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Die Erfindung bezieht sich auf einen zusammenklappbaren Rodelschlitten gemäss dem Ober- begriff des Patentanspruches 1.
Aus der EP 0 345 268 B1 ist ein derartiger zusammenklappbarer Rodelschlitten bekannt, der zwischen den Kufen und zwei seitlichen zu den Kufen parallelen Sitzholmen zwei Scherengestelle aufweist, deren Enden mit den Kufen beziehungsweise den Sitzholmen schwenkbar verbunden sind. Als Sitz wird ein Sitztuch verwendet, das sich beim Entfalten des Schlittens zu einer Sitzflä- che spannt Es können noch zwei Kufenhörner vorgesehen werden, die zu einem auf der gleichen Seite des Schlittens gelegenen Sitzholm geführt und dort mit dem Sitzholm arretiert sind.
Dieser Schlitten ist sehr stabil und hat sich auch in der Praxis bewährt, jedoch treten erhebliche Kräfte an der Scherengestellachse auf, die dementsprechend stabil ausgeführt werden muss.
Aus der CH 196 851 A ist ein Klappschlitten bekannt, dessen Sitz in der Mitte in Längsrichtung des Schlittens geteilt und dort mit einer Gelenkachse verbunden ist, sodass der Sitz zwei Sitzhälf- ten aufweist. Jede Sitzhälfte ist gelenkig mit einem Versteifungsarm verbunden, dessen anderes untere Ende mit der dieser Sitzhälfte gegenüberliegenden Kufe beziehungsweise einer die Kufe tragenden Stütze verbunden ist. Die oberen Enden dieser Stützen sind jeweils mit dem äusseren Rand einer Sitzhälfte gelenkig verbunden. Zumindest einige der Versteifungsarme, bevorzugt die beiden Arme vorne am Schlitten und zwei hinten am Schlitten gelegene, werden mit den Sitzhälf- ten durch Flugelmuttern fest verbunden, so dass der Schlitten eine ausreichende Stabilität für den Fahrbetrieb aufweist.
Im Fahrbetrieb beziehungsweise im zusammengeklappten Zustand des Schlittens sind die En- den der Versteifungsarme jeweils mit einer anderen Sitzhälfte verbunden, wie unmittelbar aus den Figuren ersichtlich.
Zum Zusammenlegen des Schlittens müssen die Flügelmuttern an den Enden der Verstei- fungsarme abgelöst und die Enden der Versteifungsarme aus ihren Halterungen gelöst werden.
Anschliessend werden die beiden Sitzhälften aneinander geklappt, wonach die vorher gelösten Enden der Versteifungsarme jetzt mit der jeweils anderen Sitzhälfte verbunden und mit den Flügel- muttern gesichert werden. Danach kann der Schlitten mit Hilfe eines an einer Sitzhälfte befestigten Tragegriffes transportiert werden.
Der Aufbau des Schlittens für den Fahrbetrieb erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Das Zusammenlegen beziehungsweise der Aufbau des Schlittens wird dadurch recht aufwän- dig. Mit einem einfachen Zusammenklappen ist es somit nicht getan.
Aus der AT 35504 B ist ein zusammenlegbarer Sportschlitten bekannt, der aus der Fahrstel- lung in eine stockähnliche Form zusammengelegt werden kann. Das Zusammenlegen beschränkt sich ebenfalls nicht auf einen einfachen Klappvorgang; vielmehr sind Steckarbeiten beziehungs- weise Umsteckarbeiten erforderlich, was wiederum den Klappvorgang umständlich macht. Ausser- dem ist bei diesem Schlitten sowohl die Längs- als auch die Querstabilität nicht so gross, da ausge- rechnet in den schräg verlaufenden Versteifungsstreben Steckelemente vorgesehen sind, die die mechanische Festigkeit dieser Streben schwächen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen zusammenklappbaren Rodelschlitten der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art so zu verbessern, dass die Scherengestellachse von den beim Fahren des Schlittens auftretenden Kräften zu einem erheblichen Anteil entlastet wird.
Diese Aufgabe ist gemäss der Erfindung durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Bei dem Schlitten gemäss der Erfindung ist tatsächlich das Zusammenklappen und das Auf- klappen ohne Umstecken, Versetzen oder ähnliches von Einzelelementen möglich, hier handelt es sich um einen einfachen Klappvorgang.
