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Hydraulische Treibeinrichtung für hydraulische Pressen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Treibeinrichtung für hydraulische Pressen, deren Einrichtung von dem Gesichtspunkt aus getroffen ist, beim Betriebe der hydraulischen Presse mittels der hydraulischen Treibeinrichtung einen überschüssigen Kraftaufwand zu vermeiden und immer jeweilig gerade soviel Kraft entnehmen zu können. wie für den Arbeitsvorgang von Fall zu Fall erforderlich ist.
Insofern betrifft die Erfindung eine Weiterausbildung der bekannten Treibeinrichtung System Huber, bei denen es sich bekanntlich um die Kombination ded hydraulischen Treibapparates mit einem Gewichtskraftsammler und einem Sammler für dynamische Energie handelt ; diese Kombination ist auch hier im Wesentlichen beibehalten, wobei jedoch die Arbeitsleistung hauptsächlich von dem dynamischen Sammler bestritten wird und der Gewichtsakkumulator nur als sekundärer Arbeitsfaktor für einen relativ geringen Bruchteil der Arbeitsleistung in beschränktem Masse (für eine bestimmte Phase des Gesamtarbeitsvorganges) zur Mitwirkung herangezogen wird. Ebenso wie nämlich der Dampf-
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seiner Arbeitsleistung beeinträchtigt wird, hat.
auch der reine Gewichtskraftsammler neben seinen hohen Herstellungskosten den Nachteil, dal3 er immer eine konstante Zufuhrung des Kraft- maximums erfordert, selbst wenn die Presse während des Arhdtens gelegentlich nur einen Teil
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Demgemäss wird bei der vorliegenden Ausfiihrung des Treit) apparates in erster Linie bezweckt, dass sowohl mit Bezug auf den Arbeitsvorgang seihst, als auch mit Bezug auf die während des Rückzuges auftretenden Widerstände die zuzuführende Energie in keinem Falle und in keinem Augenblick grösser ist, als dies dem zur Zeit auftretenden Widerstand in der Presse selbst und dem eigenen Reibungswiderstand entspricht.
In gleichem Masse also, in welchem der Widerstand in der Presse während oder nach der Arbeitsleistung steigt oder fällt, muss auch die Entnahme
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oder nach der Arbeitsleistung anzupassen. Zu diesem Behufe erfolgt der Antrieb der Spindel des hydraulischen Treibapparates durch ein oder mehrere Paare abwechselnd zu kuppelnder entgegengesetzt zu einander sich drehender Schwungräder, derart, dass stets das eine oder das andere der Schwungräder eines Paares, gleichviel welches von beiden momentan gekuppelt ist,
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vermögen ; trotz der Möglichkeit der Mehrentnahme wird indessen jeweilig nur so viel Kraft konsumiert, als z. B. beim Schmieden zur Überwindung des augenblicklich auftretenden Arbeitwiderstandes erforderlich ist.
In der Zeichnung ist die neue Ausführung des Treibapparates dargestellt, und zwar zeigt : Fig. l denselben im Längsschnitt, teilweise in der Ansicht ; Fig. 2 ist eine Oberansicht des unteren Teiles des Apparates mit der Antriebskraftmaschine ; Fig. 3 veranschaulicht in schematischer Weise die Art der hydraulischen Schaltung für den Fall, dass das Ballastgewicht für den Arbeitoder eigentlichen Presshub wirksam gemacht wird ; Fig. 4 veranschaulicht in schemat, ischer Weise
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist auch bei der neuen Ausführung des Treibapparates in dem Fundament g die Schraubenspindel s senkrecht stehend gelagert, wobei zu beiden Seiten derselben die Zylinder oder Plunger o der hydraulischen Treibeinrichtung mit den Tauchkolben d angeordnet sind.. Oberhalb der Zylinder c in der Richtung der Achse der Spindel, ist ein mittlerer Zylinder a angeordnet, und zwar ist dieser Zylinder a zweckmässig zentral in der das Gehäuse e nach oben abschliessenden Haube f eingesetzt, derart, dass sein nach unten arbeitender Kolben b zwischen den Kolben d der ersterwähnten unteren Zylinder c c zu stehen kommt. Der Kolben b ist mit den Kolben d d durch eine Traverse dl vereinigt ; zwischen der Spindelmutter s2 und dieser Traverse d1 sind auf einem Distanzrohr die Belastungsplatten p angeordnet, welche bestimmt sind, z.
