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Die Erfindung betrifft einen Ski, Insbesondere Alpinski, bestehend aus einer Lauffläche, je einem zumindest zwischen der vorderen und der hinteren Kontaktlinie durchgehend verlaufenden Unter- und Obergurt, einem zwischen Unter- und Obergurt liegenden Skikern sowie einer zumindest In Längsrichtung des Ski allenfalls kippbaren, gegen ein Herausfallen gesicherten Bindungsaufnahmeplatte auf der Oberseite des Ski, wobei zwischen Obergurt und Bindungsaufnahmeplatte ein Zwischenraum vorgesehen ISt, In dem mindestens eine stossdämpfende Schicht, vorzugsweise aus viskoelastlschem Material, angeordnet ist, wobei die Bindungsbefestigungsschrauben vorzugsweise in der Bindungsaufnahmeplatte oder in der stossdämpfenden Schicht oberhalb des Obergurtes enden.
Für die Erzielung optimaler Kurveneigenschaften eines Ski ist es notwendig, dass eine genau definierte Kraftübertragung vom Läufer auf den Ski und weiter auf die Piste gewährleistet ist. Wird bei einem herkömmlichen Ski eine Bindung normgerecht montiert, so dringen die Bindungsbefesttgungsschrauben durch den Obergurt, das heisst durch den tragenden Oberbauteil des Ski und verankern sich im Kern. Steigt der Läufer in die Bindung ein, ergeben sich durch die Vorspannkräfte der Bindung Verformungen und Verspannungen im Bindungsbereich, die das Fahrverhalten und Fahrempfinden nachteilig beeinflussen. Ein derart mit Bindung und Schuh montierter Ski wird bei Durchbiegung keine harmonische Biegelinie entlang der Lauffläche ergeben, sondern eine messbare Unstetigkeit im Bindungsbefestigungsbereich aufweisen.
Daher wurde beispielsweise gemäss der DE-OS 3 934 891 vorgeschlagen, die Bindung auf einer Sohlenplatte anzubringen, welche am Ski unter Zwischenschaltung einer viskoelastischen Schicht befestigt ist und wobei die Befestigungsschrauben der Bindung auf dem Ski In der viskoelastischen Schicht enden Daher werden die Stösse und Schwindungen des Ski zur Bindung oder umgekehrt nicht direkt übertragen, sondern verlaufen notwendigerweise über die viskoelastische Schicht, welche mindestens einen grossen Teil der Energie absorbiert.
Bei dieser Konstruktion besteht der Nachteil, dass die Sohlenplatte mit der viskoelastischen Schicht an den Längsenden einen Absatz bildet, an dem sich Schnee und Eis sammeln können, wodurch die Wirkung der viskoelastischen Schicht, zumindest teilweise, beeinträchtigt wird
Die Aufgabe der Erfindung Ist es daher, diesen Nachteil zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird erfindunggemäss dadurch gelöst, dass vor und hinter der Bindungsaufnahmeplatte auf dem Obergurt des Ski Aufsätze mit stetig zum Niveau der Bindungsaufnahmeplatte ansteigender Höhe vorgesehen sind, wobei vorzugsweise die Spalte zwischen den Aufsätzen und der Bindungsaufnahmeplatte mit einem verformbaren Material ausgefüllt sind.
Diese Massnahme gibt ausserdem der Oberseite des Ski ein gefälligeres harmonisches Aussehen, setzt die Verletzungsgefahr aufgrund scharfer Ecken oder Kanten herab und verringert auch den Luftwiderstand. Letzteres bringt neben einem besseren Aussehen auch den Vorteil, dass Schnee nicht In den Spalt eindringen kann, wo er bei seiner Verfestigung die Funktion de Bindungsaufnahmeplatte beeinträchtigen könnte.
Der untere Teil des erfindungsgemässen Ski, welcher in seinem Aufbau aus Lauffläche, Untergurt, Kern und Obergurt im wesentlichen einem herkömmlichen Ski entspricht, ist derart aufgebaut, dass er ohne montierte Bindungsaufnahmeplatte im Bereich der Bindungsbefestigung einen Einbruch in der Biegesteifigkeitsverteilung zeigt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass im besagten Bereich ein Material mit geringerer Biegesteifigkeit vorgesehen ist oder dass der Ski in diesem Bereich dünner ausgeführt ist. Die am Ski montierte Bindungsaufnahmeplatte kompensiert den oben erwähnten Einbruch der Steifigkeitsverteilung und ergibt durch ihre Wirkung den gewünschten harmonischen Verlauf.
