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Flossbrücke oder Fähre, insbesondere für Kriegszwecke.
Bei den bekannten besonders für Kriegszwecke bestimmten, transportablen Brücken werden die tragenden Schwimmkörper und die Brückendecke getrennt hergestellt und erst beim Bau der Brücke im Wasser miteinander verbunden.
Die vorliegende Flossbrücke oder Fähre wird dagegen durch Zusammenkuppeln von lauter gleichartigen Elementen zusammengesetzt, von denen jedes für sich ein selbständig schwimmendes und mit der Brückendecke fest verbundenes Stück Brlicke oder Fähre bildet ; die Elemente können schon am Ufer verbunden werden, sodass die ganz fertige Brücke vom Ufer aus ins Wasser geschoben werden kann.
Um diese Zusammenstellung der Elemente zu ermöglichen, sind sie in der Nähe der Oberund der Unterkante mit Beschlägen, wie nachstehend beschrieben, versehen. Solange nur die oberen Beschläge in einander eingehakt sind, ist die Brücke im lotrechten Sinne gelenkig. Sie kann dann schriig von einem Ufer ins Wasser geschoben werden ; auf dem Wasser schwimmend wird sie dann mittels der unteren Beschläge abgesteift.
Die Form der Elemente, die an allen vier Seiten mit den Verbindungsbeschlägen versehen sind, ist rechteckig gewählt, damit man zwei Arten von Brücken bauen kann, und zwar schmälere oder breitere, je nachdem die Elemente der Länge oder der Breite nach an einander angefügt werden. Ausserdem kann sowohl die schmale als auch die breitere Brücke durch Ansetzen einer zweiten Brücke derselben Art in ihrer Breite verdoppelt werden, da die Verbindungsbeschläge, sowohl für die Längs-als auch zur Querverbindung dienen können.
Die Grösse und Zahl der Elemente wird genau danach berechnet, was auf jedem Punkt erforderlich ist, um den verschiedenen Arten von Brücken die Tragkraft zu verleihen, die gerade notwendig ist für die Passage, für welche sie bestimmt sind. Um die Tragkraft aufs äusserste auszunützen, werden geschlossene Schwimmkasten in Verbindung mit der Brückendecke der
Elemente verwendet und nicht, wie sonst üblich, offene Pontons.
Als Endglieder werden besondere Landungsfächen angewandt, die sich mit den erwähnten
Brückenteilen ähnlich wie diese untereinander verbinden lassen.
Bei der vollständigen Gleichartigkeit aller einzelnen Teile wird eine grosse Einfachheit des Briickentrains erreicht ; es können dabei heliebig viele Elemente aneinander gesetzt und so die verschiedensten Fluss breiten Überbrückt werden. Dabei ist jede Wagenladung auch für sich selbständig (als kleine Brücke oder als Fähre) zu verwenden.
In den Zeichnungen ist ein Beispiel für eine Brücke oder Fähre der vorstehend angedeuteten
Bauart dargestellt.
Fig. 1, 2 und 3 zeigen im Grundriss die Brücke, wobei die Elemente einmal der Länge und einmal der Breite nach und endlich zu zweien neben einander angeordnet sind. Fig. 4 ist der
Grundriss eines Elementes von oben gesehen, Fig. 5 von unten gesehen, Fig. 6 ein Schnitt eines
Elementes nach der Linie VI-VI der Fig. 4. Fig. 7 eine Seitenansicht eines Elementes und
Fig. 8 eine Stirnansicht eines Elementes ; Fig. 9 zeigt den Grundriss einer Landungsflche, Fig. 10 die Seitenansicht einer Landungsfäche ; Fig. 11 zeigt die Verbindungsbeschläge.
Die Flossbrücke oder Fähre wird aus lauter gleichartigen Elementen E gebaut, welche nllttelst der Beschläge 0 und U verbunden werden. Besondere Landungsnächen L können die
Brücke oder Fähre mit dem Ufer verbinden.
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Die Elemente B bestehen aus Schwimm-oder Flosskasten, die aus Metall, Holz, GummiSegeltuch auf Metall-oder Holzrahmen hergestellt worden und mit einem Stück der Fahrbahntafel fest verbunden sind.
Die Flosskasten können in bekannter Weise durch innere Versteifungen verstärkt werden, wobei die Absteifungen als wasserdichte Schotte ausgebildet werden können.
Die Verbindungsbeschläge 0 und U bestehen aus Haken und Bügeln, Haspen und Bolzen und ähnlichen, an sich bekannten Teilen. Die Brückenelemente haben rechteckige Form. Die Beschläge sind an allen vier Seiten vorgesehen, damit die Verbindungen sowohl an den Längsals auch an den Querseiten hergestellt werden können (Fig. 1-3), Um genügende Längssteingkeit der Brücke zu erzielen, sind die oberen Beschläge 0 in Höhe der Brückendecke oder ungefähr in dieser Höhe und die unteren Sammdbeschläge U am Boden der Brückenelemente angebracht.
Die einzelnen Brückenelemente können mit aufklappbaren Schutzbrettern 10 versehen sein, die im aufgerichteten Zustande durch umlegbare Stützen 12 gehalten werden. Ferner können abnehmbare Rudergabeln-z. B. konstruiert wie auf Fig. 12 gezeigt-zur Verwendung kommen, sodass das Element als einzelnes Fahrzeug gebraucht werden kann ; eine Form, wie die auf Fig. 18 veranschaulichte, begünstigt eine solche Anwendung der Brückenelemente.
