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Die Erfindung betrifft ein zweispuriges Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bekannt sind Schlitten mit Kufen und Skiern, die gekantet und gelenkt werden können. Bei allen derzeit bekannten Schlitten ist jedoch eines gemeinsam, dass man damit nur flache Pisten und Strassen befahren kann, weil die Geschwindigkeitskontrolle nicht ausreichend gegeben ist.
Mit Hilfe von Bremsen ist jedoch eine genügende Bremswirkung nicht zu erzielen, weil die Bremsfläche wegen der unterschiedlichen Pistenhärten variabel eingestellt werden müsste.
Ausserdem beeinflusst das Bremsen das Fahrverhalten des Schlittens.
Fahrzeuge der eingangs erwähnten Art sind durch die DE 195 48 463 A1 bekannt geworden.
Sie offenbaren eine Raste zum Arretieren der Parallstellung der Skier, doch wird diese Raste lediglich bei Gewichtsverlagerung des Benützers des Schlittens aktiviert. Ein Aushängen der Raste, wenn der Schlittenfahrer im Sitz sitzt und von einem Schlepplift gezogen wird, ist bei der bekannten Konstruktion nicht vorgesehen.
Die gegenständliche Erfindung macht sich die Erkenntnisse aus dem alpinen Skilauf zu Nutze, um ein zweispuriges Fahrzeug zu schaffen, welches die Möglichkeit bietet, eine Fahrweise im Pflug, Pflugbogen, Stemmbogen und Parallelschwung auszuführen.
Zu beiden Seiten eines Sitzes für den Benützer des Fahrzeuges ist mindestens je ein sich längserstreckender Gleitteil, z. B. ein Ski, eine Kufe oder dergleichen mit einer vom Benützer jeweils händisch oder durch die Füsse betätigbaren Steuereinrichtung vorgesehen, die mit dem Gleitteil über einen Steuerhebel verbunden ist, wobei eine Einrichtung zur Fixierung der Parallelstellung der Skier vorgesehen ist.
Erfindungsgemäss ist vorgesehen, dass die Einrichtung zur Fixierung der Parallelstellung der Skier bei Bedarf aushängbar ist. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zur Fixierung der Parallelstellung der Skier ein Seil vorgesehen, welches mit einer in eine Raste einsetzbaren Gegenraste, Klammer od. dgl. versehen ist.
Dies ermöglicht die links und rechts vom Sitz angeordneten Gleitteile unabhängig voneinander im Vergleich zur Fahrtrichtung in Winkelstellung, Parallelstellung oder Kantstellung zu bringen, und ausserdem auch ein Aushängen der erwähnten Raste.
Vorzugsweise ist die Lenkeinrichtung mit dem jeweiligen Gleitteil durch mindestens ein Gelenk verbunden.
Das Gelenk ist zumindest vor- und rückwärts und bzw. oder seitlich beweglich, wodurch erreicht werden kann, dass die Gleitteile, insbesondere Skier, in Pflugstellung gebracht und mehr oder weniger aufgekantet werden können. Dadurch kann die Geschwindigkeit gleich wie beim alpinen Skilauf gesteuert werden, und zwar durch Pflugstellung oder Schrägfahrt oder eine kombinierte Fahrt beider Fahrweisen. Gleiches gilt auch für das Kurvenfahren, das sogenannte "Car- ven".
Die Gleitteile sind mit Federn, Gummispannern od.dgl. verbunden, welche als Notbremse dienen, um die Gleitteile bei Sturz oder Nichtbenutzung in Pflugstellung zu bringen, damit ein selbständiges Davonfahren des Fahrzeuges verhindert wird.
Zum Liftfahren und Nachziehen des Fahrzeuges bzw. Schlittens werden die Gleitteile in Parallelstellung fixiert.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in welchen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Fahrzeuges in der Ausbildung als Schlit-
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ten zum Befahren von Schneepisten dargestellt ist. Es zeigen : 1 eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht und Fig. 3 eine Vorderansicht des Fahrzeuges, Fig. 4 den Teil IV nach Fig. 1 in grösserem Massstab, Fig. 5 eine Ansicht des Fahrzeuges in Richtung des Pfeiles V in Fig. 4, Fig. 6 schematisch die Einstellmöglichkeiten und Fig. 7 eine Explosionsdarstellung der Einzelteile nach Fig. 4, die Fig. 8 bis 12 zeigen eine zweite Ausführungsform, wobei Fig. 8 eine Seitenansicht ist, Fig. 9 eine Draufsicht in normaler Stellung der Skier (gleiten), Fig. 10 eine Draufsicht in Pflugstellung, Fig.
