbst, also ohne textiles Trägemetz ausgebildet ist.
[0027] Die wesentlichen - sich vom bekannten Stand der Technik unterscheidenden -Merkmale der nach der erfindungsgemäßen Methode arbeitenden Technologie bestehen also darin, dass ein relativ großmaschiges, elastisches, textiles Flächengebilde, wie insbesondere Gewirke, Gewebe, Netze, Vliese od. dgl. auf Basis von Synthese-, Chemie- und/oder Natur-Fasern oder Folienbändchen als nach beiden Seiten hin einen satten Materialschluss bewirkender und denselben sicher erzielbarer Klebstoffträger fungiert und folgende Hauptbedingungen und Funktionen erfüllt: [0028] Es muss einmal grundsätzlich als Träger für den thermo(re)aktivierbaren Klebstoff, welcher bevorzugterweise ein HMMC-Kleber, also ein reaktiver Schmelzkleber ist, geeignet sein. Der Klebstoffauftrag bzw. die Klebstoffaufbringung auf bzw. in die Öffnungen der "Ma- 4/10 österreichisches Patentamt AT500 461 B1 2010-04-15 sehen" des textilen Trägermaterials erfolgt je nach Klebstoff nach für die Aufbringung von Klebstoffen üblichen Verfahren, und zwar besonders bevorzugt im Endlos-Verfahren auf den als Rollenware vorliegenden textilen Klebstoffträger bzw. auf das derart vorliegende elastische Thermokleber-Netz mit gegebenenfalls anschließender Trocknung bzw. Verfestigung nach Aufbringung des Klebers im nassen, viskosen oder Schmelz-Zustand. Es entsteht auf diese Art und Weise ein dort thermokleberbeaufschlagtes Halbfabrikat, wobei sich der Thermokleber in -der jeweiligen Maschenweite des textilen Klebstoffträgers entsprechenden - kleinen Volumselementen vornehmlich in den Zwischenräumen zwischen den das textile Flächengebilde des Klebstoffträgers bildenden Hohlräumen, Löchern bzw. dessen "Maschen" jeweils begrenzenden Fäden, Fasern, Filamenten od. dgl. befindet.
[0029] Dadurch, dass der thermo(re)aktivierbare Kleber in kleine, durch die Fäden bzw. Filamente des Klebstoffträgers zusammengehaltenen, Volumselemente aufgeteilt ist, ist der Vorteil gegeben, dass einerseits die textilen Fäden bzw. die Fadentextur und deren Eigenschaften durch die kleinen Klebstoff-Volumselemente nicht gestört wird und somit ihre jeweils ihnen eigenen Flexibilität und Dehnbarkeit aufrechterhalten bleibt, dass aber andererseits durch den durch die Fäden, Fasern Filamente od. dgl. gegebenen Zusammenhalt der finiten Klebstoff-Volumselemente ein großräumiges "Reißen" des fein aufgeteilten Klebstofffilms, wie das z.B. schon bei relativ geringer Zugspannungswirkung bei handelsüblichen Heißklebefolien unvermeidlich ist, nicht eintreten kann.
[0030] Es bleibt somit trotz der Beaufschlagung mit dem ja an sich in festem Zustand vorliegenden und selbst eben kaum zugkraftbeaufschlagbaren Klebstoff im getrockneten Zustand der Textilträger-Thermokleber-Verbundstoff flexibel und mit dem textilen Klebstoff-Träger entsprechend dehnbar, so dass das neue elastische Thermokleber-Netz problemlos und ohne Reiß-Gefahr über "schwierige" dreidimensionale Formteile aus den diversesten Materialien, insbesondere ABS- und Polyprotylen-Spritzgussteile, gezogen und gespannt werden kann und schließlich mit den Formteilen mittels Vakuum oder analoger Technologien formschlüssig anpressend materialschlussverbunden werden kann, wobei die Bereitschaft für eine Klebstoff-Reaktivierung durch Einwirkung von Wärme bzw. wärmegenerierende Energieformen bestehen bleibt.
