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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Antrieb eines entlang der Oberflache des Inhalts eines Klarbeckens bewegbaren Beckenraumers, wobei der Beckenraumer zumindest an einem Ende auf der Beckenkrone des Klarbeckens verschiebbar gelagert und uber zumindest ein mit der Wandung des Klarbeckens in Kontakt stehendes Antriebsrad antreibbar ist, welches auf einer sich entlang des Beckenumfanges oder der Beckenlange erstreckenden Abrollflache abrollt, die durch einen im wesentlichen senkrechten Wandbereich an der Innen- oder Aussenseite der Aussenwand des Klarbeckens gebildet ist, wobei die Drehachse des Antriebsrades im wesentlichen senkrecht verlauft
Die bei Klarbecken auftretenden Sinkstoffe und Schwimmschichten werden durch sich standig uber die Beckenoberflache bewegende Beckenraumer zusammengetrieben und einem oder meh- reren Sammelausgangen zugefuhrt,
über den die Sink- und Schwimmmasse zu einem Sammelbe- hälter abgeleitet und einer Entsorgung zugefuhrt wird Die Beckenraumer sind dabei der Bauart des Klarbeckens angepasst und vollziehen ihre Räumbewegung bei Rundbecken entweder in Form einer Rotationsbewegung oder bei Langsbecken in Form einer linearen Hin- und Herbewegung, wobei die Antriebsbewegung uber Antnebs-Reibrader ausgeführt wird
Bei bisher bekannten Antriebseinrichtungen befindet sich die Abrollflache des Antriebsrades jeweils direkt auf der der Witterung ausgesetzten Oberseite der Beckenkrone Bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts kommt es zu unerwunschten Eisbildungen auf der Beckenkronen- Oberseite, da der dort sich ansammelnde Niederschlag gefriert oder sich verfestigt, was die Aus- bildung einer Eis- oder Schneeschicht zur Folge hat,
welche die üblicherweise als Vollgummirader ausgebildeten Antriebsräder behindern oder ihre Bodenhaftung soweit herabsetzen, dass es zu einem Durchrutschen der Antriebsrader kommt und der Antrieb des Beckenraumers somit versagt Der auf diese Weise herbeigeführte Stillstand des Beckenraumers fuhrt zu einem Aufstau der sink- und Schwimmschichten, wodurch die Funktion des Klarbeckens stark beeinträchtigt wird
Diesem in der kalten Jahreszeit auftretenden Nachteil wurde bisher nur mit mittelmassigem Er- folg dadurch begegnet, dass die Beckenkronen der Klarbecken zur Verhinderung von Eisbildung mit elektrischen Widerstandsheizungen ausgestattet wurden, was relativ hohe Investitions- und Be- triebskosten mit sich bringt
Auch sind voreilende Burstgerate und Frostschutzmittelauftragsgerate bekannt,
die nur bedingt wirksam sind und dauernde Betriebsmittelkosten erfordern
Weiters wurde bei Rund-Klarbecken versucht, die Rotationsbewegung des Rundraumers uber einen Zentralantrieb auszufuhren, bei welchem das erforderliche Antriebsmoment durch Dreh- kranzantnebe oder Planetengetriebe erzeugt wird, die im Zentrum des Klarbeckens auf dem Mittel- bauwerk angeordnet sind Diese Zentralantriebe können infolge der hohen auftretenden Drehmo- mente nur bei kleineren Beckendurchmessern wirtschaftlich angewandt werden
Ein auf der vertikalen Innenseite eines Klarbeckens abrollendes Reibrad treibt in der US 4 075 109 A einen Beckenraumer an,
wobei allerdings kein Schutz gegen Nasse oder Verei- sung dieser Seitenwand vorgesehen ist und die starre Anbringung des Reibrades am Räumer bei Dimensionsschwankungen des Beckens die Gleichmässigkeit des Antriebs beeinträchtigt
Weiters ist in der DE 195 29 365 A1 eine Boden-Schlammraumvorrichtung fur ein Rundbecken gezeigt, deren auf dem Beckenrand abgestutztes Fahrwerk durch ein an der vertikalen Innenseite des Beckenrandes abrollendes Reibrad bewegt wird Ein Ausgleich von Unebenheiten des Beckenrandes ist nicht vorgesehen
Die in der DE 2 248 874 A angegebene Vorrichtung ermöglicht das Raumen von Schlamm aus Trockenbeeten, wobei unter anderem eine Reibradanordnung angegeben ist, welche die Verei- sung und Verschmutzung der Reibrad-Laufflache dadurch vermeiden hilft,
dass das Reibrad mit der Unterseite einer an Bruckenlangsträgern vorhandenen Lauffläche zusammenwirkt
Das Aufbringen einer Federkraft zur Erhöhung des Anpressdruckes auf ein entlang der Unter- seite eines von einem Klarbecken vorkragenden Wandteils abrollendes Reibrad, das in vertikaler Richtung bewegbar gelagert ist, geht aus der DE 2 343 182 A hervor.
