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Die Erfindung betrifft einen Flügel- und/oder Stockrahmen aus Profilstäben für Fenster, Türen, Fassaden, Glasdächer od. dgl., wobei mindestens ein Profilstab aus mindestens zwei Teilprofilen besteht, die über mindestens eine thermische Trennung miteinander verbunden sind und mindestens ein Teilprofil ein aus Metall, insbesondere aus Aluminium, gefertigtes Hohlprofil ist und im Beschlagfalz mindestens ein Brandschutzstreifen und auf der der Glasscheibe zugewandten Seite des Profilstabes mindestens ein weiterer Brandschutzstreifen aus unter Temperaturbelastung aufblähendem Material angeordnet ist, wobei der auf der Glasscheibe zugewandten Seite vorgesehene Brandschutzstreifen über mindestens eine Profilhaltefeder fixiert ist und die Profilhaltefeder aus einem Material mit einem Schmelzpunkt, der über dem der Teilprofile liegt, besteht.
Ein derartiger Flügel- und/oder Stockrahmen ist aus der EP 1 296 015 A1 bzw. der EP 0 927 809 A2 bekannt.
Ferner ist auch aus der WO 1996/07005 A1 ein Flügel- bzw. ein Stockrahmenprofil bekannt, das Brandschutzstreifen aufweist.
Ebenso ist in der EP 0 590 236 A2 ein Flügel- bzw. Stockrahmenprofil beschrieben, das über Profilhaltefedern fixierte Brandschutzstreifen aufweist.
Nachteilig bei all diesen bekannten Ausführungen ist aber, dass im Notfall, also bei Ausbruch eines Brandes, die meist aus Aluminium gefertigten Metallteile sehr rasch schmelzen und so der Ausbreitung des Brandes keinen genügenden Widerstand bieten.
Weiters ist aus der EP 0 802 300 B1 ein Rahmenwerk aus Metallprofilen für Fenster und Türen bekannt, bei dem zwischen den Aussenteilen der Metallprofile ein weiterer metallischer Mittelteil vorgesehen ist. Ferner weisen die Aussenteile Kammern auf, die mit Brandschutzplatten ausgefüllt sind. Ein derartiges Rahmenwerk weist aber den Nachteil auf, dass in seiner normalen Funktion durch den metallischen Mittelteil eine Kältebrücke gegeben ist. Dadurch sind Wärmedurchgangswerte von 5 bis 6 W/m2K zu erwarten. Diese hohen Wärmedurchgangswerte widersprechen den heutigen Trends auf dem Gebiet des Energiebewusstseins.
Um die Feuerwiderstandsdauer zu erhöhen, weist das bekannte Rahmenwerk mit Brandschutzplatten gefüllte Kammern auf und sind auch im Beschlagsfalz Brandschutzstreifen angeordnet. Durch die mit Brandschutzplatten gefüllten Kammern ist aber das Gesamtgewicht in nachteiligerweise überaus hoch. Ein derartiges Rahmenwerk ist beispielsweise aus der EP 0 717 165 A1 bzw. der DE 44 43 762 A1 bekannt.
Weitere Ausführungen über einen möglichen Brandschutz für Fenster, Türen od. dgl. sind beispielsweise aus der DE 36 25 367 C2 bzw. der DE 38 12 223 C2 zu entnehmen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Flügel- und/oder Stockrahmen der eingangs zitierten Art zu schaffen, der einerseits die obigen Nachteile vermeidet und der anderseits sowohl den heutigen und zukünftigen Anforderungen an das Energiebewusstsein und im Notfall an die Feuerwiderstandsdauer entgegenkommt.
Die Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Der erfindungsgemässe Flügel- und/oder Stockrahmen ist dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Mauerwerk zugewandten Seite des Profilstabes mindestens eine mit dem Profilstab verbundene Profilhaltefeder angeordnet ist und ein weiterer Brandschutzstreifen vorgesehen ist.
Mit der Erfindung ist es erstmals möglich, einen Flügel- und/oder Stockrahmen herzustellen, der in seiner normalen Funktion minimale Wärmedurchgangswerte aufweist und der auch im Notfall eine hohe feuerhemmende Wirkung besitzt.