11 einen Verstellmechanismus in vergrösserter Darstellung bzw. einen Schnitt nach der Linie XI-XI der Fig. 12, Fig. 12 eine Draufsicht auf den Verstellmechanismus in Gleitstellung, die Fig. 13 bis 17 zeigen analoge Darstellungen wie in den Fig. 8 bis 12 einer dritten Ausführungsform, die Fig. 18 bis 22 analoge Darstellung wie in den Fig. 8 bis 12 einer vierten Ausführungsform, die Fig. 23 bis 28 analoge Darstellung wie in den Fig. 8 bis 12 einer fünften Ausführungsform, die Fig. 29 bis 32 zeigen eine Bremsvorrichtung, wobei die Fig. 29 und 30 die Bremsvorrichtung in Gleitstellung der Skier zeigen, und die Fig. 31 und 32 die Bremsvorrichtung in Funktion, d. h. die Skier in Pflugstellung.
Das vorliegende Fahrzeug in der Ausbildung als Schlitten zum Befahren von Schneepisten besitzt einen zumindest teilweise durch Stützstreben 10 gehaltenen Sitz 13 für den Benützer des Fahrzeuges, je einen zu beiden Seiten desselben angeordneten Ski 2, welcher über eine Steuereinrichtung 3 mit einem von Hand betätigbaren Hebel 9 verbunden ist. Die Steuereinrichtung 3 ist so ausgeführt, dass durch Verschwenken des Hebels 9 in der Abfahrtsrichtung entsprechend dem Doppelpfeil A in Fig. 1 oder durch Verschwenken des Hebels 9 quer zur Laufrichtung im Sinne des Doppelpfeiles B in Fig. 3 die Skier 2, Gleitkufen od. dgl. in jede gewünschte Stellung gebracht werden können. Durch Verschwenken des Hebels 9 nach vorne oder hinten bzw. seitlich wird nicht nur die Pflugstellung, sondern auch die Kantstellung des Skis 2 verändert.
Der Pflugwinkel und der Kantwinkel sind von der Schräge der Achse 5 abhängig, d. h. vom Winkel, welchen die Achse 5 mit der Lauffläche des Skis 2 einschliesst, wobei die Achse in der Laufrichtung schräg zur Skispitze hin verläuft. Dieser Winkel kann auch einstellbar sein. Der Winkel kann natürlich zwischen 0 und 90 schwanken, vorzugsweise jedoch zwischen 10 und 60 , vorzugsweise 30 bis 50 , wobei der Idealfall ein Winkel von etwa 35 ist.
Bei stark taillierten Skiern genügt die Änderung der Kantstellung, womit auch das Bogenfahren gleichzeitig gesteuert wird.
Die Steuereinrichtung kann auch als Kugelgelenk ausgebildet sein, um den Handhebel 9 sowohl nach vorne und hinten in Richtung des Pfeiles A als auch seitlich in Richtung des Pfeiles B oder schräg durchführen zu können.
Bei der Ausführungsform des Fahrzeuges nach den Fig. 1 bis 7 ist bei der Steuereinrichtung 3 ein am Ski 2 befestigter Klotz 4 vorgesehen, welcher an einem um die schräg nach unten zur Skispitze gerichtete Achse 5 schwenkbaren bzw. drehbaren Scharnier 6 befestigt ist, welches einerseits mit dem Klotz 4 und andererseits mit einem Beschlag 7 verbunden ist, an welchem der Handhebel 9 angebracht ist.
Durch die Einrichtung besteht die Möglichkeit, die Skier unabhängig voneinander in eine Pflugoder in eine X-Stellung zu bringen und dabei aufzukanten. In Fig. 6 sind einige Fahrweisen schematisch angedeutet. Hiebei können folgende Fahrweisen eingestellt werden: L R
0 0 Schussfahrt
1 1 Leichter Pflug
2 2 Starker Pflug (Bremsen)
0 1 Weiter Pflugbogen (n.l.)
0 2 Enger Pflugbogen (n.l.)
