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Die Erfindung bezieht sich auf einen Arbeitsstuhl mit annähernd T-förmiger Sitzplatte mit Sitzmulden, Sitzbeinauflage und Abrutschsicherung, welche von einem Drei-Bein-Gestell in erhöhter Position gehalten wird.
Unter DE-OS 2 421 040 ist eine Sitzplatte bekannt, die eine ebene Auflagefläche ohne besondere Ausformungen aufweist. Nachteilig ist die sich ergebende undefinierte Druckverteilung. Des weiteren sind die Auflagefläche sowie die äussere Erhöhung so weit nach vorne gezogen dass sich eine Einschränkung sowohl der horizontalen als auch der vertikalen Bewegungsfreiheit für die Oberschenkel ergibt. Dies kommt speziell dann zum tragen wenn bel einer erhöhten Sitzposition die Füsse auf dem Boden belassen werden sollen.
Mit US-PS 3 503 649 ist ein Stützkissen mit ausgeformter Oberfläche bekannt dessen Grundfläche in etwa der eines konventionellen Stuhls entspricht. Nachteilig ist, dass die weitläufige Auflage der Oberschen- kel sowie auch die Gesamtheit der randmässigen Begrenzungen den Benutzer in eine Sitzposition zwingen, in der die Nutzung des vertikalen als auch des horizontalen Schwenkbereiches der Oberschenkel praktisch unmöglich macht.
Bei der unter WO 90 I 09751 bekannten Sitzplatte erfährt das Becken des Benutzers keinerlei seitliche Stützung. Die parallel zum zentralen konvex geformten Sitzbalken verlaufenden Auflageflächen für die Oberschenkel weisen ein Gefälle sowohl nach vorne als auch in Querrichtung auf. Nachteilig ist dass sich aus diesem Umstand schwerkraftbedingt für den Benutzer ein Sitzgleichgewicht ergibt, bei dem der grösste Teil des Sitzdrucks von den auf dem Sitzbalken zu liegen kommenden Sitzbeinen getragen werden muss.
Die vertikale Bewegungsfreiheit der Oberschenkel ist durch die Länge der Sitzplatte entsprechend begrenzt.
Bei der unter DE-OS 3 002 182 bekannten Konstrucktion wird das Einbringen der Füsse in den Bodenbereich unterhalb der Sitzfläche wie es bei manchen Sitzhaltungen bzw. Ausgleichsbewegungen zu bestimmten Verlagerungen des Oberkörper auftritt, durch die sternförmige Abstützung und teilweise auch durch die zentrale Säule behindert.
Bei geneigtem Sitz wird ein sicherer Halt auch ohne Abstützung durch die gestreckten Beine nicht ermöglicht. Nachteilig ist auch die sich aus der konventionell gehaltenen Sitzfläche ergebende undefinierte Druckverteilung.
Bei der Konstruktion DE-OS 2 837 618 entsteht durch die relativ grosse Bodenplatte eine starke Einschränkung in der Wahl der Fusspositionierung. Die schwenkbar gestaltete Stützsäule wird naturgegeben bei einer tangential auf den Schwenkradius einwirkenden Kraft-z. B. seitlicher Zug oder Druck durch die sitzende Person - eine Ausgleichsbewegung ausführen.
Für die Sitzfläche gilt, insbesonders was die eingeschränkte Bewegungsfreiheit für die Oberschenkel betrifft, das bereits oben erwähnte.
Die ähnlich einem Fahrradsattel gestaltete Sitzfläche der unter DE-OS 2 832 533 bekannten Konstruktion weist keinerlei Ausformungen auf welche eine gleichmässige Druckverteilung über das gesammte Gessäss ermöglichen könnten. Auch stellt der Rollenkranz eine erhebliche Behinderung für die Füsse/Unterschenkel dar.
Die freie Beweglichkeit der Konstruktion in der Ebene verhindert eine Tätigkeit, bei der das Körpergewicht stark verlagert wird, oder bei der ein zur Bodenfläche parallel verlaufender Druck auf das Sitzgerät entsteht . Eine Ausweichbewebung des Stuhls wäre die Folge.
Definitionsgemäss kann die unter DE-OS 3 201 335 bekannte Stehstütze als Erleichterung bei Arbeiten, die im Stehen erfolgen, angesehen werden Nachteilig bei dieser Konstruktion ist dass ein Sitzen im herkömmlichen Sinn, also mit entspannter Beinmuskulatur bzw. gebeugten Knien völlig ausgeschlossen ist
Nachteilig bei bekannten Konstruktionen ist zunächst, dass der beim Sitzen auf das Gesäss wirkende Druck nur unzureichend verteilt wird, und dass somit die Blutzirkulation bei längerem Sitzen ungünstig beeinflusst 1St.
