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Die Erfindung bezieht sich auf ein hölzernes Wand- oder Deckenelement mit nebeneinander- gereihten und miteinander verbundenen Profilbalken, die hinsichtlich ihres zur Mittelebene der Balkenreihe symmetrischen Querschnittes zwischen ihren Anschlussstellen für die in der Balkenrei- he benachbarten Profilbalken eine zumindest bereichsweise unterschiedliche Dicke senkrecht zur Mittelebene aufweisen.
Um tragende Wand- oder Deckenelemente aus Holz zu erhalten, werden üblicherweise hölzer- ne Profilbalken blockbauartig aneinandergefügt, und zwar über Nut- und Federverbindungen, um eine Spaltbildung zwischen den aneinandergereihten Profilbalken zu vermeiden (US 2 049 190 A).
Zur Verbindung der nebeneinandergereihten Profilbalken dienen stirnseitige Riegel, die mit den Profilbalken beispielsweise mit Hilfe von Dübeln verbunden werden Die Profilbalken können dabei einen Querschnitt mit einer im wesentlichen rechteckigen Grundform oder einer Grundform mit Rundhölzer nachahmenden, konvexen Aussenbegrenzungen (US 2665 455 A) aufweisen, so dass sich zwischen den Anschlussstellen für die in der Balkenreihe benachbarten Profilbalken eine unterschiedliche Dicke senkrecht zur Mittelebene der Balkenreihe ergibt.
Nachteilig bei diesen bekannten blockbauartigen Wänden ist vor allem, dass zum Errichten von Wänden mit einer vorge- gebenen Wanddicke die hölzernen Profilbalken aus Baumstämmen mit einem entsprechenden Stammdurchmesser gefertigt werden müssen, so dass die Wanddicke nur in Abhängigkeit von den verfugbaren Profilbalken vorgegeben werden kann.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein hölzernes Wand- oder Deckenelement der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass mit einfachen konstruktiven Mitteln eine die entsprechenden Querschnittsabmessungen der Profilbalken übersteigende Wanddicke sicherge- stellt werden kann, und zwar bei Wandeigenschaften, die einer Blockbauwand durchaus vergleich- bar sind.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Umrissform der Dickstellen des Quer- schnittes der Profilbalken der negativen Umrissform der Dünnstellen gleicht und dass in die durch diese unterschiedliche Balkendicke gebildete Profilierung der Aussenflächen der Balkenreihe zu- mindest auf einer Seite Aussenbalken formschlüssig eingreifen, deren Querschnitt einem durch die Mittelebene oder eine dazu parallele Ebene begrenzten, sich von Anschlussstelle zu Anschlussstelle erstreckenden Teilquerschnitt der Profilbalken entspricht
Aufgrund der unterschiedlichen Dicke der Profilbalken in Längsrichtung der Balkenreihe ergibt sich an den beiden Aussenflächen der Balkenreihe eine Profilierung, die vorteilhaft zum Anschluss von Profilbalken mit einer gegengleichen Profilierung ausgenützt werden kann,
so dass die beiden nunmehr die Wanddicke bestimmenden Balkenreihen formschlüssig ineinandergreifen Da die Querschnittsform der Profilbalken so gewählt wird, dass die Umrissform der Dickstellen mit der negativen Umrissform der Dünnstellen übereinstimmt, brauchen zum formschlüssigen Ineinander- greifen zweier Profilbalken an einer Aussenfläche der Balkenreihe die formgleichen Profilbalken lediglich um 180 bezüglich einer Querachse zur Mittelebene verschwenkt zu werden, wenn nicht von vornherein eine symmetrische Profilierung hinsichtlich einer Mittelebene zwischen den Anschlussstellen gewählt wird In diesem Fall wird der Formschluss bei einer gegenseitigen Verset- zung der beiden Balkenreihen um den halben Abstand zwischen den Anschlussstellen für die anstossenden Profilbalken der Balkenreihe erreicht.
Aufgrund der Profilierung der Aussenflächen der Balkenreihe kann allerdings keine ebene Wandfläche gebildet werden. Aus diesem Grunde sind Aussenbalken vorgesehen, die formschlüssig in die profilierte Aussenfläche der Balkenreihe eingrei- fen und auf der von der Balkenreihe abgewandten Seite eine ebene Wandfläche ergeben. Diese Aussenbalken weisen daher einen Querschnitt auf, der dem bezüglich der Mittelebene der Profilrei- he halbierten Querschnitt der Profilbalken entspricht. Die Begrenzung des Teilquerschnittes der Profilbalken kann auch durch eine zur Mittelebene parallele Ebene unter der Voraussetzung erfol- gen, dass sich der erhaltene Teilquerschnitt der Profilbalken von Anschlussstelle zu Anschlussstelle erstreckt.
