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Die Erfindung betrifft eine Stelltriebeinrichtung zur Lageverstellung von einem ersten Teil in einer Stellrichtung relativ zu einem zweiten Teil, wobei ein Stelltrieb einerseits mit dem ersten Teil und anderseits mit dem zweiten Teil der relativ zueinander zu bewegenden Teile über je eine
Verbindungseinrichtung verbunden ist.
Für Stelltriebeinrichtungen dieser Art ist es bekannt (DE 36 04 818 A1, DE 36 43740 A1,
EP 0 312 889 A2), den Stelltrieb, wie zum Beispiel einen Druckmittelzylinder oder eine Spindel mit entlang der Spindel verschraubbarer Mutter oder einen Zahnstangentrieb, am ersten Teil und am zweiten Teil gelenkig anzulenken, wodurch es möglich ist, dass die mit dem Stelltrieb zu verstellen- den Teile unterschiedliche Winkellagen zueinander einnehmen können, und zwar entweder in
Abhängigkeit von der vom Stelltrieb bewirkten Verstellung dieser Teile relativ zueinander, oder es können hierdurch Fertigungsungenauigkeiten ausgeglichen werden.
Letzteres beispielsweise wenn die relativ zueinander zu verstellenden Teile mittels des Stelltriebs parallel verschoben werden sollen, in welchem Fall es nachteilig wäre, den Stelltrieb starr an den relativ zueinander zu bewe- genden Teilen zu befestigen. Es könnte in diesem Fall zu Verspannungen kommen und der Steil- trieb mit Belastungen beaufschlagt werden, die zu einem vorzeitigen Verschleiss des Stelltriebs führen würden.
Ein besonderes Anwendungsgebiet für Stelltriebeinrichtungen, bei denen die relativ zueinander bewegenden Teile geringe Winkelauslenkungen je nach Lage zueinander einnehmen müssen, ist in der Stranggiesstechnik gegeben.
So werden zum Beispiel beim Verstellen von Schmalseiten zwischen Breitseiten einer Stranggiess-Plattenkokille je nach eingestellter Breite eines Strangquerschnittsformats für die Schmalseiten unterschiedliche Neigungseinstellungen verlangt, um der Strangschrumpfung innerhalb der
Kokille so gut wie möglich Rechnung zu tragen.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist zum Beispiel für einen Oszillierantrieb einer Stranggiessko- kille gegeben, wobei die Stranggiesskokille entweder - bei einer geraden Stranggiesskokille - eine streng geradlinige Bewegung (Vertikalguss, Horizontalguss) durchzuführen hat, oder - bei einer gebogenen Stranggiesskokille - eine Oszillationsbewegung möglichst identisch der Bogenform des gegossenen Stranges durchzuführen hat, wobei es zu beabsichtigten Winkelabweichungen der Lage der Stranggiesskokille gegenüber einem ortsfesten Stützgerüst kommt.
In all diesen Fällen wurden in der Stranggusstechnotogie Stelltriebe, seien es Spindeln oder Druckmittelzylinder, stets mit den relativ zueinander zu bewegenden Teilen gelenkig verbunden.
Nachteilig ist hierbei, dass jede Gelenkverbindung zur Ermöglichung einer Winkelverstellung ein gewisses Spiel bedingt, was sich auf die Genauigkeit der Bewegung bzw. Genauigkeit der einzustellenden Lage eines zu verstellenden Teiles negativ auswirkt. Zudem ist eine solche Gelenkverbindung technisch aufwendig und wartungsintensiv. Insbesondere kann es beim rauhen Giessbetrieb, insbesondere beim Stahlstranggiessen, zu einem schnellen Verschleiss und damit verbunden zu einer unzulässigen Vergrösserung des Spiels schon nach kurzer Betriebszeit kommen.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine Stelltriebeinrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit der es möglich ist, die zu verstellenden Teile möglichst spielfrei mittels des Stelltriebes zu verstellen. Insbesondere soll die Konstruktion technisch einfach realisierbar sein. Zudem sollen die Betriebskosten gering sein, insbesondere was die Wartung und Erneuerung betrifft.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass mindestens eine Verbindungseinrichtung mindestens ein in Stellrichtung steifes und in dieser Richtung Zug- und Druckkräfte aufnehmendes, jedoch gegen quer hierzu wirkende Drehmomente nachgiebiges Element aufweist.