Zum anderen weichen konventionelle Sitzgeräte (Stützhilfen ausgenommen) nur unwesentlich vom bekannten 90-Grad-Schema (Lehne zu Sitzflächen) ab. Aus dieser Sitzposition ergibt sich eine Dehnung der Muskulatur Im Gesässbereich. Die Spannung überträgt sich auf das Becken, das in weiterer Folge nach hinten geneigt wird. Dies wiederum bedingt eine Krümmung der Lendenwirbelsäule und somit eine einseitige Belastung der Bandscheiben, welche auf Dauer zu degenerativen Veränderungen führen kann.
Schliesslich wird die Möglichkeit die Sitzposition in weiten Bereichen zu variieren, zum einen durch grossflächige oder schalenförmig einengend Sitzflächen, zum anderen durch die tragende Konstruktion (Rollenkränze, Bodenplatten, etz. ) gegebenenfalls stark beeinträchtigt.
Diverse körperstützende Teile wie etwa Rücken-oder Armlehnen haben bei Tätigkeiten die mit starken Sitzvanationen verbunden sind nur begrenzten Sinn. Insbesonders bel geistigen Arbeiten können Jedoch, durch die passive Körperhaltung begünstigt, welche eine Entspannung im Sinne einer Ruhehaltung suggeriert, vorzeitig Ermüdungserscheinungen bzw. Konzentrationsschwächen auftreten.
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Die vorgestellte Erfindung stellt sich zur Aufgabe den Anforderungen gerecht zu werden, die von einem als Arbeitsstuhl konzipierten Sitzgerät gefordert werden nämlich ermüdungsfreies, gesundes Sitzen bei differenziert variierbarer Sitzposition und gleichzeitig grösstmöglichem Aktionsradius bei sitzenden Tätigkeiten zu gewährleisten.
Die Erfindung bewältigt diese Aufgabe zunächst dadurch, dass sich bei höhenmässig korrekt adaptierten Stuhl für den Benutzer eine Sitzposition ergibt, in der Oberschenkel und Wirbelsäule zueinander einen Winkel von 135* bis 145. bilden. Hiebei sind Kniegelenke, Hüftgelenke und Lendenwirbel auf etwa die Mitte ihres Bewegungsbereiches eingestellt, woraus sich eine gegenüber herkömmlichen Stühlen erweiterte Bewegungsfreiheit (insbesonders im Zusammenwirken mit den Eigenschaften nachstehend beschriebener Sitzplatte) für die Beine ergibt. Beuge-und Streckmuskeln bilden ein zueinander weitgehend ausgeglichenes Dehnungsverhältnis. Die Lendenwirbel sind annähernd in Mittenstellung, wodurch einseitige Belastung der Bandscheiben vermieden wird.
In dieser Position stellt sich ein vom Benutzer subjektiv als angenehm und spannungsfrei empfundenes Sitzgleichgewicht ein, bei dem jedoch der den Körper stabilisierende unterschwellig ablaufende dynamische Balanceprozess nicht unterbrochen ist.
Dieses"Dynamische Gleichgewicht"beugt durch eine permanente Aktivität von Muskeln und Nerven indirekt einer Disposition zum Konzentrationsverlust vor.
Gleichzeitig wird durch die Ausformungen der Sitzplatte eine genau definierte Verteilung des Sitzdrucks sowie bestmögliche Gewährleistung der für ein variationsreiches Sitzen geforderten Bewegungsfreiheit für die Oberschenkel, sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung ermöglicht.
Mit Sitzplatte und Drei - Bein - Gestell als Baueinheit wird die Möglichkeit zu einer sehr differenzierten Abstimmung der Sitzhaltung geschaffen, wobei jeder Gewichtsverlagerung des Oberkörpers, auch extremen Vor-oder Seitwärtsbeugen durch entsprechende Positionsveränderung der Beine begegnet werden kann, ohne das Gesäss aus der Sitzfläche zu heben. Die Ausführung des tragenden Gestells als Drei-Bein-
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che Voraussetung zum wahlfreien unbehinderten Positionieren der Füsse, zumal Zentralstrebe und Seitenstreben dergestalt plaziert sind dass sie dort raum greifen wo ein Einbringen der Füsse ohnehin unbequem bzw. unphysiologisch wäre.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführung des Sitzgerätes dargestellt
Fig. 1 zeigt Sitzplatte und Drei-Bein-Gestell als Baueinheit in perspektivischer Darstellungswelse.