Mit der erfindungsgemässen Ausbildung der Profilbalken kann somit im Zusammenwirken mit den einen Teilquerschnitt der Profilbalken aufweisenden Aussenbalken ein Wand- oder De- ckenelement unterschiedlicher Dicke auch aus Dunstammholern baukastenartig aufgebaut werden. Dabei ist es nicht zwingend, alle vorgesehenen Balkenreihen aus hölzernen Profilbalken zusammenzufügen. Es könnten nämlich auch Schaumstoffprofile mit einem den Profilbalken oder den Aussenbalken entsprechenden Querschnitt eingesetzt werden, um ein Wand- oder Decken- element mit einem wärmedammenden Kern oder einer wärmedämmenden Aussenschicht zu
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erhalten.
Besonders vorteilhafte Konstruktionsverhältnisse ergeben sich, wenn die Profilierung der Aussenfläche der Balkenreihe hinterschnittene Nuten bildet, weil in diesem Fall die hinterschnitte- nen Nuten eine formschlüssige Querverbindung ohne zusätzliche Verbindungsmittel erlauben. Bei in unterschiedlichen Richtungen sich öffnenden Hinterschneidungen der Nuten kann diese Quer- verbindung allseitig sein, was jedoch ein Zusammenschieben der einzelnen Profilbalken und Aussenbalken in deren Längsrichtung erfordert. Aus diesem Grunde wird es in vielen Fällen vorteil- haft sein, wenn sich die Hinterschneidungen der Nuten in Längsrichtung der Balkenreihe öffnen, so dass die Profilbalken mit den Aussenbalken in Längsrichtung der Balkenreihe zusammengefügt werden können.
Diese Öffnungsrichtung der Nuthinterschneidungen gewährleistet eine zugfeste Verbindung der Profilbalken und der Aussenbalken senkrecht zum Wand- oder Deckenelement. Bei der Anordnung von schwalbenschwanzförmigen Nuten kann eine stabile, spielfreie Verbindung zwischen den Profilbalken und den Aussenbalken ohne besonderen Aufwand erreicht werden.
Wie bereits ausgeführt wurde, ergibt sich bei einer symmetrischen Verteilung der Dick- und Dünnstellen hinsichtlich einer Mittelebene des Profilbalkens zwischen dessen beiden Anschlussstel- len eine gegenseitige Versetzung der Profilbalken und der Aussenbalken um den halben Abstand zwischen den Anschlussstellen. Die hinterschnittenen Nuten liegen in einem solchen Fall vorzugs- weise im Übergangsbereich zwischen je zwei aneinanderstossenden Profilbalken, um die Quer- schnittsform der Profilbalken vorteilhaft an den runden Stammquerschnitt anpassen zu können Besonders vorteilhafte Bedingungen hinsichtlich der Holzausnützung ergeben sich in diesem Zusammenhang, wenn die Profilbalken einen kreiszylindrischen Grundquerschnitt mit zur Mittel- ebene der Balkenreihe senkrechten Abflachungen für die Anschlussstellen aufweisen.
Eine ähnlich gute Stammausnützung stellen Profilbalken mit einem Grundquerschnitt eines regelmässigen Sechseckes sicher. Werden an den äusseren Sechseckseiten schwalbenschwanzförmige Nuten vorgesehen, so ergibt sich eine nach allen Seiten formschlüssige Querverbindung zwischen den Profilbalken und den Aussenbalken, was ein axiales Zusammenfügen dieser Balken erzwingt.
Um hinsichtlich der Nutenausbildung einfache konstruktive Bedingungen zu schaffen, können die Profilbalken auf den Aussenflächen der Balkenreihe hinterschnittene Schultern aufweisen, was insbesondere im Zusammenhang mit quaderförmigen Profilbalken einfache Profilformen schafft.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 ein erfindungsgemässes Wand- oder Deckenelement in einer Grundform in einem schematischen Schnitt senkrecht zu den Profilbalken,
Fig. 2 ein erfindungsgemässes Wand- und Deckenelement in einer abgewandelten Ausfüh- rungsform mit im wesentlichen quaderförmigen Profilbalken,
Fig. 3 eine gegenüber der Fig. 2 abgewandelte Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Wand- und Deckenelementes mit im wesentlichen quaderförmigen Profilbalken, an die die Aussenbalken ohne eine Versetzung in Längsrichtung der Balkenreihe angeschlos- sen sind,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Wand- oder Deckenelementes mit Profilbalken mit einer kreiszylindrischen Querschnittsgrundform und
Fig.