Vorzugsweise kann eine Kippachse aber dadurch gegeben sein, dass eine Stelle an der Unterseite der Bindungsaufnahmeplatte Kontakt mit dem Skikörper, insbesondere dem Obergurt des Ski bzw. der darauf befindlichen Beschichtungen hat Im Sinne besserer Stabilität der Konstruktion ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Bindungsaufnahmeplatte vorzugsweise in ihrer Mitte mit dem Skikörper gelenkig verbunden ist. Dabei kann eine bis zu 100 mm lange Auflagestelle vorgesehen sein.
Das Merkmal, dass die Unterseite der Bindungsaufnahmeplatte über Ihre Länge, allenfalls auch über ihre Breite bombiert ist, unterstützt die allenfalls gelenkige Verbindung der Bindungsaufnahmeplatte mit dem Ski und gestattet es überdies, die Dämpfungseigenschaften über die Länge der Bindungsaufnahmeplatte durch die Dicke des viskoelastischen Materials zwischen Obergurt und Bindungsaufnahmeplatte zu beeinflussen.
Gleiche oder ähnliche Effekte können auch dadurch erzielt werden, dass die Bindungsaufnahmeplatte Längsabschnitte unterschiedlicher aber konstanter Dicke aufweist, wobei die grösste Dicke im mittleren Längsabschnitt vorgesehen ist Eine andere Möglichkeit der Ausgestaltung der Bindungsaufnahmeplatte ist, dass ein stetiger Übergang zwischen einem Längsabschnitt grösster und konstanter Dicke und beidseitig daran anschliessenden Längsabschnitten geringster Dicke, vorzugsweise an den Enden der Bindungsaufnahmeplatte, vorgesehen ist.
Diese Konstruktion erlaubt eine Anpassung der Bindungsaufnahmeplatte an die stetige Änderung der Belastung entlang derselben unter Ausschaltung negativer Einflüsse durch Kerbwir-
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kungen, die von den Bereichen unstetiger Dickenänderungen der Bindungsaufnahmeplatte ausgeübt werden könnten.
Dabei besteht die Möglichkeit, dass zwei an der Unterseite der Bindungsaufnahmeplatte In ihrer Längsrichtung schräg verlaufende Längsabschnitte In der Längsmitte der Bindungsaufnahmeplatte an der Stelle grösster Dicke zusammenstossen, was einem besonders einfach herstellbaren Aufbau zur Erzielung der zuvor angegebenen Vorteile darstellt.
Um die Stabilität und Lebensdauer der B) ndungsaufnahmep ! atte zu erhöhen, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die Bindungsaufnahmeplatte selbst an ihrer Ober-und/oder Unterseite begurtet ist.
Vorteilhafterweise ist zusätzlich vorgesehen, dass die Länge der Bindungsaufnahmeplatte 75% bis 120% der ISO-genormten Länge des Bindungsbefestigungsbereiches entspncht und die Breite der Bindungsaufnahmeplatte zwischen 75% und 120% der Skibreite im Bindungsbefestigungsbereich beträgt. Dies gestattet die stetige Anpassung der erfindungsgemässen Konstruktion an unterschiedliche Skibauweisen und -längen unabhängig von den diskret abgestuften Abmessungen des Bindungsbefestigungsbereiches. Die Abmessung der Bindungsaufnahmeplatte kann damit auf die tatsächlich auftretenden Biegungen und auch Torsionen des Ski abgestimmt werden, ohne auf feststehende Werte mit vielleicht nachteiligen Auswirkungen eingeschränkt zu sein.
Einige bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Konstruktion sind in den beigefügten Zeichnungsfiguren schematisch dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Dabei zeigt die Fig. 1 eine Seitenansicht eines Ski mit herkömmlichem Aufbau. Die Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie 11-11 der Fig. 1, Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht eines Ski, der zur Aufnahme einer Bindungsaufnahmeplatte zwischen zwei Aufsätzen vorbereitet ist. Fig. 4 zeigt einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Fig. 3, Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht der Bindungsaufnahmeplatte, entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform. Die Fig. 6 bis 8 zeigen andere mögliche Ausführungsformen der Bindungsaufnahmeplatte. Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht des mittleren Längsabschnittes eines erfindungsgemässen Ski mit aufmontierter Bindungsaufnahmeplatte.