[0031] Während des Anpressvorganges wird der Klebstoffträger im flächigen Verbund mit den zu verklebenden Komponenten mittels Heißluftstrahlung oder anderer Anwärm- bzw. Aufheiz-bzw. Klebstoff-Aktivierungsmethoden auf die jeweils notwendige Reaktivierungstemperatur in der Klebefuge gebracht und auf diese Weise in einen klebefähigen Zustand versetzt, sodass er aus den Zwischenräumen, Löchern, Maschen, Poren od. dgl. zwischen den dieselben begrenzenden Fäden, Fasern oder Filamenten im Klebstoff-Trägernetz nach beiden Seiten hin frei austreten kann und somit gegenüber beiden, jeweils miteinander zu verbindenden Komponenten bzw. Materialien zu beiden Seiten klebewirksam wird und dieselben miteinander flächig innig zu verkleben im Stande ist.
[0032] Eine vorteilhafte Ausführungsform des neuen Verfahrens gemäß Anspruch 2 besteht darin, dass für ein Aufbringen eines flexiblen Flächengebildes oder Formteils auf das Substrat unter Zwischenschaltung einer Zwischenlage, insbesondere eines Abstandsvlieses, einer Unterfütterung, Wattierung, Polsterung oder Auflage, nacheinander ein erstes, Klebstoffträger-Netzwerk, gegebenenfalls unter Zug-Spannung, auf die Substrat-Oberfläche formschlüssig anliegend bzw. flächig anpressend aufgebracht wird, und darüber die jeweils vorgesehene gewünschte Zwischenlage angeordnet wird, auf welche, gegebenenfalls ebenfalls unter Zugspannungswirkung, ein - vorzugsweise mit dem ersten Klebstoffträger-, Netzwerk identisches -zweites elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk aufgebracht wird und schließlich auf dasselbe flächig anliegend das die Kaschierung bildende flexible Flächengebilde, wonach in an sich bekannter Weise mittels durch Erhitzen erfolgende Thermo-Aktivierung bzw. Thermo-Reaktivierung des Klebers der beiden elastischen Klebstoffträger-Netzwerke ein inniger flächiger Materialschluss-Verbund von Substrat als rigider Träger, Zwischenlage als Abstandsgeber und flexiblem Flächengebilde oder Formteil als Außen- bzw. Obermaterial herbeigeführt wird. 5/10 österreichisches Patentamt AT500 461 B1 2010-04-15 [0033] In vielen Fällen ist die Anordnung eines Abstands-Vlieses oder Schaumstoffes als Unterfütterung, Wattierung, Polsterung od. dgl. zwischen dem rigidem Substrat und dem mit demselben materialschlüssig zu verbindenden, äußeren flexiblen Flächengebilde bzw. Außenmaterial vorgesehen, und es wird im Hinblick auf die Herstellung derartiger "unterlegter" Kaschierungen auf die Ausführungsvariante nach Anspruch 3 verwiesen, gemäß welcher vorgesehen ist, dass ein Gewirke bzw. eine Maschenware, ein Gewebe, Gaze, Mull, Netz, ein(en), Dünnschicht-Vlies oder Dünnschicht-Filz, bevorzugterweise jedoch ein elastisches Gewirke, insbesondere ein Trikotmaterial, oder aber ein Gewebe-, insbesondere ein Mull- oder Gazematerial ist. In diesem Anspruch ist auch das für das textile Klebstoffträger-Netzwerk des neuartigen Thermokleberfo-liennetzes bevorzugterweise einzusetzende Textilmaterial genannt.
[0034] Besonders bevorzugt ist es, wie dem Anspruch 4 zu entnehmen, ein trockenes, elastisches textiles Klebestoffträger-Netzwerk mit nur einer Lage eines Gewirkes, insbesondere eines Trikotmaterials oder eines Gewebe-, insbesondere Mull- oder Gazematerials eingesetzt wird. Dies hat den Vorteil einer - einen möglichst dünnen Klebstoffauftrag anstrebenden - und somit Klebstoff sparenden Produktionsweise.