Zur Verbindung der Brücke mit dem Ufer dient die Landungsfläche L, welche ebenso wie die Elemente untereinander mit dem dem Ufer zunächst liegenden Brückenelement verbunden werden kann.
Eine Ausführungsform für Brücken-oder Fährenelemente, welche eine im Verhältnis zum Gewicht bedeutende Tragfähigkeit mit vielfacher Anwendbarkeit verbindet, ist auf Fig. 4-8 dargestellt.
Das betreffende Element besteht aus vier Schwimmkasten 1, welche die Brückendecke 2 tragen.
Über und unter den Kasten 1 liegen die Riegel 4, 5 und 7, 8 zur Verstärkung der Kasten und zur Unterstützung der Brückendecke 2 und Anbringung der Teile, welche zur Verbindung der Kasten unter einander dienen. Bolzen 6 und Zugbänder 9, 16, 34 sichern die feste Lage der Riegel und der Kasten. Die Schwimmkasten können unter den Ecken der Brückenelemente, unter ihrem Umfang oder unter der ganzen Fläche angeordnet sein. Da die Wände der Schwimmkasten der Leichtigkeit halber aus sehr dünnen Brettern gemacht werden, sind alle Verbindungteile an die Riegel angeschlagen. Die langen Kasten sind an der Unterseite von Kielen 14 beschützt.
Die Kiele sind mit Schwalbenschwanz in die Unterriegel eingeschoben, mit denen sie an der Untenseite bündig sind. Zum Befestigen von Pardunen, Ankertauen u. dergl. sind an jedem Brückenelement zwei Ankerbügel 77 vorgesehen, welche in zwei entgegengesetzten Ecken des Elementes sitzen.
Zum Zusammenstellen der Elemente zu einer Brücke dienen die oberen und unteren
Beschläge 0 und U (Fig. 11).
Die oberen Beschläge 0 bestehen aus wagerechten Bolzen 18 die bei Herstellung der Verbindung in entsprechende Osen 19 am benachbarten Brückenelement eingeführt werden. Vor- stecker 23 an den Bolzen 18 verhindern ein unbeabsichtigtes Lösen der Verbindung.
Solange die Brückenelemente E nur mit den oberen Beschlägen 0 an einander gehängt sind, ist die so gebildete Brücke gelenkig im lotrechten Sinne ; um sie steif zu machen, werden noch die unteren Beschläge U mit einander verbunden. Sie bestehen aus zwei Haken 24, welche an wagerechten Bolzen drehbar befestigt sind ; sie greifen um entsprechende Bolzen 25 am Nachhareicment. Die Bolzen, um welche die Haken 24 greifen, sind mit Schraubengewinden versehen : durch Anziehen einer Flügelmutter 26 wird der Haken 24 mit dem Bolzen 25 fest verbunden. Falls die Flügelmutter sich lockert, wird der Haken durch eine kleine Knagge 27, die an seiner Spitze sitzt und die Flügelmutter umfasst, am Aushaken verhindert.
Unter der
Scheibe 28, welche mit dem Vorstecker 29 den Bolzen festhält, sitzt eine Schraubenfeder, die ihm gegen den Riegel 5 des Schwimmkörpers anpresst, sodass der Haken in jeder Stellung fest- geklemmt wird. Ein Sperrstift 30 verhindert das Herabfallen des Hakens unter die wage- rechte Lage.
Der Übergang von den Ufern zur Brücke wird, wie schon erwähnt, mittels besonderer Landungsflächen L hergestellt (Fig. 9 und 10). Die Landungsfläche hat dieselbe Grundfläche wie das eben beschriebene Brückenelement E. Sie besteht aus einem hölzernen Rahmenwerk N, on ungefähr denselben Abmessungen wie die Riegel der Elemente F. Die Riegel ruhen auf
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Um zu starke Schwingungen beim Betreten der Brücke zu verhindern, ist die Landungsfläche L ausser durch die Beschläge0 noch durch zwei'Zugglieder 38 mit dem tzunächst liegenden Brückenelement verbunden. Diese werden so angebracht, dass ein an dem einen Ende sitzendes Auge 39 über die Flügelmutter 26 an den Bolzen 25 geschoben wird ; wird ein Glied der Kette 40, welche das Ende des Zuggliedesbildet/in einen Schlitz des Formeisens 37 eingelegt.
Die Steigung der Landungsfläche kann so dem Höhenunterschied zwischen Ufer und Wasserspiegel angepasst werden.
PATENT. ANSPRÜCHE : 1. Leichte, transportierbare Flossbrücke oder Fähre, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer Anzahl gleichartiger Elemente E besteht, von denen jedes eine Brückendecke hat, die ein Stück bildet oder mit einem oder mehreren wasserdichten Flosskasten verbunden ist, welche Elemente sowohl in der Quer-als auch in der Längsrichtung untereinander und mit besonderen Landungsflächen L verbunden werden können, teils mittels oberer Sammelbeschläge 0 in der Höhe oder ungefähr in der Höhe der Ebene der Brückendecke, welche Sammelbeschläge der Brücke während des Baues eine gewisse Biegsamkeit im lotrechten Sinne verleihen, teils mittels unterer Sammelbeschläge U, welche von den oberen Sammelbeschlägen unabhängig sind und zum Absteifen der fertigen Brücke dienen.