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Die Erfindung betrifft ein Verfahren für das taktweise Abstapeln von Holzwerkstoffplatten, insbesondere von dünnen und dadurch biegbaren Holzwerkstoffplatten, wobei die Holzwerkstoffplatten gestapelt auf einem Hubtisch aufliegen und das Abstapeln mit Saugleisten vorgenommen wird, die sich parallel zur Stapeloberfläche und quer zur Förderrichtung erstrecken und Saugnäpfe aufweisen, die mit den Saug lel- sten oder an diesen heb- und senkbar sind, wobei die Saugleisten zu einem Abzugwalzenpaar hin-und zurückbewegt werden, welches die Holzwerkstoffplatten erfasst und in Förderrichtung weiter transportiert.
Bei den aus der Praxis bekannten Massnahmen, von denen die Erfindung ausgeht, wird bei jedem Abstapeltakt eine einzige Holzwerkstoffplatte aufgenommen und dem Abzugwalzenpaar zugeführt. Dabei wird ähnlich vorgegangen, wie es für Bögen aus Papier oder Karton in der DE 12 16 888 B beschrieben ist. Die aus der Praxis bekannten Massnahmen haben sich bewährt, jedoch benötigt man für das Abstapeln der Holzwerkstoffplatten eines Stapels aus einer vorgegebenen Anzahl von n Holzwerkstoffplatten eine verhältnismässig lange Gesamtzeit, weil n Takte erforderlich sind, die jeder mit einer kinematisch bedingten Totzeit belastet sind. Ähnlich liegen die Verhältnisse, wenn man zum Abstapeln von einzelnen Platten mit mechanischen Schiebegliedern arbeitet, wie es die EP 0 200 120 B1 beschreibt.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, bel einem Verfahren, wie es eingangs beschrieben wurde, die Gesamtzeit, die für das Abstapeln der Holzwerkstoffplatten aus einem Stapel mit einer vorgegebenen Anzahl von Holzwerkstoffplatten erforderlich ist, beachtlich zu verkürzen.
Zur Lösung dieses technischen Problems ist der Gegenstand der Erfindung ein Verfahren für das taktweise Abstapeln von Holzwerkstoffplatten, insbesondere von dünnen durchbiegbaren Holzwerkstoffplatten, wobei die Holzwerkstoffplatten gestapelt auf einem Hubtisch aufliegen und das Abstapeln mit Saugleisten vorgenommen wird.
die sich parallel zur Stapeloberfläche und quer zur Förderrichtung erstrecken und Saugnäpfe aufweisen, die mit den Saugleisten oder an diesen heb- und senkbar sind, wobei die Saugleisten zu einem Abzugwalzenpaar hin-und zurückbewegt werden, welches die Holzwerkstoffplatten erfasst und in Förderrichtung weiter transportiert, wobei bei jedem Abstapeltakt zunächst an dem dem Abzugwalzenpaar abgewandten Ende des Stapels eine erste Holzwerkstoffplatte von einer ersten Saugleiste erfasst und mit einem Teilstück Ihrer Länge entgegen der Förderrichtung vom Stapel abgezogen wird, wodurch an dem dem Abzugwalzenpaar zugewandten Ende ein Bereich einer zweiten Holzwerkstoffplatte freigelegt wird,
wobei die zweite Holzwerkstoffplatte Im freigelegten Bereich von einer zweiten Saugleiste erfasst und die beiden Holzwerkstoffplatten als gestaffelte Gesamtheit in den Walzenspalt des Abzugwalzenpaares eingeführt werden. - Gestaffelt bedeutet, dass die beiden Holzwerkstoffplatten in Abzugsrichtung mit Überdekkungsbereich, gleichsam geschuppt, aufeinanderliegen.