Allerdings sind aufgrund der direkten Federung des Reibrades sehr hohe Federkrafte anzuwenden, die eine schlechte Einstell- barkeit des Anpressdruckes zur Folge haben, wodurch eine relativ hohe Antriebsenergie für ein sicheres Abrollen des Reibrades benötigt wird
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit der unabhängig von den gerade herrschenden Wetterbedingungen eine im wesentlichen
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konstante Rollreibung fur das oder die Antriebsräder verwirklicht werden kann
Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine dauerhafte Funktion des Räumerantnebs bei jeder Wetterlage zu ermöglichen, wobei der Gesamt-Energieaufwand gegenüber bisher bekannten Losungen deutlich reduziert werden soll
Bei Klarbecken, die extremen Wmterbedmgungen ausgesetzt sind,
gefriert die Wasseroberfla- che, wodurch die durch die Eisschicht dringenden Haltegestange fur Schwimmschlammraumer und Zugelemente fur Bodenraumer bei konventionellen Antneben, die durch das hohe Eigengewicht der Raumerbrucke sehr hohe Antriebskräfte aufbnngen mussen, verbogen und auch zerstort werden konnen Es ist daher weitere Aufgabe der Erfindung, eine Abstimmung der Vortnebskraft auf die zulassige Festigkeit der Raumelemente oder deren Einstellung zu erreichen Erfindungsgemass wird dies dadurch erreicht, dass das zumindest eine Antnebsrad gegenuber dem Beckenraumer verschwenkbar gelagert ist
Die erfmdungsgemasse Einrichtung ermöglicht das Ansetzen der Antriebsräder in Lagen, die der Witterung nicht ausgesetzt sind und hat daher den Vorteil, dass die Antnebsrader immer auf Flachen abrollen,
die gleiche Reibbedingungen und annahernd gleiche Antnebskrafte gewahrlei- sten Eine Beheizung der Abrollflache ist damit nicht erforderlich Es kann das Antriebsrad dabei sowohl an der Innen- als auch an der Aussenseite der Aussenwand angesetzt sein Die auf das Antnebsrad wirkende Anpresskraft kann durch Federkraft oder Gewichtsbelastung eingestellt wer- den, wodurch die auf den Beckenraumer wirkende Vortnebskraft auf die Festigkeit der Raumele- mente abgestimmt werden kann Die verschwenkbare Lagerung schafft einen sehr weiten Bereich, in dem Dimensionsschwankungen des Klarbeckens ausgeglichen werden können
Gemass einer weiteren Ausfuhrungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Becken- raumer ein Trager-Fachwerk umfasst, welches im Bereich der Beckenkrone Drehachsen fur Lauf- rader aufweist,
uber welche Laufrader der Beckenraumer auf der Beckenkrone verschiebbar ist Diese an sich bekannte Ausgestaltung des Beckenraumers hat den Vorteil, dass die erfindungsge- masse Antriebseinrichtung auf einfache Weise auf diesem befestigt werden kann
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann das Tragerfachwerk uber die Beckenkrone vorsprin- gende Trager zur Lagerung des zumindest einen Antriebsrades aufweisen Die Antnebsrader können damit unmittelbar auf einem Bestandteil des Fachwerks angeordnet werden
Ein weiteres Merkmal der Erfindung kann dann bestehen, dass oberhalb des im wesentlichen senkrecht verlaufenden Wandbereichs ein Wetterschutzprofil zur Abweisung von Niederschlag angeordnet ist,