Eine Kostenminimierung ist dann gegeben, wenn der Stelltrieb mit dem ersten Teil starr und unbeweglich verbunden ist.
Etwas aufwendiger jedoch für grössere Winkelauslenkungen vorteilhaft ist es, wenn der Stelltrieb sowohl mit dem ersten als auch mit dem zweiten Teil über mindestens ein in Stellrichtung steifes und in dieser Richtung Zug- und Druckkräfte aufnehmendes, jedoch gegen quer hierzu wirkende Drehmomente nachgiebiges Element verbunden ist.
Eine besonders einfache Konstruktion ist dadurch gekennzeichnet, dass das gegen Drehmomente nachgiebige Element von einer einzigen sich etwa in Stellrichtung erstreckenden Biegestange gebildet ist, die eine Dimension aufweist, dass sie Knickkräften, hervorgerufen durch eine Stellkraft mittels des Stelltriebes, standhält, wobei zweckmässig zur Erhöhung der Nachgiebigkeit
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gegen Drehmomente die Biegestange mit mindestens einer örtlichen querschnittsvermindernden
Einschnürung versehen ist.
Bei einer solchen Variante ist es vorteilhaft, die Biegestange einerseits an dem Stelltrieb und anderseits an dem ersten Teil der beiden relativ zueinander verstellenden Teile jeweils starr zu befestigen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass das nachgiebige
Element von zwei sich etwa in Stellrichtung erstreckenden Stäben gebildet ist, von denen einer sich von dem Stelltrieb zu einem der beiden relativ zueinander zu verstellenden Teile in eine erste
Richtung und der andere Stab sich von dem Stelltrieb zu diesem Teil in eine zur ersten Richtung entgegengesetzte Richtung erstreckt.
Hierbei sind entweder die Stäbe in Serie angeordnet, wobei sie zweckmässig integral verbun- den sind. Oder es sind die beiden, vorzugsweise in geringer Distanz angeordneten, Stäbe parallel zueinander vorgesehen, wobei ein erster Stab an einem Endbereich des Stelltriebes und ein zweiter Stab am anderen Endbereich des Stelltriebes starr angeordnet ist und die Stäbe mit dem jeweils anderen Ende an einem der beiden relativ zueinander bewegenden Teile ebenfalls starr angeordnet sind.
Das nachgiebige Element kann jedoch auch von Blattfedern, Seilen oder Membranen gebildet sein, die in zu den Anordnungen der Stäbe analogen Anordnungen vorgesehen sein können.
Kommt es auf eine absolute Spielfreiheit der gesamten Stelltriebeinrichtung an, dann wird vorzugsweise als Stelltrieb ein Druckmittelzylinder vorgesehen. Im Falle der Verwendung einer Stell- spindel würde nämlich noch ein gewisses Spiel zwischen der Mutter und der Spindel auftreten, jedoch wären selbst dann erfindungsgemäss die Spiele, wie sie an den Gelenkverbindungen vor- handen sind, mit denen eine Gewindespindel einerseits mit dem einen Teil und die Mutter mit dem anderen Teil verbunden ist, ausgeschaltet.
Der Druckmittelzylinder kann für besonders heikle Fälle, bei denen es auf eine sehr genaue und differenzierte Verstellung ankommt, wie zum Beispiel für das Verstellen einer Schmalseitenwand einer Platten kokille, als Stepping-Zylinder ausgebildet sein.