Die Holzwerkstoffplatten, die dem Abzugwalzenpaar gestaffelt zugeführt werden, verlassen dieses auch gestaffelt. Sie werden aber auch paarweise rn einen Aufnahmekasten von oben eingesenkt, in diesem gleichsam zusammengeschoben, und nach Erreichen der vorgesehenen Stapelhöhe unten aus dem Aufnahmekasten als ausgerichtetes Paket abgezogen. Das Ist insbesondere deshalb leicht möglich, weil die Reibung zwischen zwei aufeinander-hegenden Holzwerkstoffplatten gering ist. Im Ergebnis erreicht die Erfindung, dass die Gesamtzeit, die für das Abstapeln einer vorgegebenen Anzahl von Holzwerkstoffplatten aus einem Stapel erforderlich Ist, beachtlich reduziert wird.
Die Anzahl der Takte wird auf die Hälfte reduziert und folglich reduziert sich die kinematisch bedingte Totzeit zwischen den einzelnen Abzugstakten entsprechend.
Im Rahmen der Grundkonzeption der Erfinung können gestaffelte Gesamtheiten auch aus drei Holzwerkstoffplatten aufgebaut werden, z. B. können bei jedem Abstapeltakt gestaffelte Gesamtheiten mit drei Holzwerkstoffplatten gebildet werden. Z. B. können dazu im Anschluss an die Bildung der Gesamtheit aus zwei Holzwerkstoffplatten diese gemeinsam bewegt und mit Hilfe einer dritten Saugleiste dieser Gesamtheit eine dritte Holzwerkstoffplatte zugeführt werden. Diese Massnahme lässt sich erweitern, so dass bei jedem Abstapeltakt gestaffelte Gesamtheiten auch mit vier oder sogar fünf Holzwerkstoffplatten manipuliert werden können.
Bei dem beschriebenen Verfahren wird die gestaffelte Gesamtheit beim Einführen in den Walzenspalt gezogen und zugleich geschoben, wobei die Saugleiste, welche die Zugkräfte aufbringt, an der zweiten oder unteren Holzwerkstoffplatte angreift, und die Saugleiste, die den Schub ausübt, an der ersten
Holzwerkstoffplatte angreift. Daraus resultieren keine Probleme, wenn die Taktzeiten und damit die Ge- schwindigkeit der Bewegung der Saugleisten so eingerichtet werden, dass die Schuhkräfte nicht zu einem sogenannten Aufbauchen der ersten Holzwerkstoffplatte führen. Das ist stets möglich, führt jedoch bei dünnen und durch die Schubkraft leicht ausbauchbaren Holzwerkstoffplatten zu verhältnismässig kleinen
Geschwindigkeiten der Saugleisten beim Einführen der gestaffelten Gesamtheit in dem Walzenspalt, was die Taktzeiten vergrössert.
Der Erfindung liegt in weiterer Ausbildung und Verbesserung der beschriebenen Massnahmen das konkrete technische Problem zugrunde, das Verfahren so zu führen, dass auch bei kurzen und sehr kurzen
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Taktzeiten sowie dünnen und sehr dünnen Holzwerkstoffplatten das beschriebene Aufbauchen nicht eintritt.
Zur Lösung dieses konkreten technischen Problems wird erfindungsgemäss vor der Einführung der gestaffelten Gesamtheit der Holzwerkstoffplatten in den Walzenspalt das dem Abzugwalzenpaar zugewandte Ende der ersten Holzwerkstoffplatte von einer dritten Saugleiste erfasst und die gestaffelte Gesamtheit der Holzwerkstoffplatten von der zweiten Saugleiste und der dritten Saugleiste gemeinsam in den Walzenspalt eingeführt. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird dabei das dem Abzugwalzenpaar abgewandte Ende der ersten Holzwerkstoffplatte freigelassen und wird die gestaffelte Gesamtheit der Holzwerkstoffplatten lediglich von der zweiten Saugleiste und der dritten Saugleiste von dem Stapel der Holzwerkstoffplatten abgezogen.
Man kann aber auch so verfahren, dass das dem Abzugwalzenpaar abgewandte Ende der ersten Holzwerkstoffplatte von der ersten Saugleiste festgehalten wird und dass die erste Saugleiste gemeinsam mit der zweiten und dritten Saugleiste bewegt wird. - Die Erfindung nutzt im Rahmen der zuletzt beschriebenen Massnahme, dass bei dem beschriebenen Einführen der gestaffelten Gesamtheit der beiden Holzwerkstoffplatten in den Walzenspalt nicht notwendigerweise mit Schub gearbeitet werden muss und dass durch eine dritte Saugleiste das Verfahren so geführt werden kann, dass die gestaffelte Gesamtheit bis zum Einführen in den Walzenspalt störende Schubkräfte nicht aufzunehmen hat.