Um nun das Prädikat Brandschutz bei Fenster, Türen od. dgl. führen zu können, sind Standards in den entsprechenden Normen festgelegt. So muss ein derartiger Rahmen eine Feuerwiderstandsdauer von 30 min. erreichen. In dieser Zeit sollen die Brandschutzstreifen aufquellen und die tragenden Funktionen, beispielsweise für die Glasscheibe, übernehmen. Um nun eine Zerstörung des Stockrahmens im Brandfall zu verhindern, ist eine Anordnung der Brandschutzstreifen auf der dem Mauerwerk zugewandten Seite von immensem Vorteil. Es wird auch quasi ein Herausfallen des Fensters verhindert.
Wie ja an sich bekannt, hat Aluminium einen Schmelzpunkt in der Grössenordnung von 700 C, die nahe einem Brand relativ schnell erreicht werden. Um nun die Widerstandsdauer zu verlängern, greift die vorliegende Erfindung ein. Erfindungsgemäss sind Profilhaltefedern vorgesehen, die vorzugsweise punktuell angeordnet sind und einen Schmelzpunkt aufweisen, der bedeutend höher ist, als der Schmelzpunkt des Profilstabes. Darüber hinaus werden auch weitere Brandschutzstrei-
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fen, beispielsweise an der der Glasscheibe zugewandten Seite, angeordnet. Diese Profilhaltefedern sichern also im Brandfall sowohl das Profil als auch die Scheibe, und zwar so lange bis die aufgequollenen Brandschutzstreifen diese Funktion übernehmen.
Durch die punktuelle Anordnung dieser Profilhaltefedern wird die Wärmedurchgangszahl praktisch nicht erhöht, so dass ein optimales Energieverhalten gegeben ist.
Die Profilhaltefeder besteht meist aus Metall, vorzugsweise aus Nichtroster-Stahl, und weist einen Schmelzpunkt von über 800 C, vorzugsweise über 1 000 C, auf. Wie bereits oben ausgeführt, müssen die Profilhaltefedern die Haltefunktion für die Profile und die Glasscheibe im Brandfall gewährleisten, zumindest bis die Brandschutzstreifen zum Tragen kommen. Diese SchmelzpunktTemperaturen haben sich bei Versuchen bewährt.
Weiters kann die Profilhaltefeder mit den, vorzugsweise aussen liegenden, Teilprofilen fest verbunden sein, beispielsweise vernietet, verschraubt, punktgeschweisst. Dadurch wird der Profistab in sich gefestigt, so dass im Brandfall die erwarteten Funktionen gewährleistet sind.
Die Profilhaltefeder kann annähernd S-förmig gebogen sein und greift einerseits in eine Nut des Teilprofils, insbesondere in die Nut für eine Glashalteleise, ein und dient anderseits als Halterung für die Glasscheibe. Durch diese einfache mechanische Formgebung der Profilhaltefeder werden die bereits oben erwähnten Sicherungsfunktionen und Anforderungen im Notfall gewährleistet.
Es kann auch eine Ausführung gewählt werden, bei der mindestens zwei Profilhaltefedern vorgesehen sind, wobei diese im Abstand voneinander bzw. punktuell angeordnet sind und der Brandschutzstreifen gegebenenfalls über die Länge des Profilstabes am Profilstab anliegt. Durch die punktuelle Anordnung dieser Profilfedern wird die Wärmedurchgangszahl praktisch nicht erhöht, so dass ein optimales Energieverhalten gegeben ist.
Nach einem weiteren besonderen Merkmal der Erfindung weist in an sich bekannter Weise mindestens ein Profilstab für den Flügel- und/oder Stockrahmen mindestens zwei thermische Trennungen auf. Dadurch ist es erstmals möglich, ein Fenster oder eine Tür am Markt anzubieten, die im Zuge des heutigen Trends zur Energieeinsparung, liegt. Die erfindungsgemässe Einheit weist eine um etwa 30% verbesserte Wärmeisolierung auf, die zu einer Reduzierung der Heizkosten und damit auch zu einer Verringerung der Schadstoffemission, führt.
Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung besteht in an sich bekannter Weise jeder Profilstab aus drei Teilprofilen, wobei mindestens zwei Teilprofile einen Hohlraum aufweisen und jeweils zwei Teilprofile, vorzugsweise davon mindestens eines mit einem Hohlraum über eine thermische Trennung miteinander verbunden sind. Mit derartigen Ausführungen können Wärmedurchgangswerte von < 2 W/m2K erzielt werden. Diese konstruktive Ausbildung der Profilstäbe mit der doppelten thermischen Trennung bringen etwa 30% Energieeinsparung. Der volks- und energiewirtschaftliche Nutzen kann mathematisch auf Grund der Energiepreise ermittelt werden. Derartige Profilstäbe eignen sich natürlich auch für Energiesparhäuser oder dergleichen und liegen voll im Trend der heutigen Ressourcenphilosophie.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind im geschlossenen Zustand des Fensters bzw. der Tür zwischen den angrenzenden, korrespondierenden Profilstäben drei Dichtungsebenen vorgesehen. Durch die thermisch einwandfreie Ausführung, insbesondere durch die drei Dichtungsebenen, dieser Einheit kommt es zu keinem so genannten "schwitzen" oder Beschlagen der Scheiben. Die dafür notwendige Luftzirkulation ist gewährleistet.
Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung weist der aus Teilprofilen bestehende Profilstab mindestens einen Fortsatz mit einer hinterschnittenen Nut für die Aufnahme eines Dichtungsstranges auf, wobei am korrespondierenden Profilstab eine Fläche für den Anschlag des Dichtungsstranges vorgesehen ist. Da ja, wie bereits erwähnt, bei der erfindungsgemässen Einheit drei Dichtungsebenen vorgesehen sind, ist vom energiewirtschaftlichen Blickwinkel der Stoss keine Schwachstelle mehr.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert.
Es zeigt die Fig. einen Schnitt durch einen Flügel- und Stockrahmen im geschlossenen Zustand eines Fensters oder einer Tür.
Einführend sei festgehalten, dass in der beschriebenen Ausführungsform gleiche Teile bzw.
Zustände mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden,
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wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäss auf gleiche Teile bzw. Zustände mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen werden können.
Gemäss der Fig. ist ein Schnitt durch einen Flügelrahmen 1 und einen Stockrahmen 2 eines Fensters im geschlossenen Zustand dargestellt. Im Flügelrahmen 1 ist eine Glasscheibe 3, insbesondere eine Verbundglasscheibe, vorgesehen.
Der Flügelrahmen 1 besteht aus drei Teilprofilen, wobei ein Flügelrahmenaussenprofil 4 und ein Flügelrahmeninnenprofil 5 mit einem Verbindungsprofil 6 zu einem Profilstab zusammengesetzt werden.
Ebenso besteht der Stockrahmen 2 aus drei Teilprofilen, wobei wieder ein Stockrahmenau- #enprofil 7 und ein Stockrahmeninnenprofil 8 mit einem Verbindungsprofil 9 zu einem Profilstab zusammengefügt werden.
Sowohl das Flügelrahmenaussenprofil 4, wie auch das Flügelrahmeninnenprofil 5 als auch das Stockrahmenaussenprofil 7 und das Stockrahmeninnenprofil 8 sind als Hohlprofile, vorzugsweise aus Aluminium, hergestellt. Aus Festigkeitsgründen können diese Hohlprofile als Mehrkammernprofile ausgebildet sein.
Um gegebenenfalls dem heutigen Trend Rechnung zu tragen, kann vorzugsweise das Flügelrahmeninnenprofil 5 und das Stockrahmeninnenprofil 8 aus Holz oder auch aus Kunststoff bestehen oder mit diesen Materialien verkleidet sein. Natürlich sind hier den kreativen Variationen keine Grenzen gesetzt. Es könnte auch bei einer Holzfassade umgekehrt sein, oder alle Aussen- und Innenprofile aus Holz gefertigt oder verkleidet werden.
Der Profilstab, der als Flügelrahmen 1 dient, weist zwei thermische Trennungen 10 auf und besteht aus drei Teilprofilen 4,5, 6. Mindestens zwei Teilprofile 4,5 weisen einen Hohlraum auf.
Jeweils zwei Teilprofile 4,5, 6, wobei mindestens eines mit einem Hohlraum versehen ist, sind über eine thermische Trennung 10 miteinander verbunden. Das Teilprofil 5 weist einen Aussenteil 11 auf, in den eine Glasleiste 12 einklipsbar ist. Die Glasleiste 12 mit ihren Dichtungen im Zusammenwirken mit dem Fortsatz 13 und der dazu gehörenden Dichtung dienen zur Aufnahme der Glasscheibe 3.
Der Profilstab, der als Stockrahmen 2 dient, ist im Mauerwerk verankert, weist wieder zwei thermische Trennungen 10 auf und besteht ebenfalls aus drei Teilprofilen 7,8, 9. Jedes der Teilprofile 7,8, 9 weist einen Hohlraum auf.
