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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abwinkeln von Hohlprofilleisten beim Herstellen von
Abstandhalterrahmen fur Isolierglasscheiben, bel dem eine Hohlprofilleiste um einen ortsfesten
Punkt abgewinkelt wird, wobei die Hohlprofilleiste beim Abwinkeln an dem abzuwinkelnden Ab- schnitt von innen her durch ein Biegewiderlager und von aussen her durch einen Blegehebel und in
Ihrem vor dem Abwinklungspunkt liegenden Abschnitt von Innen durch eine Fuhrungswange und von aussen her durch eine Fuhrung abgestutzt wird, und wobei das Biegewiderlager beim Ausfüh- ren der Biegearbeit zusammen mit dem Biegehebel verschwenkt wird
Die Erfindung betrifft weiters eine Vorrichtung, insbesondere zum Durchführen dieses Verfah- rens, mit an den Seitenwanden der Hohlprofilleiste anlegbaren Backen, mit einem Blegewiderlager und mit einem Biegehebel, der eine Biegewange aufweist,
die von aussen her an die Aussenwand der Hohlprofilleiste anlegbar ist, wobei das Biegewiderlager, dessen vorderes der Hohlprofilleiste zugekehrte Ende abgerundet Ist, unabhängig vom Biegehebei um die Schwenkachse des Biege- hebels verschwenkbar ist, um das Biegewiderlager an die Innenwand der Hohlprofilleiste anzule- gen, bevor der Biegehebei zum Ausfuhren der Biegearbeit verschwenkt wird Biegevorrichtungen fur Hohlprofilleisten, um aus diesen Abstandhalterrahmen mit elnstucklg ausgebildeten Ecken zu biegen, sind In verschiedenen Ausführungsformen bekannt Beispielswei- se wird auf die EP 0 461 100 A (= US 5 136 871 A)
und die EP 0 318 748 A verwiesen
Aus der EP 0 894 553 A ist ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung bekannt Diese bekannte Biegevorrichtung besitzt eine vor der Biegestelle angeordnete Haltevornchtung fur die abzubiegende Hohlprofilleiste, die an der Hohlprofiileiste von oben und von unten her angreift Des weiteren besitzt das bekannte Biegewerkzeug eine Auflage fur den einen
Seitensteg des Hohlprofils und einen Niederhalter fur den anderen Seltensteg des Hohlprofils Die Auflage und der Niederhalter wirken als Backen, die an die Hohlprofilleiste anleg bar sind
Die aus der EP 0 894 553 A bekannte Biegevorrichtung besitzt ein Biegewerkzeug mit einem Widerlager,
das einen von seiner eigentlichen Wderlagerflache ausgehenden"Fortsetzungsschen- kei"besitzt Der Fortsetzungsschenkel des Widerlagers schwenkt gemeinsam mit dem Biegewerkzeug, wenn eine Hohiprofilleiste abzubiegen ist Des weiteren verformt das Blegewideriager beim Ausfuhren der Biegebewegung den von ihm unmittelbar beaufschlagten Quersteg der Hohlprofilleiste in Richtung zur neutralen Faser der Hohlprofilleiste hin
Bel der aus der EP 0 894 553 A bekannten Biegevorrichtung wird das Widerlager und sein Fortsetzungsschenkel synchron mit der Biegebewegung des Biegewerkzeugs verschwenkt Dabei erfolgt das Verformen der dem Widerlager zugekehrten Wand der Hohlprofilleiste wahrend der eigentliche Biegevorgang ausgeführt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und die Vorrichtung der eingangs genannten Gattung in der Weise weiterzubilden, dass auch Stahlprofile (insbesondere dünnwandige Stahlprofile) zu Abstandhalterrahmen für Isolierglasscheiben gebogen werden konnen
Gelost wird diese Aufgabe, was das Verfahren anlangt, erfindungsgemass dadurch,
dass die dem Biegehebel gegenüberliegende und nach dem Abwinkeln innen liegende Wand der Hohlprofilleiste nach dem Positionieren der Hohlprofilleiste in der Biegestelle und noch vor dem Abwinkeln durch Verschwenken des Biegewiderlagers In seine an der dann innen liegenden Wand der Hohlprofilleiste anliegende Stellung nach innen gedrückt wird