[0035] Im Rahmen der Erfindung ist gemäß Anspruch 5 weiters bevorzugt vorgesehen, ein elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk mit Maschen, Lücken, Löchern, Poren, bzw. Hohloder Zwischenräumen zwischen den dasselbe bildenden Fäden, Fasern, Filamenten oder Folienbändchen mit jeweils untereinander im Wesentlichen gleicher Größe und Gestalt einzusetzen.
[0036] Gemäß dem Anspruch 6 ist vorgesehen, dass ein elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk eingesetzt wird, dessen Fäden, Fasern, Filamente oder Folienbändchen eine Materialstärke im Bereich von 0,05 bis 1 mm, insbesondere von 0,1 bis 0,5 mm, aufweisen.
[0037] Dem Anspruch 7 ist zu entnehmen, dass vorteilhafterweise ein elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk eingesetzt wird, dessen Maschen-, Lücken-, Löcher-, Poren- bzw. Fadenzwischenraum-Weite im Bereich von 0,1 bis 5 mm, bevorzugt von 0,5 bis 2 mm, liegt.
[0038] Der Anspruch 8 betrifft eine Ausführungsform der Erfindung, gemäß welcher ein elastisches textiles Klebstoffträg er-Netzwerk eingesetzt wird, dessen thermo(re)aktivierbarer Kleber ein Kleber auf Polyvinyl-, Polyacetat-, Polyurethan- oder Latex-Basis ist oder vorzugsweise ein reaktiver Hot-melt-Klebstoff (HMMC-Kleber).
[0039] Der Anspruch 9 betrifft ein für Klebungen mit thermo(re)aktivierbaren Klebern vorgesehenes Halbzeug, insbesondere für den Einsatz in einem wie bisher beschriebenen Kaschier-Verfahren, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es durch ein elastisches Klebstoffträger-Netzwerk gebildet ist, welches mit einem thermoaktivierbaren Kleber versehen ist und weitmaschig bzw. weitporig, mit dünnen Fäden, Fasern, Filamenten oder Folienbändchen ausgebildet ist, das zumindest in einer Richtung, bevorzugt allseitig dehnfähiges und/oder elastisch ist, wobei der Kleber im Wesentlichen nur an die einander zugekehrten Seitenflanken der genannten, die Faden-Zwischenräume, Lücken, Maschen oder Poren jeweils umgrenzenden Fäden, Fasern, Filamente oder Folienbändchen des Klebstoffträger-Netzwerkes gebunden ist.
[0040] Gemäß dem Anspruch 10 ist ein Halbzeug bevorzugt, welches durch ein -die bei Ther-mokleber-Beschichtungen üblicherweise angewandten Temperaturen, insbesondere zwischen 80 und 160° C, unbeschadet überstehendes, elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk, gebildet ist.