Im folgenden werden die verfahrenstechnischen Zusammenhänge anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 in der Seitenansicht das Schema einer Anlage, die für das Verfahren eingerichtet ist, wobei mit
Schubeinwirkung auf die gestaffelte Gesamtheit gearbeitet wird,
Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrössertem Massstab den ersten Schritt des Verfahrens, durch geführt mit der Vorrichtung aus Fig. 1, und
Fig. 3 den zweiten Schritt des Verfahrens,
Fig. 4 eine Weiterführung der Anlage nach Fig. 1, wobei ohne Schubeinwirkung auf die gestaffelten
Gesamtheiten gearbeitet wird, im ersten Verfahrensschritt und
Flg. 5 den Gegenstand nach Fig. 2 beim zweiten Verfahrensschritt.
Die in der Fig. 1 dargestellte Vorrichtung dient für das Abstapeln von Holzwerkstoffplatten 1, insbesondere von dünnen und dadurch biegbaren Holzwerkstoffplatten. Diese Holzwerkstoffplatten 1 mögen z. B. eine Dicke von unter 4 mm aufweisen. Zum grundsätzlichen Aufbau der Vorrichtung gehören ein Hubtisch 2 für den Holzwerkstoffplattenstapel 3 mit den abzustapelnden Holzwerkstoffplatten 1, eine Mehrzahl von oberhalb des Hubtisches 2 angeordneten, quer zur Transportrichtung der abzustapelnden Holzwerkstoffplatten 1 erstreckten Saug leisten 4. 1, 4. 2, 4. 3 mit luftgesteuerten Saugnäpfen 5 zum Aufnehmen der einzelnen Holzwerkstoffplatten 1.
Die Saugleisten 4. 1, 4. 2, 4. 3 sind in Transportrichtung der Holzwerkstoffplatten 1 und zurück bewegbar und deren Saugnäpfe 5 sind mit den Saug leisten 4. 1, 4. 2, 4. 3 oder an den Saugleisten 4. 1, 4. 2, 4. 3 heb- und senkbar. Diese Bewegungsfreiheitsgrade wurden in der Fig. 1 durch Doppelpfeile verdeutlicht. Die Saugnäpfe 5 können an den Saugleisten 4. 1, 4. 2, 4. 3 auch schwenkbar sein, um sich bei der Aufnahme einer Holzwerkstoffplatte 1 deren Verformung anzupassen. Dem Hubtisch 2 für die abzustapeinden Holzwerkstoffplatten 1 ist zumindest ein Abzugwalzenpaar 6 zugeordnet. Der Abzugwalzenspalt 7 nimmt die Holzwerkstoffplatten 1 beim Abstapeln auf und die Abzugwalzen transportieren die Holzwerkstoffplatten 1 weiter.
Man erkennt in Fig. 1 eine erste Saugleiste 4. 1 im Bereich des dem Abzugwalzenpaar 6 abgewandten Endes des Holzwerkstoffplattenstapels 3 und eine zweite Saugleiste 4. 2 im Bereich des dem Abzugwalzenpaar 6 zugewandten Endes des Holzwerkstoffplattenstapels 3.
Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 2 und 3 entnimmt man, dass bei einem Abstapeltakt zuerst die erste Saug leiste 4. 1 eine erste Hotzwerkstoffplatte 1. 1 an ihrem dem Abzugwalzenpaar 6 abgewandten Ende aufnimmt, von dem Abzugwalzenpaar 6 wegzieht, und dadurch einen dem Abzugwalzenpaar 6 zugewandten Bereich 8 der unter der ersten Holzwerkstoffplatte 1. 1 angeordneten Holzwerkstoffplatte 1. 2 freilegt. Danach nimmt die zweite Saugleiste 4. 2 die zweite Holzwerkstoffplatte 1. 2 mit dem freigelegten Bereich 8 auf. Man erkennt, dass die beiden aufgenommenen Holzwerkstoffplatten 1. 1 und 1. 2 gemeinsam in den Walzenspalt 7 des Abzugwalzenpaares 6 als gestaffelte Gesamtheit 9 einfahrbar sind.
