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Münzenzählvorrichtung.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Zählen von Münzen und zur Ermittlung der von einer Geldrolle dargestellten Wertsumme. Die Erfahrung lehrt, dass eine gleiche Zahl von Münzen derselben Art, zur Rolle nebeneinander oder als Säule übereinander geschichtet, keineswegs die gleiche Länge bezw. Höhe der Rolle oder Säule ergeben, je nachdem die Münzen sämtlich oder teilweise neu oder schon mehr oder weniger abgenützt sind. Eine Messung der Länge der Rolle oder der Höhe der Säule gibt deshalb keinen zuverlässigen Massstab für den genauen Wert dieser Rolle.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung beruht nun darauf, die Münzen in der Rolle gegeneinander zu versetzen, indem man sie dachziegelförmig an-oder aufeinanderlegt, indem sie wechselweise auf der einen und der anderen Seite der Rolle gegen grat- förmige Vorsprünge stossen lässt und die seitliche Verschiebung der einzelnen Münzen in der Rolle gegeneinander bestimmt und begrenzt. Es ist dabei notwendig, dass die einzelnen Münzen der Rolle nacheinander in die verschobene Lage gebracht werden, denn wenn man die Gratflächen zur Verschiebung der Münzen in der Reihe gleichzeitig gegen die Rolle anlegen würde. so wäre es notwendig, dass der Abstand zwischen den einzelnen Graten je nach dem verschiedenen Zustande der zu zählenden Münzen veränderlich sei.
Wenn jedoch die Grat Sachen nacheinander angelegt werden, so wird die Rolle gestreckt oder die Säule gehoben, in demselben Masse, wie die einzelnen Münzen sich auf ihre entsprechende Gratfläche legen und die Münzen werden einzeln nacheinander in die versetzte Lage gebracht. Nachdem die Rolle auf diese Weise geformt ist, kann kein Irrtum mehr vorkommen und man braucht nur eine Skala anzuordnen, um dann unmittelbar die Summe der in der Rolle enthaltenen Münzen und ihren Gesamtwert abzulesen.
Die auf dieser Grundlage beruhende Vorrichtung kann in der Ausführung verschiedene Formen annehmen. Man könnte beispielsweise zur rechten und zur linken Seite der Geldrolle eine bewegliche, kammförmige Vorrichtung anbringen, deren Zinken schräg nach unten hin konvergierend gestellt sind.
Wenn man dann diese beiden schrägen Kammnächen gleichzeitig aufrichtet, so greifen die untersten Zinken zunächst die untersten Münzen der Säule an und verschieben sie gegeneinander, die andern Zinken greifen dann fortschreitend an, je weiter die beiden kammförmigen, schrägen Gratflächen aufgerichtet werden und die Säule durch die unteren Kammzähne schon gehoben ist. Das nacheinandcrfolgende Angreifen einer Reihe von Gratflächen gegen die Münzen der Rolle kann aber noch auf mancherlei andere Weise ausgeführt werden.
Um jedoch den Erfindungsgedanken an einem Beispiel zu veranschaulichen, ist die in der Zeichnung zur Darstellung gebrachte Einrichtung als eine praktisch besonders empfehlenswert im nachstehenden beschrieben. Die Gratnächen sind dabei auf zwei zu Seiten der Geldrolle angeordneten Stiften angeordnet und erhalten eine gleichzeitige Drehbewegung.
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Wie aus Fig. 1 bis 4 ersichtlich ist, sind auf den Stiften a und b Grate c angebracht, die parallel zueinander in gleichen Abständen stehen. Jeder derselben geht von einem Punkte der gleichen
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Grate c sich auf der einen Seite in einer geraden Linie, die parallel zur Längsachse des Stiftes verlauft, befinden, während die entgegengesetzten Endpunkte der Grate eine Schraubenlinie mit lang ausgezogener Windung bilden.
Die beiden Stifte a und b sind einander gleich, aber die Grate sind auf dem einen Stift gegenüber denjenigen des andern Stiftes derart versetzt, dass sie den Gratlücken des andern Stiftes gegenüberstehen.
Die beiden Stifte a und b tragen je auf einem Ende ein Zahnrädchen, von denen jedes mit einer Zahnstange A\ ? in Eingriff steht ; diese beiden Zahnstangen sind untereinander durch Gelenkstangen il, i2 derart verbunden, dass beide Stifte gleichzeitig eine Drehung um etwa dreiviertel. eines Umlaufes erhalten können.