Fig. 10 zeigt einen Schnitt entlang der Linie X-X der Fig. 9 und Fig. 11 zeigt eine vergrösserte Ansicht eines Längsschnittes durch den vorderen Befestigungsbereich der Bindungsaufnahmeplatte gemäss einer weiteren Ausführungsform.
Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Ski herkömmlichen Aufbaues, wie er etwa in der Fig. 1 dargestellt ist. Unter einer Oberfläche 1, beispielsweie aus ABS, Phenol, Polyäthylen oder dergleichen, welche als Schutzschicht bzw. der optischen Gestaltung dient, befindet sich der obere tragende Teil der Skikonstruktion, welcher als Obergurt 2 bezeichnet wird. Dieser Obergurt 2 kann beispielsweise aus Aluminium oder einem Faserverbundwerkstoff bzw. einer Kombination der beiden Materialien bestehen. Mit 3 ist die Seitenwange des Ski bezeichnet, welche den Skikern seitlich abdeckt. Anschliessend folgt der Untergurt 4 des Ski der analog dem Obergurt 2 aufgebaut ist. Mit 5 ist schliesslich die Stahikante des Ski bezeichnet.
In Fig. 2 ist auch noch der zwischen den beiden Seitenwangen 3 des Ski liegende Skikern 3'sowie die Lauffläche 5'zu erkennen.
Die Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht entsprechend der Fig. 1, wobei jedoch vor und hinter dem Bindungsbereich zwei Aufsätze 6 vorgesehen sind, zwischen welchen dann die Bindungsaufnahmeplatte eingesetzt werden kann. Die Schutzschicht 1 ist hierbei abgesetzt dargestellt, könnte aber auch die im wesentlichen senkrecht verlaufenden Kanten der Aufsätze 6 abdecken. Die zwischen den Aufsätzen 6 vorgesehene Einlage 7 kann auch als Verklebehilfe dienen. Allenfalls kann analog der Schutzschicht 1 der Fig. 1 und 2 zusätzlich oder ausschliesslich eine schützende Oberfläche vorgesehen sein. Wie in Fig. 4 dargestellt, erstrecken sich die Aufsätze 6 vorzugsweise über die gesamte Breite des Ski.
Der prinzipielle Aufbau der Bindungsaufnahmeplatte P, weiche zwischen die beiden Aufsätze 6 auf den Ski montiert wird, ist in Fig. 5 dargestellt. Auch sie weist vorzugsweise eine obere Schutz- bzw. Dekorabdeckung 8 auf. Um die Stabilität und lange Haltbarkeit der Bindungsaufnahmeplatte P zu gewährleisten, ist sie vorzugsweise mit einer oberen Begurtung 9 und einer unteren Begurtung 11 versehen.
Dazwischen liegt analog dem herkömmlichen Skiaufbau eine Kernstruktur 10. Die in Fig. 5 dargestellte Bindungsaufnahmeplatte P weist entlang ihrer Länge überall die gleiche Dicke auf. Vorzugsweise wird jedoch vorgesehen sein, dass die Bindungsaufnahmeplatte P in ihrem mittleren Längsabschnitt eine grössere Dicke aufweist als in ihren beiden Enden. Derartige Bindungsaufnahmeplatten P sind in den Fig. 6 bis 8 dargestellt. Die Bindungsaufnahmeplatte P der Fig. 6 hat Abschnitte unterschiedlicher, aber jeweils konstanter Dicke. Die grösste Dicke wird im mittleren Längsabschnitt m der Bindungsaufnahmeplatte P vorgesehen, wo in diesem Fall auch vorzugsweise die Befestigung der Bindung erfolgt.
Bei den Bindungsaufnahmeplatten P der Fig. 7 und 8 erfolgt jeweils ein stetiger Übergang vom Bereich grösster (m) zu Bereichen geringster Dicke, wobei letztere am vorderen bzw. hinteren Ende der Bindungsaufnahmeplatte P liegen.
