AT405484B - Absperreinrichtung für den abfluss einer speischale - Google Patents
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Description
AT 405 484 B
Die Erfindung betrifft eine Absperreinrichtung für den Abfluß einer Speischale eines zahnärztlichen Behandlungsstuhles, der in eine unter Unterdrück setzbare Saugleitung mündet, mit einem in Abflußrichtung öffnenden, pneumatisch betätigbaren Verschlußkörper, und mit einem Füllstandmesser, dem eine Schalteinrichtung für die pneumatische Verschlußkörperbetätigung zugeordnet ist.
In Strömungsrichtung öffnende Speischalenabflußventile, wie sie aus der US-A 4,307,475 oder der DE-A 195 02 027 bekannt sind, haben den Vorteil, daß eventuelle Ablagerungen auf dem Verschlußkörper beim Öffnen des Ventils abgespült werden, sind jedoch entweder störungsanfällig oder kompliziert und teuer in der Herstellung, da ja die Schließbeaufschlagung gegen den Unterdrück in der Saugleitung erfolgen muß.
Die US-A 4,307,475 verwendet für die Öffnung des Ventils Druckluft, die eine Rückstellfeder überwinden muß, die wiederum dem Saugluftunterdruck entgegenwirken muß, um das Ventil in Schließstellung zu halten. Die Druckluftbeaufschlagung erfolgt bei Erreichen eines bestimmten Füllstandes oberhalb des Ventiles. Nach der DE-A 195 02 027 wird der nach unten öffnende Verschlußkörper durch einen Schwimmkörper betätigt, der an einem zweiten nach oben öffnenden Verschlußkörper einer parallelen Ablauföffnung angeordnet ist.
Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, eine konstruktiv und funktionell vereinfachte Absperreinrichtung zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Verschlußkörper mit einem doppelseitig mit Unterdrück beaufschlagbaren Pneumatikkolben versehen ist, und eine die Schalteinrichtung enthaltende Steuerleitung zwischen jeder Seite des Pneumatikkolbens und der Saugleitung vorgesehen ist.
Auf diese Weise wird der Unterdrück der Saugleitung einerseits zur Schließbeaufschlagung und andererseits zur Öffnungsbeaufschlagung des Verschlußkörpers verwendet, wodurch sich eine Druckluftbereitstellung und eine Rückstellfeder erübrigen.
In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, daß der Pneumatikkolben durch eine etwa mittig in einem faltenbalgartigen Arbeitszylinder mit flexibler Wandung fixierte Scheibe gebildet ist, und der Verschlußkörper mit einer Kolbenstange verbunden ist, die mit der Außenseite der flexiblen Wandung im Bereich der Scheibe verbunden ist.
In der Schließstellung des insbesondere vertikal verschiebbaren Verschlußkörpers steht somit die oberhalb der beweglichen Scheibe angeordnete Kammer unter dem Saugluftunterdruck, sodaß das Kammervolumen kleiner ist als das Volumen der unteren mit der Atmosphäre verbundenen Kammer. Wird der Verschlußkörper geöffnet, so erfolgt dies durch Änderung der Druckverhältnisse in den beiden Kammern, indem nach Unterbrechung der Atmosphärenverbindung die Luft aus der unteren Kammer abgesaugt und deren Volumen verringert wird, wobei gleichzeitig die obere Kammer mit der Atmosphäre verbunden wird. Für die Verbindung zwischen der beweglichen Kolbenscheibe und der Kolbenstange ist bevorzugt die Kolbenstange mit einer Halteklammer versehen, die die flexible Wandung des die beiden Kammern umfassenden Arbeitszylinders und den Umfangsbereich der Kolbenscheibe klemmt. Für eine klaglose Funktion der Absperreinrichtung ist es weiters von Vorteil, wenn die dem Unterdrück ausgesetzte Fläche der Kolbenscheibe zumindest fünfmal so groß wie die des Verschlußkörpers ist. Bevorzugt ist hier ein Verhältnis von 1:10 vorgesehen. Für die Schließbeaufschlagung des Verschlußkörpers ist somit die Differenz zwischen den Flächen des Verschlußkörpers und der Kolbenscheibe und für die Öffnungsbeaufschlagung die Summe der beiden dem Unterdrück ausgesetzten Flächen wirksam.
Als Füllstandssensor kann einer auf der Kolbenstange verschiebbar angeordneter Schwimmer eingesetzt werden, der mit der Schalteinrichtung beispielsweise mechanisch gekoppelt ist. Stattdessen können auch andere Füllstandssensoren ebenso wie andere Übertragungsmittel zur Schalteinrichtung ausgebildet sein, beispielsweise über Reed-Kontakte zu einer elektrischen Steuerung der Schalteinrichtung.