Eine Stranggiess-Plattenkokille mit mindestens einer unter Änderung des Formates des Giessquerschnittes der Stranggiess-Plattenkokille verstellbaren Seitenwand, wobei zur Verstellung der Seitenwand eine Stelltriebeinrichtung mit einem Stelltrieb, vorzugsweise einem Druckmittelzylinder, dient, wobei der Stelltrieb einerseits mit der zu verstellenden Seitenwand und anderseits an einer relativ gegenüber der zu verstellenden Seitenwand unbeweglichen Abstützeinrichtung abgestützt ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stelltriebeinrichtung nach einem oder mehreren der oben beschriebenen vorteilhaften Ausführungsformen ausgestaltet ist.
Bei einer Stranggiesskokille mit einem die Stranggiesskokille in eine oszillierende Bewegung versetzenden Oszillierantrieb, der einerseits mit der Stranggiesskokille und anderseits an einer gegenüber der Stranggiesskokille relativ ortsfesten Abstützeinrichtung abgestützt ist, ist zweckmä- #ig der Oszillierantrieb als Stelltriebeinrichtung nach einer oder mehreren der oben beschriebenen Ausführungsformen ausgestaltet.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert, wobei Fig. 1 eine Stranggiesskokille in schematischer Darstellung im Schnitt zeigt, die nach dem Stand der Technik gestaltet ist. Fig. 2 zeigt eine Stranggiesskokille in Draufsicht gemäss der Erfindung und Fig. 3 eine Vergrösserung eines Details III der Fig. 2 Fig. 4 ist eine Teilschnittdarstellung gemäss der Linie IV-IV der Fig. 2. Fig. 5 veranschaulicht ein Detail der Fig. 4 in Seitenansicht ; 6 in Ansicht in Richtung des Pfeiles VI der Fig. 5. Die Fig. 7 und 8 zeigen eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Konstruktion, wobei Fig. 7 einen Horizontalschnitt durch eine Stranggiesskokille und Fig. 8 einen Schnitt gemäss der Linie VIII-VIII der Fig. 7 veranschaulichen.
In den Fig. 9 und 10 ist eine weitere Ausführungsform in zu den Fig. 7 und 8 analoger Darstellung gezeigt.
Eine andere Variante ist in den Fig. 11 und 12 veranschaulicht, und zwar einmal in Draufsicht und einmal in Seitenansicht. Die Fig. 13 und 14 zeigen jeweils noch eine weitere Ausführungsform, und zwar jeweils in Seitenansicht. Fig. 15 veranschaulicht eine Anwendung einer erfindungsgemässen Konstruktion für einen Oszillierantrieb einer Stranggiesskokille. Die Fig. 16 und 17 zeigen ein Detail der Fig. 15 jeweils im Schnitt, wobei Fig. 17 einen Schnitt gemäss der Linie XVII-XVII der Fig. 16 zeigt. Die Fig. 18 und 19 zeigen in zu den Fig. 16 und 17 analoger Darstellung eine weitere Variante. Fig. 20 ist eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles XX der Fig. 18.
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Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, sind bei einer herkömmlichen Stranggiesskokille die Schmalsei- tenwände 1, die zwischen den Breitseitenwänden 2 und 3 klemmbar und verschiebbar sind - es handelt sich um eine sogenannte Plattenkokille - in horizontaler Richtung mittels einer schematisch dargestellten Führung 4 an den Breitseitenwänden 2,3 verschiebbar geführt. Mittels Druckmittel- zylinder 5, 6 können die Schmalseitenwände 1 in unterschiedliche Lagen zur Erzielung eines
Stranges mit der gewünschten Strangbreite 7 verschoben werden.
Wie weiters der Fig. 1 zu entnehmen ist, ist eine Einstellung einer Konizität mittels dieser
Druckmittelzylinder 5, 6 möglich. Zu diesem Zweck sind je Schmalseitenwand 1 zwei Druckmittel- zylinder 5,6 vorgesehen, wobei ein erster Druckmittelzylinder 5 am oberen Endbereich und ein zweiter Druckmittelzylinder 6 am unteren Endbereich mit der Schmalseitenwand 1 gelenkig ver- bunden ist, und zwar gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils über an der Kolben- stange 8 angeordnete Gelenklager 9. Abgestützt sind die Druckmittelzylinder 5,6 an einem gegen- über der Schmalseitenwand 1 ortsfesten Teil der Stranggiesskokille, vorzugsweise an einem die
Stranggiesskokille umgebenden Rahmen 10, beispielsweise dem Wasserkasten, Hubtisch etc. oder aber an einer Breitseitenwand 2 oder 3.
