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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Garnes aus einer verstreckten Faserlunte, die mit Hilfe einer Ringspinneinrichtung zu einem Garn eingedreht wird.
Um ein Ringspinngam zu erhalten, das hohen Anforderungen hinsichtlich einer gleichmässigen Eindrehung aller Fasern der der Ringspinneinrichtung vorgelegten, verstrickten Faserlunte genügt, Ist es bekannt, die verstrickte Faserlunte vor der Eindrehung in der R ! ngspinneinrichtung zu bündeln, so dass der Luntenquerschnitt bereits vor dem Eindrehen dem späteren Garnquerschnitt angenähert wird. Durch dieses Bündeln der verstreckten Faserlunte wird deren Eindrehung in der Ringspinneinrichtung mit der Wirkung erleichtert, dass ein weitgehend g ! eichmässig eingedrehtes Garn mit vergleichsweise wenigen vom Garnkörper abstehenden Fasern erhalten wird.
Darüber hinaus ist es zum Herstellen eines Garnes aus einer verstreckten Faserlunte bekannt (AT 386 615 B), die Faserlunte im Wickelbereich zwischen zwei gleichsinnig drehenden Saugtrommeln einzudrehen und aufzurauhen, um einen vergleichsweise hohen Anteil an abstehenden Fasern zu erhalten, die anschliessend gegensinnig zur Eindrehung der verstreckten Faserlunte um die Faserlunte gewunden werden, um durch diese zusätzliche Umwindung der Faserlunte mit lullfasern den Zusammenhalt des Faserverbandes zu verbessern. Die Umwindung der Faserlunte mit den durch einen Aufrauhvorgang bereitsgestellten, borstenartig abstehenden Faserenden erfolgt Im Zwickelbereich zwischen zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Trom- meln, die im Zwickeibereich, durch den das Garn axial abgezogen wird, besaugt werden.
Das auf diese Art und Weise hergestellte Garn kann jedoch hinsichtlich der gleichmässigen Fasereindrehung und der Garnfestigkeit nicht mit einem Ringspinngarn verglichen werden
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Eigenschaften eines Ringspinngarnes insbesondere hinsichtlich der Rauhigkeit, die durch vom Garnkörper abstehende Fasern bedingt wird, und der Festigkeit weiter zu verbessern.
Ausgehend von einem Verfahren zum Herstellen eines Garnes der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass nach dem Ringspinnvorgang vom Garnkör- per abstehende Fasern im besaugten Zwickelbereich zwischen zwei eng aneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Trommeln um den Garnkörper gewunden werden, während das Garn kontinuierlich durch den Zwickelbereich abgezogen wird.
Durch das zusätzliche Umwinden des Garnkörpers mit den nach dem Ringspinnvorgang noch vom Garnkörper abstehenden Fasern kann die Garnqualität erheblich verbessert werden, und zwar nicht nur hinsichtlich der durch die abstehenden Fasern bedingten Rauheit des Garnkörpers, sondern auch bezüglich der Festigkeit, weil ja die abstehenden Fasern mit einer gegenüber der Garneindrehung unterschiedlichen Steigung um den Garnkörper gewunden werden können.
Um eine entsprechende Verbesserung der Garnqualität zu erreichen, darf durch das Umhüllen des Garnkörpers mit den bestehenden Fasern die gleichmässige, durch die Ringspinneinrichtung mögliche Garneindrehung nicht gestört werden. In diesem Zusammenhang ist ja zu bedenken, dass zwischen den beiden Trommeln der Garnkörper einer Eindrehung in Falschdrahtsinn unterworfen wird. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, die abstehenden Fasern im Eindrehsinn des Garnes um den Garnkörper zu winden.
Anhand der Zeichnung wird das erfindungsgemässe Verfahren naher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Umwinden eines Ringspinngarnes mit den vom Garnkörper ab- stehenden Fasern in einer schematischen Seitenansicht,
Fig 2 diese Vorrichtung in einer Draufsicht,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 2 in einem grösseren Massstab,
Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf ein Ringspinngarn vor der Umwindung mit den ab- stehenden Fasern und
Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung eines Ringspinngarnes nach der Umwindung mit den abstehenden Fasern.