Die Schalteinrichtung kann - ohne mittlere Nullstellung - ein 3/2-Wegeventil umfassen, über das wechselweise eine der beiden Kammern Unter Unterdrück gesetzt wird. Bevorzugt wird allerdings ein 5/3-Wegeventil eingesetzt, mittels dem in einer Nullstellung die Verbindung der Kammern zur Atmosphäre bzw. zum Unterdrück vor dem Wechsel unterbrochen wird. Die Unterdruckversorgung der Schalteinrichtung erfolgt bevorzugt durch eine durch die Kolbenstange geführte Steuerleitung, die durch den Verschlußkörper in die Saugleitung des Behandlungsstuhles mündet.
Nachfolgend wird nun die Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Absperreinrichtung,
Fig. 2 einen schematischen Teilschnitt durch eine Ausführung der Schalteinrichtung, und Fig. 3 ein Schaltschema eines 5/3-Wegeventils.
Die Fig. 1 zeigt eine erste Ausführung einer Absperreinrichtung für die Abflußleitung 1 einer Speischale eines zahnärztlichen Behandlungsstuhles, wobei die Speischale bzw. die Abflußleitung 1 unter atmosphäri- 2
Claims (10)
- AT 405 484 B schem Druck steht. Da über die Speischale nicht nur Wasser, sondern auch Feststoffe (Bohrstaub, Amalgamteilchen, usw.) aus dem Mund des Patienten abfließen, mündet die Abflußleitung 1 in eine unter dem Unterdrück der zahnärztlichen Absauganlage stehende Saugleitung 20, die einem Abscheider über ein Saugmundstück, einen Speichelzieher od. dgl. zu trennendes Gemisch aus dem Mund des Patienten zuführt, das in seine einzelnen Komponenten zerlegt wird. Da über die Abflußleitung 1 der Speischale ständig Luft angesaugt würde, ist am Übergang in die Saugleitung 20 eine Absperreinrichtung vorgesehen, die eine Ausgleichskammer 2 mit einer Bodenöffnung 3 aufweist- Die Bodenöffnung 3 mündet in eine Erweiterung der Saugleitung 20, in der ein Verschlußkörper 5 angeordnet ist, der die Bodenöffnung 3 von unten verschließt, wobei er eine etwa kegelstumpfförmige Dichtfläche aufweist, die an zumindest einer ringförmigen Dichtlippe 4 anliegt. Der Verschlußkörper 5 ist an einer Stange 6 angeordnet, die sich durch die Bodenöffnung 3 und die Ausgleichskammer 2 nach oben erstreckt. Die Stange 6 ist mit einem nach unten offenen Kanal 7 versehen und führt einen in der Ausgleichskammer 2 angeordneten Schwimmer 8. Das obere Ende der Stange 6 ist in zumindest drei Haltearme 15 aufgeteilt, die mit einer Scheibe 9 verbunden sind. Die Scheibe 9 ist zwischen zwei gerätefesten Böden 12, 14 angeordnet, wobei die beiden Böden 12, 14, die Scheibe 9 und eine flexible Wandung 10, die die Böden 12, 14 und die Scheibe 9 umgibt, eine Pneumatikeinheit darstellen, in der die Scheibe 9 einen doppelseitig beaufschlagbaren Kolben bildet und die Kammern 11 und 13 voneinander trennt. Die Kammer 11 ist über eine Leitung 17 und die Kammer 13 über eine Leitung 18 mit einer Schalteinrichtung 21 verbunden, zu der eine Steuerleitung 16 führt, die durch den Kanal 7 der Stange 6 in die Saugleitung 20 mündet. Mittels der Schalteinrichtung 21 wird abwechselnd eine der beiden Kammern 11, 13 unter den Unterdrück der Saugleitung gesetzt, während die zweite Kammer 13, 11 belüftet wird. Die dem Unterdrück aussetzbare Fläche der Scheibe 9 ist jeweils zumindest fünfmal so groß wie die dem Unterdrück ausgesetzte Fläche des Verschlußkörpers 5. Die Schalteinrichtung 21 umfaßt ein 3/2-WegeventiI, wie es in Fig. 1 gezeigt ist, bzw. ein 5/3-Wegeventil, wie es in Fig. 2 und 3 dargestellt ist. Die Unterdruckbeaufschlagung verringert das Volumen der jeweiligen Kammer, wobei die Scheibe 9 an den festen Boden 12 oder an den festen Boden 14 angenähert wird, und über die Haltearme 15 und die Stange 6 der Verschlußkörper 5 geöffnet oder geschlossen wird. Der Schwimmer 8 ist mit einem Gestänge od. dgl. 19 verbunden, das die Schalteinrichtung 21 in der Weise betätigt, daß bei hohem Flüssigkeitsstand in der Ausgleichskammer 2 die Kammer 11 unter Unterdrück gesetzt wird, wodurch der Verschlußkörper 5 öffnet und sich die Ausgleichskammer 2 entleert. Sinkt der Schwimmer 8 ab bzw. ist er abgesunken, wird das Wegeventil wieder betätigt, sodaß nunmehr die Kammer 11 belüftet und die Kammer 13 unter Unterdrück