B bei Gesenkarbeiten durch ihre Gewichtswirkung den beim Rückzug im Anfang auf- tretenden Maximalwiderstand mit überwinden zu helfen.
Charakteristisch für die neue Ausführung ist nun, ausser der eben beschriebenen Anordnung des Treibapparates mit zentral zu einem unteren Zylinderpaar c c angeordnetem oberen Zylinder a, in erster Linie die Einrichtung des dynamischen Kraftsammlers, welcher in dem zweckmässig unter dem Fussboden liegenden geschlossenen Fundamentkasten gl untergebracht ist. Dieser
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seitlichen Zylinder c c arbeiten sollen. Er besteht aus zwei horizontalen, lose auf der Spindel bezw. deren Fortsatz s1 gelagerten Schwungrädern m1 m2, welche durch Vermittlung des konischen Friktionsrades u1 durch die Kraftmaschine (den direkt gekuppelten Elektromotor M) gleichzeitig angetrieben werden.
Zentral zwischen diesen beiden Schwungrädern ist die Kupplung k angeordnet, durch welche je nach Bedarf das eine oder andere dieser beiden Schwungräder eingerückt bezw. in
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die Aufgabe, das Gewicht des oberen Schwungrades aufzunehmen, und vor allen Dingen zur Ülwrtragung dpr Kraft von dem jeweilig ungekuppe ! ten Schwungrad auf das in Aktion befindliche gekuppelte Schwungrad zu dienen. Die Schwungräder tragen ausser der Kupplung noch ein Federgehäuse mit je einer starken Schraubenfeder, welche die Massenbeschleunigung beim Einkuppeln aufnimmt, um ein miiglichst stossfreier Einrücken des Apparates zu erzielen.
Die Wirkungsweise des Treibapparates ist nun im Wesentlichen die folgende : Wie bereits erwähnt, wird die Spindel s abwechselnd links oder rechts bewegt, je nachdem der obere oder die unteren Dünger arbeiten sollen. Die Schwungräder ihrerseits übertragen eine konstante Kraft, die dem Durchschnitt der Gesamtleistungen entspricht. Jedes der Schwungräder m1 m2 läuft natürlich in einer anderen Drehrichtung, da beide von dem gleichen Friktionsrad ul angetrieben
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der Spindel s gekuppelt.
M wird sich diese in dem einen oder anderen Sinne drehen und die Plunger d d b, welchc untereinander durch die Traverse dl und mit der Spindelmutter S2 fest-
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111 die Rückzugzylinder der Presse zu fördern, wobei entweder der obere Kolben dem Arbeitsvorgang und die beiden unteren dem Rückgang oder umgekehrt dienen, je nachdem die Art ars Pressvorganges oder Rückganges die Mitwirkung des Ballastgewichtes p. erforderlich macht.
In den Fig. 3, 4 und 5 sind einige Anwendungsbeispiele des im Vorstehenden seiner inneren
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Bei dem Beispiel Fig. 3 ist die betreffende Arbeitspresse, für welche der Treibapparat dient, so mit dem letzteren kombiniert, dass die beiden seitlichen Plunger für den Arbeits-oder eigentlichen Presshub und der mittlere und obere Plunger für die Rückzugsarbeit dient. Demgemäss
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Arbeitshub bestimmten Hauptzylinder pl der Presse P verbunden, während der Zylinder a des oberen Plungers b mit dem kleineren, für die Riickzngsarbeit bestimmten Aufsatzzylinder p2 durch die Leitung in Verbindung steht.