[0041] Der Anspruch 11 offenbart die im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehenen Haupt-Verwendungszwecke des in den Ansprüchen 9 und 10 beschriebenen textilen Klebe-Halbzeugs, wobei vorgesehen ist, dass für eine flächige, form- und materialschlüssige Bindung von flexiblen Flächengebilden an zwei- und insbesondere dreidimensionale Topografie aufweisenden Oberflächen von im Wesentlichen rigiden Substraten, vorzugsweise von Formteilen auf Basis von Kunststoffen, Holz-, Papier-, Pappe- und Cellulose-Werkstoffen, Verbundwerkstoffen, oder Metallen insbesondere für die Innenausstattung von Fahrzeugen aller Art, Wohn- und Arbeitsräumlichkeiten, Interieur- und Dekor-Gegenständen, Buchbinderei- und Lederwaren mit 6/10

Claims (11)

  1. österreichisches Patentamt AT500 461 B1 2010-04-15 der Maßgabe, dass das, das Halbzeug bildende elastische Klebstoffträger-Netzwerk die Merkmale der oben im Einzelnen genannten Klebstoffträger-Netzwerke (10) aufweist. [0042] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert: [0043] Die Fig. 1 zeigt in expandierter Darstellung einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen, mit einer Kaschierung mit einem flexiblen elastischen Flächengebilde unter Zwischenschaltung eines Abstands-Vlieses versehenen rigiden Bauteil und die Fig. 2 ein Detail des elastischen Klebstoffträger-Netzwerkes betreffend die Anordnung des thermo(re)aktivier-baren Klebers innerhalb einer von den Fäden des genannten Netzwerkes umgrenzten Maschenöffnung. [0044] Die Fig. 1 zeigt ein Substrat 3 mit einer eine dreidimensionale "Topografie" aufweisen-den Oberfläche 30. Auf dieselbe wird unter seitlich gerichteter Zugspannung -um ein möglichst sattes flächig formschlüssiges Anlegen an die topographisch gestaltete Oberfläche des Substratteiles 3 zu gewährleisten - ein elastisches Thermokleber-Netz 1 angeordnet, welches ein einen thermoreaktivierbaren Kleber 12 in den Faser-Zwischenräumen 110 aufweisendes, mit Fäden 11 gebildetes, Klebstoffträger-Netzwerk 10 umfasst, worüber im gezeigten, keineswegs zwingenden Fall eine Wattierung 4, ebenfalls wieder satt flächen-anliegend aufgebracht wird, auf welche ein weiteres, mit dem soeben beschriebenen Thermokleber-Foliennetz 1 identisches Foliennetz T ebenfalls wieder am besten unter Aufbringung von seitlich gerichteten Zugspannungskräften aufgelegt wird. Letztlich wird über dieses zweite Thermokleber-Foliennetz T die als Dekor und/oder für eine Gebrauchsfähigkeit-Erhöhung vorgesehene Textil-, Leder-, Kunstleder-, Kunststoff- oder Folien-Material, also das Außenmaterial 2 gespannt. [0045] Nachdem die - hier insgesamt fünf - Komponenten flächig satt aneinander anliegend, beispielsweise durch Anwendung von Druck bzw. Vakuum flächig faltenfrei aneinander gepresst angeordnet vorliegen, wird mittels Warmluft, Mikrowellen-, Hochfrequenz- oder Infrarotstrahlung oder Ultraschall durch Generierung von Hitze der sich in den Maschen des Klebstoffträger-Netzwerkes in einer großen Zahl in Form von finiten Volumselementen befindende ther-mo(re)aktivierbare Kleber bei Temperaturen von 80 bis 160°, vorzugsweise von bis zu 95° C, reaktiviert, das heißt, in einen etwa viskosen und jedenfalls voll klebefähigen Zustand versetzt und sorgt - sich in den Maschenöffnungen ausdehnend und aus ihnen teilweise austretend - für eine vollflächige material- und formschlüssige, flächige Verbindung der fünf Komponenten miteinander. Patentansprüche 1. Verfahren für ein falten- und zwickelfreies, Aufbringen von flexiblen, Flächengebilden, wie z.B. Geweben, Gewirken, Filzen, Vliesen, Leder, Kunstleder oder Polymerfolien oder von Formteilen, wie z.B. Tiefzieh- oder Formpressteilen als Außen- oder Obermaterial bzw. als Sicht- und/oder Nutzungs-Abdeckung auf mit denselben zu verkleidende bzw. zu beschichtende, zwei- und