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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden und/oder Abdichten und/oder statischen Verstärken von zwei starren oder zueinander beweglichen Flächen, vorzugsweise einem Funda- ment, beispielsweise einem Gebäudefundament, Brückenkonstruktionen oder einem Dach, insbe- sondere Betondach oder zur Bildung einer wasserdichten Wanne oder einer Schwimmbadwanne oder eines Faltpaneels oder für eine Abdichtung von Tunnelwänden gegen Wasser, Feuchtigkeit, Nässe oder gegebenenfalls Gasen, wobei im Bereich der Verbindung bzw. der Abdichtung eine Folie, insbesondere eine Hypalon- oder Kunststoff-Folie oder ein Karbon-Lamellen-Band, gegebe- nenfalls mit einer Bewehrung aus Glasfasern, mittels eines Klebers, insbesondere eines Epoxikle- bers, angeordnet wird.
Beton ist seit vielen Jahren mit Abstand der wichtigste Baustoff. Autobahnen, Tunnels, die ge- samte städtische Kanalisation, Hochhäuser, Brücken oder dergleichen könnten ohne Beton nicht so gebaut werden, wie wir es gewohnt sind. Beton ist universell einsetzbar, leicht zu verarbeiten und vergleichsweise billig. Aufgrund dieser Eigenschaften wird Beton weltweit eingesetzt und ist aus der Bauwirtschaft nicht mehr wegzudenken.
Aber der Beton hat auch zwei Eigenschaften, die sich bei der Nutzung als Baustoff sehr unan- genehm bemerkbar machen. Statiker und Bautechniker haben lernen müssen, durch welche Massnahmen diese Eigenschaften kompensiert werden können. Erstens kann Beton keine Zug- spannung und sehr schlecht dynamische Wechselbeanspruchungen übertragen. Wird Beton auf Zug belastet, muss er mit Stahl verstärkt werden, wobei die Stahlstäbe die Zugbelastung über- nehmen. Man bezeichnet dann diesen mit Stahl verstärkten Beton als Stahlbeton.
Die zweite negative Eigenschaft ist seine Porosität. Selbst mit Zuschlagstoffen und spezieller Verarbeitung kann nicht verhindert werden, dass der Beton von mikrofeinen Hohlräumen durch- setzt ist. Ist der Beton ungeschützt Wind und Wetter ausgesetzt, dringen Schadstoffe, wie z.B.
Salzwasser, saurer Regen oder aggressive Luft in die Poren ein und schädigen den Beton. Bei Minusgraden beispielsweise gefriert das Wasser und sprengt den Beton, so dass er sich zersetzt bzw. regelrecht zerbröselt. Das heisst ungeschützter Beton hat nur eine begrenzte Lebensdauer.
Insbesondere bei Stahlbeton ist das Eindringen von Wasser kritisch, weil dieses Wasser den Stahl korrodiert und dadurch die kraftübertragenden Querschnitte der Stahlstäbe verkleinert. Er- reicht die Abrostung eine gewisse Grösse, können einzelne Stahlstäbe die Kräfte nicht mehr über- tragen und reissen. Es kommt in der Folge, ähnlich dem Dominoeffekt, zu einer Überbelastung der angrenzenden Stäbe, auch wenn sie nicht angerostet sind, die dann ebenfalls versagen, so dass die gesamte Konstruktion bzw. das Bauwerk einstürzt. In der Literatur sind unzählige Totalschäden durch Kollabieren der Tragkonstruktion aus Stahlbeton infolge der unkontrollierten Armierungskor- rosion dokumentiert.
Das gefährliche Eindringen der Schadstoffe, insbesondere von Wasser kann nur durch geeig- nete Schutzmassnahmen wie beispielsweise wasserdichte Anstriche oder Kunststofffolien verhin- dert werden. Im Grunde genommen hängt die Lebensdauer des Betons unter anderem sehr stark von der Qualität der Schutzmassnahmen zur Verhinderung vorwiegend des Wassereindringens und der damit verbundenen unkontrollierten Armierungskorrosion ab.