Fig. 2 zeigt den Grundriss der Sitzplatte mit Sitzmulden - 1b -, Sitzrand - 1c -, Sitzsteg - 1d - , und schräger Kappung-3-. Der eingekreiste Bereich - 1a - zeigt die Abrutschsicherung, die strichliert ausgeführten Ovale - 4 - markieren den Bereich der Sitzbeinauflage.
In Fig. 3 ist der Schnitt entlang der Linie 111 von Fig. 2 gezeigt. Ersichtlich ist der gegenüber dem
Sitzsteg - 1d - erhöhte Sitzrand - 1c - Der Verlauf der schrägen Kappung-3-und der Sitzmulden - 1b - ist verdeckt dargestellt.
Fig. 4 zeigt in perspektivischer Darstellung den Schnitt entlang der Linie IV von Fig. 2, mit Sitzbeinauftage-4-, Sitzsteg-1d-. und die schräg vom hinteren unteren Bereich der Sitzplatte auslaufenden Selten streben - 2b -. Verdeckt dargestellt sind der Kappungsbereich-3-und der Sitzrand - lu-. Die anatomische Formgebung wird durch die eingefügte Darstellung eines Beckenknochens verdeutlicht.
Fig. 5 (Schnitt entlang der Linie V von Fig. 2) zeigt das Neigungsverhältnis der Sitzplatte zur
Waagrechten sowie den Winkel der Kappung-3-. Durch die eingefügte Darstellung von Lendenwirbel,
Beckenknochen und Beinknochen wird die Sitzposition des Stuhlbenützers verdeutlicht.
Das Drei - Bein - Gestell Fig. 1-2- (als Baueinheit mit Sitzplatte) bestehend aus zwei vom unteren hinteren Rand der Sitzplatte nach rechts bzw. links aussen schräg auslaufender Seitenstreben-2b-und einer vom vorderen unteren Teil der Abrutschsicherung nach vorne hin schräg auslaufenden Zentralstrebe- 2-, unter den winkelmässigen Bezügen), J (Fig5). bzw. K, K (Fig 4), hält die Sitzplatte - 1 - In einer gegenüber einem gewöhnlichen Stuhl deutlich erhöhten Position und gleichzeitig un einem Neigungswinkel von 5. zur Waagrechten (Fig. 5).
In die in ihrem Grundriss annähernd T-förmigen Sitzplatte Fig. 2 sind zwei konkave Sitzmulden - 1b - (Schnitt entlang der Linie IV in Fig. 4) eingeformt, welche das Gesäss des Sitzenden aufnehmen und für gleichmässige Verteilung des Sitzdrucks sorgen. Die mit Sitzrand bezeichnete randmässige Begrenzung Fig.
2-1c-, ist gegenüber dem aus der Berührung der bel den Sitzhalbschalen sich ergebenden Sitzsteg Fig.
2-1d- (Schnitt entlang der Linie 111 in Fig. 3 ersichtlich) leicht erhöht.
Die Sitzhalbschalen - sind um Auflagebereich des Übergangs von Gesäss zu Oberschenkel - 3 - dergestalt in einem Winkel von 45. zur waagrechten gekappt, dass die freie vertikale und horizontale Bewegungsfreiheit für die Oberschenkel weitgehend erhalten bleibt.
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Der zentral in Längsrichtung verlaufende Sitzsteg - 1d - verbreitert sich in weiterer Folge zu einer Abrutschsicherung - 1a - welche auch bei stark vorgebeugtem Oberkörper des Sitzenden für ein sicheres Verbleiben des Gesässes in den Sitzschalen - 1b - sorgt.
Der geschwungen ausgearbeitete Übergang vom dünneren Sitzsteg - 1 d - zur breiteren Abrutschsicherung- 1a - lässt eine mit Sitzbeinauflage - 4 - bezeichnete Form entstehen, welche eine optimale Basis für die Aufnahme der Sitzbeine bildet die ja, je nach Sitzhaltung einen mehr oder minder grossen Teil des Sitzdrucks aufnehmen. Fig. 4 (Schnitt entlang der Linie IV von Fig. 2) verdeutlicht die Lage der Sitzbeine auf der Sitzbeinauflage - 4 -.
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