insbesondere dreidimensionale Topografie aufweisende Oberflächen von im Wesentlichen rigiden Substraten aus der Gruppe der Formteile auf Basis von Kunststoffen, Holz-, Papier-, Pappe- und Cellulose-Werkstoffen, Verbundwerkstoffen oder Metallen, für die Innenausstattung von Fahrzeugen aller Art, von Wohn- und Arbeitsräumlichkeiten, Interieur- und Dekor-Gegenständen, Buchbinderei- und Lederwaren unter Einsatz mindestens eines thermoaktivierbaren Klebematerials, wobei nach Zwischenlegen des Klebematerials zwischen die Substrat-Oberfläche und das flexible Flächengebilde bzw. den Formteil dasselbe bzw. derselbe flächig anliegend bzw. formschlüssig anschmiegend auf die Substrat-Oberfläche aufgelegt bzw. aufgespannt wird und das dazwischen positionierte Klebematerial durch Einwirkung von Wärme oder einer Wärme generierenden Energieform, wie insbesondere Heißluft, Wärme-, Infrarot-, Hochfrequenz- oder Mikrowellenstrahlung oder Ultraschall unter Ausbildung eines, bevorzugt vollflächigen, Materialschluss-Verbundes von flexiblem Flächengebilde oder Formteil und Substrat aktiviert wird, dadurch gekennzeichnet, - dass als thermoaktivierbares Klebematerial zwischen Substrat (3) und flexiblem Flächen- 7/10 österreichisches Patentamt AT500 461 B1 2010-04-15 gebilde (2) oder Formteil ein trockenes, elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk (1) angeordnet wird, welches mit einem mit einem thermoaktivierbaren Kleber (12) beaufschlagtes, weitmaschiges bzw. weitporiges, mit dünnen Fäden, Fasern bzw. Filamenten (11) gebildetes, zumindest in einer Richtung, bevorzugt allseitig, dehnfähiges bzw. elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk (10) gebildet ist, wobei das thermoaktivierbare Klebematerial im Wesentlichen nur an die einander zugekehrten Seitenflanken (111, 111') der genannten, die Faden-Zwischenräume, Lücken, Maschen (110) oder Poren des Klebstoffträger-Netzwerks jeweils umgrenzenden Fäden (10), Fasern, Filamente oder Folienbändchen des Klebstoffträger-Netzwerkes (10) gebunden ist, - dass dann - nach erfolgtem Auflegen bzw. Aufspannen des flexiblen Flächengebildes (2) auf dem Substrat (3) - über die Schmelztemperatur des hitzeaktivierbaren Klebematerials erhitzt wird, wobei der für die flächige Verbindung von Substrat (3) und Flächengebilde (2) vorgesehene Kleber (12), praktisch ausschließlich innerhalb der jeweils von den das Netzwerk (11) bildenden Fäden, Fasern bzw. Filamenten (11) umgrenzten Faden-Zwischenräume, Lücken, Löcher, Maschen (110) oder Poren - dieselben im Wesentlichen füllende bzw. überbrückende, jeweils kleine finite Volumselemente bildend - etwa mosaiksteinchen-artig angeordnet ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass - für ein Aufbringen eines flexiblen Flächengebildes (2) oder Formteils auf das Substrat (3) unter Zwischenschaltung einer Zwischenlage (4), insbesondere eines Abstandsvlieses, einer Unterfütterung, Wattierung, Polsterung oder Auflage, nacheinander ein erstes, Klebstoffträger-Netzwerk (10), gegebenenfalls unter Zug-Spannung, auf die Substrat-Oberfläche formschlüssig anliegend bzw. flächig anpressend aufgebracht wird, und darüber die jeweils vorgesehene gewünschte Zwischenlage (4) angeordnet wird, auf welche, gegebenenfalls ebenfalls unter Zugspannungswirkung, ein - vorzugsweise mit dem ersten Klebstoffträger-, Netzwerk (10) identisches - zweites elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk (10) aufgebracht wird und schließlich auf dasselbe flächig anliegend das die Kaschierung bildende flexible Flächengebilde (2), wonach in an sich bekannter Weise mittels durch Erhitzen erfolgende Thermo-Aktivierung bzw. Thermo-Reaktivierung des Klebers (12) der beiden elastischen Klebstoffträger-Netzwerke (10, 10') ein inniger flächiger Materialschluss-Verbund von Substrat (3) als rigider Träger, Zwischenlage (4) als Abstandsgeber und flexiblem Flächengebilde (2) oder Formteil als Außen- bzw. Obermaterial herbeigeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk (10) eingesetzt wird, das ein Gewirke bzw. eine Maschenware, ein Gewebe, Gaze, Mull, Netz, ein(en), Dünnschicht-Vlies oder Dünnschicht-Filz, bevorzugterweise jedoch ein elastisches Gewirke, insbesondere ein Trikotmaterial, oder aber ein Gewebe-, insbesondere ein Mull- oder Gazematerial ist.