Die beschriebene Arbeitsweise kann mit Blasluft unterstützt werden, die im Bereich der aufzunehmenden Holzwerkstoffplatten gegen den Holzwerkstoffplattenstapel 3 wirkt. Dazu können z. B. die Saugleisten 4. 1 an ihren Seiten entsprechende Blaslufteinrichtungen tragen, was nicht gezeichnet wurde.
Die Fig. 1 verdeutlicht, dass die abgezogene gestaffelte Gesamtheit 9 über eine kastenförmige Aufnahme 10 geführt wird. Dazu kann mit Hilfe von Transportbändern 11 gearbeitet werden, die seitlich an der Gesamtheit 9 angreifen, was nicht dargestellt wurde. Die Übergabe geschieht mit einer solchen Geschwindigkeit, dass die einzelnen Holzwerkstoffplatten in die Aufnahme fallen und dort eine kantenbündige Einheit bilden. Eine Vielzahl dieser Einheiten bildet ein Paket, welches abgeführt und beispielsweise zu einer Säge 12 geführt werden kann. Dazu sind in der Fig. 1 Rollgänge 13 gezeichnet. Es versteht sich, dass auch mit
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anderen Förderern als den Transportbändern und den Rollgängen gearbeitet werden kann. Die Transportbänder 11 können auch fehlen, z.
B. wenn die Aufnahme 10 an den Holzwerkstoffplattenstapel 3 unmittelbar
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chen 14, die die gestaffelte Gesamtheit 9 beim Einsenken in die Aufnahme 10 wieder zusammenschieben. Es versteht sich, dass im Rahmen der Erfindung in bekannter Weise mit Blasluftunterstützung 15 gearbeitet werden kann. Das wurde In der Fig. 3 angedeutet.
In den Flg. 4 und 5 sind die Verfahrensschritte verdeutlicht, die für eine weitere Ausbildung und Verbesserung des anhand der Fig 1 bis 3 erläuterten Verfahrens wesentlich sind. In der Fig. 4 erkennt man den Zustand, der praktisch der schon erläuterten Fig. 2 entspricht, jedoch mit der Massgabe, dass die Vornchtung, die für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens eingerichtet ist, eine weitere Saug leiste 4. 3 aufweist. Die beiden Saugleisten 4. 2 und 4. 3 können auch miteinander vereinigt sein, wie es die Fig. 4 und 5 andeuten.
Aus der Fig. 4 entnimmt man, dass vor der Einführung der gestaffelten Gesamtheit 9 der Holzwerkstoffplatten 1. 1 und 1. 2 in den Walzenspalt 7 das dem Abzugwalzenpaar 6 zugewandte Ende der ersten
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1Holzwerkstoffplatten 1. 1 und 1. 2 wird folglich, wie die Fig. 5 zeigt, von der zweiten Saugleiste 4. 2 und der dritten Saugleiste 4. 3 gemeinsam in den Walzenspalt 7 eingeführt.
In der Fig. 5 wurde das dem Abzugwalzenpaar 6 abgewandte Ende der ersten Holzwerkstoffplatte 1. 1
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kann sie bel der Einschubbewegung der gestaffelten Gesamtheit 9 aus den Holzwerkstoffplatten 1. 1 und 1. 2 mitwirken. Von besonderem Vorteil ist, dass die Holzwerkstoffplatten 1. 1 und 1. 2 durch die Saugleisten 4. 2 und 4. 3 so weit in das Abzugwalzenpaar 6 gezogen werden können, dass die darunter liegende Holzwerkstoffplatte an dem dem Abzugwalzenpaar abgewandten Ende freiliegt. Dann kann schon in diesem Zustand der nächste Zyklus zur Bildung einer gestaffelten Gesamtheit eingeleitet werden.