Die fur das Ausfuhren des erfindungsgemässen Verfahren vorgeschlagene Vorrichtung ist erfindungsgemass dadurch gekennzeichnet, dass das vordere, der Hohlprofilleiste zugekehrte Ende des Biegewiderlagers eine abgeflachte Stelle aufweist,
die in der Ausgangsstellung des Biegewiderla- gers parallel zur Hohlprofilleiste ausgerichtet und an die Hohlprofilleiste anlegbar Ist
Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemassen Verfahrens und der er- findungsgemassen Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Wesentlich für den Erfolg des erfindungsgemässen Verfahrens und für den Erfolg der insbesondere zum Durchfuhren des Verfahrens geeigneten Vorrichtung ist es, dass die an die Aussenseite der Hohlprofilleiste zugestellte Biegewange während des Abwinkeln der Hohlprofille) ste an der Aussenwand anliegt und die Hohlprofilleiste von aussen her abstützt und dass das Biegewiderlager gemeinsam mit der von aussen anliegenden Biegewange verschwenkbar ist In einer Ausführungsform wird der Biegevorgang dadurch vorteilhaft unterstützt, dass sich die Biegewange beim Abbiegen der Hohlprofilleiste an dieser entlang, und zwar von der Biegestelle weg, bewegt, wahrend sie an der Aussenseite der Hohlprofilleiste anliegt
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Durch das erfindungsgemasse Verfahren wird der Biegevorgang verbessert,
da das Verformen der nach dem Abwinkeln der Hohlprofilleiste innen liegenden Wand in Richtung auf die nach dem Abwinkeln aussen liegende Wand erheblich erleichtert wird, da es noch vor dem Einleiten des Biegevorganges erfolgt. Dies ist gegenüber den bekannten Massnahmen, wo das Verformen der innen liegenden Wand gleichzeitig mit dem eigentlichen Biegevorgang ausgeführt wird, von Vorteil, da beim eigentlichen Biegevorgang weniger Kräfte aufzuwenden sind.
Zusätzlich ergibt die erfindungsgemasse Massnahme den Vorteil, dass die belden Seitenflanken der abgewinkelten Hohlprofilleiste auch im Biegebereich praktisch nicht verformt werden, und zueinander und zur Ebene des durch das Biegen hergestellten Abstandhalterrahmens fur Isolerglasscheiben parallel bleiben, was von erheblicher Bedeutung ist, da das Auftragen der als Montagehilfe dienenden Kleberschicht auf die Seitenflanken des Abstandhalterrahmens gerade Im Eckbereich (dieser Bereich ist besonders kritisch) problemlos und mit geringer Schichtdicke möglich
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Die erfindungsgemasse Arbeitsweise und die erfindungsgemäss vorgesehene Vorrichtung erlauben es, auch solche Hohlprofilleisten, bei denen die Seitenflanken uber die Innenwand der Hohlprofilleiste überstehen, so abzubiegen,
ohne dass die überstehenden Seitenwände nach dem Biegevorgang faltig sind
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung der Arbeitsweise und der Konstruktion eines bevorzugten Ausführungsbeispie- les einer Vorrichtung gemäss der Erfindung (Biegekopf). Es zeigt : Fig 1 schematisch die wesentlichen Teile des erfindungsgemässen Biegekopfs in der Ausgangsstellung, Fig. 2 die Stellung des Biegekopfs nach dem Abwinkeln einer Hohlprofilleiste um etwa 90 , Fig. 3 die Stellung des Blegekopfes nach dem Abwinkeln einer Hohlprofiileiste um mehr als 90 , Fig. 4 das Biegewiderlager, die Biegewange und die seitlichen Fuhrungs- bzw.
Haltebacken in Ansicht von rechts der Fig. 1 aus gesehen, Fig. 5 den Biegekopf in der Ausgangsstellung in Schrägansicht, Fig. 6 den Biegekopf In der Stellung gemäss Fig. 5 in anderer Schragansicht, Fig. 7 den Biegekopf nach dem Abwinkeln einer Hohlprofilleiste um 90 in Schrägansicht, Fig. 8 den Biegekopf in der Stellung gemäss Fig. 7 in anderer Schrägansicht und Fig. 9 die obere Führungswange mit dem Biegewiderlager.