Diese Abstützung am ortsfesten Teil ist ebenfalls mittels eines Schwenkbewegungen zulassenden Gelenks 11 verwirklicht, so dass keine Zwängungen beim
Betätigen der Druckmittelzylinder 5,6 auftreten können. Mit strichlierten Linien ist etwa im Mitten- bereich der Höhe der Schmalseitenwand 1 ein weiterer Druckmittelzylinder 12 veranschaulicht, mit dem eine Durchbiegung der Schmalseitenwand 1 erzielt werden kann, wodurch es möglich ist, die
Form der Schmalseitenwand 1 in besonders guter Weise der Schrumpfung des Stranges anzupas- sen. Auch dieser dritte Druckmittelzylinder 12 ist sowohl mit der Schmalseitenwand als auch mit dem gegenüber der Schmalseitenwand festen Teil 10 jeweils über ein Gelenk 9, 11verbunden.
Nachteilig ist bei einer solchen Konstruktion das Spiel in den Gelenken 9,11, das einer wirklich genauen Einstellung der Lage einer Schmalseitenwand 1 hinderlich ist. Zudem erfordern die Gelenke 9, 11zur Aufrechterhaltung ihrer Gelenkigkeit eine Wartung, was nicht einfach ist, zumal die Zugängigkeit zu den Gelenken 9,11 nicht ohne weiteres gegeben ist, insbesondere bei Stranggiesskokillen zum Giessen von Dünnbrammen. Meist ist es dann erforderlich, die Stranggiesskokille aus der Stranggiessanlage auszubauen und zu zerlegen. Eine regelmässige Wartung ist jedoch infolge des rauhen Giessbetriebes (hohe Giesstemperaturen, Wasserkühlungen, staubbelastete Luft etc.) unbedingt erforderlich.
In den Fig. 2 und ff. sind erfindungsgemässe Konstruktionen veranschaulicht, mit denen die oben geschilderten Nachteile vermieden werden können.
Fig. 2 zeigt eine Stranggiess-Plattenkokille in Draufsicht, wobei Schmalseitenwände 1 zwischen zwei Breitseitenwänden 2,3 klemmbar sind. Die Breitseitenwände 2,3 sind an einem die Breitseiten 2,3 und Schmalseiten 1 umgebenden starren Rahmen 10 abgestützt. Zur Verstellung der Schmalseitenwände 1, und zwar auf unterschiedliche Strangbreiten 7, sind diese mittels Druckmittelzylinder 5,6 bewegbar. Die Kolbenstange 8 jedes Druckmittelzylinders 5,6 ist mit der Schmalseitenwand 1 über eine Schraubverbindung 13 starr verbunden.
Der Zylinderkörper 14 jedes Druckmittelzylinders 5,6 ist mittels vier Stäben 15 mit dem Rahmen 10 verbunden, wobei jeweils zwei Stäbe 15 an einer Seite jedes Druckmittelzylinders 5, 6 parallel zueinander und in geringem Abstand voneinander angeordnet sind. Die anderen beiden Stäbe 15 sind diametral gegenüberliegend an der anderen Seite jedes Druckmittelzylinders 5,6 vorgesehen.
Jeweils zwei Stäbe 15, und zwar jeweils ein Stab 15 an jeweils einer Seite, sind mit ihren Enden starr an einem Endbereich des Zylinderkörpers 14 jedes Zylinderkörpers 14 der Druckmittelzylinder 5,6 befestigt, und jeweils zwei weitere Stäbe 15 sind mit ihren Enden mit dem gegen- überliegenden Endbereich des Zylinderkörpers 14 starr verbunden. Die anderen Enden sämtlicher vier Stäbe 15 sind mit dem starren Rahmen 10 der Stranggiesskokille ebenfalls starr verbunden, wobei sich die Stäbe, die sich vom Druckmittelzylinder 5 bzw. 6 in Richtung I zur Schmalseitenwand 1 erstrecken, an einem jeden Druckmittelzylinder 5 bzw. 6 rahmenförmig umgebenden Konsolenteil 16, der mit dem Rahmen 10 starr verbunden ist, also dem Rahmen 10 zuzurechnen ist, abstützen. Die starre Verbindung der Stäbe mit dem Druckmittelzylinder 5,6 und dem Rahmen 10 (bzw.