Wie die Fig. 1 bis 3 zeigen, wird das von einer herkömmlichen Ringspinneinrichtung gewonnene Ringspinngarn 1 von der Ringspinnspule 2 über ein Walzenpaar 3 abgespult und durch den Zwickelbereich 4 zwischen zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig angetriebenen Trommein 5 gezogen, die als Siebtrommel ausgebildet sind und jeweils einen Saugeinsatz 6 aufweisen, der im Zwickelbereich 4 der Trommeln 5 einen Saugschlitz 7 (Fig. 3) bildet, so dass das Ringspinngarn 1 über die Saugströmung durch die Saugschlitze 7 in den Zwickelbereich 4 zwischen den Trommeln 5 hineingezogen wird. Das Ringspinngarn 1 legt sich daher im Zwickelbereich 4 an
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beide Trommeln 5 an, über die dem Ringspinngarn 1 ein Drehmoment erteilt wird.
Wie in der Fig. 4 angedeutet ist, können durch den Ringspinnvorgang nicht alle Fasern gleichmässig in den Garnkörper 8 eingebunden werden. Einzelne Fasern 9 stehen vom Gamkörper 8 ab, was für eine bestimmte Rauhigkeit des Ringspinngarnes 1 Anlass gibt. Wird nun ein solches Ringspinngarn 1 gemäss der Fig. 4 zwischen zwei Trommeln 5 entsprechend den Fig. 1 bis 3 im Falschdrahtsinn eingedreht, so bewirkt diese Eindrehung des Ringspinngarnes 1 eine Umwindung des Garnkörpers 8 mit den Fasern 9, die ja an der Oberfläche der Trommeln 5 umgebogen werden.
Das über einen Walzenabzug 10 aus dem Zwickelbereich 4 zwischen den Trommeln 5 abgezogene Ringspinngarn 1 weist daher eine gleichmässig glatte Oberflache auf, wobei durch die Umwindung des Garnkörpers 8 mit den abstehenden Fasern 9 der Faserzusammenhalt verbessert und damit die Garnfestigkeit gesteigert wird.
Um die angestrebte Wirkung der Umhüllung des Garnkörpers 8 mit den abstehenden Fasern 9 zu unterstützen, können die Trommeln 5 mit einer profilierten Oberfläche versehen werden, die die Fasermitnahme unterstützt. Da der Drehsinn, mit dem die Fasern 9 um den Garnkörper 8 gewunden werden, von der Drehrichtung der Trommeln 5 abhängt, kann durch die Wahl der Drehrichtung der Trommeln 5 auch der Umwindungssinn festgelegt werden. Eine Drehung des Ringspinngarnes 1 über die Trommeln 5 zwischen den Walzen 3 und dem Walzenabzug 10 bewirkt zunächst ein Eindrehen und dann ein Ausdrehen des Ringspinngarnes im Falschdrahtsinn, wobei dieses Einund Ausdrehen im und entgegen dem Drehsinn des Ringspinngarnes erfolgen kann.
Besonders günstige Verhältnisse werden dabei erreicht, wenn die abstehenden Fasern 9 im Eindrehsinn des Garnes um den Garnkörper 8 gewunden werden, wie dies in der Fig. 5 angedeutet ist.
Gemäss den Fig. 1 und 2 wird das zwischen den Trommeln 5 nachbehandelte Ringspinngarn 1 auf eine Vorratsspule 11 aufgespult, deren Grösse nicht wie die der Ringspinnspule 2 begrenzt ist Durch das Umspulen wird es daher möglich, für die Welterverarbeitung des Ringspinngarnes vorteilhafte, grössere Vorratsspulen 11 vorzusehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen eines Garnes aus einer verstreckten Faserlunte, die mit Hilfe einer Ringspinneinrichtung zu einem Garn eingedreht wird, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Ringspinnvorgang vom Garnkörper abstehende Fasern im besaugten Zwickel- bereich zwischen zwei eng aneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Trommeln um den Garnkörper gewunden werden, während das Garn kontinuierlich durch den Zwickel- bereich abgezogen wird.