Die wesentlichen Teile des schematisch in den Fig 1 bis 4 gezeigten Biegekopfes 1 sind eine beim Biegevorgang ortsfeste untere Führung 3, eine obere Führungswange 4, zwei seitliche Stützbacken 14,15 für die abzubiegende Hohlprofilleiste 2, ein um eine Achse verschwenkbares Biegewiderlager 5 und eine Biegewange 7, die an einem um dieselbe Achse 6 wie das Biegewiderlager 5 verschwenkbaren Hebel 8 angeordnet ist.
Der Abstand der Führung 3 von der Führungswange 4 ist beispielsweise durch eine Verstelbarkeit der oberen Führungswange 4 an die Abmessungen der Hohlprofilleiste anpassbar.
Zum Zustellen der Biegewange 7 an die in Fig 1 untere Aussenseite der Hohlprofilleiste 2 ist die Biegewange 7 an einem Arm 9 eines zweiarmigen Hebels 10 gelagert, der um eine Achse 11 am Schwenkhebel 8 verschwenkbar gelagert ist Am anderen Arm 12 dieses Hebels 10 greift ein Druckmittelzylinder 13 an, durch den der Hebel 10 so verschwenkbar ist, dass die Biegewange 7 gegen die Aussenseite der abzubiegenden Hohlprofilleiste 2 angelegt wird Bevorzugt liegen die Achse 6 und die Achse, um die die Biegewange 7 an dem Hebel 10 gelagert ist, in der in Fig 1 gezeigten Ausgangsstellung im wesentlichen In einer zur Hohlprofilleiste 2 senkrechten Ebene
Das Biegewiderlager 5 (siehe auch Fig. 9) besitzt an seinem vorderen, der Hohlprofilleiste 2 zugekehrten Ende eine abgeflachte Stelle, die in der Stellung des Biegewiderlagers 5 von Fig.
1 der Innenwand der Hohlprofilleiste 2 zugewendet ist und bevorzugt an dieser anliegt. Beim Verschwenken des Biegewiderlagers 5 in die in Fig. 1 punktiert gezeigte Stellung drückt der Kopf des Biegewiderlagers 5 die Innenwand der Hohlprofilleiste 2 bereichsweise nach innen, so dass der Biegevorgang erleichtert wird.
Wie in Fig. 9 gezeigt, kann das Biegewiderlager 5 an der oberen Führungswange 4 um die Achse 6 verschwenkbar gelagert sein
Bei dem in Fig. 1 bis 4 gezeigten Ausfuhrungsbeisplel ist die Hohlprofilleiste 2 eine solche aus Stahlblech, wobei die Seitenwände der Hohlprofilleiste 2 über die Innenwand der Hohlprofilleiste überstehen
Zum Abwinkeln einer Hohlprofilleiste 2 wird zunächst die Biegewange 7 durch Betätigen des Druckmittelzylinders 1 3 an die Aussenseite der Hohlprofilleiste 2 angelegt und nimmt diese, wie in Fig.
4 gezeigt, bevorzugt in einer entsprechend der Aussenseite der Hohlprofilleiste 2 konturierten
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Flache auf, so dass die Aussenseite der Hohlprofilleiste 2 beim Biegevorgang gut gestützt Ist Des weiteren wird das Bfegewideriager 5 aus der In Flg. 1 in vollen Linien eingezeichneten Stellung in die In Fig 1 punktiert eingezeichnete Stellung verschwenkt, wobei die Innenwand der Hohlprofilleiste 2 durch das Btegewideriager 5 bereichsweise nach innen verformt werden kann Das Biegewiderlager 5 kann einschliesslich seines Kopfes 16 eine Breite haben, die so bemessen ist, dass das Biegewiderlager 5 zwischen den über die Innenwand überstehenden Seitenwänden der Hohlprofilleiste 2 angeordnet ist und diese Seitenwände auch im eigentlichen Biegebereich abstutzt (vgl Fig 4)
Wenn die Hohlprofilleiste 2 so zwischen der Biegewange 7 einerseits und dem Biegewiderlager 5 angeordnet ist, wird der Schwenkhebel 8 und damit die Biegewange 7 sowie synchron dazu das Btegewiderlager 5 um die Achse 6 verschwenkt, bis das über die Biegestelle (Pfeil 20 In Flg 1) uberstehende Ende der Hohlprofilleiste 2 mit dem zugeführten Abschnitt der Hohlprofilleiste 2 den gewunschten Winkel einschliesst Dieser Winkel kann beliebig gross sein und beispielsweise 90 oder auch ein stumpfer oder ein spitzer Winkel sein, wie dies In den Fig 2 und 3 gezeigt Ist
Nachdem der Biegevorgang beendet ist, wird der Schwenkhebel 8 mit der Biegewange 7 zuruckgeschwenkt auch und das Biegewiderlager 5 In die In Fig.
