AT404272B

AT404272B - Akustikelement

Info

Publication number: AT404272B
Application number: AT160896A
Authority: AT
Original assignee: Fox Holz Fussboden Und Objekts
Priority date: 1996-09-11
Filing date: 1996-09-11
Publication date: 1998-10-27
Also published as: DE19739432A1; ATA160896A

Description

AT 404 272 B

Die Erfindung bezieht sich auf ein Akustikelement zum Beeinflussen der Akustik eines Raumes mit einem eine konvex gekrümmte volle oder gelochte Beschallungsfläche bildenden Elementkörper.

Zur Beeinflussung der Raumakustik von Konzert- und Veranstaltungssälen gibt es solche Akustikelemente als feste Bestandteile der Raumausstattung, wobei volle Beschallungsflächen eine Schallreflexion und -diffusion und gelochte Beschallungsflächen eine Schallabsorption bewirken und damit die Schall- und Hörverhältnisse dieses Raumes zu beeinflussen erlauben. Diese Akustikelemente sind allerdings fest montiert und lassen sich nicht zur Optimierung der Akustik in Abhängigkeit von der jeweiligen Veranstaltung, beispielsweise hinsichtlich Sprache oder Musik, ändern. Darüber hinaus weisen die bekannten Akustikelemente massivverleimte, bogenförmige Elementkörper auf, die aufwendig in der Herstellung sind und allein gewichtsbedingt eine umständliche, mühsame Handhabung mit sich bringen.

Es gibt auch schon Akustikelemente als Hohlkörper mit planen und/oder konvexen Seitenwänden, deren Hohlräume unterdruckbeaufschlagt sind (SU 1270-251 -A, AT 360 213 B), als planparallele Platten mit schallabsorbierender Füllung (US 4 362 222 A) bzw. aus einem faserigen Grundkörper mit einem verspannbaren bahnenartigen Überzug (DE 37 21 972 C) oder auch als Schalldämmwände mit konvexer oder konkaver Wändfläche (DE 37 38 020 A), doch sind alle diese bekannten Elemente in der Anpaßbarket ihres Einsatzes beschränkt, mit einem entsprechenden Fertigungsaufwand verbunden und auch meist bestimmten Anwendungsbereichen Vorbehalten.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein Akustikelement der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das bei verhältnismäßig einfacher Bauweise und leichter Hantierbarkeit einen gezielten und an unterschiedlichste Gegebenheiten anpaßbaren, wirkungsvollen Einsatz ermöglicht.

Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Elementkörper aus einer biegsamen Platte besteht, die vorzugsweise an zwei einander gegenüberliegenden Rändern an sich bekannte Randverstärkungen aufweist und über an sich bekannte, quer zu diesen Rändern verlaufende Spannglieder schalenförmig gebogen und verspannt ist, wobei, wie weiters an sich bekannt, die Außenseite der vollen oder gelochten Platte die Beschallungsfläche ergibt und die Innenseite gegebenenfalls eine Dämmauflage besitzt, und daß der Elementkörper in ebenfalls an sich bekannter Weise im Randbereich und/oder an den Spanngliedern mit Halterungen zur lösbaren Einzelbefestigung an einem Tragteil, beispielsweise einer Wand, einer Decke, einem Gestell od. dgl., versehen ist.

Ein solches Akustikelement ist rationell herstellbar und durch sein verhältnismäßig geringes Gewicht auch ohne Schwierigkeiten hantierbar, wobei es sich mit den vorbereiteten Halterungen an jeweils geeigneten Stellen eines Raumes wahlweise montieren läßt. Als Tragteil dient dazu nicht nur eine Raumwand oder die Raumdecke, sondern gegebenenfalls auch ein eigenes Gestell oder ein Ständer, der auch fahrbar sein kann. Es entsteht ein mobiles Akustikelement, das individuell an die jeweiligen Räumlichkeiten einerseits oder die jeweiligen akustischen Verhältnisse einer bestimmten Veranstaltung anderseits anpaßbar und gezielt aufstellbar ist und damit einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der gewünschten Akustik leistet. Dabei ergeben eine volle Platte, die lackiert, geölt, folienbeschichtet oder ähnlich an der Außenseite oberflächenbehandelt sein kann, vor allem einen Schallreflektor und eine gelochte Platte einen Schallabsorber, der eine Dämmauflage an der Innenseite benötigt. Beim Schallabsorber wirken einerseits die Löcher als schwingfähige Luftsäulen und anderseits der dahinterliegende Dämmstoff als schailabsorbierendes Material, womit sich in Abhängigkeit von Wandabstand und Dämmstoffdicke tiefe, mittlere und hohe Frequenzen absorbieren lassen. Als Schallabsorber für tiefe Frequenzen können auch Akustikeiemente mit vollen Platten und vorzugsweise einer Dämmauflage dienen, die wegen des Mitschwingens als Tiefenresonator wirken. Die konvexe Krümmung ist generell für die Akustik vorteilhaft, denn dadurch werden die nicht absorbierten Schallwellen gestreut reflektiert.