uber welches ein direktes und ein indirektes Benetzen und in weiterer Folge Verei- sen der Kontaktflache zwischen dem Antnebsrad und der Wandoberflache durch Niederschlag oder Luftfeuchtigkeit verhindert werden kann
Eine erfmdungsgemasse Ausfuhrungsform kann dann bestehen, dass das Wetterschutzprofil durch eine sich entlang des Beckenumfanges oder entlang der Beckenlange erstreckendes Regen- blech gebildet ist, welches das Auftreffen von Regen oder Schnee auf das Antnebsrad verhindert
Eine andere Vanante der Erfindung kann dann bestehen, dass das Wetterschutzprofil durch einen Wandvorsprung gebildet ist, und dass an der Unterseite des Wandvorsprunges - im Quer- schnitt gesehen - eine Tropfhase ausgebildet ist
Eine weitere Ausfuhrungsform der Erfindung kann dann bestehen,
dass das Antnebsrad zu- sammen mit einem dieses antreibenden Antnebsaggregat auf einem Schwenkarm angeordnet ist, der um eine zur Drehachse des Antriebsrades parallel angeordnete Schwenkachse verschwenkbar ist, wobei der Winkel zwischen dem Schwenkarm und der Abrollflachen-Normale kleiner als der Reibungswinkel der miteinander in Kontakt stehenden Werkstoffe des Antriebsrads und der Abroll- flache fur das Antnebsrad ist
Durch die gegenuber der Vorschubnchtung des Beckenraumers geneigte Anordnung des Schwenkarmes ergibt sich eine selbsttätige Zwangung des Antriebsrades gegen die Abrollflache, wodurch eine zusatzliche Anpressung des Antriebsrades nicht erforderlich ist
Weiters kann vorgesehen sein, dass das Antnebsrad zusammen mit einem dieses antreibenden Antriebsaggregat auf einem Schwenkarm angeordnet ist, der um eine horizontale,
normal zur Drehachse des Antriebsrades verlaufende Schwenkachse verschwenkbar ist, und dass das An- tnebsrad uber den Schwenkarm und eine unter Federvorspannung stehende Zugstange an den im wesentlichen senkrecht verlaufenden Wandbereich angepresst ist
Der über die Schwenkachse angelenkte Schwenkarm wird mittels der Zugstange in Richtung
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gegen den im wesentlichen senkrecht verlaufenden Wandbereich gezogen, wodurch das Antnebs- rad gegen diesen gepresst wird
Gemass einer weiteren Ausfuhrungsform der Erfindung kann das Antnebsrad eine Vollgummi- Bereifung aufweisen, welche den Vorteil einer hohen Matenalbestandigkeit und einer ausreichend hohen Haftreibung bei gleichzeitig niederer Rollreibung hat
Eine weitere Variante der Erfindung kann darin bestehen, dass das Antriebsrad eine Luftberei- fung aufweist,
welche den Vorteil aufweist, dass Durchmesserschwankungen bei Rundbecken oder andere Dimensionsschwankungen des Beckens wahrend eines Umlaufes oder einer Langsbewe- gung des Beckenraumers allein durch Reifenquerschnittsverformung aufgenommen werden kon- nen
Es kann daher bei Verwendung eines Antriebsrades mit Luftbereifung in weiterer Fortbildung der Erfindung die Drehachse des Antriebsrads gegenuber dem Beckenraumer starr angeordnet sein
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausfuhrungsbei- spiele eingehend erläutert Es zeigt dabei
Fig 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemassen Einrichtung an einem Langsbecken,
Fig 2 einen Schnitt durch die Einrichtung gemäss Fig 1,