Während bei Fig. 7 ein mittlerer Längsabschnitt m konstanter Dicke vorgesehen ist, stossen bei Fig. 8 die
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beiden schräg verlaufenden Abschnitte In einer Schnittstelle X Im mittleren Längsabschnitt der Bindungsaufnahmeplatte P aufeinander. Hier Ist auch die Schnittstelle X mit der grössten Dicke der Bindungsaufnahmeplatte P. Obwohl dies in den Zeichnungsfiguren nur in der Längsrichtung des Ski dargestellt ist, kann die Unterse ! te der B) ndungsaufnahmeptatte P auch (entsprechend den Fig. 7 und 8) über ihre Breite entsprechend bombiert sein. Dies kann, Wie dargestellt, durch eine unterschiedliche Dicke der Kernstruktur 10, allenfalls auch durch eine unterschiedliche Dicke der unteren Begurtung 11 der Bindungsaufnahmeplatte P oder eine Kombination dieser Massnahmen erzielt werden.
Auch die Anordnung des unterhalb der unteren Begurtung 11 der Bindungsaufnahmeplatte P liegenden Materials In Art eines Steges zwischen B ! ndungs- aufnahmeplatte P und Obergurt 2 des Ski Ist denkbar. In Fig. 9 ist auch das zwischen der Bindungsaufnahmeplatte P und dem Skikörper K vorgesehene viskoelastische Material 12 zu erkennen. Wie in Fig. 10 dargestellt ist, erstreckt sich das viskoelastische Material 12 vorzugsweise ebenfalls über die gesamte Breite des Ski K. Deutlich ist in Flg. 9 zu erkennen, wie die Schnittstelle X der beiden schräg verlaufenden Unterseiten der Bindungsaufnahmeplatte P eine quer zur Längsachse des Ski angeordnete Schwenkachse für die als Wippe wirkende Bindungsaufnahmeplatte P darstellt.
Im Gegensatz zur Befestigung der Bindungsaufnahmeplatte P am Skikörper K Im mittleren Längsabschnitt (beispielsweise dem Bereich m oder bei der Schnittstelle X) der Bindungsaufnahmeplatte P ist es auch möglich, diese an oder nahe Ihren Enden mit dem Skikörper K zu verbinden. Eine derartige
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11 dargestellt. In diesem Längsschnitt ist die schematisch dargestellte Vorderbacke der Skibindung mit 13 bezeichnet. Die die Bindung 13 an der Bindungsaufnahmeplatte P befestigenden Bindungsbefest ! gungs- schrauben 14 durchdringen In dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Bindungsaufnahmeplatte P und enden Im vlskoelastischen Material 12. Bei grösserer Dicke der Bindungsaufnahmeplatte P können die Schrauben 14 auch In dieser enden.
Die Bindungsaufnahmeplatte P Ihrerseits ist durch die Schrauben 15 mit dem Obergurt 2 des Skikörpers K verbunden. Hierbei ist zu beachten, dass die volle Funktionsfähigkeit bezüglich der Dämpfungs- und allenfalls Wippenwirkung nur dann gegeben ist, wenn der Freiraum über der Schraube 15 in der Bindungsaufnahmeplatte P bzw deren oberen Begurtung 9 gleich gross oder grösser dem Abstand ist, welcher im viskoelastischen Material 12 zwischen dem Ende der Bindungsbefesügungs- schrauben 14 und dem Obergurt 2 des Ski verbleibt. Wesentlich 1St, dass bei keiner Ausführungsform die Schrauben 14 den Obergurt 2 des Skikörpers durchdringen, sondern oberhalb dieses Obergurtes 2 In der Bmdungsaufnahmeplatte P bzw Im viskoelastischen Matenal 12 enden.
Zusätzlich Ist zur bessseren Ermöglichung einer allfälligen Wipp-Bewegung der Bindungsaufnahmeplatte P vorgesehen, die Bohrungen 15'in der Bindungsaufnahmeplatte P für die Schrauben 15 als Langlöcher auszuführen.
Um ein Eindringen von Schnee oder die Beweglichkeit der Bindungsaufnahmeplatte P behindernden Fremdkörpern zu verhindern, Ist der Spalt zwischen den Aufsätzen 6 und der Bindungsaufnahmeplatte P, allenfalls auch dem viskoelastischen Material 12, vorzugsweise mit einem verformbaren Material 16 ausgefüllt. Alternativ könnte auch eine den Spalt oben und seitlich umgebende Abdeckung, beispielsweise aus elastischem Material, vorgesehen sein.