1 2 Pflugbogen in steilerem Gelände
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-1 1 Parallelschwung (n.l.) -2 2 Parallelschwung (n.r.) stark gekantet -1 2 Stemmschwung (n.l.) -2 1 Scherschwung (n.l.) Auf beiden Seiten(-)-Stellungen sind nicht empfehlenswert.
Das Gerät nach den Fig. 8 bis 12 weist einen Rahmen 12 auf, auf dem der Sitz 13 montiert ist.
Der Rahmen 12 weist beiderseits abstehende Rohre 13' mit Flanschen auf, auf denen jeweils eine erste Platte 14 befestigt ist. An dieser Platte 14 ist der Hebel 9' als zweiarmiger Hebel um einen Bolzen 15 drehbar gelagert. Der längere Arm des Hebels ist mit einem Griff 16 versehen.
An jeder Platte 14 ist mittels Scharniere 17 eine zweite Platte 18 angelenkt, die an dem entsprechenden Ski 2 befestigt ist. Diese beiden Scharniere 17 sind unter einem Winkel a von vorzugsweise ca. 45 gegenüber der jeweiligen Skioberfläche geneigt angeordnet. An der zweiten Platte 18 ist ein eine Kulissenführung 19 aufweisendes Blech 20 befestigt. In diese Kulissenführung 19 greift der dem Griff 16 abgekehrte, kürzere Arm 21 des Hebels 9' ein. An diesem kürzeren Arm 21 des Hebels 9" ist eine Feder 22 angelenkt, die den Hebel 9" in eine Endlage in der Kulissenführung 19 zieht. Diese Stellung ist in Fig. 10 dargestellt, d. h. der Ski 2 ist in der Pflugstellung. Wenn der Hebel 9' in der Kulissenführung 19 in die andere Endlage gegen die Kraft der Feder 22 bewegt wird, so gelangt der Ski 2 in die in Fig. 9 gezeigte Schussfahrtstellung.
Bei der Ausführung nach Fig. 13 bis 17 ist der Hebel 9" winkelförmig ausgeführt und um den Bolzen 15 drehbar an der ersten Platte 14 gelagert. An dem gegenüber dem Arm, welcher den Griff 16' aufweist, um ca. 90 abgewinkelten zweiten Arm 21' des Hebels 9" ist eine Kulisse 23 vorgesehen, in die ein an der zweiten Platte 18 angebrachter Bolzen 24 eingreift. Am Ende des abgewinkelten Armes 21' des Hebels 9" ist wiederum eine Feder 22' angebracht, deren anderes Ende an einer Lasche 25 am Rahmen 12 des Schlittens befestigt ist.
In den Fig. 18 bis 22 ist eine vereinfachte Ausführung dargestellt, bei welcher der Hebel 9'" durch doppelte Abwinkelung in drei Teile 26, 27 und 28 unterteilt ist. Der dem mit dem Griff 16" versehenen Teil 26 abgekehrte Endteil 28 ist mittels Flansche am entsprechenden Ski 2 befestigt. Auf dem mittleren Teil 27 ist eine Hülse 29 drehbar montiert, an der eine Platte 30 angeschweisst ist. Eine Feder 31 ist mit einem Ende 32 an der Platte 30 und mit dem anderen Ende 33 am mittleren Teil 27 des Hebels 9'" festgelegt.
Die Feder 31 drückt den Ski 2 in die in Fig. 20 gezeigte Stellung "Pflugfahrt". Wenn mit dem Griff 16" die Kraft der Feder 31 überwunden wird, so wird der Ski 2 in die in Fig. 19 gezeigte Stellung "Schussfahrt" oder "Geradeausfahrt" gebracht, in welcher die Skier parallel zueinander stehen.
Bei der Ausführungsform des Schlittens nach den Fig. 23 bis 28 erfolgt eine Verschwenkung des Skis 2 aus der Pflugsellung (nach Fig. 25) in die Schussfahrt (nach Fig. 24) mittels eines Kegelradantriebes 34.