So ist aus der EP 0 013 928 A1 ein Verfahren zum Aufbringen einer mehrlagigen Schutz- schicht auf Betonwände od. dgl. bekannt. Beispielsweise wird in dieser Druckschrift ein Beton- flachdach mit einer Tragdecke aufgezeigt, wobei auf die Tragdecke eine Dickschicht aufgebracht ist, die mit einer Dämmschicht verklebt ist. Ferner wird auch ein mit einer Kunststoff-Folie abge- dichteter Tunnel beschrieben, wobei die Folie mit einer Textilkaschierung versehen ist, an die beidseitig eine Klebemasse anschliesst. Nachteilig bei dieser Kunststoff-Folie ist der immens hohe Aufwand bei der Herstellung.
Ferner ist aus der US 4 942 095A eine metallische Folie bekannt, bei der die Oberfläche durch chemische oder mechanische Behandlung vergrössert wird, so dass eine stabile Adhäsion zwi- schen der vergrösserten Oberfläche dieser Folie und einem Thermoplast erzielt wird.
Weiters ist aus der US 4 552 627 A eine Metalllegierungsfolie bekannt, bei der die Adhäsion durch Abscheidung von dendritischen Strukturen infolge der dadurch bedingten Vergrösserung der Oberfläche verbessert wird.
Nachteilig bei derartigen Metall-Folien ist der sehr kleine Dehnungskoeffizient, so dass sie zum Verbinden und/oder Abdichten von zwei zueinander beweglichen Flächen nicht geeignet sind.
Darüber hinaus ist aus der DE 44 18 629 A1 ein Verfahren zur Herstellung von Dichtwänden
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bekannt, bei dem man in eine noch nicht hydraulisch abgebundene Dichtwandmassensuspension eine Geotextilmatte einbringt. Diese Matte enthält zwischen Geotextilschichten in Wasser quellfä- higen Smektit. Nachteilig bei diesem Verfahren ist die überaus lange Verarbeitungsdauer, die sich über mehrere Tage erstrecken kann.
Ferner ist aus der DE 199 61 693 A1 ein Verlegeverfahren für einen wasserdichten Belag be- kannt. Bei diesem Verfahren werden Bahnen überlappend miteinander verbunden, wobei die Bahnen eine Schicht aus Elastomer-Bitumenkautschuk aufweisen. Nachteilig bei diesem Verfahren ist aber, dass vor der Verlegung dieser Bahnen problematische Bereiche, wie Ecken, mit anderen Bahnen ohne Deckschicht vorher ausgekleidet werden müssen.
Aus Kostengründen haben sich Anstriche aus den verschiedensten, wasserdichten Materialien wie Farben, flüssige Kunststoffe, besondere Mörtel, aber auch bestimmte Werkstoffmischungen, wie beispielsweise zementgebundene Mörtel mit Epoxidharzen oder dergleichen durchgesetzt.
Diese Anstriche werden auf den fertigen, das heisst, ausgehärteten Beton händisch oder maschinell aufgetragen. Dabei gibt es unterschiedliche Methoden und Verfahren zum Auftragen wie z.B. streichen, rollen oder spritzen. Auch Polymerbitumenbahnen sind üblich, die allerdings etwas aufwändiger durch Flammen aufgetragen werden.
Der Nachteil dieser Anstriche ist, dass sie im Allgemeinen auch nur eine beschränkte Lebens- dauer haben und bei unsachgemässem Auftrag oder nachträglicher Beschädigung undicht sind oder in kurzer Zeit werden.
Ein weiterer gravierender Nachteil dieser Anstriche, auch der Polymerbitumenbahnen, ist das sehr geringe Rissüberbrückungsvermögen. Die Entstehung von Rissen im Beton ist praktisch nicht zu verhindern. Risse können entweder durch die Änderung der Betoneigenschaften beim Über- gang flüssig zu fest entstehen, wie beispielsweise Setzen des Betons, Schrumpfen und Schwinden oder durch die Hydratisationswärme. Auch durch unsachgemässe Anwendungen, wie beispielswei- se Fehler in der Bemessung oder unplanmässige Überlastungen, sowie durch Verarbeitungsfehler, wie gegebenenfalls Betonierfehler oder unsachgemässe Armierung entstehen Risse.