5 eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Wand- und Deckenelementes mit im Querschnitt sechseckigen Profilbalken.
Das Wand- oder Deckenelement gemäss dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 ist aus ein- zelnen, im Querschnitt quadratischen Profilbalken 1 aufgebaut, die zu einer Balkenreihe 2 neben- einandergereiht sind. Da die Profilbalken 1 gegeneinander um ihre Längsachsen um 45 gedreht aneinandergereiht sind, weisen sie bezüglich einer Mittelebene 3 der Balkenreihe 2 eine unter- schiedliche Dicke zwischen den durch die Profillängskanten gebildeten Anschlussstellen 4 für die in der Balkenreihe 2 anstossenden, benachbarten Profilbalken 1 auf. Die senkrecht zur Mittelebene 3 gemessene Dicke erstreckt sich somit über einen Bereich, dessen unterer Grenzwert durch die Anschlussstellen 4 und dessen oberer Grenzwert durch die Diagonale des quadratischen Quer- schnittes bestimmt werden.
Durch die dadurch bedingten Dick- und Dünnstellen der Balkenreihe 2 ergibt sich somit eine Profilierung der Aussenflächen 5 der Balkenreihe 2, in die formschlüssig Aussenbalken 6 eingesetzt werden können Wie sich aus der Fig. 1 unmittelbar ergibt, weisen die Aussenbalken 6 den halben, durch die Mittelebene 3 der Balkenreihe 2 begrenzten Querschnitt der
Profilbalken 1 auf, so dass die sich durch die Profilierung der Aussenflächen 5 ergebenden Ein-
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schnitte durch die Aussenbalken 6 ausgefüllt werden. Die Aussenbalken 6 schliessen somit das Wand- oder Deckenelement mit planparallelen Wandflächen 7 ab. Die Verbindung zwischen den Profilbalken 1 und den Aussenbalken 6 ist in der Fig. 1 offen gelassen, weil je nach Einsatz des Wand- oder Deckenelementes unterschiedliche, dem Fachmann geläufige Verbindungsarten mög- lich sind.
Das Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 zeigt im wesentlichen quaderförmig gestaltete Profil- balken 1, die im Bereich der Anschlussstellen 4 über Seitenflächen aneinanderstossen. Die Profilie- rung der Aussenflächen 5 der Balkenreihe 2 wird durch hinterschnittene Schultern 8 erreicht, wobei sich zwischen den einander gegenüberliegenden Schultern 8 zweier aneinanderstossender Profil- balken 1 eine hinterschnittene Nut 9 ergibt.
Die Anordnung der hinterschnittenen Schultern 8 ist dabei symmetrisch zu einer Mittelebene 10, so dass die Aussenbalken 6, deren Querschnitt wieder- um dem durch die Mittelebene 3 bestimmten halben Querschnitt der Profilbalken 1 entspricht, in der Mittelebene 10 zwischen den Anschlussstellen 10 aneinanderstossen, wenn sie mit ihren hinter- schnittenen Gegenschultern 11in die Profilnuten 9 der Aussenfläche 5 der Balkenreihe 2 form- schlüssig eingreifen. Da sich die Hinterschneidungen der Schultern 8 und 11in Längsrichtung der Balkenreihe 2 öffnen, können die Profilbalken 1 und die zugehörigen Aussenbalken 6 nacheinander in Längsrichtung der Balkenreihe fortschreitend aneinandergefügt werden. Die sich durch die hinterschnittenen Schultern 8 ergebenden hinterschnittenen Nuten 9 verhindern ein gegenseitiges Versetzen der Balken 1 und 6 quer zum Wand- oder Deckenelement.
Es braucht daher lediglich für eine Verbindung in Längsrichtung der Balkenreihe 2 gesorgt zu werden, beispielsweise über stirn- seitige Riegel oder über entsprechende Dübel. Selbstverständlich kann auch eine Leimverbindung vorgesehen werden.