Konsolenteil 16) der Stranggiesskokille ist jeweils mittels Schraubenverbindungen verwirklicht.
Hier könnten auch andere Verbindungen vorgesehen sein, wie Keile etc.
Auf diese Art und Weise erstrecken sich jeweils zwei Stäbe 15 von einem Endbereich des
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Druckmittelzylinders zum starren Rahmen 10 der Stranggiesskokille in eine Richtung 7 und zwei weitere Stäbe 15 vom Druckmittelzylinder zum starren Rahmen 10 der Stranggiesskokille in die entgegengesetzte Richtung II. Zur Befestigung der Stäbe 15 am Zylinderkörper 14 der Druckmittel- zylinder 5,6 weisen die Enden jedes Zylinderkörpers 14 radial vorspringende Flansche 17 auf, wobei jeder der Flansche 17 Ausnehmungen 18 aufweist, um ein Vorbeiführen der Stäbe 15 bis zur Befestigung am starren Rahmen 10 bzw. am Konsolenteil 16 des Rahmens 10 der Stranggiess- kokille zu ermöglichen.
In Fig. 4 sind noch Kühlmittelzu- und -abführungsleitungen 19 für die Kühlung der Schmalsei- tenwand 1 veranschaulicht, die von teleskopartig ineinanderschiebbaren Rohren gebildet sind.
Durch die erfindungsgemässe Befestigung der Druckmittelzylinder 5,6 am starren Rahmen 10 der Stranggiesskokille können die Druckmittelzylinder 5,6 in Stellrichtung enorme Kräfte übertra- gen, sind jedoch gegenüber einem Drehmoment quer zur Stellrichtung, und zwar beim dargestell- ten Ausführungsbeispiel gegenüber einem horizontal gerichteten Drehmoment (veranschaulicht durch einen Doppelpfeil 20) beweglich. Auf diese Weise werden Winkelstellungen der Schmalsei- tenwand 1, d. h. Abweichungen der Schmalseitenwand 1 von einer strengen Vertikallage ermög- licht.
Gemäss den Fig. 7 und 8 sind die Druckmittelzylinder 5,6 etwa mittig ihrer Längserstreckung mit einem Flansch 17 versehen, an dem sich sowohl in die eine als auch in die entgegengesetzte
RichtungI bzw. II, die etwa mit der Stellrichtung übereinstimmen, erstreckende Stäbe 15 montiert sind. Und zwar sind hier ebenfalls zwei Stäbe 15, die sich in die eine Richtung I, und zwei Stäbe
15, die sich in die entgegengesetzte Richtung II erstrecken, vorhanden. Die von den Druckmittelzylindern 5,6 wegweisenden Enden dieser Stäbe 15 sind wiederum an einem Teil der Stranggiess- kokille, der sich gegenüber der Schmalseitenwand 1 nicht bewegt, fixiert; im dargestellten Ausfüh- rungsbeispiel an der Breitseitenwand 2 über Schraubverbindungen. Bei diesem Beispiel sind also im Gegensatz zum in den Fig. 2 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel die Stäbe 15 nicht in
Parallelanordnung bzw.
Kaskadenanordnung, sondern in Serienanordnung vorgesehen. Dabei ist es möglich, die sich in unterschiedlichen Richtungen I und II, jedoch an derselben Seite der
Druckmittelzylinder 5,6 erstreckenden Stäbe integral zu verbinden, was eine besonders einfache und robuste Konstruktion ergibt. Allerdings ist hierbei die wirksame Biegelänge der Stäbe 15 gegenüber der in den Fig. 2 bis 6 dargestellten Ausführungsform verkürzt.