gesetzt wird, was den Verschlußkörper 5 anhebt und wieder schließt. Anstelle des Gestänges 19 kann natürlich auch eine andere Übertragungsart der maximalen und minimalen Schwimmstellung vorgesehen sein. Das bevorzugt vorgesehene Gestänge 19 kann beispielsweise gemäß Fig. 2 vom Schwimmer 8 hochstehen und in einem endseitigen Führungsschlitz einen Übertragungshebel 22 führen, der an einem gerätefesten Lagerblock 23 und einer Achse 24 schwenkbar gelagert ist und an einem Steuerschieber 25 über die Achse 26 angelenkt ist. Der Steuerschieber 25 trägt einen Auslaß 27 für die Steuerleitung 16 und verbindet die Kammern 11, 13 mit der Steuerleitung 16, wobei die Leitung 17 durch die Kammer 13 beweglich geführt ist. Die in Fig. 2 gezeigte Schieberstellung des 5/3-Wegeventils entspricht der Schaltposition I der Fig. 3, d.h. die Steuerleitung 16 ist über die Leitung 17 mit der kleineren Kammer 11 verbunden, sodaß die nach unten bewegte Scheibe 9 den Verschlußkörper 5 geöffnet hat. In der Nullstellung ist die Kammer 11 noch nicht belüftet, aber vom Unterdrück abgekoppelt. Ebenso ist die Kammer 13 von der Außenluft getrennt. Bei der Weiterschaltung in die Schaltposition II wird die Kammer 13 unter Unterdrück gesetzt, und in die sich vergrößernde Kammer 11 kann über die Belüftungsöffnung 28 Außenluft eindringen. Die erfindungsgemäße Absperreinrichtung weist einen äußerst einfachen Steuermechanismus auf, der weder Druckluft noch Rückstellfedern erfordert, wobei bevorzugt auch die Schalteinrichtung 21 mechanisch über das Gestänge 19 mit dem Schwimmer 8 gekoppelt ist. Die Dichtfläche des nach unten öffnenden Verschlußkörpers 5 wird von der aus der Ausgleichskammer 2 abfließenden Flüssigkeit bespült, sodaß Ablagerungen verhindert werden, die die Dichtung 4 beeinträchtigen können. Patentansprüche 1. Absperreinrichtung für den Abfluß (1) einer Speischale eines zahnärztlichen Behandlungsstuhles, der in eine unter Unterdrück setzbare Saugleitung (20) mündet, mit einem in Abflußrichtung öffnenden, pneumatisch betätigbaren Verschlußkörper (5), und mit einem Füllstandmesser, dem eine Schalteinrichtung (21) für die pneumatische Verschlußkörperbetätigung zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper (5) mit einem doppelseitig mit Unterdrück beaufschlagbaren Pneumatik- 3 AT 405 484 B kolben versehen ist, und eine die Schalteinrichtung (21) enthaltende Steuerleitung (16) zwischen jeder Seite des Pneumatikkolbens und der Saugleitung (20) vorgesehen ist.
- 2. Absperreinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper (5) vertikal verschiebbar ist.
- 3. Absperreinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Pneumatikkolben durch eine etwa mittig in einem faltenbalgartigen Arbeitszylinder mit flexibler Wandung (10) fixierte Scheibe (9) gebildet ist, und der Verschlußkörper (5) mit einer Kolbenstange (6) verbunden ist, die mit der Außenseite der flexiblen Wandung (10) im Bereich der Scheibe (9) verbunden ist.
- 4. Absperreinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (6) mit zumindest einer Halteklammer (15) versehen ist, die die flexible Wandung (10) des Arbeitszylinders und den Umfangsbereich der Kolbenscheibe (9) klemmt.
- 5. Absperreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Unterdrück ausgesetzte Fläche der Kolbenscheibe (9) zumindest fünfmal so groß wie die des Verschlußkörpers (5) ist.
- 6. Absperreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstandssensor durch einen Schwimmer (8) gebildet ist.
- 7. Absperreinrichtung nach Anspruch 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmer (8) auf der Kolbenstange (6) verschiebbar angeordnet ist.
- 8. Absperreinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmer (8) mit der Schalteinrichtung (21) mechanisch gekoppelt ist.
- 9. Absperreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung (21) ein 5/3-Wegeventil aufweist.
- 10. Absperreinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerleitung (16) durch die Kolbenstange (6) geführt ist. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 4
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