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Insbesondere in der chemischen Grossindustrie erhält man Flüssigkeiten, aus welchen sich wertvolle Gase oder Dampfe auch bei normaler Temperatur entwickeln ; diese Gase oder Dämpfe sammeln sich in den Behältern oberhalb des Flüssigkeitsniveaus und entweichen nun beim Über-
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und diese Verluste machen sich sehr oft-z. B. in der Spiritusindustrie-materiell merklich fühlbar.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung, um solche Verluste zu verhindern bezw. auf das kleinste Mass zurückzuführen. indem die aus solchen Flüssigkeiten aufsteigenden und ent- weichenden Gase oder Dämpfe beim Überführen der Flüssigkeiten in andere Behälter aufgefangen und wieder verwendet werden.
Die nachfolgende Beschreibung fasst beispielsweise die Spiritusmanipulation ins Auge. doch eignet sich die Einrichtung zweckentsprechend für jede andere Flüssigkeit.
In jeder Spiritusfabrik, in jeder Spiritusrafnnerie und in jedem Freilager für Spiritus sind für die Manipulation mit dem Spiritus verschiedene Reservoire oder Behälter notwendig ; in Raffinerien sind für die verschiedenen Qualitäten besondere Gefässe vorhanden.
In der schematischen Fig. 1 der Zeichnung sind z. B. vier Reservoire für Rohware-Vorlaut etc. und vier Reservoire für Feinsprit angenommen. In jedem dieser Reservoire bildet sieh über dem Flüssigkeitshiveau ein Spiritusdunst und dieser wurde bisher in dem Moment, als in das Reservoir weiterer Spiritus zuläuft oder Spiritus zugepumpt wird, hinausgetrieben und war verloren.
Wird z. B. aus dem Reservoir 2 in das Reservoir 4 Spiritus gepumpt. so wird der ganze Spiritusdunst, der über dem Niveau in 4 lagerte, samt dem Dunst, welcher durch die Spiritusbewegung beim Pumpen entsteht, hinausgetrieben.
Fliesst in ein Reservoir, z. B. nach Nr. 8 ununterbrochen Spiritus vom Apparate zu, so findet ununterbrochen eine Spiritusverschwendung statt, da die von dem einfliessenden Spiritus ins Freie getriebene Luft mit Alkohol geschwängert ist.
Um nun diese Spiritusverluste zu verhindern, wird nach vorliegender Erfindung zwischen
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Gelangt gleichzeitig in mehrere Behälter Spiritus und wird gleichzeitig Spiritus entnommen, so regelt diese Leitung den Luftzu-bezw Luftaustritt und es wird bei dem später zu beschreibenden hydraulischen Verschluss dann das Manko resp. der Überschuss ausgeglichen. An die Leitung l ist der hydraulische Verschluss t'angeschlossen, dem ein Kühler k vorgelegt ist. Der Verschluss besteht (Fig. 2) aus einem Behälter a, welcher durch einen Zwischenboden b in zwei Kammern c und d geteilt ist. Abteilung c ist mit der Abteilung d durch ein Rohr r verbunden, welches in der Abteilung d schräg nach abwärts verläuft (r') und schnatterartig an der unteren Seite mit siebartigen öffnungen oder schmalen Schlitzen ausgestattet ist.
