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Anzeigevorrichtung für die Kursabweichung von Schiffen.
Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für Ku : rsabweichungen von Schiffen, die ein Läutewerk in Tätigkeit setzt, wenn die Dauer der Abweichung eine von vorneherein festgesetzte Zeit oder die Grösse der Abweichung einen bestimmten Betrag überschritten hat.
Zu diesem Zwecke wird die bei Kursabweichungen des Schiffes erfolgende relative Bewegung des Kompassgehäuses gegen die Windrose verwendet, um einen von zwei Stromkreisen zu schliessen, die unterbrochen sind, solange die Richtung des Schiffes dem Kurs, also der betreffenden Normalstellung der Windrose entspricht.
Der Erfindung gemäss wird von den erwähnten Stromkreisen, wenn sie geschlossen sind, je ein Relais betätigt, das seinerseits einen zweiten Stromkreis schliesst und unterbricht. Durch diese Sekundärstromkreise wird eine Schreibvorrichtung beeinflusst, welche ihre Bewegungen auf einem umlaufenden mit Teilungen versehenen Papierstreifen verzeichnet. Jeder eine bestimmte Grenze überschreitende Ausschlag eines Schreibstiftes bewirkt die Schliessung eines Stromkreises zur Betätigung von Alarmsignale. Die Abweichung des Schiffes vom Kurse wird sowohl dem Sinne als dem Zeitpunkte nach genau verzeichnet.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt die Gesamtanordnung der Vorrichtung und Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch den Kompass. Die im Kompassgehäuse drehbar gelagerte Windrose a ist an ihrer Oberseite mit einer leichten Metallscheibe b versehen, die eine Anzahl (vorteilhaft vier) in gleichen Abständen voneinander angeordneter aufwärts gerichteter Metallzapfen c trägt. Im Mittelpunkte der Scheibe b befindet sich ein kleiner mit Quecksilber gefüllter Becher d, in den ein durch den Deckel des Kompassgehäuses führender Draht e reicht, der in das Quecksilber eintaucht. Dieser Draht e steht durch eine Klemme mit dem einen Pol einer Batterie 1 in leitender Verbindung.
Durch den Deckel des Kompassgehäuses reichen zwei mit Handhaben versehene Stäbchen in das Gehäuse und tragen an den unteren Enden Arme g und h, die an verschiedenen Seiten an einem der Zapfen c ohne ihn zu berühren in einer kleinen und veränderlichen Entfernung vorbeiführen. Der Draht e und die Arme g bezw. h sind die Enden zweier Stromkreise, in die je ein Relais) bezw. k geschaltet ist.
Bei Kursabweichungen des Schiffes nach der einen oder der anderen Seite wird durch die relative Bewegung des Kompassgehäuses gegen die Windrose der Zapfen c einen der ihn umgreifenden Arme g bezw. h berühren, hiedurch den entsprechenden Stromkreis schliessen und das betreffende Relais zur Wirkung bringen.
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einer Batterie s in Verbindung stehen und die, wenn sie angezogen werden, mit den Stellschrauben der Klemmen n bezw. o. die den anderen Pol der Batterie s darstellen, in Berührung kommen und dadurch je einen Stromkreis schliessen, in den ein Elektromagnet p bezw. r eingeschaltet ist. Berührt beispielsweise der Zapfen c den Arm g. so wird der Anker 1 des Relais j angezogen, der durch seinen Kontakt mit der Klemme n jenen Stromkreis schliesst, durch den der Elektromagnet p erregt wird.
Jedem Elektromagnete ist ein Räderwerk t bezw. u zugeordnet, das durch die Schwingungen eines Pendels oder durch Federkraft beständig in Umdrehung versetzt wird, die durch ein Flügelwerk Gleichförmigkeit erhält. Auf der Achse der Flügel sitzt eine Metallscheibe w bezw. x, die im Raum zwischen den Ankerpolen des Elektromagneten p bezw. r rotiert. Durch die Erregung eines der Elektromagnete infolge der Kursabweichung des Schiffes werden die Magnetanker angezogen und die Magnetpole hemmen die Umdrehung der zwischen ihnen befindlichen Scheibe des zugeordneten Räderwerkes, das dadurch zum Stillstande kommt.