Durch die Scherengestelle mit der Scherengestellachse ist auch eine hohe mechanische Stabi- lität des Schlittens gegeben : den Scherengestellen ist es möglich, dass das Hauptgewicht des Schlittenbenutzers über die seitlichen Stützen auf die. Kufen geleitet wird (was allerdings bei der CH 196851 A auch der Fall ist); zusätzlich bringen die kurzen Enden der Scherengestellarme in Verbindung mit der kräftigen Scherengelenkachse erhöhte Stabilität. Insbesondere dann, wenn gemäss Anspruch 3 bei offenem Schlitten die Scherengestellarme sich gegenseitig abstützen, erhält man einen hochstabilen Schlitten. Ausserdem können an den Abstützpunkten noch Federun- gen oder Dampfungen etc. angeordnet werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Demgemäss ist oberhalb der Scherengestellachse jeder Scherengestellarm über einen Verbin-
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dungsarm gelenkig mit dem oberen Bereich bzw. dem oberen Ende einer Stütze verbunden, die mit dem unteren Ende des jeweils anderen Scherengestellarmes gelenkig verbunden ist und an ihrem unteren Ende eine Kufe des Schlittens trägt. Die im zusammengeklappten Zustand gestreck- te Gelenkverbindung aus Verbindungsarm und Stütze, gemessen zwischen den Gelenkachsen an den beiden Enden, hat etwa die gleiche Länge wie ein Scherengestellarm, gemessen zwischen oberer und unterer Gelenkachse, so dass die Scherengestellarme, die Verbindungsarme und die Stützen, annähernd parallel zueinander zu einem Bündel zusammengefaltet werden können. Im gefalteten Zustand des Schlittens liegen die Kufen zueinander parallel aneinander an.
Die Lage der Scherengestellachse und die Längen von Verbindungsarm und Stütze sind hier- bei so bemessen, dass bei aufgeklapptem Scherengestell die im aufgeklappten Zustand oberen Verbindungsarme etwa horizontal und die seitlichen Stützen etwa vertikal, bevorzugt ein wenig nach unten divergierend verlaufen. An den im aufgeklappten Zustand oberen Verbindungsarmen können parallel zu den Kufen verlaufende Sitzholme befestigt sein.
Die Verbindungsarme, die Stützen und die Scherengestellarme sind zum Beispiel einfache Stanzteile aus Aluminium oder Stahl bzw. einem festen Kunststoff oder dergleichen und können so in ihren Dimensionen bemessen sein, dass der Schlitten auf eine geringe Breite zusammengefaltet werden kann.
Ein wesentlicher Vorteil einer solchen Konstruktion ist, dass das Gewicht der den Schlitten fah- renden Person und die beim Fahren des Schlittens auftretenden Kräfte im Wesentlichen über die seitlichen Stützen auf die Kufen übertragen werden, wodurch die Scherengestellachse stark entlas- tet wird.
Es muss sichergestellt sein, dass das Scherengestell nur bis zu einem maximalen Spreizwinkel geöffnet und in dieser Stellung arretiert werden kann, um eine stabile Fahrstellung des Schlittens zu erreichen.
Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser stellen dar :
Fig. 1 eine schematische Rückansicht eines zusammenklappbaren Rodelschlittens gemäss der Erfindung;
Fig. 2 eine Ansicht des halb zusammengeklappten Rodelschlittens gemäss Figur 1; und
Fig. 3 eine Rückansicht des zusammengeklappten Rodelschlittens.
In Figur 1 ist schematisch eine Rückansicht eines zusammenklappbaren Rodelschlittens 1 mit zwei im vorderen und hinteren Bereich des Schlittens vorgesehenen Scherengestellen 2 im Be- reich eines der Scherengestelle 2 dargestellt. Das Scherengestell 2 besteht aus zwei Scherenge- stellarmen 3, die um eine gemeinsame Scherengestellachse 5 schwenkbar sind. Hierbei ist der über die Scherengestellachse 5 hinaus ragende kurze Teil der Scherengestellarme 3 etwa nur ein Fünftel so lang wie der nach unten ragende Teil der Scherengestellarme. Am oberen Ende jedes Scherengestellarmes 3 ist um eine Gelenkachse 6 ein Verbindungsarm 7 angelenkt, wohingegen das gegenüberliegende andere Ende jedes Scherengestellarmes 3 über eine Gelenkachse 8 mit einer Stütze 9 verbunden ist, die an ihrem unteren Ende mit einer Kufe 10 des Schlittens fest verbunden ist.
Die Verbindungsarme 7 und die Stützen 9 sind an ihren anderen Enden jeweils mittels einer Gelenkachse 11gelenkig miteinander verbunden Die Gelenkachse 8 zwischen den Scherengestellarmen 3 und den Stützen 9 liegt etwas unterhalb der Hälfte der jeweiligen Stütze 9.
Wie aus der Figur 1 ersichtlich, sind die Längen der Scherengestellarme 3, der Verbindungsarme 7 und der Stutzen 9 so aufeinander abgestellt, dass die Verbindungsarme 7 im gezeigten aufge- klappten Zustand des Rodelschlittens von aussen nach innen leicht abfallen und die Stützen 9 von den Gelenkachsen 11 in Richtung auf die Kufen 10 leicht nach aussen divergieren. Auf den Verbin- dungsarmen 7 sind in Längsrichtung des Schlittens vier flache Sitzholme 12 befestigt, wobei die Sitzholme so gelegt sind, dass sie jeweils etwa unmittelbar oberhalb der einzelnen Gelenkachsen 6 und 11liegen. Dies sind sehr stabile Teile des Schlittens; ausserdem wird der Hauptteil des Ge- wichtes einer auf dem Schlitten sitzenden Person nicht über die Scherengestellachse 5, sondern über die Stützen 9 aufgenommen.
