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Die Erfindung betrifft ein Leichtbauwandelement zur Errichtung von Bauwerken, wie beispielsweise von Fertighäusern, das aus mehreren parallel zueinander angeordneten Schichten besteht, wobei eine Aussenschicht als verputztragende Schicht, beispielsweise als Korkschicht, ausgebildet ist, an die mindestens eine wärmedämmende Schicht z. B. aus Polystyrol, Mineralwolle oder dergleichen und gegebenenfalls eine oder mehrere Gipskartonplatten zur Unterteilung des Schichtenaufbaues, zur Schaffung von Hohlräumen bzw. als Innenschicht zum Abschluss gegenüber der Rauminnenseite anschliessen, wobei eine zusätzliche Schicht aus wärmespeicherndem Material, nächst der für die Rauminnenseite bestimmten Innenfläche des Wandelementes, vorgesehen ist.
Im Gegensatz zu Ziegelbauten ermöglichen derartige Wandelemente eine Vorfertigung eines Hauses in einer Werkshalle und sodann die Aufstellung innerhalb sehr kurzer Zeit. Ein weiterer Vorteil gegenüber Ziegelbauten ist auch die mit mehrschichtigen Wandelementen erzielbare hohe Wärmedämmung. Eine Leichtbauwand ist in diesem Punkt einer gleich starken Ziegelwand um ein Mehrfaches überlegen. In den meisten Fällen ist aber die Ziegelwand hinsichtlich der Wärmespeicherfähigkeit den Wandelementen überlegen, wobei die Ziegelwand ferner einen besseren Schallschutz bietet.
Aus der DE 44 06 878 A 1 ist ein Wandelement bekannt, weiches aus mehreren parallelen Schichten verschiedenster Bauplatten oder Matten besteht. So bildet den Kern dieses Wandelementes eine zwischen Spanplatten eingelegte Mineralwollmatte, wobei nach aussen eine Hartschaumplatte anschliesst, während zur Innenseite eine Lage aus porösem Wärmespeichermaterial unter der Innenverkleidung vorgesehen ist. Als Wärmespeichermaterial wurde eine Platte aus Schaumbeton oder mineralogisch gebundene Holzwolle verwendet.
Da die Platten zugeschnitten werden müssen und die Holzwolle neben einem Brandnsiko nur einen geringen Wärmespeichereffekt ergibt, zielt die Erfindung darauf ab, die Wärmespeicherung auf andere Welse zu gewährleisten. Dies wird bel einem Lelchtbauwandelement der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht, dass als wärmespeicherndes Material Blähtongranulat in loser Schüttung zwischen zwei Platten, z. B. einer Polystyrol- und einer Gipskartonplatte, angeordnet oder in Gips eingegossen ist. Blähton in Granulat- oder Kugelform ist besonders leicht und lässt sich gut im Zuge der Herstellung eines Leichtbauwandelementes in dieses einbringen.
Bei der Herstellung eines Elementes wird dieses horizontal aufgelegt und der wannenartig von einer Gipskartonplatte oder einer Polystyrolplatte oder dergleichen als Boden und eventuellen Holzriegeln, die den tragenden Rahmen bilden, als Seitenwände begrenzte Raum mit dem Blähtongranulat in loser Schüttung ausgefüllt oder dieses Granulat in Gips eingegossen. Dabei ist es zweckmässig, wenn ein Netz oder Gitter, welches sich über die Flachseite des Wandelementes erstreckt, mit eingegossen ist und wenn die Glpsvergussmasse über das Netz oder Gitter hinaus bis an die sichtbare Innenwand des Wandelementes heranreicht und diese bildet. Die Blähtonkörper werden vom Netz oder Gitter von der Oberfläche ferngehalten.
Sie liegen unterhalb des Netzes oder Gitters und steigen beim Ausgiessen mit Gipsmasse nicht über das Netz oder Gitter auf bzw. schwimmen nicht auf. Das Ausgiessen erfolgt bis an den Rand des Leichtbauwandelementes, also über das Netz oder Gitter hinaus, sodass sich eine homogene, einschlussfreie Schicht bildet, die glattgestrichen und unmittelbar auch ohne Abdeckung durch eine Gipskartonplatte als tapezierbare oder malbare Innenwand zur Verfügung steht. Das Netz oder Gitter erhöht dabei die örtliche Bruchfestigkeit etwa beim Anbohren oder Einschlagen eines Bildernagels.
Der Gipsverguss hat gegenüber einer Gipskartonplatte als Inneren Abschluss des Leichtbauwandelementes den Vorteil, dass er durchgefärbt werden kann und dass wahlweise auch die Beigabe von Zusätzen wie Schimmelbekämpfungsmittel od. dgl. ohne weiteres möglich ist.
Ein lose geschüttetes Blähtongranulat hat noch zusätzlich hervorragende schalldämpfende Eigenschaften. Um zu verhindern, dass die Blähtonfüllung z. B. beim Ausstemmen einer Öffnung für einen Lichtschalter aus dieser Öffnung austritt, kann im Inneren des Elementes ein Netz oder Gitter vorgesehen sein, weiches sich über die Flachseite des Elementes erstreckt und die Füllung in ihrer Position hält. Um die Herstellung des Elementes zu erleichtern und das Blähtongranulat zusammenzuhalten, Ist es bei einer sehr zweckmässi- gen Ausführungsform der Erfindung in einer Matte eingeschlossen, deren Umhüllung durch ein Netz oder
Gitter oder durch Vliesstoff gebildet wird.