Zum Unterschied zu der Fig. 2 zeigt das Wand- oder Deckenelement nach der Fig. 3 Profilbal- ken 1, deren Querschnitt keine Symmetrie bezüglich einer Mittelebene 10 zwischen den Anschluss- stellen 4 aufweist Die Profilierung der Aussenflächen 5 der Balkenreihe 2 wird nämlich durch eine mittige, hinterschnittene Schulter 8 gebildet. Dies bedingt, dass die wiederum einem bezüglich der Mittelebene 3 halben Querschnitt der Profilbalken 1 entsprechenden Aussenbalken 6 erst nach einem Wenden um 180 um eine zur Mittelebene 3 senkrechte Achse an die Aussenfläche 5 angefügt werden können. Da die Umrissform der Dickstellen wie bei allen anderen Ausfüh- rungsformen ebenfalls der Negativform des Umrisses der Dünnstellen gleicht, greifen auch in diesem Fall die Aussenbalken 6 formschlüssig in die Profilierung der Aussenfläche 5 der Balkenreihe 2 ein.
Es muss allerdings auf eine gegenseitige Versetzung von Profilbalken 1 und Aussenbalken 6 in Längsrichtung der Balkenreihe 2 verzichtet werden.
Die Querschnittsform der Profilbalken 1 des Wand- oder Deckenelementes gemäss der Fig. 4 gleicht sich in vorteilhafter Weise der runden Stammform des Holzes an, so dass sich eine beson- ders günstige Materialausnützung ergibt. Diese vorteilhafte Stammausnützung wird durch eine im wesentlichen kreiszylindrische Grundform des Profilquerschnittes erreicht, der lediglich im Bereich der Anschlussstellen 4 zur Mittelebene 3 senkrechte Abflachungen aufweist.
Da die äussere Umriss- form der Dickstellen im vorliegenden Fall konkav verläuft, müssen die Dünnstellen eine entspre- chend negative Konvexform aufweisen, wie dies der Fig. 4 unmittelbar entnommen werden kann Wegen der zur Mittelebene 10 zwischen den Anschlussstellen 4 symmetrischen Anordnung der Dick- und Dünnstellen stellt sich wiederum eine Versetzung zwischen der Balkenreihe 2 und der Reihe der Anschlussbalken 6 um den halben Abstand zwischen den Anschlussstellen 4 ein. Die hinterschnittenen Nuten 9 zur Aufnahme der Aussenbalken 6 werden entsprechend der Fig. 2 durch hinterschnittene Schultern 8 gebildet.
Wie sich aus der Fig. 5 entnehmen lässt, kann auch durch Profilbalken 1 mit einem Querschnitt in Form eines regelmässigen Sechseckes eine vorteilhafte Ausnützung von Rundstämmen sicher- gestellt werden. Die Verbindung zwischen den Profilbalken 1 und den Aussenbalken 6 erfolgt ge- mäss dem Ausführungsbeispiel über Schwalbenschwanznuten 12, die eine allseitige formschlüssige Verbindung quer zu den Balken erlauben. Eine solche Schwalbenschwanzverbindung in unter- schiedlichen Richtungen unterbindet allerdings ein Zusammenfügen der Balken in Längsrichtung der Balkenreihe 2. Aus diesem Grund müssen die Aussenbalken 6 in ihrer Längsrichtung auf die Profilbalken 1 aufgeschoben werden. Um ein Eindringen von Feuchtigkeit durch sich allenfalls zwi- schen den Aussenbalken 6 bildende Stossfugen zu verhindern, können im Bereich dieser Stossfugen Dichtungen 13 eingelegt sein.
Im übrigen entspricht die Ausführungsform des Wand- oder Decken-
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elementes den bereits geschilderten Ausführungsformen.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele be- schränkt, weil die Querschnittsausbildung der Profilbalken 1 in vielfältiger Weise abgewandelt werden kann. Es kommt ja lediglich darauf an, durch Dick- und Dünnstellen der Profilbalken 1 eine profilierte Aussenfläche der Balkenreihe 2 zu erreichen, in die Aussenbalken 6 entsprechend einem Teilquerschnitt der Profilbalken 1 formschlüssig eingreifen.
Diese Profilierung der Aussenflächen 5 der Balkenreihe 2 erlaubt nicht nur einen ebenen Abschluss der Wandflächen, sondern bietet auch die Voraussetzung für eine beliebige Erweiterung des Wand- oder Deckenelementes um weitere Balkenreihen 2, so dass auch aus Dünnstammholz gefertigte Profilbalken 1 Wand- oder Decken- elemente vergleichsweise grosser Dicke in einer Massivholzausführung hergestellt werden können Da nicht alle Balkenreihen aus Holz aufgebaut sein müssen, sondern die Balken auch aus einem Schaumstoffprofil bestehen können, können die Wand- oder Deckenelemente mit einer wärme- dämmenden Schicht baukastenartig aufgebaut werden.