Gemäss der in den Fig. 9 und 10 dargestellten Variante ist jeder Druckmittelzylinder 5,6 erfindungsgemäss mit Stäben 15 an einem festen Teil (Breitseitenwand 2) verankert und zusätzlich auch jeder Kopf der Kolbenstangen 8 über Stäbe 15 mit der Schmalseitenwand 1 verbunden, und zwar ebenfalls in einer Art und Weise, wie sie weiter oben im Zusammenhang mit den Fig. 7 und 8 beschrieben ist. Hierdurch ergibt sich eine grössere Winkel-Bewegungsmöglichkeit der Schmalseitenwände 1 gegenüber der Vertikalen.
In den Fig. 11 und 12 ist in zu den Fig. 3 und 4 analoger Darstellung eine Konstruktion gezeigt, bei der die Druckmittelzylinder 5,6 nicht mittels Stäben 15, sondern mittels Blattfedern 21 an dem starren Rahmen 10 der Stranggiesskokille oder deren Breitseitenwand 2 befestigt sind. Die Anord- nung der Blattfedern 21 ist analog zur Anordnung der Stäbe 15 gemäss Fig. 2 getroffen ; könnte auch analog zur Anordnung der Stäbe gemäss Fig. 7 bis 10 getroffen sein.
Anstelle der Blattfedern 21 könnten hier auch Seile vorgesehen sein. Die Blattfedern 21 (gegebenenfalls auch die Seile) sind sowohl mit den Druckmittelzylindern 5,6 als auch mit dem starren Rahmen 10 spielfrei verbunden, und zwar durch eine herkömmliche Einspannung.
In Fig. 13 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der der Kolbenstangenkopf jedes Druckmittelzylinders 5, 6 jeweils mit einer Biegestange 21 mit der Schmalseitenwand 1 verbunden ist. Diese Biegestange 21, die sich in Fortsetzung der Kolbenstange 8 und im belastungsfreien Zustand etwa fluchtend zu dieser erstreckt, ist sowohl mit dem Kolbenstangenkopf als auch mit der Schmalseitenwand 1 starr verbunden, vorzugsweise mittels Schraubverbindungen. Um eine hinreichende Biegung der Biegestange 21 und somit eine Winkeistellung der Schmalseitenwand 1 gegenüber dem starr am festen Rahmen 10 der Stranggiesskokille gelagerten Druckmittelzylinder 5 bzw. 6 zu ermöglichen, weist die Biegestange 21 mindestens eine Einschnürung 22 auf.
Fig. 14 zeigt die Verwirklichung der Erfindung mittels einer Membran 23, wobei zwei Membranen 23 vorgesehen sind, und zwar einerseits zur Abstützung der Kolbenstange 8 an der Schmalseitenwand 1, und anderseits des Zylinderkörpers 14 am festen Rahmen 10 der Stranggiesskokille
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oder deren Breitseitenwand 2. Die Membranen 23 erstrecken sich etwa quer zur Stellrichtung und sind mittig mit demjenigen Teil über eine Abstützung 24 verbunden, der über dem Umfang der
Membran 23 mit der Membran 23 starr verbunden ist, so dass auch mit einer Ausführungsform dieser Art Druck- und Zugkräfte spielfrei an die Schmalseitenwand 1 übertragen werden können, jedoch die Schmalseitenwand 1 gegenüber der Kolbenstange 8 bzw. gegenüber dem starren Rahmen 10 der Stranggiesskokille Winkelstellungen einnehmen kann.