Die beiden Räderwerke t und u wirken auf einen Satz 3 von Winkelrädern, der eine Welle 4 in bekannter Weise in umkehrbare Drehung versetzt, in dem eines der Winkelräder seine Drehung einstellt. Die Welle 4 teilt ihre Umdrehung mittels Winkelräder einem Arm 5 mit, dessen eines Ende mit einem Schreibstift 6 oder dergl. versehen ist, der auf die Oberfläche einer umlaufenden Trommel 7 drückt. Die Trommel 7 dreht sich mit geeigneter Geschwindigkeit um ihre Achse, ist mit einem Papierstreifen bespannt, der Zeitteilungen trägt, auf dem der Schreibstift die Bewegungen des Armes 5 verzeichnet.
Wenn der Schilds festgelegt ist, wird das Kompassgehäuse derart gedreht, bis die Arme 9 und h seitlich an einem der Zapfen c, ohne zu berühren, vorbeigehen und der Schreibstift 6 genau
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über der Mittellinie der Teilung des Papierstreifens auf der Trommel 7 steht. Wird das Schiff vom Kur1 abgebrcht, so weicht der Schreibstift von der Mittellinie des Papierstreifens ab und zieht'eine zu dieser parallele Linie, wenn das Schiff in der-Richtung des Kurses aber nicht in der
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jeder Abweichung und die Dauer derselben entnommen werden.
An der Schreibvorrichtung sind zwei Kontakte 9 und 10 angeordnet, die das andere Ende des den Schreibstift tragenden und aus leitendem Material hergestellten Armes 5 berühren, wenn die Abweichung vom Kurs. nach einer Seite eine bestimmte Zeit angedauert hat. Durch diese
Berührung wird ein in den Stromkreis geschaltetes Läutewerk in Tätigkeit gesetzt. Die seitliche
Stellung der Kontakte 9 und 10 kann verändert werden, wodurch die Dauer der Abweichung in die gewünschten Grenzen eingeschränkt werden kann.
Damit die Anker l und m genügend lange mit den entsprechenden Klemmen u bezw. o in Berührung bleiben und die Betätigung des Schreibstiftes bei jeder Abweichung des Schiffes zuverlässig bewirkt wird, ist zwischen den Ankern ein am Umfange gezahntes Rad 11 angeordnet, das sich mit einer gewissen Geschwindigkeit in der Richtung der Pfeile dreht. An jedem Anker sind abgebogene Federn 12 befestigt, längs welcher die Zähne des Rades 11 bei dessen Drehung schleifen. Wenn ein Anker angezogen wird, wird seine Feder über eine Anzahl von Zähnen des
Rades 11 schleifen und dadurch verhindern, dass der Anker sich von der Klemme abhebt, bevor diese Bewegung durch die Drehung des Rades 11 gestattet wird.
Das Rad 11 dient auch zur leitenden Verbindung des einen Poles der Batterie s mit den Ankern l und m.
Durch die Anordnung der Kontaktarme g und h am Kompass, kann die zulässige Abweichung des Schiffes nach Belieben reguliert oder die Anordnung derart getroffen werden, dass nur die nach einer Seite vom Kurse erfolgenden Abweichungen kontrolliert werden. Es muss dann der eine Arm so weit abgeschwenkt werden, dass eine Berührung des Zapfens c mit ihm nicht erfolgen kann. Erfolgt die Verdrehung beider Arme g und h derart, dass der Zapfen c keinen derselben berühren kann, so ist dadurch die Vorrichtung ausser Tätigkeit gesetzt.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Anzeigevorrichtung für die Kursabweichung von Schiffen, dadurch gekennzeichnet, dass die in leitender Verbindung mit einem Stromerzeuger stehende Windrose eines Schiffs- kompasses bei der grössten gestatteten Abweichung des Schiffes aus der Kurslinie einen von zwei
Stromkreisen schliesst, die mittelbar eine die Abweichung aufzeichnende Schreibvorrichtung betätigen.