Die erfindungsgemäßen Akustikelemente eignen sich daher durch ihre Mobilität und ihre Effizierz bestens zur wahlweisen Ausstattung von Mehrzweckräumen, um in Abhängigkeit vom jeweiligen Verwendungszweck die jeweils geeignetste Akustik zu schaffen, beispielsweise einen Raum als Proben- oder Aufführungsraum für Blasmusik einzurichten und dann wieder in einen Raum für Kleingruppen mit Sprechtheater umzubauen. Auch die fallweise Adaptierung von an sich zweckgebundenen Hallen, wie Turnsäle oder Lagerhallen u. dgl., als Veranstaltungsraum läßt sich mit diesen Akustikelementen bestens durchführen und genau so möglich ist die gezielte Änderung der Akustik in Probenräumen von Musikschulen od. dgl. zur Abstimmung der Schall Verhältnisse auf die jeweils gespielten Instrumente od. dgl..

Um auf rationelle Weise die Bogenform der Platte herzustellen, können die Spannglieder aus einem formgebenden Stahlbogen oder auch in an sich bekannter Weise aus einem an den Randerstärkungen der Platte angreifenden Zugglied bestehen, welche Spannglieder durch ihre Bogenform oder ihre Zugspannung die Platte je nach Wunsch mehr oder weniger stark krümmen. Dabei brauchen die Spannglieder nicht bleibend montiert zu sein, sondern sie lassen sich beispielsweise zu Transport- oder Lagerzwecken 2 ΑΤ 404 272 Β abnehmen, so daß wieder ebene, platzsparend stapelbare Platten vorllegen. Mit Stahlbogen verspannte Platten können selbstverständlich auch in gekrümmter Form einwandfrei gestapelt werden. Randverstärkungen werden vorgesehen, um Wellungen und ungleichmäßige Plattenkrümmungen zu verhindern und den Ansatz der Spannglieder zu verbessern, doch sind sie grundsätzlich nicht unbedingt erforderlich.

An sich könnte der Elementkörper aus verschiedenen Materialien hergestellt sein, doch vorteilhafterweise besteht die Platte aus Sperrholz und weist gegebenenfalls Randverstärkungen aus Massivholzleisten auf, was eine einflache Fertigung der Elementkörper aus natürlichen Materialien erlaubt und auch hinsichtlich der akustischen Eigenschaften befriedigt.

Bilden die Randverstärkungen eine zum benachbarten Plattenrand hin spitzwinkelig geneigte Stützfläche, verlaufen diese Stützflächen durch die bogenförmige Krümmung der Platte parallel zu einer der Bogerform zugehörenden Sehne, so daß sich diese Elementkörper mit den Stützflächen sauber an einer ebenen Tragfläche ansetzen und montieren lassen. Günstig ist es weiters, wenn die Zugglieder aus einem Flachstahlband bestehen, das beiderends flach auf den Stützflächen der Flandverstärkungen aufliegt. Damit wird nicht nur das bogenförmige Verspannen der Platte sichergestellt, sondern das Aneinanderliegen von Flachstahl und Stützfläche bietet durch den sich ergebenden Formschluß auch eine höhere Formstabiiität des Elementkörpers. Es entsteht bei geringem Gewicht und hoher Festigkeit eine ideale akustische Form.

Als Halterungen für die Akustikelemente können die verschiedensten Beschläge zum Aufhängen und Abstützen vorgesehen sein, doch bestehen vorteilhafterweise die Halterungen aus Längsnuten in den Randverstärkungen und die Längsnuten überbrückenden Befestigungslaschen, denen an sich bekannte Befestigungshaken mit in die Längsnuten eingreifenden Hakenschenkeln an den Tragteilen zugeordnet sind. Neben der Einfachheit dieser Halterungen kommt es durch das Eingreifen der Hakenschenkel in die Längsnuten und dem Untergreifen der Befestigungslaschen nicht nur zu einer tragfähigen Aufhängung, sondern darüber hinaus auch zu einer Lagesicherung der Elemente gegenüber den Tragteilen.

Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich dadurch, daß die Befestigungshaken als z-förmig gebogene Hakenbeschläge ausgebildet sind, da diese Befestigungshaken mit dem einen Schenkel am zugehörigen Tragteil abgestützt werden können, mit dem anderen Schenkel hingegen als Hakenschenkel in die Befestigungslaschen einhaken. Dabei läßt sich hier durch die Wahl der Steglänge einerseits und der Winkel zwischen den Z-Schenkeln und dem Steg anderseits die Position des montierten Akustikelementes hinsichtlich Abstand und Schräglage gegenüber dem Tragteil vorbestimmen.

Sind in den Längsnuten mit der Dicke der Befestigungshaken angepaßtem Abstand von den Befestigungslaschen Kugelschnapper angeordnet, werden die Hakenschenkel beim Einschieben unter die Befestigungslaschen durch die Kugelschnapper in ihrer Einhakposition verrastet, was eine sichere Abstützung der Akustikelemente gewährleistet.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigen Fig. 1 und 2 ein erfindungsgemäßes Akustikelement in Rückansicht bzw. in Stimansicht,

Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie lll-lll der Fig. 1 größeren Maßstabes.

Fig. 4 eine Wandmontage dieses Akustikelementes in teilgeschnittener Seitenansicht,

Fig. 5 ein Detail V der Halterung dieses Elementes im Längsschnitt größeren Maßstabes sowie

Fig. 6 ein anderes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Akustikelementes in Stiman sicht.

Ein Akustikelement 1 weist einen Elementkörper 2 aus einer schalenförmig gebogenen Sperrholzplatte 3 und diese Sperrholzplatte 3 im gebogenen Zustand verspannenden Flachstahlbändem 4 auf. Die Sperrhohlzplatte 3 ist an zwei gegenüberliegenden Rändern 5 durch Massivholzleisten 6 verstärkt, welche Massivholzleiste eine zum benachbarten Plattenrand 5 hin spitzwinkelig geneigte Stützfläche 7 bildet. Die Flachstahlbänder 4 liegen beiderends flach auf den Stützflächen 7 der Massivholzieisten 6 auf und sind hier mit den Massivholzleisten zugfest verbunden, wozu einerends eine übliche Verschraubung 8 und ander-nends eine aushängbare Schlitzverankerung 9 dient, so daß die Platte 3 bedarfsweise durch Ausklinken der Flachstahlbänder 4 zu Transport- oder Lagerzwecken in ihre ebene Grundform gestreckt werden kann.

An der Krümmungsinnenseite ist der Elementkörper 2 mit Halterungen 10 versehen, die aus Längsnuten 11 in den Massivholzleisten 6 und diese überbrückenden Befestigungslaschen 12 bestehen, so daß Befestigungshaken mit ihren Hakenschenkeln in die Längsnuten 11 eingreifen und die Befestigungslaschen 12 unterhaken können.

Als Befestigungshaken dienen beispielsweise, wie in Fig. 4 und 5 angedeutet, z-förmig gebogene Hakenbeschläge 13, deren ein Schenke 14 als Hakenschenkel die Befestigungslaschen 12 untergreift und deren anderer Schenkel 15 zur Abstützung an einem Tragteil, wie an einer Wand W, dient. Durch die Länge des Steges 16 bzw. den Winkel zwischen Steg 16 und dem einen oder anderen Schenkeln 14,15 kann die Lage des Akustikelementes 1 gegenüber der Wand W hinsichtlich Neigung und Abstand festgelegt werden, 3

