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Die Erfindung betrifft einen Ablauf, insbesondere Bodenablauf, mit einem Wassergeruchs- verschluss, einem Gehäuse mit einer Einlaufoffnung und einer Ablauföffnung und einem im Gehäu- se angeordneten Einsatz mit einem abwärts führenden Kanal und einem aufwärts führenden
Kanal, wobei Im aufwärts führenden Kanal ein Schwimmkörper vorgesehen ist, der von einer den aufwärts führenden Kanal im unteren Endbereich verschliessenden Position in eine den aufwärts führenden Kanal zumindest zum Teil freigebende Position und retour bewegbar ist.
Bei Abläufen mit einem Wasser-Geruchsverschluss besteht das Problem, dass es immer wieder zu einem Austrocknen des Ablaufes kommen kann, wenn dieser längere Zeit nicht benutzt wird
Durch einen so ausgetrockneten Wassergeruchsverschluss gelangen Kanalgase nach aussen, und es kommt zu einer intensiven Geruchsbelästigung Dies tritt zum Beispiel in Ferienhäusern und
Hotels, die längere Zeit unbenutzt sind, auf.
Zur Verhinderung einer solchen Geruchsbelästigung sind Ablaufkonstruktionen mit schwimm- fähigen Kugeln, wie einleitend beschrieben, bekannt, wobei sich die Kugel in dem Fall, wenn das
Sperrwasser des Wassergeruchsverschlusses verdunstet, auf einen Dichtsitz legt und das Austreten von Kanalgasen und somit eine Geruchsbelästigung verhindert. Eine Konstruktion dieser Art zeigt die DE-A1 - 33 16 324, die einen Tropftrichter für den Überlauf von Heisswasserbehältern u dgl. betrifft, sowie die DE-U - 93 10 407. 3, die einen Geruchsverschluss für eine Ablaufarmatur betrifft.
Diese bekannten Konstruktionen bedingen speziell geformte Gehäuse für den Ablauf zwecks platzsparender Unterbringung der schwimmfähigen Kugeln, wobei jedoch das Problem besteht, dass der Querschnitt der Kugel ein Abfliessen des Abwassers beeinträchtigt, was nicht immer durch eine Erhohung der Strömungsgeschwindigkeit Im Kugelbereich ausgeglichen werden kann.
Eine solche Problematik zeigt sich insbesondere beim DE-U - 93 10 407 3, wogegen dies bei dem aus der DE-A1 - 33 16 324 bekannten Tropftrichter keine Rolle spielt, da hier keine nennenswerten Fiüssigkotsmengen zu bewältigen sind Aus diesem Grund hat man bisher davon abgesehen, für Abläufe, die kurzfristig grosse Mengen von Abwasser bewältigen sollen, solche Kugeln als Geruchsverschluss für den Fall des Austrocknens des Sperrwassers einzusetzen Man hat stattdessen Klappenventile Im Ablauf oder im Abwasserstrang eingebaut, was jedoch insoferne problematisch ist, als deren Dichtfunktion nach längerem Gebrauch nicht immer gewährleistet ist, insbesondere wenn stark verschmutztes Abwasser bewältigt werden muss
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe,
einen Ablauf mit einem Wassergeruchsverschluss zu schaffen, der auch nach Austrocknung ein Austreten von Kanaigasen durch den Ablauf verhindert und der universell einsetzbar ist. Insbesondere soll der Ablauf nicht ein speziell geformtes Gehause erfordern, so dass auch bereits bestehende Ablaufgehäuse umgerüstet werden können, und er soll auch für grosse Abwassermengen/Zeiteinheit geeignet sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Einsatz einen Wassersack bildet, wobei der abwarts führende Kanal mit dem aufwärts führenden Kanal nach der Art eines kommunizierenden Gefässes in Verbindung steht und der aufwärts führende Kanal eine Uberströmkante aufweist, an die eine am Einsatz angeordnete Uberströmoffnung anschliesst.
Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des abwärts führenden Kanals und der kleinste freie Querschnitt des aufwärts führenden Kanals etwa gleich gross gestaltet sind, wobei vorteilhaft der Querschnitt des aufwärts führenden Kanals etwa um den grössten Horizontal-Querschnitt des Schwimmkörpers grösser bemessen ist als der Querschnitt der Überstromöffnung
Zweckmässig ist als Schwimmkörper eine Kugel vorgesehen und der aufwärts führende Kanal im unteren Endbereich mit einer einen Dichtsitz für die Kugel bildenden Lochblende mit einem etwas kleineren Radius als der Kugelradius versehen, und ist im oberen Endbereich des aufwärts führenden Kanals eine Wegbegrenzung für die Kugel vorgesehen
Um einen universellen Einsatz des Ablaufes zu gewähren, insbesondere wenn der Ablauf als Bodenablauf eingesetzt wird,
ist zweckmässig der Einsatz als eigener Bauteil ausgebildet und im Gehause lösbar angeordnet, wobei vorteilhaft der Einsatz in einem rohrförmigen Gehäuseteil dichtend eingesetzt ist, welcher Gehausetell nach den Einbauerfordernissen des Ablaufes in einem Bauwerk ablangbar ist.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei-
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spieles näher erläutert, wobei die Fig. 1 und 2 jeweils eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemässen Ablaufes im Schnitt, Fig. 3 ein Detail, ebenfalls im Schnitt, und Fig. 4 ein Detail in Ansicht zeigen. Die Fig 5 und 6 veranschaulichen das in Fig. 4 In Ansicht dargestellte Detail In Schrägrissdarsteliung, u. zw. einmal von oben (Fig. 5) und einmal von unten (Fig. 6).
Der erfindungsgemässe Bodenablauf weist ein zweiteiliges Gehäuse 1 auf, und zwar einen eine Ablauföffnung 2 tragenden Gehäuseteil 3, welche Ablauföffnung 2 gemäss Fig. 1 durch einen seit- lich in horizontaler Richtung sich vom Gehäuse 1 weg erstreckenden Rohrteil 4 gebildet ist, gemäss
Fig. 2 von einem sich vertikal nach unten erstreckenden Rohrteil 5. In diesem ersten Gehäuseteil 3 ist ein weiterer rohrförmiger Gehäuseteil 6, der die Einlauföffnung 7 trägt, einsetzbar und gegen- über dem ersten Gehäuseteil 3 mittels einer Aussenringdichtung 8 abgedichtet.
Dieser zweite Gehäuseteil, der auch ein die Einlauföffnung 7 bedeckendes Gitter 9 zum Verhindern des Eintrittes grösserer Teile in den Ablauf trägt, kann je nach den Erfordernissen, die sich beim Einbau infolge unterschiedlicher Estrichhöhen und Fliesendicken etc ergeben, abgelängt werden, zu weichem Zweck dieser zweite Gehäuseteil 6 an der Aussenseite ringförmige Nuten 10 trägt, in die je nach Einbautiefe des zweiten Gehäuseteiles 6 im ersten Gehäuseteil 3 die Aussenringdichtung 8 einsetzbar ist und entlang der der zweite Gehäuseteil 6 abgeschnitten werden kann (vgl. Fig. 3).
In den zweiten Gehäuseteil 6 ist ein Einsatz 11 eingesetzt, dessen oberer Rand 12 kreisförmig gestaltet ist. Er trägt am oberen Ende aussenseitig eine Ringnut 13 mit einer Ringdichtung 14, so dass er im eingesetzten Zustand gegenüber dem zweiten Gehäuseteil 6 gedichtet ist. Der Einsatz
11 weist an einer Seite einen sich vom oberen Rand 12 vertikal nach unten erstreckenden abwärts führenden Kanal 15 und einen mit dem abwärts führenden Kanal 15 an dessen unterem Ende in Art eines kommunizierenden Gefässes in Verbindung stehenden aufwärts führenden Kanal 16 auf, der eine unterhalb des oberen Randes 12 des Einsatzes 11 befindliche Überströmkante 17 aufweist, an die eine Überströmöffnung 18 des Einsatzes anschliesst. Der aufwärts führende Kanal 16 ist oben geschlossen ausgebildet.