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein trockenes, elastisches textiles Klebestoffträger-Netzwerk (10) mit nur einer Lage eines Gewirkes, insbesondere eines Trikotmaterials oder eines Gewebe-, insbesondere Mull- oder Gazematerials, eingesetzt wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk (10) mit Maschen (110) Lücken, Löchern, Poren, bzw. Hohl- oder Zwischenräumen zwischen den dasselbe bildenden Fäden (11), Fasern, Filamenten oder Folienbändchen mit jeweils untereinander im Wesentlichen gleicher Größe und Gestalt eingesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk (10) eingesetzt wird, dessen Fäden (11), Fasern, Filamente oder Folienbändchen eine Materialstärke im Bereich von 0,05 bis 1 mm, insbesondere von 0,1 bis 0,5 mm, aufweisen.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk (10) eingesetzt wird, dessen Maschen(110)-, Lü- 8/10 österreichisches Patentamt AT500 461 B1 2010-04-15 cken-, Löcher-, Poren- bzw. Fadenzwischenraum-Weite im Bereich von 0,1 bis 5 mm, bevorzugt von 0,5 bis 2 mm, liegt.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein elastisches textiles Klebstoffträg er-Netzwerk (10) eingesetzt wird, dessen thermo(re)aktivier-barer Kleber (12) ein Kleber auf Polyvinyl-, Polyacetat-, Polyurethan- oder Latex-Basis ist oder vorzugsweise ein reaktiver Hot-melt-Klebstoff (HMMC-Kleber).
  9. 9. Für Klebungen mit thermo(re)aktivierbaren Klebern vorgesehenes Halbzeug, insbesondere für den Einsatz in einem Kaschier-Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es durch ein elastisches Klebstoffträger-Netzwerk (10) gebildet ist, welches mit einem thermoaktivierbaren Kleber (12) versehen ist und weitmaschig bzw. weitporig, mit dünnen Fäden (11), Fasern, Filamenten oder Folienbändchen ausgebildet ist, das zumindest in einer Richtung, bevorzugt allseitig dehnfähiges und/oder elastisch ist, wobei der Kleber (12) im Wesentlichen nur an die einander zugekehrten Seitenflanken (111, 111') der genannten, die Faden-Zwischenräume, Lücken, Maschen (110) oder Poren jeweils umgrenzenden Fäden (10), Fasern, Filamente oder Folienbändchen des Klebstoffträger-Netzwerkes (10) gebunden ist.
  10. 10. Halbzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es durch ein - die bei Ther-mokleber-Beschichtungen üblicherweise angewandten Temperaturen, insbesondere zwischen 80 und 160° C unbeschadet überstehendes, elastisches textiles Klebstoffträger-Netzwerk (1), gebildet ist.
  11. 11. Verwendung eines Halbzeuges gemäß Anspruch 9 oder 10 für eine flächige, form- und materialschlüssige Bindung von flexiblen Flächengebilden (2) an zwei- und insbesondere dreidimensionale Topografie aufweisenden Oberflächen von im Wesentlichen rigiden Substraten, vorzugsweise von Formteilen auf Basis von Kunststoffen, Holz-, Papier-, Pappe-und Cellulose-Werkstoffen, Verbundwerkstoffen, oder Metallen insbesondere für die Innenausstattung von Fahrzeugen aller Art, Wohn- und Arbeitsräumlichkeiten, Interieur- und Dekor-Gegenständen, Buchbinderei- und Lederwaren mit der Maßgabe, dass das, das Halbzeug bildende elastische Klebstoffträger-Netzwerk (10) die Merkmale der in den Ansprüchen 1 bis 8 genannten Klebstoffträger-Netzwerke (10) aufweist. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 9/10
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