Es ist vorteilhaft, die Öffnungen an den tiefer gelegenen Stellen des Rohres r' grösser zu halten und sie mit der Steigung desselben
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und somit, da das Rohr geneigt ist, einen längeren Weg durch die Auffangflüssigkeit machen. somit den ganzen Spiritus zurücklassen. Die Öffnungen sowie die Neigung des Rohres müssen empirisch nach den vorhandenen Verhältnissen eingerichtet werden und sind abhängig von dem Druck des einfliessenden Spiritus. Weiters sind in der Kammer d zwei Siebböden s, s'übereinander angeordnet, von denen s innen, Si nur a111 Umfange gelocht ist, wie Fig. 4 zeigt, durch welche Ein-
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Die Wirkungsweise der ganzen Einrichtung ist nun folgende :
Wird in einen der mit dem Verschluss v kommunizierenden Behälter aus Fässern oder Eisenbahnkaissons Spiritus eingepumpt, oder läuft Spiritus vom Destillations-oder einem anderen Apparate in einen mit dem hydraulischen Verschluss in Kommunikation gebrachten Behälter über, so tritt die durch den ZUflUss frischer Flüssigkeit verdrängte, mit Spiritusdämpfen gesättigte Luft zuerst in die Kühlschlangen des Kühlers k, welchem von einer Wasserpumpe aus bei w konstant kaltes Wasser zufliesst und durch das Überlaufrohr n abfliesst. Durch die Abkühlung wird der Aggregatzustand des Luft-Spiritusdampfgemisches verändert bezw. ein Teil der Spiritusdämpfe kondensiert.
Die zu Flüssigkeit kondensierten Spirituadämpfe Hiessen in die Kammer c, sammeln sich hier an und fliessen weiter durch das Rohr r in die Kammer d, zugleich mit den etwa nicht kondensierten Dämpfen, welche als Luft-Dampfgemisch austreten und gleichfalls durch das Rohr r in die Kammer d gelangen, welche bei Spiritusdämpfen mit Wasser, bei anderen Dämpfen mit einer der Natur derselben entsprechenden anderen Vorlageflüssigkeit gefüllt ist. Hier werden vom Wasser die restlichen Spiritusdämpfe absorbiert, so dass die die Kammer d bei der Luftöffnung J'verlassende Luft ganz alkoholfrei ist.
Ist das Wasser in der Kammer d genügend mit Alkohol gesättigt, so wird es durch Rohrstutzen h, an welchen sich die Spirituspumpe anschliesst, ausgepumpt, zweckentsprechend verwendet und die Kammer d von der Wasserpumpe w aus mit frischem Wasser gefüllt.
Soll dagegen aus einem der mit dem Verschluss kommunizierenden Behälter Spiritus weg- gepumpt werden (z. B. in Fässer oder auf den Rektiffizierapparat), so muss in den Behälter so viel
Luft gelangen, als Spiritus entnommen wird. In diesem Falle (Fig. 3) wird aus d durch das Rohr r
Wasser nach c gesaugt ; dabei werden einige Löcher im höheren Teile des Schnatterrohres rl frei und die Luft wird dann durch das zu öffnende Luftloch einströmen, die Rohre 1'1 und l'passierend durch das in c befindliche Wasser hindurchtreten und durch die Druckausgleichsleitung l in den betreffenden Behälter gelangen. Der hydraulische Abschluss bleibt jedoch intakt.
Die in Fig. 3 dargestellte Situation wird aber nur dann eintreten, wenn gleichzeitig die Menge des aus dem mit dem Verschluss verbundenen Behälter entnommenen Spiritus grösser ist. als die zufliessende ; ist die Spiritusmenge kleiner, so fliesst mehr Spiritus zu als weggeht und der Apparat tritt in die
Situation von Fig. 2 und es entweicht Luft.
Die mit der Leitung (Fig. 1) an geeigneter Stelle in Verbindung stehende, in bekannter
Weise eingerichtete Kohlensäurebolnbe B, welche mit einem Reduzierventil versehen ist, hat den
Zweck, die in den Behältern befindliche Luft eventuell durch Kohlensäure zu ersetzen, was bei
Feuersgefahr von grossem Werte ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Verhinderung des Entweichens von Gasen oder Dämpfen aus Flüssigkeiten, welche beim Überführen aus einem Gefässe in ein anderes und beim Einführen frischer Flüssigkeit in eines dieser Gefässe Gase oder Dämpfe entwickeln, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Behälter mittels Druckausgleichsrohrleitungen und derart miteinander kommunizieren, dass die beim Zuleiten von Flüssigkeit in ein Gefäss aus diesem entweichenden Gas-bezw. Dampf-und Luftgemische in einen anderen Behälter übergeleitet werden.
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