. Jede Zäh1vorrichtung kann eine Anzahl solcher Stiftepaare besitzen, welche jedoch einen verschiedenen Abstand voneinander haben und bei denen die Grate c einen andern Querschnitt und eine andere Steigung haben, um den verschiedenen, minder Vorrichtung zu zählenden Münzsorten eines oder verschiedener Münzsysteme zu entsprechen. In diesem Falle können alle Zahnstangen derselben Seite e i n Stück bilden und von denselben Gelenkstangen bewegt werden.
Die Münzen befinden sich in einem Rohre d aufgeschichtet (Fig. 5,6, 7 und 8), das abnehmbar ist ; in diesem Rohr befinden sich in der Längenrichtung Ausschnitte, von denen die mit e bezeichneten als Schauöffnungen dienen, um die Münzrolle zu sehen, während die mit f bezeichneten den Eintritt der Grate c gestatten, die auf den Stiften a und b sitzen.
Damit der Höhenstand der Grate c gegenüber der untersten Münze der Rolle unveränderlich ist, setzt sich das Rohr d über einen aus der Grundplatte aufstehenden Ansatzj auf, derart, dass, wenn das Rohr in den Zählapparat eingesetzt ist, die Münzen auf diesem Ansatzj ruhen und nicht auf dem Rand k, der sie trägt, wenn das Rohr d herausgezogen wird.
Die Benutzung der Vorrichtung geschieht wie folgt :
Die Stifte a und b mit den Graten c nehmen anfänglich die in Fig. 1 und 2 gezeigte Stellung
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man kann nun unbehindert das Rohr d einsetzen und die Münzen setzen sich auf den Ansatz y auf. Um nun augenblicklich festzustellen, welche Summe in der Geldrolle enthalten ist, werden die Zahnstangen hl, h2 in Bewegung gesetzt, wodurch die Stifte a und b mit den Graten c die in Fig. 3 und 4 gezeigten Stellungen einnehmen. Bei der Drehung der Stifte wird die unterste Münze der Rolle durch den untersten Grat auf der rechten Seite (Fig. 3) gefasst und unter den ersten Grat des linken Stiftes geschoben ; der erste Grat des linken Stiftes drückt dagegen die zweite Münze der Rolle nach rechts. Der zweite Grat des rechtsseitigen Stiftes hat die dritte Münze von unten aus der Rollenmitte nach links verschoben und so fort.
Man wird erkennen, dass die Abnützung der Münzen auf die Zählung keinen Einfluss haben kann, denn je nachdem die Münzen in der Rolle, von unten nach oben fortschreitend, sich auf die Grate c der Stifte aufsetzen, wird der darüber befindliche Teil der Rolle angehoben und die einzelnen Münzen der Rolle werden nacheinander und jede für sich angeschlagen.
Die durch die Gelenk-und die Zahnstangen erteilte Drehbewegung wird durch einen Anschlag begrenzt und geht nicht über die in Fig. 3 und 4 gezeigte Stellung hinaus. Wenn diese Stellung erreicht ist, sieht man durch die Ausschnitte e des Rohres d alle Münzen in versetzter Lage gegeneinander und eine auf einem Stifte neben den Graten angebrachte Skala g zeigt die von jedem der Grate getragene Wertsumme. Es kann hienach keinerlei Irrtum entstehen.
Diese Vorrichtung kann ein selbständiges Gerät bilden oder auch mit einer Geldkasse oder einem Münzsortierapparat oder Geldausgabeapparat verbunden sein.
Wenn die Zählvorrichtung mit einem Geldausgabeapparat verbunden ist, so ist der Ansatzj mit einem Schlitz l versehen, der den Ausstosser durchlässt und das abnehmbare Rohr d erhält noch ein Fenster m und eine Ausfallöffnung n, durch welche die unterste Münze der Rolle durch den Ausstosser herausbefördert wird.
Wenn in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel die Drehung der Gratstifte mittels zweier
Zahnstangen bewirkt ist. so kann natürlich die Bewegung auch durch beliebige andere Antriebs- elemente, wie Ketten, Zahnradübertragung, Seil-oder Schnurantrieb hervorgebracht werden.