Der Querschnitt des abwärts führenden Kanales 15 ist kreissegmentförmig ausgeführt, und er ist seitlich anschliessend an den Rand 12 des Einsatzes 11 angeordnet. Etwa zentral mittig des Einsatzes 11 liegt der aufwärts führende Kanal 16, der einen etwa rechteckförmigen Querschnitt aufweist. Im aufwärts führenden Kanal 16 ist an dessen unterem Ende eine Lochblende 19 vorgesehen, die einen etwas kleineren Durchmesser aufweist als ein im aufwärts führenden Kanal 16 befindlicher Schwimmkörper, der in den dargestellten Ausführungsbeispielen als Kugel 20 ausgebildet ist. Der Kugeldurchmesser ist etwas geringer gehalten als die kleinste Dimension des Querschnitts des aufwärts führenden Kanals 16, so dass die Kugel 20 im Kanal 16 vertikal auf- und abbewegbar ist, wobei der Weg nach oben durch den oben geschlossenen Kanal 16 begrenzt ist.
Die Lochblende 19 bildet mit ihrem Rand einen Dichtsitz 21 für die Kugel 20, die auf diesem Dichtsitz 21 aufsitzt, sobald das normalerweise im Ablauf, d. h. den Kanälen 15 und 16, befindliche Sperrwasser nahezu zur Gänze verdunstet ist, d. h. sich der Wasserspiegel des Sperrwassers unterhalb der Lochblende 19 befindet.
Am oberen Ende des aufwärts führenden Kanales 16 ist dieser mit einer leicht schräg zum abwärts führenden Kanal 15 geneigten Deckplatte bedeckt, welche Deckplatte eine obere Wegbegrenzung für die Kugel bildet.
Der Querschnitt des aufwärts führenden Kanales 16 ist grösser bemessen als der Querschnitt des abwärts führenden Kanales 15, so dass die Querschnittsverengung, die durch die Kugel 20 bewirkt wird, ausgeglichen wird und das Abwasser mit etwa gleichmässiger Strömungsgeschwindigkeit-gegebenenfalls unter einer gewissen gewünschten Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit im aufwärts führenden Kanal 16 - durch den Ablauf abfliessen kann.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, ist zwischen dem aufwärts führenden Kanal 16 und der Wand des Gehäuseteiles 3 ein weiterer Kanal 22 gebildet, der wiederum abwärts führt bis zum sich vom Gehäuse 1 wegerstreckenden Rohrteil 4 bzw. sich vom Gehäuseteil 3 vertikal nach unten erstreckenden Rohrteil 5. Der Querschnitt dieses wiederum abwarts führenden Kanales 22 entspricht in etwa dem Querschnitt des abwärts führenden Kanales 15 des Einsatzes 11
Der aufwärts führende Kanal 16 ist am oberen Ende vorzugsweise mit einem abhebbaren Deckel 23 verschlossen, so dass eine Zugänglichkeit zum Schwimmkörper 20 z. B. zwecks Reinigung etc. gegeben ist.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele, sondern kann
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in verschiedener Hinsicht modifiziert werden. Z. B. kann der Schwimmkörper auch eine andere Gestalt als eine kugelförmige Gestalt aufweisen, soferne gesichert ist, dass er Im abgesenkten Zustand auf einer korrespondierend zu seinem Querschnitt gestalteten Blende 19, die dann als Dichtsitz dient, aufliegt und den freien Querschnitt der Blende 19 dichtet. Weiters muss der Schwimmkörper nicht unbedingt von seiner Schliessposition vertikal nach oben aufschwimmen, sondern er könnte auch mittels Führungen in eine seitliche Ausbuchtung des aufwärts führenden Kanales 16 und retour bnngbar sein.
In diesem Fall ist die seitliche Ausbuchtung des aufwärts führenden Kanales 16 in einem Bereich des Gehauses 1 vorgesehen, In dem es zu keiner Querschnittsverringerung des Teiles des Gehäuses 1 kommt, in dem ablaufendes Medium von der Überströmöffnung 18 zur Ablauföffnung 2 fliesst.
Weiters Ist es möglich, den Ablauf mit einem schwenkbaren, die Ablauföffnung 2 aufweisenden Ansatz zu versehen, wie dies z B. in der AT-B-393. 397 gezeigt ist.
Der Einsatz 11 mitsamt dem Schwimmkörper 20 kann auch ohne eigens angefertigtes Gehäuse 1 Verwendung finden. Er könnte z B. in einem Rohr oder Rohrformstück eingesetzt werden, in welchem Fall das Rohr bzw. Rohrformstuck die Funktion eines Gehäuses übernimmt.