Es ist möglich, die Verbindungsarme 7 noch weiter nach aussen über die Stützen 9 hinaus zu ziehen und dort einen Sitzholm vorzusehen, so dass entweder die Stützen stärker nach aussen geneigt werden können oder die Sitzfläche verbreitert werden kann
Die zwischen den Gelenkachsen 6,8 gemessene Lange jedes Verbindungsarmes 7 und der zugeordneten Stütze 9 in deren Strecklage entspricht etwa der Länge jedes Scherengestellarmes 3
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zwischen den Gelenkachsen 5 und 8, so dass der Schlitten wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt, zusammengeklappt werden kann. Im vollständig zusammengeklappten Zustand entsprechend Figur 3 liegen die Kufen 10 parallel nebeneinander; die effektive Breite des Schlittens ist nicht we- sentlich grösser als die Breite dieser beiden Kufen.
Bei dem Rodelschlitten gemäss den Figuren 1, 2 und 3 müssen die einzelnen Verstrebungen, wie die Scherengestellarme, die Verbindungsarme und die Stützen natürlich auf den Gelenkachsen so angeordnet sein, dass das Zusammenklappen nicht behindert wird, dies kann etwa dadurch geschehen, dass die einzelnen Teile zum Beispiel ein U-Profil haben und zum Beispiel so aufein- ander abgestimmt sind, dass die Scherengestellarme 3 in die nach innen offenen U-Profile der Verbindungsarme 7 und der Stützen 9 eintauchen.
Ausserdem sind die Profile und die Gelenkachsen 6 so ausgelegt, dass im aufgeklappten Zu- stand des Rodelschlittens gemäss Figur 1 die Scherengestellarme sich an den Gelenkachsen abstützen, so dass ein weiteres Aufklappen dadurch verhindert wird. Die Gelenkachsen 6 können zum Beispiel mit einem Gummipolster ummantelt sein, so dass der Schlitten gewisse Federeigen- schaften aufweist.
Um ferner bei einem Sturz des Rodelschlittens zu verhindern, dass dieser zusammenklappt, ist vorzugsweise zwischen den Scherengestellarmen noch eine Arretiervorrichtung vorgesehen, die zum Beispiel aus zwei, jeweils gelenkig mit dem Scherengestellarmen 3 verbundenen Leisten besteht, die in der Mitte miteinander verbunden werden.
Es ist natürlich möglich, die beschriebene Konstruktion zu modifizieren, so zum Beispiel die un- teren Enden der Scherengestellarme direkt an den Kufen 10 anzulenken und um die Gelenkachse zu verschwenken. Die Sitzholme können zum Beispiel als Rundstäbe ausgebildet sein, die an den oberen Enden der Stützen bzw. den oberen Enden der jeweiligen Scherengestellarme in Längs- richtung des Schlittens drehbar befestigt sind.
Ferner konnen die Scherengestellarme, die Stützen und Verbindungsarme in Längsrichtung des Schlittens hintereinander angeordnet sein.
Ferner ist es möglich, die oberen Abschnitte der Scherengestellarme so zu verlängern, dass sie auf den oberen Enden der Stützen aufliegen. Die oberen Enden der beiden Scherengestellar- me konnen dann mit einem Sitztuch verbunden werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1 Zusammenklappbarer Rodelschlitten mit zwei Kufen, einem Sitz und mindestens zwei im
Abstand zueinander quer zur Fahrtrichtung zwischen Kufen und Sitz angeordneten Sche- rengestellen, die jeweils aus zwei Scherengestellarmen mit einer zu den Kufen parallelen
Scherengestellachse bestehen, um die die Scherengestelle zusammenklappbar bezie- hungsweise bis zu einem bestimmten Öffnungswinkel aufklappbar sind, wobei das untere
Ende jedes Scherengestellarmes gelenkig mit einer die Kufe tragenden Stütze und das andere obere Ende mit dem Sitz verbunden ist dadurch gekennzeichnet, dass in an sich bekannter Weise am oberen Ende jeder Stütze (9) ein den Sitz tragender Verbindungsarm (7) gelenkig angebracht ist und dass das obere Ende jedes Scherengestellarmes (3) über eine parallel zu den Kufen (10) verlaufende Achse (6)
gelenkig an einem Ende eines der den Sitz tragenden Verbindungsarme (7) angreift, dessen anderes Ende mit dem oberen
Ende derjenigen Stütze (9) gelenkig verbunden ist, an der das untere Ende des anderen
Scherengestellarmes (3) mittels einer zur Scherengestellachse (5) parallelen Achse (8) angelenkt ist, wobei die zwischen den Gelenkachsen (6,8) gemessene Länge jedes Ver- bindungsarmes (7) und der zugehörigen Stütze (9) in deren Strecklage in zusammen- geklapptem Zustand der Scherengestelle (2) im Wesentlichen gleich der zwischen oberer und unterer Gelenkachse (6,8) gemessenen Länge jedes Scherengestellarmes (3) ist.