Ein erstes Kegelrad 35 des Kegelradantriebes 34 ist drehfest an einer Welle 36 befestigt. Ein zweites Kegelrad 37 des Kegelradantriebes 34 ist an einer Platte 38 gelagert und mit dem Hebel 9"" drehfest verbunden. Der Hebel 9"" weist dazu eine plattenförmige Erweiterung 39 auf und ist daher um die gleiche Achse 40' wie das zweite Kegelrad 37 drehbar. Die Welle 36 ist in zwei Lagern 40,42 drehbar gelagert, und ist unter einem Winkel # von vorzugsweise ca. 45 gegenüber der Skioberfläche geneigt angeordnet, wozu am Ski 2 eine Platte 41 angeordnet ist, die die beiden Lager 40,42 aufweist, und zwar ist das Lager 40 direkt an der Platte 41 montiert, während das Lager 42 durch eine Stange 43 derart an der Platte 41 montiert ist, dass die Welle 36 den Winkel # mit der Skioberfläche einschliesst.
Die Platte 38, an der das zweite Rad 37 des
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Kegelradantriebes 34 gelagert ist, ist mittels zweier Lager 44 an der Welle 36 angelenkt.
Um den Ski 2 in die Pflugstellung zu drücken, ist an der Welle 36 eine Drehfeder 45 angebracht, die sich mit einem Schenkel 46 an der Stange 43 abstützt.
Durch Verschwenken des Hebels 9"" kann der Ski aus der "Pflugstellung" in die Stellung "Schussfahrt" gebracht werden.
Mittels einer Raste 47 (Fig. 28) kann der Hebel 9"" in der Stellung "Schussfahrt" fixiert werden.
Wird die Raste 47 ausser Eingriff mit der Platte 38 gebracht, kann der Ski 2 mit geringem Kraftaufwand in jede Stellung zwischen Pflug- und Schussfahrt gebracht werden.
Bei der Ausführungsform des Schlittens nach den Fig. 29 bis 32 ist eine Einrichtung zur Parallelführung der Skier 2 vorgesehen, wenn der Skifahrer im Sitz 13 sitzt und z. B. von einem Schlepplift gezogen wird. Damit das Gerät in der Stellung "Schussfahrt" arretiert werden kann, weist (zum Beispiel) die Platte 18 aus dem zweiten Ausführungsbeispiel eine Befestigungsmöglichkeit, z. B. eine Öse 48 auf, an der ein Seil 49 befestigt ist. Das Seil 49 wird an Rollen 50 umgelenkt und ist mit einer weiteren Öse 48 am anderen Ski 2 wieder befestigt. An diesem Seil 49 ist ein weiteres Seil 51 befestigt, das Klammern 52 hat. Diese Klammern 52 sind in einer Raste 53 eingeklinkt. Mittels der beiden Seile 49 und 51 wird die Kraft der Federn 22, die die Skier 2 in Pflugstellung drücken, überwunden, und das Gerät in der Stellung "Schussfahrt" gehalten.
Kommt der Skifahrer an der bergseitigen Endstelle des Schleppliftes an, zieht er mit der Schnur die Klammer 52 aus der Raste 53 heraus.
Wird nun die Klammer 52 aus der Raste 53 entfernt, so drücken die Federn 22 die Skier 2 in die Stellung "Pflugfahrt". Der Skifahrer kann in üblicher Weise seine Talfahrt beginnen. Dies ist in den Fig. 31 und 32 dargestellt.
Um die Seile 49 und 51 nicht im Schnee schleifen zu lassen, weist das Seil 51 eine weitere Klemme 54 auf.
Vorzugsweise kann eine längenverstellbare Skisohlenplatte verwendet werden, um alle Skier mit normaler Skibindung verwenden zu können.
Bei Verwendung des Fahrzeuges zum Wasserskifahren ist ein Schwimmkörper mit Hohlräumen, Leichtschaum und anderem vorgesehen, welcher den Auftritt gewährleistet und damit den Start und die Stabilität im Wasser erleichtert.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive Abänderungen oder Ergänzungen vorgenommen werden. So ist es beispielsweise möglich, am Sitz eine Einrichtung zu schaffen, welche den Schlitten stets in der Bremsstellung hält und durch Aufsetzen des Fahrers entriegelt wird. So besteht die Möglichkeit, einen in der Höhenrichtung federnden Sitz vorzusehen, welcher in der oberen Stellung die Gleitteile in der Parallelstellung verriegelt und in der unteren Stellung, d. h. wenn sich der Skifahrer auf den Sitz setzt, die Einrichtung entriegelt.
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