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Die Erfindung bezieht sich auf eine Warmwasseranlage gemäss dem einleitenden Teil des un- abhängigen Patentanspruches.
Bekannte derartige Warmwasseranlagen weisen lediglich eine Temperatureinstellung an dem Elektro-Durchlauferhitzer auf, wobei gegebenenfalls als Zubehor eine über Draht anzuschliessende Temperatur-Feineinstellung vorgesehen ist. Dabei wird der Wasser-Durchsatz über ein elektromo- torisches Stellglied auf einen jeweils maximalen Durchfluss eingestellt, bei der die, abhängig von der Geräteleistung, eingestellte Temperatur erreicht werden kann.
Ein interner fest eingestellter Wasserdurchsatz kann dabei nur von einem Fachmann einge- stellt werden, wobei gegebenenfalls die jahreszeitlich schwankenden Kaltwassertemperaturen be- rücksichtigt werden können. Wird diese z. B. im Sommer zu hoch eingestellt, so können im Winter nicht die maximal einstellbaren Temperaturen erreicht werden.
Um an allen Zapfstellen nutzungsgerechte Temperaturen zu erreichen, wird bei den bekannten Warmwasseranlagen meist am Gerät eine relativ hohe Temperatur, z.B. 50 C, eingestellt, so dass in der Regel an jeder Zapfstelle auch eine Mischarmatur erforderlich ist und daher auch an jede Zapfstelle zwei separate Rohrleitungen für Kalt- und Warmwasser hingeführt werden müssen.
Bei den Zapfvorgängen wie Duschen, Wannenfüllung, Händewaschen, ergeben sich unter- schiedliche Zapferfordernisse, wie z.B. für Haarewaschen, Rasierwasser, Zähneputzen, oder bei der Küchenspüle, Spülmaschinenanschluss usw. Dabei werden jeweils unterschiedlicher Wasser- durchsatz, unterschiedliche Zapfzeiten und unterschiedliche Temperaturen benötigt. Ausserdem benötigen die Mitglieder eines Haushaltes unterschiedliche individuelle Temperaturen.
Dies führt zu unnötigem Wasser- und Energieverlust wie auch zu Komforteinbussen, weil die üblichen Zapfarmaturen einen jeweils unterschiedlichen, fest fixierbaren Durchsatz nicht ohne weiteres zulassen, oder die jeweils fest am Gerät eingestellte Temperatur für den jeweiligen Bedarf falsch ist. Bei Haushalten mit Kindern können darüberhinaus durch Spielen an den Zapfstellen unnötige Wasser- und Energiemengen verbraucht werden, wobei auch bei zu hoch eingestellten Temperaturen eine Verbrühungsgefahr besteht.
Für die meisten Zapfstellen bei den bekannten Warmwasseranlagen sind sehr teure Mischar- maturen erforderlich, und an jede Zapfstelle muss ein zweites Kaltwasserrohr geführt werden, um Mischtemperaturen erreichen zu können.
Aus der JP 11257 732 A ist eine progammierbare Wasserheizungsanlage bekannt. Darüber hinaus lehrt die GB 2 204 966 A einen Durchlauferhitzer für eine einzige Zapfstelle, bei der Famili- enmitglieder über Speicher ihre Wunschtemperaturen für das auslaufende Wasser vorgeben kön- nen.
Die FR 2 357 137 A befasst sich mit einem Heisswasserbereiter für eine Umlaufheizungsanla- ge, die einen Regler aufweist, der programmiert werden kann. Je nach Regelabweichung des umlaufenden Wassers werden mehr oder weniger Heizwiderstände mit elektrischem Strom ver- sorgt, um den Sollwert der Vorlauftemperatur aufrecht zu erhalten.
Ziel der Erfindung ist es, die eingangs geschilderten Nachteile zu vermeiden und eine Warm- wasseranlage der eingangs näher bezeichneten Art zu schaffen, die einen sehr einfachen Aufbau ermöglicht und bei der an den einzelnen Zapfstellen die Auslauftemperaturen einfach einstellbar sind.
Erfindungsgemäss wird dies bei einer Warmwasseranlage der eingangs näher bezeichneten Art durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruches erreicht.