In den Fig. 15 bis 20 ist eine Anwendung einer erfindungsgemässen Stelltriebeinrichtung für den Oszillierantrieb 25 einer Stranggiesskokille veranschaulicht. Gemäss Fig. 15 ist eine Bogenstranggiesskokille an einem ortsfesten Stützgerüst 26 über Biegelenker 27 befestigt, wobei eine vertikale Oszillierbewegung in Richtung des Doppelpfeiles 28 mittels eines Stelltriebes, der hier ebenfalls als Druckmittelzylinder 29 ausgebildet ist, erfolgt. Die Biegelenker 27, mittels derer die Stranggiesskokille am ortsfesten Stützgerüst 26 befestigt ist, erstrecken sich etwa in Richtung des Radius des Bogens, den die Seitenwände der Stranggiesskokille bilden. Diese Biegelenker 27 ermöglichen ein spielfreies Führen der Stranggiesskokille in Bogenrichtung.
Wie die Fig. 16 und 17, die ein Detail XVI der Fig. 15 jeweils in Schnittdarstellung veranschaulichen, zeigen, ist ein Druckmittelzylinder 29 mit seiner Kolbenstange 30 mit einer Konsole 31 der Stranggiesskokille starr verbunden. Der Zylinderkörper 32 des Druckmittelzylinders 29 ist wiederum mittels vier Stäben 15 mit dem ortsfesten Stützgerüst 26 verbunden, wobei die Stäbe 15, jeweils zwei und zwei in Serie seitlich des Druckmittelzylinders 29, und zwar in Draufsicht des Druckmittelzylinders 29 diametral einander gegenüberliegend angeordnet sind. Die Stäbe 15 sind zudem integral miteinander verbunden, wobei die vom Druckmittelzylinder 29 wegweisenden Enden der Stäbe 15 jeweils mit dem ortsfesten Stützgerüst 26 starr verbunden sind ; beimdargestellten Aus- führungsbeispiel veranschaulicht durch Schraubverbindungen.
Auch in diesem Fall ermöglichen die Stäbe 15 die Übertragung grosser Stellkräfte in Oszillierrichtung 28, ohne dass es trotz der Bewegung der Stranggiesskokille entlang eines Bogens zu Klemmungen oder Zwangskräften beim Bewegen des Kolbens kommt, da ein Ausweichen, d. h. Biegen der Stäbe 15, und damit eine Winkelstellung des Druckmittelzylinders 29 gegenüber dem ortsfesten Stützgerüst 26 möglich ist.
Die Fig. 18 und 19 zeigen eine Variante, gemäss der der Kolbenstangenkopf mit der Konsole 31 der Stranggiesskokille ebenfalls über eine Konstruktion analog zu der in den Fig. 16 und 17 gezeigten Stabkonstruktion verbunden ist. Zweckmässig sind die Stäbe 15, mit denen der Kolbenstangenkopf mit der Stranggiesskokille verbunden ist, in Draufsicht auf den Druckmittelzylinder 29, d. h. in Ansicht in Richtung der Kolbenlängsachse umfangsmässig gegenüber den Stäben 15, mit denen der Zylinderkörper 32 des Druckmittelzylinders 29 am ortsfesten Stützgerüst 26 befestigt ist, um 90 verdreht angeordnet, so dass Winkelstellungen der Stranggiesskokille gegenüber dem ortsfesten Stützgerüst 26 in jeder Richtung möglich sind.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele. So ist es z.B. möglich, unterschiedliche Arten der in den dargestellten Ausführungsbeispielen gezeigten Elemente zu kombinieren, also Blattfedern und Stäbe bzw. Seile kombiniert vorzusehen.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Stelltriebeinrichtung zur Lageverstellung von einem ersten Teil (1, 31) in einer Stellrichtung relativ zu einem zweiten Teil (10; 26), wobei ein Stelltrieb (5,6; 29) einerseits mit dem ersten Teil (1; 31) und anderseits mit dem zweiten Teil (2,10; 26) der relativ zueinander zu bewegenden Teile (1; 31,2, 10 ; 26) über je eine Verbindungseinrichtung (15; 21 ; ver- bunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Verbindungseinrichtung (15;
21 ; 23) mindestens ein in Stellrichtung steifes und in dieser Richtung Zug- und Druckkräfte aufnehmendes, jedoch gegen quer hierzu wirkende Drehmomente nachgiebiges Element (15; 21 ; 23,24) aufweist.