Fig 3 einen Schnitt einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemassen Einrichtung und
Fig 4 eine Draufsicht der Einrichtung gemass Fig 3,
Fig 1 und 2 zeigen eine Einrichtung zum Antrieb eines entlang der Oberflache des Inhalts eines Klärbeckens 30 bewegbaren Beckenraumers 3, 4, der in Fig 1, 2 nur teilweise abgebildet ist und dessen Aufbau in Abhängigkeit von der Form des Klarbeckens 30 variieren kann
Bei Rundbecken, wie sie in den ausfuhrungsbeispielen gemass Fig 3 und 4 gezeigt sind, wan- dert der um das in den nicht dargestellte Zentrum des Klarbeckens rotierbare Beckenräumer 3, 4 mit einem Ende entlang einer kreisförmigen Beckenkrone und schiebt mit dafür geeigneten Pad- deln ständig auf der Oberflache des Beckeninhalts aufschwimmendes Gut vor sich her,
welches uber einen nicht dargestellten Sammelausgang einer Entsorgung zugefuhrt wird
Im Unterschied dazu erfolgt die Raumung eines Langsbeckens (Fig 1,2) durch Hin- und Her- bewegung des Beckenraumers, der in diesem Fall auf gegenüberliegenden, in Längsrichtung verlaufenden Beckenkronen des Klarbeckens verschiebbar gelagert ist Fig 1, 2 zeigen nur einen Ausschnitt aus dem oberen Wandungsbereich des Klarbeckens 30 mit dem auf der Beckenkrone 90 geführten Beckenraumer 3,4, der gezeigte Ausschnitt hat fur Rund- und fur Langsbecken im wesentlichen den gleichen Aufbau
Der Beckenraumer umfasst ein Trager-Fachwerk 3,4, welches im Bereich der Beckenkrone 90 Drehachsen 111, 112fur Laufrader 1, 2 aufweist, uber welche der Beckenraumer an seinem Ende auf der Beckenkrone 90 verschiebbar gelagert ist
Angetrieben wird der Beckenraumer 3,
4 uber zumindest ein mit der Wandung des Klar- beckens 30 in Kontakt stehendes Antriebsrad 6, welches auf einer sich entlang des Beckenumfan- ges oder der Beckenlange erstreckenden Abrollfläche 21 abrollt Das Antriebsrad 6 weist eine Vollgummi-Bereifung auf, es konnen aber auch andere gleichwertige Bereifungen oder Radbelage verwendet werden
Um einen unabhangig von der Witterung gleichförmigen Antrieb des Beckenraumers zu ermog- lichen, ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass die Abrollflache fur das Antriebsrad 6 durch einen - im Querschnitt gesehen - im wesentlich senkrecht verlaufenden Wandbereich 21 an der Aussen- wand 20 des Klarbeckens 30 gebildet ist, wobei die Drehachse 40 des Antriebsrades 6 im wesent- lichen senkrecht verlauft Die Abrollfläche muss dabei nicht direkt auf der Wand des Beckens selbst gebildet sein,
sondern kann sich auch auf einer mit dieser in Verbindung stehenden Wand befin- den Das Antriebsrad 6 und ein dieses antreibendes Antriebsaggregat 7, z B ein Elektromotor mit Getriebe, ist auf einem uber die Beckenkrone 90 vorspringenden Trager 13 gelagert. Es können auch zwei oder mehrere Antriebsräder vorgesehen sein.
In Fig 1, 2 rollt das Antriebsrad 6 an der Aussenseite der Klarbecken-Aussenwand 20 ab, es konnte aber genauso gut auch an der Innenseite der Klarbecken-Aussenwand 20 oder an einer mit dieser in Verbindung stehenden Wand angesetzt sein und dort entlang abrollen
Ein oberhalb des im wesentlichen senkrecht verlaufenden Wandbereichs 21 angeordnetes
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