Die gefüllten Matten können vorgefertigt werden und haben
Abmessungen, die dem entsprechenden Hohlraum im Leichtbauwandelement genau entsprechen. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Matte in Kammern zur Aufnahme des Blähtongranulats unterteilt ist. Dadurch wird verhindert, dass sich im Wandelement ganz oben beim Aufstellen des Elementes sowie durch allmähliche
Setzungserscheinungen ein Hohlraum bildet. Die Matte kann im Inneren des Elementes befestigt sein, um ein Verrutschen zu verhindern.
Für den weiteren Ausbau mit Hilfe der erfindungsgemässen Leichtbauwandelementen ist es zweckmä- ssig, wenn unmittelbar hinter der Innenfläche ein gegenüber einer losen Schüttung eines wärmespeichern- den Materials ein geschlossener Schacht als Installationsschacht vorgesehen ist. Durch diesen Schacht können Installationsleitungen und Rohre bzw. Schläuche geführt werden, ohne dass die Innere Struktur des
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Leichtbauelementes davon betroffen wird.
Ausführungsbeipiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1 zeigt ein Leichtbauwandelement mit loser Füllung aus einem wärmespeichernden Material im Querschnitt, Fig. 2 ein solches Element mit eingegossenem wärmespeicherndem Material, ebenfalls Im Querschnitt und Fig. 3 die Füllung mit wärmespeicherndem Material, eingeschlossen in einer Matte.
Ein Leichtbauwandelement gemäss Fig. 1 umfasst einen Holzriegelrahmen 1, der dem Element die statische Belastbarkeit verleiht. Eine Korkplatte 2 bildet die Aussenschicht, auf die dann ein Aussenputz aufgebracht werden kann, wenn das Gebäude fertiggestellt ist. Die Korkplatte 2 ist mit dem Holzriegelrahmen 1 durch Leimen oder Nageln fest verbunden. Zum Aufbringen des Aussenputzes eignen sich auch Polystyrolplatten od. dgl..
Es schliesst eine wärmedämmende Schicht in Form von Mineralwolle 3 an, die den Raum zwischen der Korkplatte 2 und einer Gtpskartonplatte 4 füllt. Es eignen sich auch andere bekannte Stoffe wie etwa Polystyrol. Der Hohlraum 5, der zwischen der einen Gipskartonplatte 4 und einer weiteren Gipskartonplatte 7 liegt, ist mit Blähtongranulat 8 oder Blähtonkugeln ausgefüllt. Ein Netz oder Gitter 9 verhindert, dass bei einer Öffnung in der Gipskartonplatte 7, die z. B. für einen Lichtschalter geschaffen wird, das Granulat 8 austritt. Es ist auch möglich, durch horizontale Gitterstege den Hohlraum 5 in übereinander liegende Kammern zu unterteilen und diese mit dem Blätongranulat 8 zu befüllen, sodass ein Setzungseffekt, der zu einem Hohlraum im oberen Bereich führt, nicht eintritt.
Ferner können gemäss Fig. 3 Matten 10 mit einer Füllung aus Blähtongranulat 8 vorgefertigt werden, die in den Hohlraum 5 eingelegt werden. Diese können in der Art einer Steppdecke gestaltet sein, also insbesondere horizontale Stege 11 oder Nähte aufweisen, damit die Blähtonfüllung ortsfest bleibt. Als Aussenmaterial der Matten (also als Umhüllung des Blähtongranulats) können Gitter oder Netze sowie Vliesstoffe, wie sie als Zwischenlagen bei Flachdachisolierungen bekannt sind, verwendet werden.
Fig. 2 zeigt eine weitere Möglichkeit. Ausgehend von einer putztragenden Platte 12 und einer Wärmedämmungsschicht 13 innerhalb einer Holzriegelkonstruktion mit den Riegelhölzern 14, ergibt sich bei horizontal aufgelegtem Element ein - wannenartiger Bereich analog zum Hohlraum 5 in Fig. 1, der für das wärmespeichernde Material vorgesehen ist. Randseitig liegt der Rahmen aus den Riegelhölzern 14.
Das Element wird von den Wänden eines Formkastens eingeschlossen, sodann wird das Blähtongranulat 15 eingeschüttet und ein Netz 16 oder Gitter darübergelegt und befestigt. Gips wird mit Wasser angerührt und eingegossen-bis über das Netz 16 oder Gitter hinaus, sodass ein oberer, die Innenwand (Sichtwand) bildender Bereich 17 frei von Einschlüssen, nämlich Blähton, bleibt. Die Oberfläche wird glattgestrichen und nach Verfestigung wird das fertige Leichtbauwandelement entformt. Natürlich kann das Eingiessen auch so erfolgen, dass sich kein von Einschlüssen freier Bereich ergibt. In diesem Fall wird eine Gipskartonplatte zur Abdeckung eingesetzt, die die Rauminnenwand (Sichtwand) bildet.
Sowohl in Fig. 1 als auch in Fig. 2 ist ein Kanal 18 dargestellt, der für das Einziehen von Installationslei- tungen vorgesehen ist.