Es gibt aber auch ingenieurmässig geplante Unterbrechungen im Kraftfluss, wie die Trennfugen.
Durch die Bauweise von langen und über mehrere Felder kontinuierlich gefertigten Bauwerken, wie beispielweise Brücken, Tunnel oder auch Kanäle sind Arbeitsfugen unvermeidlich. Auch bei Bau- teilen, die in der Fabrik vorgefertigt und auf der Baustelle zusammengefügt werden, sind Arbeitsfu- gen nicht zu umgehen.
Jede Fehlstelle im Beton, wie beispielsweise Risse, Poren oder Trennfugen, stört den Kraft- fluss, das heisst an den Übergängen vom Beton zur Luft, beispielsweise an den Risskanten, treten Spannungsspitzen auf. Diese können im Allgemeinen nicht nur mit den üblichen Füllmaterialien, wie beispielsweise Mörtel, Zement, Kunststoffen oder Materialmischungen, mit denen die Risse oder Fugen ausgefüllt wurden, zufriedenstellend abgebaut werden.
Ein vollständiger Abbau der Spannungsspitzen ist unbedingt notwendig, weil sich sonst der Riss erneut ausbilden kann. Das heisst die Restspannung muss über eine lokale Rissüberbrückung abgebaut werden. Da die Anstriche, wie weiter oben dargestellt, dazu kaum in der Lage sind, verwendet man besondere Kunststofffolien wie beispielsweise SIKA Icosit Flüssigfolie MS. Diese Kunststofffolien können nicht nur Kräfte übertragen, sondern dichten den Riss inklusive Umgebung auch zuverlässig ab. Daneben haben die beispielsweise flüssig aufgetragenen Kunststofffolien noch sehr wichtige Eigenschaften für eine einfache Verarbeitung. Sie können problemlos auf nicht vollkommen trockenen Beton aufgetragen werden und eine Taupunktunterschreitung nach dem Auftragen beeinträchtigt die Qualität der Folie nicht.
Um Folien auch für die Kraftübertragung heranziehen zu können, müssen sie mit Klebern, wie z. B. Epoxidharzen auf den Beton geklebt werden. Dazu wird der Beton entsprechend vorbehan- delt, wie beispielsweise gereinigt und aufgerauht und eine Schicht Kleber aufgetragen. Anschlie- #end wird die Folie so aufgebracht, dass keine Blasen, Falten oder sonstige Unregelmässigkeiten auftreten können.
In den meisten Fällen ist beim Kleben mit beispielsweise Epoxidharz die Haftzugfestigkeit aus- reichend um grossflächige Ablösungen weitgehend auszuschliessen. Die Rissüberbrückung von Rissen aus beispielsweise dynamischer Belastung von kleiner einem Millimeter ist ebenfalls in den meisten Fällen vollkommen ausreichend.
Eine derartige Abdichtungsbahn für Bauwerke ist aus der DE 200 14 903 U1 bekannt. Diese
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Abdichtungsbahn weist eine dichtende Polyethylen-Dichtfolie mit einer kaltselbstklebenden Kleb- stoffschicht und einer darauf aufliegenden Trennfolie auf.
Der Nachteil dieser Methode ist, dass nur relativ geringe Kräfte über die Folien übertragen wer- den können. Der Kleber haftet zwar ausgezeichnet am Beton, nur auf der glatten Oberfläche der Folien ist die Haftung nicht optimal, so dass eben nur eine beschränkte Kraft über die Folie über- tragen werden kann.
Ein weiteres Dichtungs- und Abdeckungsmaterial in Form eines Folienverbundes ist aus der DE 35 24 580 C2 bekannt. Diese Folie weist eine Zwischenschicht auf, die an undichten Stellen des Folienverbundes freisetzbar ist und bei Berührung mit Wasser oder Luft eine Volumenvergrö- #erung erfährt, so dass undichte Stellen beim Entstehen von selbst abgedichtet werden. Es ist leicht einzusehen, dass mit einem derartigen Folienverbund nur kleinste Haarrisse abgedichtet werden können.