Claims

AT 404 272 B wobei zur Abstützung an der Wand Wein Ankerstab 17 od. dgl. zum Einhaken des Schenkels 15 genügt. Als Sicherung für die Halterung des Akustikelementes 1 ist den Befestigungslaschen 12 in den Längsnuten 11 ein Kugelschnapper 18 vorgeordnet (Fig. 5) der die Hakenschenkel 14 nach Eingreifen in die Längsnut 11 bzw. Untergreifen der Befestigungslaschen 12 verrastet. Ist die Sperrholzplatte 3 ungelocht, entsteht ein Akustikelement mit einer schallreflektierenden und -zerstreuenden Wirkung, wobei die Außenfläche 19 der Platte 3 als Beschallungsfläche mit einer geeigneten Lackierung oder anderen Beschichtung versehen sein kann. Besitzt die Platte 3 an der Innenseite eine Dämmauflage 20 und ist die Platte 3 zusätzlich mit einer Lochung 21 versehen, wie dies strichpunktiert in Fig. 1 und 3 angedeutet ist, entsteht ein Akustikelement mit schallabsorbierender Wirkung, wobei die Absorberwirkung von der Zahl und Größe der Plattenlöcher 21 und der Dicke und Art des Dämmstoffes der Dämmauflage 20 abhängt. Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 kann die Platte 3 des Akustikelementes 1 zur Formgebung auch mit formstabilen Stahlbögen 22 verspannt sein, so daß die Stahibögen 22 selbst die Krümmung der Platte 3 vorgeben, die zur Montage lediglich den Stahlbögen entlang gebogen zu werden braucht. Auch hier empfiehlt sich die Anordnung von Randverstärkungen 6, um die Verbindung zwischen Stahlbögen 22 und Platte 3 zu erleichtern und die Krümmungsform zu vergleichmäßigen, wobei die Stahlbögen in geeigneter Anzahl und Verteilung angeordnet werden. Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen mobilen Akustikelemente 1 als Absorber und/oder Reflektor lassen sich gezielt verschiedenste Räume individuell in ihrer Akustik an unterschiedlichste Veranstaltungen und Verwendungszwecke anpassen, wobei die Akustikelemente 1 rationell herstellbar und leicht hantierbar sind. Patentansprüche 1. Akustikelement zum Beeinflussen der Akustik eines Raumes mit einem eine konvex gekrümmte volle oder gelochte Beschallungsfläche bildenden Elementkörper, dadurch gekennzeichnet, daß der Elementkörper (2) aus einer biegsamen Platte (3) besteht, die vorzugsweise an zwei einander gegenüberliegenden Rändern (5) an sich bekannte Randverstärkungen (6) aufweist und über an sich bekannte, quer zu diesen Rändern (5) verlaufende Spannglieder (4) schalenförmig gebogen und verspannt ist, wobei, wie weiters an sich bekannt, die Außenseite (19) der vollen oder gelochten Platte (3) die Beschallungsfläche ergibt und die Innenseite gegebenenfalls eine Dämmauflage (20) besitzt, und daß der Elementkörper (2) in ebenfalls an sich bekannter Weise im Randbereich und/oder an den Spanngliedern (4) mit Halterungen (10) zur lösbaren Einzelbefestigung an einem Tragteil, beispielsweise einer Wand, einer Decke, einem Gestell od. dgl., versehen ist. (Fig. 1 - 3)
2. Akustikelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannglieder aus einem formgebenden Stahlbogen (22) bestehen. (Fig. 6)
3. Akustikelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannglieder in an sich bekannter Weise aus einem an den Randverstärkungen (6) der Platte (3) angreifenden Zugglied (4) bestehen. (Fig. 1 - 3)
4. Akustikelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (3) aus Sperrholz besteht und gegebenenfalls Randverstärkungen aus Massivholzleisten (6) aufweist. (Fig. 1 -3)
5. Akustikelement nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Randverstärkungen (6) eine zum benachbarten Plattenrand (5) hin spitzwinkelig geneigte Stützfläche (7) bilden. (Fig. 2, 3)
6. Akustikelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß die Zugglieder aus einem Flachstahlband (4) bestehen, das beiderends flach auf den Stützflächen (7) der Randverstärkungen (6) aufliegt. (Fig. 3)
7. Akustikelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß die Halterungen (10) aus Längsnuten (11) vorzugsweise in den Randerstärkungen (6) und die Längsnuten (11) überbrückenden Befestigungslaschen (12) bestehen, denen an sich bekannte Befestigungshaken mit in die Längsnuten (11) eingreifenden Hakenschenkeln (14) an den Tragteilen zugeordnet sind. (Fig. 1, 3, 5) 4 AT 404 272 B
8. Akustikelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungshaken als z-förmig gebogene Hakenbeschläge (13) ausgebildet sind. (Fig. 4, 5)
9. Akustikelement nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß in den Längsnuten (11) mit der Dicke der Befestigungshaken angepaßtem Anstand von den Befestigungslaschen (12) Kugelschnapper (18) angeordnet sind. (Fig. 5) Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 5