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Verschließbarer Behälter zum Aufbewahren und Befördern von festen
und flüssigen Stoffen . Die Erfindung betrifft einen verschließbaren Behälter
zum Aufbewahren und Befördern von festen und flüssigen Stoffen, bestehend aus zwei
je in einem wärmeisolierenden Schutzmantel -untergebrachten Vakuumisoliergefäßen,
die mit ihren gleich großen Öffnungen zueinander gekehrt angeordnet und unter Zwischenlage
einer Dichtung mittels einer Verschlußvorrichtung miteinander verbindbar sind.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen derartigen Behälter
bei einfachster baulicher Ausführung so auszugestalten, daß er möglichst vielseitig
verwendbar ist. Insbesondere soll der BehäI-ter nach der Erfindung sowohl zum Konservieren
warmer und kalter Stoffe wie auch zum Abgeben der gespeicherten thermischen Energie
verwendbar sein, wobei im letzteren Fall, d. h. zum Beispiel bei Verwendung
als Kältequelle, auch ein allmählicher und einstellbarer Wärmeaustausch ermöglicht
sein soll.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zwischen den öffnungen
der beiden zueinander gekehrten Vakuumisoliergefäße, die aus Spezia.Iglas oder Polypropylen
PR/56 oder einem ähnlichen Kunststoff bestehen und deren Innenflächen vorzugsweise
mit einer polierten Silber- oder Aluminiumschicht, be!egt sind, wahlweise mehrere
Dichtungsringe einlegbar sind und daß die gerade nicht verwendeten Dichtungsringe
zwischen dem Boden des Verschlußgefäßes und dessen Schutzmantel, der vorzugsweise
aus einem Schaumkunststoff hergestellt ist, eingelegt sind, wobei die Gesamtzahl
der Dichtungsringe konstant ist.
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Vorzugsweise steht dabei einer der zwischen den öffnungen der Vakuumisoliergefäße
angeordneten Dichtungsringe mit einer radialen Leitung in Verbindung, in der ein
an sich bekanntes überdruckventil angeordnet ist. Weiterhin sind zweckmäßig im Schutzmantel
des Verschlußgefäßes Löcher vorgesehen, die die Verbindungsstelle der beiden Gefäße
mit der Außenluft verbinden.
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Im Gegensatz zu bekannten Behältern der eingangs genannten Art ermöglicht
die Ausgestaltung des Behälters nach der Erfindung seine Anpassung an die verschiedensten
Verwendungszwecke. Durch entsprechende Wahl der Zahl von Dichtungsringen zwischen
den beiden einander zugekehrten Gefäßöffnungen läßt sich ein einstellbarer Wärmeaustausch
zwischen dem Gefäßinnern und außen bzw. umgekehrt einstellen. Es kann daher die
Konservierungsdauer von im Behälter aufbewahrten Stoffen in verhältnismäßig weiten
Grenzen eingeregelt werden, so daß z. B. bei Aufbewahrung von Trockeneis im Behälter
eine allmähliche Kälteabgabe erreicht wird, d. h. der Behälter als Kältequelle
verwendet werden kann. Auch ist es möglich, zunächst den Behälter nur zum Konservieren
und dann, z. B. nach Erreichen eines Transportzieles, als Wärmeaustauscher einzusetzen.
Alle diese verschiedenen Einsatzmöglichkeiten des Behälters lassen sich durch die
erfindungsgemäße Ausgestaltung in einfacher Weise erreichen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in den
F i g. 1 a und 1 b der Zeichnung im Schnitt dargestellt und nachstehend
näher beschrieben.
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Der Behälter besteht aus zwei mit 1 und 2 bezeichneten Dewar-Gefäßen,
die mit ihren Öffnungen einander zugekehrt angeordnet sind, so daß sie einen einzigen
Behälter bilden.
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Die Dewar-Gefäße 1 und 2 besitzen eine Doppelwandung, die meist
versilbert oder in sonstiger Weise metallisiert ist, und der Zwischenraum zwischen
den Wänden befindet sich fast unter vollständigem Vakuum. Die Gefäße werden aus
Spezialglas mit niedrigem Ausdehnungskoeffizienten, das gegen Temperaturschwankungen
sowie niedrige und hohe Temperaturen und gegen chemische sowie hydraulische Mittel
gut und beständig ist und hohe mechanische Festigkeit besitzt (wie z. B. Jenaerglas
G 20 und D 50, Pyrex usw.), hergestellt; für die Verwendung bei niedrigen
und weniger hohen Temperaturen können auch weniger edle Spezialgläser verwendet
werden, die manchmal besonders stoßunempfmdlich und somit weitaus weniger zerbrechlich
sind, wie Monoglas u. a. m.