Besonders nachteilig ist die eingeschränkte Kraftübertragung beim Kleben von hochrissfesten Bändern, wie Karbonbändern, beispielsweise SIKA CarboDur-Lamellen, oder bei Stahllaschen zur statischen Verstärkung von Betonbauten.
Die Bedeutung der statischen Verstärkung von Betonbauten, insbesondere von Brücken, nimmt rapide zu. Auf der einen Seite wird der Neubau von Brücken durch das erwachende Um- weltbewusstsein der Bevölkerung zunehmend erschwert.
Dadurch müssen bestehende Brücken das erhöhte Verkehrsaufkommen mit immer grösseren Lasten, für die sie zum Teil gar nicht dimensioniert sind, verkraften. Zum anderen unterliegen auch Brücken Alterungserscheinungen, wie beispielsweise Ermüdungsbrüche, die durch äussere Einflüs- se noch verstärkt werden und die Tragsicherheit der Brücken drastisch reduzieren.
Daraus resultiert die Notwendigkeit der Sanierung und Verstärkung bestehender Brücken. Das gilt in vermindertem Umfang auch für andere Bauten wie Tunnel, Kanalisation oder dergleichen.
Die statische Verstärkung, das heisst die Erhöhung der Tragfähigkeit von Betonbauten durch Aufbringen von zusätzlichen Betonschichten ist nur in Ausnahmefällen zielführend. Zweckmässiger und daher allgemein angewendet wird das Aufkleben hochfester Bänder oder Lamellen aus bei- spielsweise Stahl bzw. Karbon auf den Beton. Da Stahllaschen oder Karbonlamellen sehr hohe Zugkräfte übertragen können, erweist sich die geringe Haftung des Klebers an den glatten Oberflä- chen als besonders nachteilig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das ei- nerseits die obigen Nachteile vermeidet und das anderseits eine einfache und wirtschaftliche Möglichkeit zur Übertragung von grossen Kräften mittels Aufkleben hochfester Bänder auf die Betonteile schafft.
Die Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Oberflä- che der Folie bzw. des Karbonbandes vor dem Aktivieren oder der Verbindungsherstellung bzw. dem Auftragen des Klebers vergrössert wird. Mit der Erfindung ist es erstmals möglich, durch Auf- kleben von hochfesten Bändern, wie beispielsweise Stahllaschen oder Karbonlamellen, auf die Betonoberfläche wesentlich höhere Kräfte zu übertragen. Bei vergleichbarer Traglasterhöhung sind mit dem erfindungsgemässen Verfahren wesentlich weniger aufgeklebte Bänder erforderlich oder es können bei gleicher Anzahl der Verstärkungsbänder erheblich grössere Kräfte übertragen wer- den.
Weniger aufwändig geklebte Bänder verkürzen den Arbeitsaufwand, was sehr wichtig ist, weil insbesondere Brückensanierungen oder -verstärkungen bei möglichst geringer Verkehrsbehinde- rung erfolgen sollen.
Gemäss einem besonderen Merkmal der Erfindung wird die Vergrösserung der Oberfläche der Folie bzw. des Karbonbandes im Zuge ihrer Herstellung, beispielsweise durch wabenförmige oder noppenförmige, aus ihrer Oberfläche ragende Erhebungen oder in ihre Oberfläche einspringende Vertiefungen oder durch feine Widerhaken, durchgeführt, Diese erfindungsgemässe Ausgestaltung des Verfahrens erlaubt also die Oberflächenvergrösserung schon bei der Bandherstellung durchzu- führen. Das hat den Vorteil, dass die meist aufwändige Behandlung der Bänder zur nachträglichen Oberflächenvergrösserung nicht auf der Baustelle erfolgen muss, wo nicht immer geeignete Geräte und Werkzeuge vorhanden sind.
Ausserdem wird die Bandherstellung durch die erfindungsgemässe Oberflächenvergrösserung kaum verändert oder beeinträchtigt, so dass auch die Herstellkosten sich nur marginal vergrössern sollten.