Im geschlossenen Zustand des Fensters, also im dargestellten Fall, sind zwischen den korrespondierenden Rahmen drei Dichtungsebenen mit den Dichtungssträngen 14 vorgesehen. Diese Dichtungsstränge 14 sind in hinterschnittenen Nuten angeordnet und pressen sich an Anschläge des korrespondierenden Rahmens. Die dreifache Abdichtung ist aus wärmetechnischen Gründen erwünscht. Die Stockaussendichtung vermeidet einen eventuellen Wassereintritt und die Flügelinnendichtung verhindert einen Wärmeaustritt.
Um nun im Notfall eine feuerhemmende Wirkung zu erzielen, sind im Beschlagsfalz sowohl des Flügel- 1 als auch des Stockrahmens 2 Brandschutzstreifen 15 angeordnet. Derartige Brandschutzstreifen 15 können ein intumeszierendes Brandschutzlaminat sein, das im Brandfall expandiert und eine stabile Kruste bildet. (Am Markt sind derartige Brandschutzstreifen unter der Bezeichnung "Intumex" der Firma Intumex Brandschutzprodukte GmbH erhältlich.)
Ferner werden zur Erzielung einer erstklassigen feuerhemmenden Wirkung die Brandschutzstreifen 15 auch auf der der Glasscheibe 3 zugewandten Seite des Flügelrahmens 1 und gegebenenfalls auf der dem Mauerwerk zugewandten Seite des Stockrahmens 2 angeordnet. Die Brandschutzstreifen 15 können über oder auch auf Profilhaltefedern 16 fixiert sein.
Bei einer eventuellen Fixierung auf der Profilhaltefeder 16 kann der Brandschutzstreifen 15 aufgeklebt sein. Natürlich ist auch eine Ausführung denkbar, wobei der Brandschutzstreifen 15 zwischen Profilstab und Profilhaltefeder 16 angeordnet ist.
Diese Profilhaltefedern 16, vorzugsweise aus Nichtrostenden Stahl gefertigt, weisen einen Schmelzpunkt auf, der über den der Teilprofile 4 - 9 bzw. der thermischen Trennung 10 liegt. Der Schmelzpunkt sollte über 800 C, vorzugsweise über 1 000 C, beispielsweise bei 1 200 C, liegen.
Die Profilhaltefeder 16 ist weiters mit den Teilprofilen 4,6 bzw. 7,8 fest, beispielsweise über Nieten 17, verbunden. Natürlich könnte die Verbindung auch über Schweissen oder Schrauben erfolgen.
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Die der Glasscheibe 3 zugeordnete Profilhaltefeder 16 ist annähernd S-förmig gebogen und greift einerseits in eine Nut des Aussenteiles 11des Teilprofils 5, insbesondere in die Nut für eine Glashalteleise 12, ein und dient anderseits als Halterung für die Glasscheibe 3.
Natürlich können mehrere Profilhaltefedern 16 vorgesehen sein, wobei diese im Abstand voneinander bzw. punktuell angeordnet sind und der Brandschutzstreifen 15 gegebenenfalls über die Länge des Profilstabes am Profilstab anliegt.
Abschliessend sei der Ordnung halber darauf hingewiesen, dass in der Zeichnung einzelne Bauteile und Baugruppen zum besseren Verständnis der Erfindung unproportional und massstäblich verzerrt dargestellt sind.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Flügel- und/oder Stockrahmen aus Profilstäben für Fenster, Türen, Fassaden, Glasdächer od. dgl., wobei mindestens ein Profilstab aus mindestens zwei Teilprofilen besteht, die über mindestens eine thermische Trennung miteinander verbunden sind und mindestens ein Teilprofil ein aus Metall, insbesondere aus Aluminium, gefertigtes Hohlprofil ist und im
Beschlagfalz mindestens ein Brandschutzstreifen und auf der der Glasscheibe zugewand- ten Seite des Profilstabes mindestens ein weiterer Brandschutzstreifen aus unter Tempe- raturbelastung aufblähendem Material angeordnet ist, wobei der auf der Glasscheibe zu- gewandten Seite vorgesehene Brandschutzstreifen über mindestens eine Profilhaltefeder fixiert ist und die Profilhaltefeder aus einem Material mit einem Schmelzpunkt, der über dem der Teilprofile liegt, besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Mauerwerk zugewandten Seite des Profilstabes mindestens eine mit dem Profilstab verbundene Pro- filhaltefeder (16) angeordnet ist und ein weiterer Brandschutzstreifen (15) vorgesehen ist.