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Dewar'sches Gefäss.
Die Erfindung betrifft ein Dewar'sches Gefäss, dass bei geringem Gewicht eine hohe Isolier- fähigkeit hat. Das neue Gefäss verwendet in bekannter Weise luftleere Räume, die im Sinne der Erfindung mit unverwüstlicher Isoliermasse. z. B. Russ, angefüllt sind, welcher mit möglichst grossem Nutzen die äussere Hitze oder Kälte von den eingefüllten Waren abzuschliessen imstande
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tätig anzeigen, ob die luftleeren Räume noch unversehrt sind oder nicht.
Diese Eigenschaften gestatten die Verschickung solcher Gefässe auf weite Strecken, wenn sie mit leicht verderbenden Waren, wie Milch. Austern o. dgl., angefüllt sind, bei ganz geringen linkosten.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt das neue Gefäss im Schnitt, mit Deckel und anderen abnehm-
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dpr Indikatorscheibe in Beziehung mit dem Querwandbolzen.
Der Hauptteil des Gefässes besteht aus einer dünnen, äusseren Metallhülle a und einer dünnen Innenwandung al. Der Deckel besteht aus einer äusseren und aus einer inneren Schale b und bl aus dünnem Metall, die beiden Wandungen des Gefässes und des Deckels sind jeweils so zueinander angeordnet, dass zwischen ihnen luftleere Räume c erzeugt werden können ; diese sind mit Russ ci, einer Isoliermasse von geringer Wärmeleitung ausgefüllt.
Das obere Ende des zylindrischen Gefässes und das untere des ebenso gestalteten Deckels sind konisch und passen so aufeinander, dass ein luftdichter Abschlnss erfolgt. Diese Ausgestaltung der dünnen Metallhiillen des Gefässes, wie des Deckels, sichert denselben genügende Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Luftdruck, wenn innerhalb der Wandungen Luftleere geschaffen ist. Zur weiteren Vervollkommnung wird jeweils die innere Hülle von der äusseren getragen und der Luftdruck sowohl von aussen, wie von innen in der Flasche wirkend, wird immer von gekrümmten Flächen aufgenommen, die hiezu am geeignetsten sind.
Das Vakuum dient als hauptsächlichstes Mittel zur Erhaltung von Hitze oder Kälte und deshalb ist die Erhaltung
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äusseren Enden versehen, das luftdicht angelötet und so gebogen ist, dass ein Verschlussraum gebildet wird, wenn die schmelzbare Massel eingefüllt ist. Frn dies. zu erreichen, wird das hervorragende Ende des Anschlussstückes d mit der schmelzbaren Masse dl ausgefüllt, am besten mit Lot in Form von Kügelchen, durch welche die Luft mit einer Saugpumpe herausgezogen werden kann.
Nachdem die Luft aus dem mit Russ c angefüllten Räume c bis zum gewünschten Masse auspepumpt ist, und bevor die Pumpe von dem Absaugerohr d entfernt wird, erhitzt man bis die Kügelchen d'schmelzen, die dann in den Verschlussraum fliessen und erstarren, so dass sie
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Gefässdeckel (Fig. 1) ist das abschliessende Absaugerohr d in seinem hervorstehenden Ende ebenfalls mit Lötkügelchen dl angefüllt, bevor die Luft aus dem mit Russ angefüllten Räume ausgepumpt ist. Das innere Ende des Absaugerohres d ist in einem leeren Raum d3 untergebracht, der durch eine doppelte Wandung d4 von dem Russ cl abgeschlossen ist.
Diese Wandungen sind durchbrochen und halten zwischen sich ein Stück Gewebe d5, etwa Flanell, durch das wohl Luft, aber nicht Russ cl beim Absaugen durchgehen kann ; deshalb kann man die Luft aus dem Räume c absaugen ohne Russ mitzureissen.
Der Russ C1 im luftleeren Raum c ist ein unzerstörbares, nicht leitendes Hilfsmittel, dessen vorhandensein sich in der Praxis als ein besonderer Vorteil bei Erhaltung von Kälte oder Hitze herausgestellt hat. Der prozentuale Unterschied in der Wirkung zwischen einem Gefäss mit kaltem Inhalt und mit Russfüllung und einem Gefäss gleicher Art ohne Russfüllung stellt sich auf 25%. Der Grund hievon liegt darin, weil der Russ das Fortpflanzen jeder Wärmewelle in irgend einer Richtung in dem luftleeren oder luftverdünnten Raume verhindert.