1 gezeigte Stellung zuruckge- schwenkt Hierauf wird die Hohlprofilleiste 2 soweit vorgeschoben, bis die nächste Stelle In der eine Ecke durch Abwinkeln der Hohlprofilleiste 2 zu erzeugen ist, in der Biegestelle (Pfeil 20) ausgerichtet Ist
Die in Fig. 4 ersichtlichen Backen 14,15, zwischen welchen die Seitenwande der Hohlprofilleis- te 2 gehalten und gefuhrt sind, sind In Flg 5 und 6 In mehr Einzelheiten gezeigt Dabei ist die eine der beiden Backen (im gezeigten Ausfuhrungsbeisplel die Backe 14) verstellbar, um den Blegekopf 1 unterschiedliche Breiten von Hohlprofilleisten 2 anpassen zu konnen und um zwischen den
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schub der Hohlprofilleiste 2 vereinfacht wird.
In den Fig. 5 und 6 Ist beispielhaft auch gezeigt, wie das Biegewiderlager 5 aus seiner Bereitschaftstellung von Flg 1 In seine Wirklage (In Flg. 1 strichliert eingezeichnet) verschwenkt wird
Hiezu ist ein Drehmotor 20 vorgesehen, der einen Schwenkhebel 21 antreibt, der uber einen
Kupplungsarm 22 mit einem um die Schwenkachse 6 verschwenkbaren Hebel 23 angreift, so dass mit dem nach Art eines Parallelogrammtriebes ausgebildeten Antrieb das Biegewideriager 5 Im Sinne des Doppelpfeiles 24 in Fig 1 verschwenkt werden kann.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die Schwenkachse des Hebels 8, an dem die Biegewange 7 angeordnet ist, dieselbe Achse ist, um die das BiegewIderlager 5 verschwenkbar Ist, so dass dieses auch gleichzeitig die Achse ist, um die herum eine Hohlprofilleiste 2 abgewinkelt wird.
Auch in den Fig 5 und 6 ist gezeigt, dass der erfindungsgemässe Biegekopf unter anderem auch zum Biegen von Hohlprofilleisten 2 geeignet ist, deren Seitenwände uber die Innenwand der Hohlprofilleiste 2 uberstehen, wie dies beispielsweise bei Hohlprofilleisten aus Stahlblech oft der Fall ist
Die Fig 7 und 8 zeigen den Biegekopf aus den Fig. 5 und 6 in seiner Stellung nach dem Abwinkeln einer Hohlprofilleiste um 90 .
Die von oben an der Hohlprofilleiste angreifende und Im gezeigten Ausfuhrungsbelspiel ZWI- schen die nach oben uberstehenden Seitenwande eingreifende Fuhrungswange 4 ist zusammen mit dem an ihr gelagerten Biegewiderlager 5 nach dem Offnen der Backen 14, 15 leicht austauschbar ist, um den Biegekopf 1 an andere Hohlprofilleistenbreiten anpassen zu können Sinn- gemäss kann auch die Biegewange 7 einfach gegen eine solche mit einer anderen Breite bzw Profilierung ausgetauscht werden.
Zusammenfassend kann ein bevorzugtes Ausfuhrungsbelspiel der Erfindung wie folgt beschrieben werden
Ein Biegekopf zum Abwinkeln von metallischen Hohlprofilleisten 2 beim Herstellen von Abstandhalterrahmen fur Isolierglasscheiben besitzt ein Biegewiderlager 5 und eine Biegewange 7 Das Biegewiderlager 5 ist durch Verschwenken an der einen Seite des abzubiegenden Abschnittes der Hohlprofilleiste 2 anlegbar, wogegen die Biegewange 7 von aussen an die Hohlprofilleiste 2 anlegbar ist Beim Ausführen des Biegevorgangs werden das Biegewiderlager 5 und die Biegewange 7 gleichzeitig bewegt und halten den abzubiegenden Abschnitt der Hohlprofilleiste 2 ZWI- schen sich.