Bei dieser Anordnung wird entsprechend dieser Schaltung der Plunger mit Bezug auf die Presse P auch das Ballastgewicht für den Arbeits- bezw. eigentlichen Presshub wirksam gemacht.
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Bei dem Beispiel Fig. 4 ist das Umgekehrte der Fall. Der Zylinder a des mittleren Plungers b ist mit dem für den Arbeitshub bestimmten grösseren Zylinder pI der Presse P verbunden, während die unteren Zylinder o c den für die Rückzugarbeit bestimmten kleineren Zylinder p der Presse P speisen. Dieser Art der Schaltung entsprechend, wird das Ballastgewicht für den Rückzug nutzbar gemacht, was besonders in dem Fall von Bedeutung ist, wenn es sich, wie z. B. bei Gesenkarbeiten, um eine momentane, relativ hohe Kraftinanspruchnahme zum Losreissen des Gesenkstempels von dem Arbeitsstück handelt.
Das Ausführungsbeispiel Fig. 5 veranschaulicht eine Anordnung, bei welcher es sich darum handelt, vermittelst des Treibapparates eine aus mehreren, seitlich hintereinander angeordneten Zylindern pI p2 p3 bestehende Presseinrichtung P zu betreiben. Eine derartige Presseinrichtung, bei welcher die hintereinander angeordneten Arbeitszylinder succesive nacheinander wirksam werden sollen, wird sich insbesondere für lange Scheren empfehlen, bei welchen bekanntlich die
Schneide des Scherenblattes nicht an allen Punkten gleichzeitig, sondern succesive ihrer Schräge entsprechend fortschreitend den Schnitt vollzieht.
Den drei Zylindern pl p p des Ausführungsbeispiels entsprechend, sind um den mittleren oberen Treibkolben je zwei seitliche Treibkolbenpaare, und zwar überkreuzstehend, angeordnet, wie dies aus dem unteren Teil des Schemas der
Fig. 5 ersichtlich ist.
Entsprechend dem Erfordernis, dass die Zylinder pl p2 p3 unabhängig von einander von den einzelnen Plungergruppen gespeist werden, ist hierbei die Verbindung durch die getrennten Leitungen 11 l2 va der Arbeitszylinder mit den Plungerzylindern so getroffen, dass der, eine besondere Gruppe für sich bildende mittlere Plunger (Zylinder a) mit dem Presszylinder pl, das die zweite Gruppe bildende Zylinderpaar c c mit dem Presszylinder p und das die dritte Gruppe bildende zweite Zylinderpaar cl c2 mit dem Presszylinder p verbunden ist.
Auf diese Weise werden die Arbeitszylinder pl p2 p3 unabhängig von einander mit Druckwasser gespeist, so dass sie in der Reihenfolge ihrer Zweckbestimmung nach einander zur Wirkung auf das Scherenblatt kommen.
Der ganze Treibapparat enthält kein Ventil oder hydraulische Steuerung, ausser etwa einem
Sicherheitsventil. Er wird lediglich durch Ein-und Ausrücken der Kupplung nach oben oder nach unten gesteuert und zwar bei kleineren Apparaten direkt durch einen Mann, der den Hebel sinn-
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apparat kann auch umgekehrt etwa hängend in eine Grube versenkt werden. PATENT-ANSPRÜCHE.-
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die die Plunger bewegende Schraubenspindel durch abwechselnd zu kuppelnde, entgegengesetzt zu einander sich drehende Schwungräder angetrieben wird. welche ihrerseits ihren Antrieb durch ein gemeinschaftliches Friktionstriebrad erhalten, wodurch erreicht wird, dass stets beide Schwung-
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ihrer lebendigen Kraft oder der Beschleunigungsarbeit bei Bedarf zur Kraftabgabe herangezogen werden.