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Nach einer anderen Ausführungsvariante der Erfindung wird die Vergrösserung der Oberfläche der Folie bzw. des Karbonbandes mechanisch, beispielsweise durch Aufrauen, Schaben, Schleifen od. dgl. durchgeführt. Es ist aber möglich, die Oberflächenvergrösserung der Bänder oder Folien auch nachträglich durch einfache mechanische Bearbeitung auf der Baustelle durchzuführen. Das bringt den grossen Vorteil, dass vorhandene, alte Bänder oder Folien mit noch glatter Oberfläche nach entsprechender Bearbeitung zum Kleben mit der erhöhten Kraftübertragung verwendet werden können. Da diese Bänder und Folien nicht billig sind bringt die Nutzungsmöglichkeit vor- handener Bänder erhebliche Kosteneinsparungen.
Gemäss einer weiteren Ausführung der Erfindung wird die Vergrösserung der Oberfläche der Fo- lie bzw. des Karbonbandes chemisch, beispielsweise durch eine chemische Lösung, wie ein Lö- sungsmittel oder ein Quellschweissmittel, durchgeführt. Auch diese Art der Oberflächenvergrösse- rung wird in der Zukunft sicher von den Bautechnikern gerne angewandt werden, da sie wirtschaft- lich, vor allem in kurzer Zeit, zu Erfolg versprechenden Resultaten führt.
Die Aufgabe der Erfindung wird aber unabhängig vom Verfahren auch durch eine Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens gelöst.
Die erfindungsgemässe Anordnung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeich- net, dass die zur Verbindung bzw. Abdichtung vorgesehene Folie oder das Karbonband mindes- tens eine künstlich bzw. willkürlich vergrösserte Oberfläche aufweist. Durch die vergrösserte Ober- fläche wird ein höheres Haftabzugsmoment nach der Verklebung der Folie bzw. des Karbonbandes erreicht. Durch die bessere Haftung werden eine Blasenbildung und dadurch eine Rissbildung beispielsweise im Beton vermieden. So werden so genannte Frostschäden vermieden.
Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Oberfläche der Folie bzw. des Kar- bonbandes im Zuge ihrer Herstellung, beispielsweise durch wabenförmige oder noppenförmige, aus ihrer Oberfläche ragende Erhebungen oder in ihre Oberfläche einspringende Vertiefungen oder durch feine Widerhaken, vergrössert. Eine wirtschaftliche Herstellung der Folie oder des Kar- bonbandes ist dadurch gewährleistet.
Gemäss einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Oberfläche der Folie bzw. des Kar- bonbandes mechanisch, beispielsweise durch Aufrauen, Schaben, Schleifen od. dgl. vergrössert.
Dadurch kann direkt vor Ort von den Baufacharbeitern entschieden werden, welche Oberfläche eingesetzt wird, um das erforderliche Haftabzugsmoment zu erzielen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Oberfläche der Folie bzw. des Kar- bonbandes chemisch, beispielsweise durch eine chemische Lösung, wie ein Lösungsmittel oder ein Quellschweissmittel, vergrössert. Da die Bauwirtschaft schon immer mit der Chemie stark ver- bunden ist, sind keine Vorurteile zu erwarten, so dass auch mit geeigneten chemischen Mitteln eine Vergrösserung der Oberfläche erreicht wird, wodurch ein höheres Haftabzugsmoment gegeben ist.
Die Verwendung einer Folie oder eines Karbonbandes zur Durchführung des Verfahrens liegt ebenfalls im Bereich der vorliegenden Erfindung, wobei die Folie bzw. das Karbonband mindestens eine künstlich bzw. willkürlich vergrösserte Oberfläche aufweist. Wie bereits erwähnt, wird durch die Verwendung einer derartigen Folie bzw. Karbonbandes ein höheres Haftabzugsmoment erreicht.
Es liegt überdies im Bereich der Erfindung, dass diese Folie bzw. dieses Karbonband mindes- tens eine künstlich bzw. willkürlich vergrösserte Oberfläche aufweist.
Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Folie mit vergrösserter Oberfläche,
Fig. 2 eine Fundamentabdichtung und
Fig. 3 eine Tunnelauskleidung.
Einführend sei festgehalten, dass in der beschriebenen Ausführungsform gleiche Teile bzw.
Zustände mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäss auf gleiche Teile bzw. Zustände mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen wer- den können.
Gemäss der Fig. 1 ist eine Form der Oberflächenvergrösserung einer Folie 3, insbesondere eine Hypalon- oder Kunststofffolie oder ein Karbon-Lamellen-Band, gegebenenfalls mit einer Beweh-
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rung aus Glasfasern, beispielsweise durch eine Vielzahl von Noppen 15 und/oder Vertiefungen 16 dargestellt. Auf eine gereinigte und beispielsweise durch Kugelstrahlen aufgeraute Oberfläche eines Betons 1 ist ein Kleber 2, insbesondere ein Epoxikleber aufgetragen. Die Folie 3 wird mit der vergrösserten Oberfläche auf den Kleber 2 aufgebracht. Infolge der vergrösserten Oberfläche erhöht sich die Haftabzugskraft bzw. das Haftabzugsmoment, so dass grössere Kräfte über die Folie 3 übertragen werden können. Dadurch wird beispielsweise verhindert, dass es im Bereich eines Risses 4 zu Ablösungen der Folie 3 vom Beton 1 kommen kann.
Diese Ablösungen der Folien 3 können in weiterer Folge Undichtigkeiten verursachen und beispielsweise zum Eindringen von Feuchtigkeit, Nässe und Wasser oder gegebenenfalls von aggressiven Gasen mit all den negati- ven Auswirkungen auf den Beton 1 führen.
Werden die Risse 4 beispielsweise durch Materialermüdung infolge von Alterungserscheinun- gen oder durch Überbelastungen des Betons 1 erzeugt, können die an den Rändern der Risse 4 entstehenden Spannungsspitzen durch die, infolge der wesentlich höheren Haftabzugskräfte bzw. die höheren Haftabzugsmomente, abgebaut werden und damit die Tragsicherheit der Betonkon- struktion wiederhergestellt bzw. sogar erhöht werden.
Die Vergrösserung der Oberfläche der Folie 3 oder des Karbonbandes kann natürlich auch me- chanisch, beispielsweise durch Aufrauen, Schaben oder Schleifen durchgeführt werden. Ebenso ist die Vergrösserung der Oberfläche der Folie 3 oder des Karbonbandes auf chemischen Weg, bei- spielsweise durch eine chemische Lösung, wie ein Quellschweissmittel, möglich.
Natürlich können bei der Folie 3 auch beide Oberflächen vergrössert werden. Das heisst, bei- spielsweise weisen beide Oberflächen der Folie 3 Noppen 15 o. dgl. auf.
Entsprechend der Fig. 2 ist beispielsweise das Verbinden und/oder das Abdichten und/oder das statische Verstärken von zwei starren oder zueinander beweglichen Flächen, vorzugsweise einem Fundament, beispielsweise einem Gebäudefundament mit einer Wand dargestellt. Es könn- te sich aber auch um ein Dach, insbesondere ein Betondach, gegebenenfalls mit einer Mauer handeln.
Eine Bodenplatte 5 eines Gebäudefundamentes mit der gereinigten und beispielsweise durch Kugelstrahlen aufgerauten Oberfläche des Betons 1 und eine Betonwand 6 mit der gereinigten und aufgerauten Betonoberfläche 7 wird mit Kleber 2 versehen. Eine Folie 3, insbesondere eine Hypa- lon- oder Kunststofffolie oder ein Karbon-Lamellen-Band, gegebenenfalls mit einer Bewehrung aus Glasfasern, mit vergrösserter Oberfläche wird auf den Kleber 2 aufgebracht. Die Bodenplatte 5 wird, wie bekannt, mit einer Bewehrung 8 und einem Fugenband 9 hergestellt, ebenso wird die Beton- wand 6 gefertigt. Durch die Oberflächenvergrösserung der Folie 3 können entsprechend höhere Kräfte von der Folie 3 aufgenommen werden, so dass es weder zu lokalen Ablösungen noch zu unter Umständen möglichen Beschädigungen der Folie 3 kommen kann.