Die Dewar-Gefäße 1 und 2 können
auch aus kürzlich erst bekanntgewordenen Künstslöflen, i.md -zwar aus Polypropylen
PR/65, bekannt unter dem eingetragenen Warenzeichen »Moplen«, hergestellt werden,
das gleich wie Spezialglas einen niedrigen Ausdehnungskoeffizienten besitzt, gegen
T-eMperaturschwankungen im Bereich ungefähr ZwisQhen - 35
und + 140'
C gut beständig ist, eine hohe mechanische und insbesondere Stdßfestigkeit
besitzt, gegen hydrolithische und chemische Mittel besünders gut beständig ist,
in geeigneter Stärke die nötige Gasundurchlässigkeit besitzt und durchsichtig ist.
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Der äußere Mantel ist aus Kunststoff, und zwar -aus ausgedehntem,
porösem Polystyrol -hergestellt, das in USA. unter dem Warenzeichen »Styrofoam«
(Dow,Chemical Co.) und, m Deutschland unter dem eingetragenen Warenzeichen »Styropor«
(B. A. S. F. Ludwigshafen a. R.) sowie unter verschiedenen abgeleiteten Namen,
wie Dylite, Frigolit, Styrowan, Poronix usw., bekannt ist. Vorzuziehen isteine Qualität
mit verhältnismäßig hohem spezifischen Gewicht, großer Porosität, insbesöndere Tv#opotosität
mit geschlossenen Zellen, wodurch das Erzeugnis ein hohes Isoliervermögen gegen
Kälte und Wärme erhält, das im Vergleich zu--den meist verwendeten Werkstoffen,
wie Kork, Asbest, Glmwolle, Holz usw., Weitaus höher ist, sehr leicht ist
und gleichzeitig ein e beträchtliche Stoß- und Druckfestigkeit, eine beachtliche
Nachgiebigkeit, geringes Gewicht, einen sehr niedrigen Feuchtigkeitsaufnahmelcoeffizient
besitzt, nicht fault und mit Wasser waschbar ist.
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Die äußeren Mäntel sind in allen ihren Teilen starr und gleichförmig,
und ihie Wände 'besitzen die den praktischen Erfordernissen entsprechende Stärke,
ihre Oberfläche wird mittels eines Belages aus Silber, Aluminium oder aus einem
anderen geeigneten Metall spiegelnd und homogen gemacht.
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Der erwähnte Mantel getzt sich aus zwei Teileft zugammen, von dem
der Oberteil als Deckel für den anderen Teil dient und an diesem mittels eines Bajo,-ireitverschlusses
od. dgl. befestigt ist, so daß beide Teile fest miteinander verbunden sind. Auf
diese Weise halten die Mantelteile die von ihnen eingeschlossenen Dewar-Gefäße fest,
-erhöhen, deren Isolationsvermögen und schützen #sit- vor dem Zerbrechen infolge
äußerer Stöße od, dgl, Der Mantel. bildet somit eine besonders, geeignete Umhüllung
der Gefäße für deren Beförderung.
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Der Mantel bzw, die Schutzhülle kann eine Dop-
pelwand besitzen,
wenn die infolge, besonderer klimatischer oder anderer Bedingungen erforderlich
ist, Zwischen den beiden Gefäßöffnungen werden eine oder mehrere Dichtungen
3. aus =durchlässigem, elastischem Kunststoff angebracht. Ferner wird zwischen
den Gefäßen stets eine Dichtung mit einem Kunststoffröhrehen 7 angeordnet,
das an die Leitung 7' angeschlossen wird, welchem im Unterteil des Malitels,
in der Höhe des. unteren Dewär#Gefäßes vorgesehen ist und zum Auslaßventil
6 führt, das die Gefäße 1 und 2
mit der Außenhift in Verbindung
setzt. Die Dichtung hat ferner die Aufgabe, die beiden Dawar-Gefäße vor dem Zerbrechen
infolge Gegeneinanderstoßens zu schützen.