Durch die vorgeschlagenen Massnahmen ist es möglich, durch entsprechende Einstellung von Programmen an der jeweils gewählten Zapfstelle die dortige Auslauftemperatur, Durchsatz und gesamte Auslaufmenge zu wählen. Dadurch kann an jeder Zapfstelle ein individuelles Programm bedarfsgerecht gewählt werden. Dabei können die einzelnen Zapfstellen allein über eine mit dem Elektro-Durchlauferhitzer verbundene Leitung versorgt werden, wodurch sich bei Neuanlagen der Installationsaufwand sehr erheblich gegenüber herkömmlichen Anlagen vermindert.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert, die schematisch eine erfin- dungsgemässe Warmwasseranlage zeigt
Durch die Merkmale des abhängigen Patentanspruchs ergibt sich ein einfaches Einwirken auf die beiden, für die mit dem Elektrodurchlauferhitzer erzielte Temperatur massgeblichen Grössen, nämlich die Variation der Leistungszufuhr und/oder die Variation der Wasserzufuhr
Die erfindungsgemässe Warmwasseranlage 20 weist einen Elektro-Durchlauferhitzer 1 auf, der
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einen elektrisch beheizten Wärmetauscher 4 und eine Steuerelektronik 3 aufweist, die auf die Leistungsaufnahme des Wärmetauschers 4 und ein Stellglied 5 zur Steuerung des Wasserdurch- satzes einwirkt, das in einer zu Zapfstellen 12 bis 15 und 17 führenden und den Wärmetauscher 4 durchsetzenden Rohrleitung 16 angeordnet ist.
Über diese Rohrleitung 16 strömt Kaltwasser von einem Einlass 11 in den Durchlauferhitzer 1 ein, wobei das erwärmte Brauchwasser lediglich über die Rohrleitung 16 zu den Zapfstellen 12 bis 15 und 17 stromt.
An den Zapfstellen 12 bis 15 und 17 sind Fernbediengeräte 6 bis 10 angeordnet, über die einerseits Auslauftemperatur und Durchsatz, gegebenenfalls auch Zapfmenge oder Zapfzeit ein- stellbar sind, wie auch vorgegebene Programme, die in einem Speicher 2 der Steuerung 3 fest ein- gegeben sind, wobei die Steuerung mit einem Empfangsteil 22, verbunden ist, der die Signale der Fernbediengeräte 6 bis 10 empfängt
Die Fernbediengeräte 6 bis 10 sind mit dem Empfangsteil 22, über Draht oder Funk verbunden, wobei im Falle der Verwendung einer elektrisch leitenden Rohrleitung 16, z. B. eine metallische Rohrleitung, auch diese Signale von den Fernbediengeräten 6 bis 10 zum Empfangsteil 22 gesen- det werden können.
Bei Empfang entsprechender Signale, vorzugsweise digitaler Signale, löst der Empfangsteil 22 die entsprechenden Vorgänge durch Programmweitergabe in der Steuerung 3 aus
Bei der Zapfstelle 12, die für eine Badewanne vorgesehen ist, wird durch einen als Taster aus- gebildeten Fernbediengerät 6 der Empfangsteil 22 angesteuert. In diesem wird das Programm "Badewannenfüllung" aktiviert, so dass der Durchlauferhitzer 1 eine Auslauftemperatur von z.B.
45 C und eine Gesamtwasssermenge von 150 Liter erzeugt. Die Gesamtwassermenge wird ein- malig bei der Installation vom Fachmann auf das Füllvolumen der Badewanne eingestellt und kann vom Nutzer nicht verstellt werden. Die Temperatur ist vom Nutzer am Empfangsteil 22 einstellbar Der Durchlauferhitzer 1 stoppt nach dem Durchfluss der eingestellten Gesamtwassermenge den Wasserauslauf bis auf eine kleine Durchflussmenge und erzeugt ein akustisches Signal.
Die Steuerung 3 wird dabei automatisch auf ein Standard- oder Sparprogramm, z.B. 40 C, und eine Durchflussmenge von 6l/min ohne oder mit Zeitbegrenzung zurückgeschaltet. Dieser Um- schaltvorgang wird auch ausgelöst, wenn vor Durchfluss der Gesamtwassermenge der Zapfvorgang an der Zapfstelle 6 unterbrochen wird.