Insbesondere die Auswirkungen von nicht vorgesehenen Relativbewegungen der einzelnen Betonelemente zueinander infolge von aussergewöhnlichen Belastungen, wie unkontrolliertem Schwinden, Schrumpfen oder Setzen des Betons 1, bzw. Nachgeben des Fundamentes, können durch die höheren Haftabzugskräfte bzw. die höheren Haftabzugsmomente weitgehend kompen- siert werden. Dadurch ist aber eine dauerhafte Abdichtung gegen das Eindringen von Feuchtigkeit, Nässe und Wasser oder gegebenenfalls von aggressiven Gasen, mit all den negativen Auswirkun- gen auf den Beton 1 sichergestellt.
Gemäss Fig. 3 ist die Abdichtung bzw. die statische Verstärkung von beispielsweise Tunnelaus- kleidungen dargestellt. Das aus einem Gestein, beispielsweise Fels 10 herausgearbeitete Tunnel- profil ist mittels Gebirgsanker 13 gefestigt und gesichert. Auch die Aufbringung von Spritzbeton 12 mit entsprechender Bewehrung 11ist bekannt und üblich. Auf die Betonoberfläche 14 der Ausklei- dung mit Spritzbeton 12 wird der Kleber 2, vorzugsweise ein Epoxikleber, aufgetragen und die Folie 3, insbesondere eine Hypalon- oder Kunststofffolie oder ein Karbon-Lamellen-Band, gegebe- nenfalls mit einer Bewehrung aus Glasfasern, mit der vergrösserten Oberfläche aufgeklebt. An- schliessend wird mit der bekannten Schalbetonauskleidung 15 die Tunneloberfläche fertig gestellt.
Durch die Oberflächenvergrösserung der Folie 3 können entsprechend höhere Kräfte von der Folie 3 aufgenommen werden, so dass wesentlich höhere Haftabzugskräfte bzw. höhere Haftab- zugsmomente gegeben sind. Dadurch kann es weder zu lokalen Ablösungen der Folie 3 noch zu Rissbildungen im Beton 1 kommen, die beispielsweise durch unvorhergesehene Setzungen im Gestein oder sonstige ungeplante Verschiebungen des Kräftegleichgewichtes entstehen können.
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Es kann deshalb die uneingeschränkte Funktionsfähigkeit des Bauwerkes über die gesamte Le- bensdauer sichergestellt werden.
In diesem speziellen Anwendungsfall hat sich die Vergrösserung beider Oberflächen der Folie 3 als äusserst vorteilhaft herausgestellt.
Abschliessend sei der Ordnung halber darauf hingewiesen, dass in der Zeichnung einzelne Bauteile und Baugruppen zum besseren Verständnis der Erfindung unproportional und massstäb- lich verzerrt dargestellt sind.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zum Verbinden und/oder Abdichten und/oder statischen Verstärken von zwei starren oder zueinander beweglichen Flächen, vorzugsweise einem Fundament, bei- spielsweise einem Gebäudefundament, Brückenkonstruktionen oder einem Dach, insbe- sondere Betondach oder zur Bildung einer wasserdichten Wanne oder einer Schwimm- badwanne oder eines Faltpaneels oder für eine Abdichtung von Tunnelwänden gegen
Wasser, Feuchtigkeit, Nässe oder gegebenenfalls Gasen, wobei im Bereich der Verbin- dung bzw. der Abdichtung eine Folie, insbesondere eine Hypalon- oder Kunststoff-Folie oder ein Karbon-Lamellen-Band, gegebenenfalls mit einer Bewehrung aus Glasfasern, mit- tels eines Klebers, insbesondere eines Epoxiklebers, angeordnet wird, dadurch gekenn- zeichnet, dass mindestens eine Oberfläche der Folie (3) bzw.
des Karbonbandes vor dem
Aktivieren oder der Verbindungsherstellung bzw. dem Auftragen des Klebers (2) vergrö- #ert wird.