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Die anderen einfachen Dichtungen, ohne Röhrchen> die ein- weitaus
geringeres Isoliervermögen besitzen als die Dewar-Gefäße und von denen acht .oder
mehr vofgesehen werden können, werden zwi# sehen den Gefäßöffnungen angeordnet,
wenn man die Däuer der Konsetw, erung -äcs Tro-cke-neisos odee eines anderen geeignet61i
X, Ühhtoffes verändern bzw. einregeln will, wobei diese Konservierungsdauer
um so geringer ist, je mehr Dichtungen zwischen den Gef äfflöffnungen angeordnet
worden. Auf diese We4se ist es"sonüt möglich, die lCühlwirkuirg des Apparates einzuregeln.
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Die Tür die Etnregelung zwischen den öffnungen der Dewar-Gefäße #nicht
verwendeten Dichtungen werden auf den Boden des Mantelteils gelegt, das den Deckel
bildet und in dem -der Dewar-Zylinder angeordnet ist, der seinerseits ebenfalls
als Deckel wirkt.
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Wie immer auch die Dichtungen- angeordnet werden, ist der Behälter
infolge des Umstandes, daß die Gesamtheit der Dichtungen und das den Deckel darstellende
Dewar-Gef äg stets die gleie he Höhe ergibt, im er auf die gleiche Weise
mittels eines Bajonettverschlusses 8. od, dgl. verschließbar, der die beiden
Teile 4, 5 des Mantels, die innen einen, z ,ylindrisch,en Hohlraum ergeben,
verbindet.
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Der einfaclie Gehäusedeckel wird dann benutzt, wenn der Behälter als
Thermostat verwendet wird, während deir mit Löchern 11 versehene Mantel dann verwendet
wird, wenn der Behälter als Kühlvorrichtung, dienen soll, wobei -Dieb im Gehäuse
an den Stel-I.en der zwischen den öffnungen der beiden Gefäße vergeehenen Dichtungen,
ohne die; Widerstandsfähigkeit des Gehäüse& -zu verringern, eiigebrachten Löchet
die Dichtungen mit dem zu kühlenden Raum in Verbindung setzen.
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Der Behälter mit Dewar-Gefäßen aus Spezialglas ist bese'aders geeignet
zum Kom-ervieren und Befördern -von Stoffen bei niedrigen Temperaturen, wie z. B.
Trockeneis, flüssige Luft usw. Der Behälter mit Dewar#Gefäßen aus wenig-er edlem
Glas' wir, ,z. B. bei neuartigen Thermosgefäßen, eignet sich sehr gut für die lange
Aufbewahrung, von festen -oder flüssigen Stoje,en bei den Temperattwen, welche,
sie beim Einbringen in den Behälter besaßen (kalt -oder warm), sowie für die Beförderung
solcher Stoffe. Dieser Be" hälter ist besonders für die, Aufbewahrung kalter Stoffe
geeignet, wöbei geringe, Mengen Trockeneis oder anderer geeigneter Kältemittel beigegeben
werden können, Der Behälter mit den beiden Dewar-Gefäßen, der mit Trockeneis bzw,
mit anderen Kältemitteln von beträchtlichem Kältegrad versehen ist, ist -als Kälteerzeug,er
söwie# Kälteregler verwendbar und. kann als solcher verschiedene Kälteerzeugerapparate,
anderer Bauart ersetzen, die, in Kühlschränken jeglicher Art, vom Haushaltstyp bis
zu den größten Fassungsvermögen, in Kältezellen jeder Größe und in Kälteräumen beliebigen
Rauminhalts für jegliche, Spezialzwecke verwendet werden, Der Behälter, der eine,
besonders rationelle Ausnutzung des TrockeneiSes b7-W. anderer geeigneter Kältemittel,
gestattet, findet vorteilhaft an Stelle der gewöhnlichen Kältemittel, wie Eis, verschiedene
Kältemischungen und selbst Trocke,neis, Anwendung, welche Kältemittel sonst als
solche für Ferntransporte, in Schachteln, Kisten und anderen Behältnissen benutzt
werden. Das Trockeneis ist besser als jeglicher andere, Kältestoff geeignet, da,
es keine Feuchtigkeit besitzt, noch solche erzeugt, und als-. leichtes Antiseptikum
wirkt, das für Pflanzen im allgemeinen, seien es Blumen5 Obst, Kräuter u. dgl.,
sowie für Fleisch und Fische und andere, leicht verderbliche Lebensmittel unschädlich
ist.