Bei der Zapfstelle 13, die für eine Dusche vorgesehen ist, startet der Durchlauferhitzer 1 nach dem Öffnen der Zapfstelle 11mit einem Standardprogramm Durch Betätigung von zwei Tasten am Fernbediengerät 7, einzeln, einmal, mehrmals, nacheinander oder gleichzeitig können verschiede- ne Duschprogramme gegebenenfalls auch auf einen Display am Fernbediengerät 7 angezeigt oder abgerufen werden. Beispielsweise können zeitbegrenzt verschiedene Programme, verschiedene Temperaturen, in Gradschritten steigende oder fallende Temperaturen, jeweils mit Begrenzung der maximalen, bzw. minimalen Temperatur usw. eingegeben werden. Nach Beendigung des Dusch- vorganges wird die Steuerung 3 wieder auf das Standardprogramm umgeschaltet.
Wurde über ein Zeitprogramm automatisch abgeschaltet, erfolgt ein akustisches Signal und der Wasserauslauf wird auf eine geringe Durchflussmenge reduziert Die Betätigung des Fernbediengerätes 7 Dusche löst eine Vorrangschaltung aus, die von den anderen Fernbediengeräten während des Programm- ablaufes nicht überfahren werden kann.
Beim Öffnen der Zapfstelle 13, die für ein Handwaschbecken vorgesehen ist, startet der Durch- lauferhitzer mit dem Standardprogramm. Durch Betätigung von zwei Tasten am Fernbediengerat 7 können verschiedene Kurzprogramme, z.B. für Händewaschen, Zähneputzen mit verschiedenen Temperaturen gewählt werden. Wurde ein Zeitprogramm automatisch abgeschaltet, so ertönt ein akustisches Signal und der Wasserauslauf wird auf eine geringe Durchflussmenge reduziert.
Beim Öffnen der Zapfstelle 14, die fur eine Spüle vorgesehen ist, startet der Duchlauferhitzer mit einem Standardprogramm. Durch Betätigung des Fernbediengerätes 8 können Heiss- und Kaltwasserprogramme gegebenenfalls auch Intervallprogramme gewählt werden Nach Beendi- gung des Heissprogrammes wird die Steuerelektronik automatisch auf 40 C zurückgesetzt um eine entsprechende Sicherheit gegen Verbrühungen zu erreichen.
Nach dem Öffnen der Zapfstelle 15, die für eine Wasch- oder Spülmaschine vorgesehen ist, kann je nach dem Maschinentyp und gewähltem Programm vorher über Tasten des Fernbedienge- rätes 9 ein angepasstes Programm abgerufen werden, z.B. Kalt-Wasserintervalle.
Bei plötzlicher Überschreitung der Wasserdurchflussmenge während des Wasch- oder Spülma-
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schinenprogrammes wird der Wasserdurchfluss durch den Durchlauferhitzer gestoppt und so eine Sicherung gegen platzende Maschinenanschlussschläuche erreicht.
Beim Öffnen einer Zapfstelle ohne Betätigung eines Fernbediengerätes 6 bis 10 oder durch Betätigung einer Resettaste am Empfangsteil 22, lauft immer ein Standardprogramm ab, z. B. Aus- lauftemperatur 40 C ständiger Wasserauslauf nach Öffnen einer Zapfstelle 10 bis 15 Die Auslauf- temperatur kann am Empfangsteil 22 eingestellt werden.
Der Empfangsteil 22 und alle Fernbediengeräte 6 bis 10 sind ohne weiteres an einen vorhandenen Durchlauferhitzer 1 nachrüstbar.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Warmwasseranlage mit einem Elektro-Durchlauferhitzer (1) und mit diesem über ein Rohr- leitungssystem (16) verbundene Zapfstellen (12 bis 15 und 17), wobei an dem Durchlauf- erhitzer (1) eine Einstelleinrichtung für die gewünschte Temperatur des Brauchwassers, sowie mit dieser in Verbindung stehende Stellglieder vorgesehen sind, dadurch gekenn- zeichnet, dass an dem Elektro-Durchlauferhitzer (1) eine mit den einzelnen Zapfstellen (12 bis 15 u. 17) zugeordneten elektronischen Fernbediengeräten (6 bis 10) verbundene indivi- duell programmierbare Steuerung (3) vorgesehen ist, die die Einstelleinrichtung für die gewunschte Temperatur steuert.