Die Gegenwart des Russes ist von besonderer Bedeutung bei dem möglicherweise stattfindenden Schwinden des Vakuums während der Versendung der eingeschlossenen Waren. Das Gefäss mag wohl beim Einfüllen und Absenden der Waren in guter Verfassung gewesen sein ;
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geht aber während der Reise das Vakuum verloren, so werden die Waren in unbrauchbarem Zustande ankommen. Die Isolierung durch den Russ allein kann schon genügen, die Waren in
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unversehrt oder nicht mehr vorhanden ist. Die äusseren Wandungen der beiden Teile haben zu diesem Zwecke auf der inneren Fläche eine Scheidewand e aufgelötet, die an der äusseren Seite dem Luftdruck unterworfen ist.
Diese Scheidewand e trägt einen Bolzen J, der durch eine Bohrung der Wandung b geht und an seinem anderen Ende einen Bügel ea aufnimmt. Ein Fall- stück (Fig. 3) ist lose um den Bolzen e1 zwischen der Gefässwand und dem Biigel gelegt und von solcher Grösse, dass es vom Bügel gehalten und verdeckt wird, solange die Scheidewand durch den Luftdruck nach innen gedrückt wird, d. h. dass es in seiner oberen Stellung solange verbleibt, als das Vakuum besteht (Fig. l, Gefäss). Ehe das Vakuum erzeugt wurde oder beim Aufhören desselben, bewegt sich die Scheidewand e nach aussen und mit ihr der Bügel e2 ; infolgedessen fäll@ das Signalstück e3 herunter und wird sichtbar, wie am Deckel der Fig. 1 zu ersehen ist.
Diese Zeigeranordnung ermöglicht somit deutlich zu ersehen, ob das Vakuum noch unversehrt ist oder nicht und ob das Gefäss noch gebrauchsfähig ist.
Gefäss und Deckel sind so geformt, dass sie luftdicht zusammensitzen und die übereinandergreifenden Hiillen a und bl sind die einzigen Wärmeleiter bei dieser innigen Verbindung, die Wärme von aussen nach innen zu etwa kalt zu haltenden Waren zuführen können, oder umgekehrt von innen nach aussen, wenn warme Füllung im Gefäss ist. Um dies zu verhindern ist ein als Behälter ausgebildeter, dicht schliessender Deokeifangeordnet, der Wärme oder Kälte abgebende Stoffe, wie heisses Wasser oder Eis, aufnehmen kann und selbst wieder einen Deckelf besitzt.
Wenn daher das Gefäss für kühl zu haltende Ware verwendet wird, und ein wenig Eis befindet sich in dem Deckelbehälter f, so wird die von aussen durch die aufeinanderliegenden Wandungen des Gefässes und seines Deckels zugeleitete Wärme durch Schmelzen des Eises absorbiert und kann nicht zu der Ware gelangen. Ist umgekehrt das Gefäss mit warm zu haltender Ware angefüllt, so ist in dem Deckelbeh lter f heisses Wasser, das, selbst Wärme ausstrahlend, die Wärmeabgabe an die Atmosphäre durch Leitung der abschliessenden Wandungen während der Dauer der Aufbewahrung verhindert, wodurch keine in den Waren enthaltene Wärme entweichen kann.
Mit diesem Gefäss kann man Milch nüt wenig Eis in dem Deckelbehälter f frisch und in vollständig genussfähigem guten Zustande vier Tage aufbewahren, wenn das Gefäss einer Versandt-
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erst hineingelegt worden wären. Die Temperatur im Gefäss bei Herausnahme der Austern war nur um 10 von der Einfülltemperatur verschieden.
Es ist selbstverständlich, dass die Fähigkeit der Wärmeerhaltung das Gefäss zu einem feuerlosen Kochapparat macht. Das Fleisch oder sonstige Speisen werden erst auf die gewünschte Temperatur gebracht, dann eingefüllt und so lange man wünscht unter dieser Temperatur im Gefäss kochend belassen ; gekochte Speisen von geniessbarer Temperatur werden eingefüllt, und können nach geraumer Zeit im selben Zustande wieder entnommen werden.
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1. Dewar'sches Gefäss, dadurch gekennzeichnet, dass die luftleeren Räume im Gefäss und Deckel mit Russ oder anderem fein verteilten die Wärme isolierenden Material ausgefüllt sind.